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Manchmal stellt man / frau sich ja die Frage, ob berechtigt oder nicht sei mal dahingestellt:

Was soll ich jetzt eigentlich schon wieder auf einer Motorradmesse?

Im Grunde genommen können einem die Hersteller dieses Planeten nicht viel „Neues“ zeigen. Zwei Räder – in der Mitte, möglichst günstig in Schwerpunktnähe der Motor und damit das ALLES auch überall richtig gut funktioniert ein anständiges Fahrwerk drumherum → FERTIG! Kann doch so schwer nicht sein!

Die Interpretationen zu diesem Kernsatz sind aber unterschiedlich und die bauliche Umsetzung bestaunte Flying Haggis bei der aktuellen Motorradmesse Intermot in Köln. Also los geht`s!

Suzuki war über Jahre der Inbegriff in Sachen japanische Sportmotorräder, insbesondere wenn man bei der Anschaffung auch ein wenig darauf achten musste, dass die Geschichte erschwinglich bleibt. Preis- Leistungsverhältnis hatte gepasst und die Kilo-Gixxer aus dem Hause Suzuki fuhren über Jahre serienmässig alles in Grund und Boden. Irgendwann hatte die Konkurrenz dann aufgeholt und ist locker, lässig vorbeigezogen.

Suzuki hat nun endlich nachgelegt und nach langer, langer, viel zu langer Zeit eine Maschine auf die Beine gestellt wo sich das Hinschauen wieder lohnt.

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Die „grünen Herrn“ aus Hamamatsu müssen sich mit ihrem Platzhirschen der ZX 10

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in der Sparte der Superbikes warm anziehen. Da ist jetzt wieder Konkurrenz im Lande Nippon erwachsen. Die GSX 1000 ist nicht nur ein Hingucker (wenn man auf Sportmotorräder steht), sondern hat es auch noch faustdick hinter den Leistungsdaten.

Gleiches versucht Honda im Segment der Superbikes und taucht hier mit der neuen CBR 1000 auf, die auch in der SBK-WM für Furore sorgen soll. War Honda einst der Vorreiter der „Leichtbauweise“ in dieser Klasse mit der CBR 900 Fire Blade, soll jetzt wieder an diese glorreichen Zeiten angeknüpft werden. Wie immer bei Honda wertig gemacht und alles so wie es sein soll. Aber ohne jegliche Emotionen beim Betrachter freizusetzen.

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Hoffen wir, dass die neue „Feuerklinge“ nicht allzubald ihr Dasein als Haushaltsmesser in der Küchenschublade fristet.

Gelungen war hier beim größten japanischen Hersteller die Wiedergeburt der Africa Twin zu Saisonbeginn.

Gut gemacht – Verkaufserfolg. In der größten deutschen Motorradzeitschrift auch noch das prestigeträchtige Alpenmaster gegen weitaus (PS) stärkere Konkurrenz gewonnen. Eine tolle Maschine, die die Herren von Honda hier auf die Beine gestellt haben. Guter Landstrassenmotor und alles dran, was man / frau für den Wochenendtripp oder den Motorradurlaub benötigt. Honda ist hier einen anderen Weg gegangen und nimmt nicht teil an der Leistungsorgie der Großenduros.

Dem anderen japanischen Hersteller mit den gekreuzten Stimmgabeln wünsche ich auch schon seit geraumer Zeit eine derartige goldene Idee in der Entwicklungsabteilung. Welchen Weg Yamaha gehen will ist mir bei der Modellpalette nicht so schlüssig klar. Hier fehlt mir z. B. der Mut hin zu den alten Wurzeln, den wir bei Honda mit der Africa Twin gesehen haben. Wo ist die Yamaha Ténéré, die mit neuer Technik ABER auf das Grundlegende beschränkt die Käuferscharen mobilisiert?
Die Brot- und Buttermodelle aus der Zweizylinderreihe MT 07 – 09 sind sicherlich verkäuflich ABER ob das abschließend auf dem umkämpften Markt reicht – Alles sieht irgendwie zu sehr nach Plastik aus!
Was war hier zu sehen? Eine schön gemachte 2-Zylinder die auf den Namen SCR 950 hört.

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Und eine wunderschöne MT 03 an der u. a. ein 12-jähriger Customizer, namens Moritz Bree Hand angelegt hat.

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Wenn man auf der ziellosen Suche nach irgendetwas mit 2-Rädern ist und keinerlei innerliche Markenbindung hat, dann landet man letztendlich irgendwann bei BMW. Die Bajuwaren haben wirklich in den zurückliegenden Jahren nicht nur dazugelernt, sondern auch ihre Hausaufgaben gemacht. Lässt man das Segment der Chopper ausser Acht (wo man clevererweise von der metallgewordenen Reinkarnation des Klosters Ettal in Form der R 1200 C Abstand genommen hat) dann findet wirklich jeder am Stand der Bayern ein Modell zum glücklich werden.
Aktuell gab es aber nicht viel Neues zu sehen in blau-weiß und so bummelte Flying Haggis etwas gedankenverlorenen über den Stand der Bayern. Auch auf die Gefahr hin von ALLEN GS-Treibern gesteinigt zu werden → mein Favorit bei den Boxern ist die R 1200 RS.

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Im Grunde genommen ALLES an Bord was die GS stark macht sitzt man hier kommod auf einer Maschine, die wohl am besten unter dem Begriff Sportourer firmieren würde und kann damit ALLES was der Nachbar mit der GS auch kann. Von dem ein oder anderen Schotterpaß in den französischen Seealpen einmal abgesehen. Aber hier möchte ich die adipöse @venture aus dem blau-weißen Hause auch nicht aus der Horizontalen hochheben müssen.

Die Bayern haben aus ihrem anderen topverkauften Modell der NineT noch weitere Ableger hergestellt. Dabei ist ein wunderschöner Cafe Racer herausgekommen.

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Irgendwie optische eine Mischung aus der Ducati Paul Smart Replica und der alten BMW R 90 S steht hier ein absoluter Hingucker der auch im Cafe Ace in London die Blicke auf sich ziehen würde.

Die neue Monster im Hause Ducati heißt Scrambler. Irgendwie macht mich diese puristische Maschine an. Wie hieß es noch zu Beginn? Zwei Räder – in der Mitte, möglichst günstig in Schwerpunktnähe der Motor. TREFFER! Wenn ich bloß noch irgendwo in der Garage Platz finden würde. Mit ein wenig „Räumen“ müsste es im Gartenhaus zum Überwintern reichen.
Selbst die Customizer legen zwischenzeitlich Hand an die Scrambler an und bauen wunderschöne Caferacer aus der Maschine.

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Und der Spezialist für ausgefallene Touren, die Fa. Touratech, hat im Zubehör ausreichend Potential um aus der Scrambler einen Weltenbummler zu basteln.

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Aber was mich am meisten, als alter Ducatisti, am Stand der Italiener gefreut hat war die Rückkehr zu den Wurzeln. Die Reinkarnation meiner 900 SS, die in der heimatlichen Garage schläft, stand hier am Messestand. Die 939 Supersport – wunderschön und zeitlos gestaltet steht SIE da. Selbst die 1,90 m eures Schreibers fanden wunderbar Platz auf der 939 – So ein Mist, kein Platz in der Garage!

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Ohne viel Schnickschnack genau die richtige Maschine für eine zügige Runde in den heimatlichen Gefilden Eifel, Odenwald, Schwarzwald oder wo IHR sonst eure Heimstrecken habt. Die Standard ist für knappe 13.000
zu haben. Für die S-Version, dann mit den feinen Öhlins
Komponenten und dem Quickshifter, werden es dann
14.800 Euro.

 

Bei den Österreichern habe ich auf den Nachfolger meiner 1190 @venture gewartet und gehofft. Sie sollte es ja nun aufgewertet mit dem 1290er Aggregat geben, dass bereits in einigen anderen Modellen über jeden Zweifel erhaben werkelt.
Und DA war SIE. Wunderbares Gesamtpaket – rundherm gelungen. Hoffentlich schafft sich KTM damit nicht hausintern ein Problem. Es gibt mit der neuen 1290 @venture für den sportlich ambitionierten Großenduristen keinen Grund mehr für den Kauf der Super-Adventure aus eigenem Haus. Die NEUE soll für ca. 16.0000 Euro
beim Freundlichen stehen.

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Ach ja – da war noch was. Flying Haggis ist auch am Stand von Moto Guzzi vorbeigekommen. Die Marke aus Maranello wirkt lebendiger, als in den zurückliegenden Jahren wo einem beim Besuch das Herz blutete. Irgendwie war es wie bei einem Krankenhausbesuch bei dem man darüber verwundert war, dass der Patient tatsächlich noch unter den Lebenden weilte. Die Palette besteht nicht nur aus der V7. Schöne Varianten waren zu sehen und auch für Leute denen so etwas gefällt eine Art Bagger.

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Der andere italienische Nischenhersteller Aprilia stellte ebenfalls altbekanntes aus, bzw. das was man bereits aus der laufenden Saison kennt. Die Caponord, welche wirklich keine schlechte Alternative zu bekannten Großenduros darstellte, wird wegen der Euro 4 Norm zu Grabe getragen. Das schönste serienmäßige Heck nennt Aprilia aber immer noch sein Eigen.

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Was gab es denn noch? Für Flying Haggis mit seiner Vorliebe für Unfallprävention und ALLES drumherum gab es da noch dguard. Das erste funktionsfähige E-Call-System für Motorräder mit zweierlei Hilfsfunktionen.

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Nr. 1, die für mich wichtigere Funktion: Bei einem Unfall verbindet dich das System automatisch mit der Rettungsleitstelle. Sollte man nicht mehr ansprechbar sein lokalisiert das System deine GPS-Daten und dorthin wird dann der Rettungswagen entsendet.

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Nr. 2 ist die schöne Variante, dass dieses System erkennt OB die Maschine ohne Zutun des Besitzers bewegt wird. Sprich: Hier macht sich jemand an unserem Motorrad zu schaffen, der tunlichst seine Finger davon lassen sollte. Diese Nachricht erhält man dann auf seinem Smartphone (endlich mal ein Grund sich ein derartiges Teil anzuschaffen) und man kann mal nach dem „Rechten“ sehen oder direkt die Rennleitung informieren.

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Einfach zu installieren und für knapp unter 500,- Euro für das Gesamtpaket ein preisgünstiges Angebot für einen „möglichen Lebensretter“.
Da mir das Thema dguard zu wichtig ist um es hier in
einem 4-Zeiler abzuhandeln folgt in Kürze ein ausführlicher Bericht.

https://www.dguard.com/de

Was gibt es ansonsten vom Messebesuch zu berichten?

Das Leben für das Personal an den Ständen ist hart und arbeitsreich und der ein oder andere Messebesucher sicher grenzwertig. Flying Haggis und die beste Sozia von Allen haben wirklich kompetentes Personal an den Ständen erlebt. Da war eine fachlich kompetente und zuvorkommende Christin Fonfara am soeben angesprochenen Stand bei dguard. Da war ein erstklassiger Mitarbeiter bei DUCATI, der umfassend die aktuelle Supersport erläuterte. Nicht zu vergessen sein Pendant bei KTM, der die neue @venture in ihren Einzelheiten erklärte. Und da war eine qualifizierte Mitarbeiterin bei der Fa. Modeka, die ihre Produkte AUCH im Vergleich zur Konkurrenz in kompetenter und dabei sachlicher Form darstellen konnte!

Und WAS kommt jetzt?

Jetzt kommt Triumph. Mit einem Mitarbeiter, der ganz wichtig mit seinem I-Pad hantierte. Der dann auf Nachfrage einer möglichen Neuerung bei der Street Triple erst einmal seinen „Vorarbeiter“ kontaktieren musste, da ihm die „Ankündigung“ in der Motorrad-Zeitung nichts sagte.

Besagter Chef im Ring kanzelte dann den Messebesucher Flying Haggis in einer Form ab, dass man dem Herrn die Unlust an seiner Tätigkeit am Messestand auch als wenig sensibler Zeitgenosse unmittelbar anmerkte.

An die Damen und Herren von Triumph: Falls SIE rückläufige Verkaufszahlen haben – dann kann ich Ihnen sagen woran das möglicherweise hängt. Wenn Sie mehrere dieser Mitarbeiter haben – dann geht die Kundschaft lieber zu einer anderen Marke. DAS war bei diesem Messebesuch ein BREXIT der besonderen Art.

Ansonsten gab es das Übliche – Also: Zwei Räder – in der Mitte, möglichst günstig in Schwerpunktnähe der Motor ………………

IMPESSIONEN von der INTERMOT:

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Noch schnell Jonas und Sandro genervt!

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Ergebnisse aus dem WALZwerk!

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Chopper gab es auch zu Bestaunen

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Die neue Z 1000 SX