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Ich bekenne hiermit reumütig bei allen Gutmenschen dieses Sonnensystems, die für den Erhalt unseres blauen Planeten auf sämtliche Verbrennungsarten fossiler Brennstoffe verzichten wollen → JA, ich bin Motorsportfan!

Insbesondere die „komplett Verrückten“ in der Grand Prix Szene und der Superbike haben es mir angetan.

Unfassbares bekommt man da als „Sterblicher“ zu sehen und an den Wochenenden der Rennsaison zelebrieren die Profis Fahrmanöver, dass man die Gesetze von Newton in Sachen Schwerkraft sehr in Zweifel zieht.

ABER was ist bei UNS los? Mit uns meine ich hier in Deutschland. Da stellen wir in Europa die „Wirtschaftsmacht Nr. 1“ dar und stehen im Vergleich zu unseren südlichen Nachbarn finanziell extrem gut da, aber was sehen wir alljährlich auf der „Strecke“? Da erscheint wie Phönix aus der Asche jedes Jahr ein neues spanisches Wunderkind in der Szene und wird mit heimatlichen Sponsoren unterstützt. Ist es kein Spanier, dann kommt ein italienisches Jungtalent daher. Allesamt im „Zahnspangenalter“, dass es einem bei Interviews die Sprache verschlägt.

„War DER das eben auf der Strecke? Unfassbar!“

Wo ist unser Nachwuchs oder besser wo sind unsere deutschen Firmen und Sponsoren, die mit ihrer Unterstützung einen deutschen Fahrer oder eine deutsche Fahrerin nach oben bringen?

Da fährt ein junges deutsches Talent namens Jonas Folger, der sein Können schon hinlänglich bewiesen hat, im Team eines „spanischen Fernsehkochs“!

HALLO Herr Mälzer und Herr Lafer und wie ihr alle heißt, die IHR mit euren Kochshows Millionen scheffelt! Wie sieht es aus mit einem Team in der Moto 3 und der finanziellen Unterstützung?

Am Rande bemerkt „IHR Herrn da oben“ – die Maschinen mit eurem Logo sind in TV-Übertragungen „weltweit“ derart oft im Bild, dass sich die Investition wahrscheinlich schon vom eingesparten Werbeetat her lohnen wird.

Aber DAS ist ja nur die eine Seite der Medaille Motorradrennsport. Die andere sind „WIR“. Seit 1978 treibe ich mich auf Rennstrecken herum. Zu Beginn, der räumlichen Nähe wegen, auf dem Nürburgring und dann kamen andere nationale und internationale Stationen hinzu. In der Zeit war noch Betrieb auf dem „Ring“ bei Motorradrennen. Auch der Hockenheimring war bis in die 90er noch gut gefüllt, wenn es hieß „Großer Preis von Deutschland“.

Aber jetzt? Die Superbike-WM hat das Weite gesucht und findet in Deutschland nicht mehr statt. Keine Zuschauer, nicht rentabel für den Veranstalter. Identifiziert sich der „Autofahrer“ etwa mehr mit seinem Produkt, als WIR mit unseren Maschinen? Man muss es annehmen, wenn man die DTM und ihre Zuschauerzahlen sieht.

Was man noch annehmen muss ist, dass das Publikum in den „neuen Bundesländern“ (es fällt mir immer schwerer nach über 20 Jahren noch „neu“ zu schreiben) einfach eine größere Affinität zum Motorradrennsport hat, als wir „Alten“ aus dem Westen. Seit 2002 fahre ich alljährlich zum „Sachsenring“ anlässlich der Moto GP. Die Strecke ist zum Bersten gefüllt und selbst die Trainingstage am Freitag und Samstag bereits gut besucht. Die Stimmung einmalig und das Ganze Drumherum an der Strecke erinnert an ein Volksfest. Bei alljährlich mehr als 200.000 Besuchern über das Wochenende hat keiner der Verantwortlichen irgendeinen plausiblen Grund den Veranstaltungsort zu wechseln.

ABER – sollte es irgendwann soweit sein, dass es wieder heißt Motorradrennen am Nürburg- oder Hockenheimring – DANN wäre es schön; WENN „WIR“ wieder alle mit von der Partie wären und zwar an der Strecke, da wo das Gefühl am Größten ist! Denn in einem Land mit einer derartigen Historie an Motorradrennfahrern wie Schorsch Meier, Toni Mang, Reinhold Roth, Sandro Cortese und wie sie alle heißen sollte der Leitspruch gelten

Motorradrennsport JA natürlich, da muss ich hin!