Der Vinschgau und Burgen, Burgen, Burgen…..

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Südtirol ist bekanntermaßen unsere neue Heimat. Genauer gesagt der Vinschgau. Die meisten Leute, die sich auf den Weg von Deutschland in Richtung Süden machen, denken bei dem Namen Vinschgau an Äpfel.

Ich kann euch sagen, dass es dieser Region absolut nicht gerecht wird sie nur auf Obstanbau zu reduzieren. Gleiches gilt, wenn man den Vinschgau nur als Transferstrecke nutzt und sich nicht ein wenig mehr an Zeit lässt Gegend, Menschen und alles an Sehenswertem genauer unter die Lupe zu nehmen.

Kümmern wir uns also heute einmal auf den knapp 70 km Wegstrecke vom Reschensee bis Höhe Meran um das historische Thema der Burgen am Wegesrand. Gemessen an der Vielfalt an Burgen und Schlössern im Vinschgau entlockt einem die Zahl der Burgen im Mittelrheintal in Deutschland nur ein müdes Gähnen.

Von Graun bzw. St. Valentin abwärts gelangen wir in dosiertem Gefälle hinab ins Tal. Ins Val Venosta oder wie die Südtiroler sagen, in den Vinschgau. Merke: Egal in welches Seitental oder welche Höhenstraße wir jetzt abbiegen – es bieten sich wunderbare Panoramabilder, wie gemacht als Erinnerung für die Ewigkeit in einem Fotoalbum.

Aber das erste, das einem in den Blick fällt bei der Abfahrt in Richtung Mals ist das wuchtige Kloster Marienberg. Das auf 1.340 m liegende Kloster ist die höchstgelegene Benediktinerabtei Europas und beherbergt in ihren Mauern noch 11 Mönche. Man kann also durchaus von einem „üppigen Wohnraum“ sprechen.

Aber es geht uns ja heute hauptsächlich um die Burgen und da haben wir auch bereits unseren ersten Protagonisten, die Fürstenburg, welche der kleinen Ortschaft Burgeis ihren Namen gibt. Im 13. Jahrhundert wurde sie gebaut und heute dient sie als Fachschule für Land- und Forstwirtschaft.

Wichtig bei unseren Touren und eigentlich bei all unseren Aktivitäten ist die Nahrungsmittelaufnahme. Übergänge hin zu Genussmitteln sind dabei fließend. Alteingesessene Leserschaft weiß Bescheid.

Also – wer bereits etwas länger unterwegs sein sollte und Hungergefühle oder einfach nur die Lust auf eine Pause aufkommt, der sollte unmittelbar zu Beginn der Ortslage Mals links auf den Parkplatz der Osteria Vinterra abbiegen und hier Verpflegung aufnehmen. Echt lecker. Immer wechselnde Tagesgerichte und die Tatsache, dass die Kundschaft größtenteils aus Einheimischen besteht ist aussagekräftig hinsichtlich der Qualität der Küche.

Dann geht es weiter auf unserer Burgentour im Vinschgau und die nächste dieser Burgen ist nur schwerlich zu übersehen. Die Churburg in Schluderns. Das Renaissanceschloss aus dem 13. Jahrhundert beherbergt die größte Rüstkammer in Europa. Wer Gefallen oder Interesse an ritterlichen Rüstungen hat, der ist hier gut aufgehoben und kann hier wertvolle Exponate bestaunen. Teilweise bis zu 50 kg schwer. Kein leichtes Leben als Ritter.

Insofern verwundert es auch nicht, dass die Ortschaft Schluderns Austragungsort der Südtiroler Ritterspiele ist. Termin für 2024: 16. – 18.08.2024 am Fuße der Churburg.

Von der Churburg aus können wir auch einen Blick auf die gegenüberliegende Burgruine Lichtenberg werfen. Die Festung war bis 1513 im Besitz der Grafen von Tirol. In der Folge ging es in den Besitz der Grafen Khuen-Belasi über, deren Stammsitz heute das Schloss Englar in St. Michael bei Eppan ist. Übrigens mit Hotelbetrieb, für den Fall, dass jetzt jemand noch eine „Bleibe“ für die Nacht sucht.

Wir waren ja bereits bei dem Themenfeld „Nahrung“ und was damit in Verbindung steht. Eis geht bei mir immer und die jetzt nächstgelegene Option sich mit einem leckeren Eisbecher zu belohnen ist, die Abzweigung in Richtung Prad am Stilfserjoch zu nehmen. Hier dann nichts wie rein in die Euro Bar und es sich gut gehen lassen. Übrigens – beim letzten „Alpenmasters“ 2023 konnte man hier auch die Testcrew der Fachzeitschriften beim Eisschlecken treffen.

Sollten wir die „Mittagszeit“ bereits erreicht haben und die Tendenzen gehen eher in Richtung „herzhaft“, dann biegen wir in der Ortslage Eyrs an der Ampelanlage rechts in Richtung Tschengls ab. Hier legen wir Rast ein im Sport Bistro an der Sportanlage Eyrs. Der absolute Geheimtipp und von Einheimischen immer stark frequentiert, weil Preis- Leistungsverhältnis nahezu unschlagbar ist. So wie die vielseitige Küche. Man glaubt es kaum, dass die verschiedenen Geschmacksrichtungen Pizza, Burger und asiatische Küche zusammenpassen und auf gleich hohem Niveau präsentiert werden können. Hier klappt es – Empfehlung von uns: Unbedingt ausprobieren.

Ein Steinwurf entfernt haben wir jetzt noch die Tschenglsburg. Seit 1860 in Privatbesitz und heute ein Gasthaus.

Jetzt geht es an dem berühmten „Marmorort“ Laas vorbei und bei Kortsch öffnet sich wieder einer dieser tollen Blicke hinein ins Tal.

Wir schauen auf Schlanders. In der Ortslage finden wir die Schlandersburg, die heute die Bibliothek beherbergt. Der Umbau zu dem Renaissanceschloss, wie wir ihn heute sehen, erfolgte im 16. Jahrhundert.

Weiter geht es und nur wenige Kilometer weiter fühlt man sich an das „tapfere Schneiderlein“ und die „7 auf einen Streich“ erinnert. Okay – auf 7 kommen wir jetzt nicht aber in unmittelbarer räumlicher Nähe finden wir 4 Burgen respektive Schlösser.

Annenberg, Goldrain und die Burgen Obermontani und Untermontani.

Das burgähnliche Schloss Annenberg liegt imposant auf 1.039 m Höhe am Sonnenberg.

Darunter, in der Ortslage von Goldrain, liegt das namensgebende Schloss Goldrain, welches heute als Bildungs- und Tagungsstätte dient.

Gegenüberliegend haben wir die beiden Montaniburgen oberhalb von Morter.

Errichtet wurden die beiden Burgen etwa im 13. Jahrhundert. Hier wurde eine der ältesten Original-Handschriften des „Nibelungenliedes“ gefunden. Datiert auf das Jahr 1323. Der Minnesang wurde großgeschrieben in den Burgen des Vinschgau. Irgendwie musste man sich ja die langen und kalten Winterabende verkürzen. Diese Handschrift befindet sich jetzt in der Berliner Staatsbibliothek.

Nur wenige Kilometer weiter sind wir im Ort Kastelbell. Namensgeber für den Ort ist das imposante Schloss auf einem Felsen oberhalb des Dorfes. Wer sich über die alte Römerstraße „Via Claudia Augusta“ kundig machen möchte, die auch Namensgeberin der durch das Etschtal verlaufenden Fahrradroute ist, der ist hier in der Ausstellung richtig.

Wieder sind es nur wenige Kilometer, die uns von unserem nächsten Highlight trennen. Die Burg Juval, unmittelbar am Eingang zum Schnalstal, ist Sommersitz von Reinhold Messner, der Bergsteigerlegende aus dem Villnösstal.

Messner hat in dem mittelalterlichen Schloss, welches um das Jahr 1278 erbaut worden ist, eines seiner Museen eingerichtet. Eine umfangreiche Sammlung von Exponaten aus Tibet, sowie viele Bergbilder, Masken und sogar Artikel aus seinem privaten Bereich gibt es hier zu bestaunen.

Wie sieht es aus? Sehr viel neues erfahren und von der Schlossbesichtigung ermüdet oder unterzuckert?

Dann hinein nach Naturns und im Cafe Anny in der Ortslage einen feinen Eisbecher geschlemmt. Egal welcher – alle sind fein. Mein Favorit: Der „Jumbo“. Ersetzt kalorientechnisch mehrere warme Mahlzeiten und ist echt lecker.

Oberhalb von Naturns blicken wir auf die Burg Hochnaturns. Wie fast immer im Vinschgau hatten die Grafen von Tirol ihre Hände mit im Spiel beim Bau im 12. und 13. Jahrhundert.

Bei Partschins sind wir eigentlich an den Grenzen des Vinschgau angelangt. Aber da wir es heute ja mit Schwerpunkt auch mit Burgen und Schlössern hatten nehme ich es geografisch nicht so genau.

Wir schauen im Grunde genommen jetzt schon auf Meran. Und da bleibt euch gar nichts anderes übrig als der Burg, die namensgebend für die ganze Region Tirol ist, einen Besuch abzustatten.

Ähnlich sieht es aus mit dem Schloss Trauttmansdorff, welches man mit seiner Gartenanlage auch unbedingt gesehen haben muss.

Also Leute – es warten hier noch auf euch: Schloss Tirol und Schloss Thurnstein, sowie Schloss Trauttmansdorff und Schloss Schenna.

Es müssen nicht unbedingt immer die Kehren der Pässe sein. Die Bauwerke der Region geben uns auch etwas für die Ewigkeit. Probiert es einfach aus – man muss es gesehen haben.

Wenn Kalterer See dann Klughammer

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In unseren zurückliegenden Anderstouren sind wir häufig schon hier vorbeigekommen. Haben die Landschaft genossen und auch die Temperaturen, denn hier ist es oftmals schon zu Zeiten angenehm warm an denen andernorts in Südtirol noch der Skibetrieb läuft.

Und jetzt obacht! Denn es kommt nun entscheidend auf die „Schreibweise“ an!

Wir wollen heute an den Kalterer See und es uns an einer ganz bestimmten Örtlichkeit am Ufer gemütlich machen. Das könnte man dann auch in Verbindung mit einem Kalterersee machen, einem Rotwein, der hier unten ganz gerne, auch leicht gekühlt, getrunken wird.

Aber die Region rund um die Südtiroler Weinstraße und das Dorf Kaltern reduziert sich hinsichtlich des Weinanbaus schon lange nicht mehr auf den Kalterersee.

Viele hochdekorierte Produkte der zurückliegenden Jahre geben dahingehend ein beredtes Zeugnis. Und bei Weinliebhabern bekannte Anlaufstellen wie den Ritterhof, Manincor oder Elena Walch finden sich in räumlicher Nähe rund um den See.

Also jetzt erst einmal raus aus Kaltern und ab in Richtung des gleichnamigen Sees. Aber wir wollen nicht an die hochfrequentierte westliche Uferseite. Wir biegen vorher links ab und folgen der unauffälligen Beschilderung Klughammer, die der gestresste Wochenendbesucher oder Urlauber durchaus leicht übersehen kann.

Schmale Streckenführung, den See immer zu unserer Rechten rollen wir gemütlich zu unserem Ziel.

Wir wollen zum Hotel-Restaurant Klughammer und damit unmittelbar an den Kalterer See. Soll heißen: Hauseigener Zugang von der Terrasse, respektive der Liegewiese für die Hausgäste, zum See.

Also Badeurlaub pur im größten natürlichen Badesee von Südtirol und auch im wärmsten Alpensee. Schon im Mai steigen die Wassertemperaturen auf 17 – 19 Grad und im Sommer zeigt das Thermometer auch gerne einmal 28 Grad. Das sind Temperaturen, die sich euer werter Erzähler und bekennender Warmduscher gefallen lässt. Sogar eine fußläufige Runde um den See wäre schnell gemacht bei der Grundfläche von ca. 155 ha, sowie 1,8 km Länge und einem knappen Kilometer Breite.

Das Südufer ist unter Vogelfreunden bekannt und beliebt, da es in dem verschilften Biotop über 100 Vogelarten ein Zuhause respektive einen Rastplatz auf dem weiteren Weg nach Süden gibt.

Aber genug jetzt von der Umgebung. Wir wollen ja endlich einkehren und unsere wohlverdiente Pause machen.

Also abwärts auf den Parkplatz, der ausreichend Platz für unsere Maschinen bietet und dann Platz genommen auf der schönen Terrasse.

Wieder einmal, wie so oft, ein Ausblick zum Träumen. Auf der einen Seite dieses mediterrane Gefühl als ob man bereits weiter im Süden am Gardasee oder noch weiter südlich wäre.

Auf der anderen Seite der Blick in die Berge. Hinauf in Richtung Mendel und Penegal.

Irgendwie vermittelt es unmittelbar dieses Empfinden von: Hier könnten wir jetzt eigentlich auch bleiben und still genießen. Kann man, denn im Klughammer kann man natürlich auch übernachten und hier seine Basis einrichten für weitergehende Touren hinein ins Trentino oder in die Dolomiten. Wie es gefällt. Alles nur einen Steinwurf entfernt.

Der Service bei Klughammer ist auf typisch angenehme Südtiroler Art „unaufgeregt aufmerksam“. Auch bei viel Betrieb wird keine Hektik verbreitet aber zügig und stets freundlich die Arbeit erledigt.

In Sachen Küche ist man hier ebenfalls bestens aufgehoben. Egal ob der Wunsch in Richtung Pasta, Knödel oder was auch immer geht. Eine wunderbare Mischung aus typisch regionaler Südtiroler Küche und dem was die italienische Küche weiter südlich auszeichnet. Geschmacklich und auch von den Portionen findet man rund um den Kalterer See und dessen Umgebung nichts Besseres. Einfach lecker.

Und auch in Sachen Dolce passt alles. Ich habe ja bereits schon erwähnt, dass ich Sternzeichen Gelato Aszendent Tiramisu bin. Auch in Sachen Regelung des „Zuckerhaushaltes“ stimmt hier alles und ihr werdet, wenn das mit dem Eis nicht passen sollte, dann eben beim Kuchen fündig.

Für uns ist „Klughammer“ die Anlaufstation, wenn wir in der Nähe des Kalterer See sind. Und bei den Touren ins Trentino oder die angrenzenden Dolomiten kann man das Gasthaus Klughammer gut in die Routen mit einpflegen und hier Rast einlegen oder übernachten.
Probiert es einfach aus – ihr werdet es, wie bei unseren anderen Tipps, nicht bereuen.



Puig Tourenscheibe

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Von unseren „Anderstouren“ und Berichten wisst Ihr ja, dass unsere „dicke Sissy“ komplett auf Tourenmaschine „sozialisiert“ ist.

Der Koffersatz von Touratech hat uns, samt der dazugehörenden Innentaschen, schon mehr als einmal exzellente Dienste auf unseren Touren geleistet und auch sämtliche andere Anbauteile wie das Garmin XT nebst Halterung etc. haben uns auf unseren Reisen begleitet und waren mehr als nur hilfreich.

Zur Abrundung der „Tourergeschichte“ bin ich auf der EICMA 2023 am Stand der Firma PUIG hängengeblieben. Das „Hängenbleiben“ uferte letztendlich im Kauf der Tourenscheibe und um die geht es nun im folgenden Bericht.

BITTE – jetzt nicht als erste Frage stellen: Läuft die Maschine bei 250 km/h noch spurstabil geradeaus mit dieser Scheibe?

Dieser Aspekt war bei meinem Kauf dieser Tourenscheibe komplett unerheblich. In diesem Geschwindigkeitsbereich halte ich mich vollgepackt mit Sozia de facto NIE auf. Infolgedessen ist es mir „wurscht“ ob die Fuhre bei 230 oder 250 zu pendeln beginnt. Spätestens bei 200 km/h ist bei mir mit vollem Beladungszustand Ende, weil es für mich dann nichts mehr mit Spaß und Entspannung zu tun hat. Und diese beiden Parameter sind für mich Kernpunkte beim Motorradfahren.

Die Tourenscheibe von PUIG ist wertig gemacht, leicht getönt und mit der nötigen Ruhe auch zügig montiert.

Auf Grund unserer Navi-Halterung setzte ich zunächst die Distanzstücke ein, um den nötigen Abstand zwischen Scheibe und Navi-Halterung zu gewinnen.

Foto: Anbauanleitung PUIG

Geht bei den Schrauben für die Montage des Windabweisers mit der nötigen Vorsicht ans Werk. Auf den ersten Blick sieht es aus, als ob sie für die vorgebohrten Löcher etwas zu groß sind. Die Schrauben haben die Funktion wie ein „Gewindeschneider“ und mit dem nötigen Druck, aber der gebührenden Vorsicht, geht das Anschrauben des Windabweisers problemlos.

Foto: Anbauanleitung PUIG

Wer auf Nummer Sicher gehen will, der kann auch zuvor mit einem passenden Gewindeschneider ein wenig „vorschneiden“, damit die Schrauben in der Folge dann leichter in die Vorbohrungen gehen.

In dieser Saison haben wir unsere Sissy wieder zurückgerüstet von der KTM-eigenen Komfortsitzbank auf das ursprüngliche Original.

Mit meinen 1,89 m sitze ich in der obersten Arretierung der Sitzbank optimal. Also Kniewinkel so, dass längere Fahrten problemlos über die Bühne gehen.

Diese Eckwerte zu Grunde gelegt ist die PUIG-Tourenscheibe fantastisch, wenn es darum geht den Fahrtwind vom Fahrer UND der Sozia abzuhalten. Ohne jegliche lästigen Verwirbelungen sitzt man hinter der Tourenscheibe.

Im direkten Vergleich mit der Originalscheibe ist die PUIG natürlich etwas voluminöser bzw. höher, stört aber optisch nicht das Gesamtbild. Eher im Gegenteil – meiner Ansicht nach verleiht sie der Maschine eine schönere Silhouette. Aber natürlich alles Geschmacksache.

Hinsichtlich der Sicht des Fahrers ist es bei meinen Maßen so, dass ich über die Abrisskante der Verkleidungsscheibe schaue und freie Sicht in Fahrtrichtung habe.

Der Blick kleinerer Fahrer wird sicherlich komplett durch die Scheibe gehen, was aber kein Problem darstellt. Die PUIG verzerrt nicht die Sicht und die leichte Tönung empfinde ich eher als angenehm. Also vielleicht vor dem Kauf kurz testen ob die Tönung als störend empfunden wird. Sonst die „klare Variante“.

Auch bei Regenfällen machen die gewonnenen Zentimeter im Vergleich zur Originalscheibe den entscheidenden Mehrwert aus. Was an Wasser von vorn kommt wird sauber über, respektive durch die Konturen der Scheibe, an Fahrer und Sozius vorbeigeleitet.

Für uns ist die PUIG-Tourenscheibe die absolute Kaufempfehlung für alle diejenigen, die ihre Maschine hinsichtlich „Reisen & Touren“ optimieren wollen. Die Knieschleifer unter euch und diejenigen, die den letzten km/h auf der Autobahn suchen, werden sicherlich an anderer Stelle fündig werden und dann tiefere Scheiben montieren.


Stroblhof Morter – Martell

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Man soll ja mit liebgewonnenen Gewohnheiten nicht brechen. Und eine dieser „Gewohnheiten“ in meinem Blog war es immer Euch die RICHTIG guten Orte zum Einkehren näher zu bringen. Dabei bleibt es natürlich auch. Das Kernproblem an der Sache ist hier unten in Südtirol wirklich die Vielzahl an guten Lokalen, Hütten, Restaurants und Buschenschänken die einen Halt mit Verpflegungsaufnahme verdient haben. Eigentlich müsste ich einen „separaten Blog“ für diese Örtlichkeiten einrichten.

Sei es drum. Man wächst schließlich mit und an den Aufgaben.

Von vielen wird der Vinschgau nur als Transferroute vom Reschen Richtung Meran und umgekehrt genutzt. Das wird der Region nicht gerecht. Dies insbesondere was die Südtiroler Küche links und rechts von der Hauptverbindungstrasse angeht.

Denn genau da findet man die Highlights, die einem ansonsten im Stress der Anfahrt entgehen. Und wenn etwas schade ist, dann ist es, wenn man ein gutes Essen verpasst.

Also wenden wir unmittelbar hinter Schlanders in Fahrtrichtung Meran kurz unseren Blick nach rechts in Richtung Martelltal. Ja – ich weiß, das Martelltal hatte ich Euch schon nähergebracht.

Was sehen wir da? Eine Burg. Was im, an Burgen reichen, Vinschgau schon fast nichts Besonderes ist, da hier Burgen fast „inflationär“ zu sehen sind. Diese Burg oder besser diese beiden Burgen sind die Montaniburgen oberhalb von dem kleinen Örtchen Morter.

In deren Bibliothek fand man eine der ältesten Abschriften des Nibelungenliedes aus dem Jahr 1323. Sie liegt heute im Staatsarchiv in Berlin. Damit bin ich in ausreichender Form dem Bildungsauftrag nachgekommen und komme jetzt zu dem wichtigen Teil.

In der Ortslage von Morter, natürlich in der Nibelungenstraße, findet ihr den „Stroblhof“. Ein Restaurant mit Cafe. Und selten war der Begriff „Klein aber fein“ treffender.

Was Doris und Stefan mit ihrem Küchen- und Serviceteam hier „zaubern“ ist einfach klasse. Es gibt eine „kleine Speisekarte“, welche mit Gerichten der Tageskarte jeweils ergänzt wird und auch bereits zur Mittagszeit auf den Tisch kommt. Wenn irgendwo der Begriff der Südtiroler Gastlichkeit treffend ist und Gestalt annimmt, dann hier im Stroblhof.

Wir haben uns von unserem ersten Besuch an, dem viele weitere folgten, aufgenommen gefühlt wie in einer Familie.

Die Küche ist exzellent. Was Stefan und die eigentlich immer strahlende Katharina hier an unterschiedlichen Gerichten „zaubern“ ist nicht nur immer schmackhaft, sondern auch optisch schön angerichtet.

Da fällt es irgendwie schwer etwas herauszuheben. Ich mache es aber trotzdem, weil ich in 90 % meiner Besuche an diesem Hauptgericht „hängenbleibe“. Die Tagliata mit den Linguine in Walnusspesto sind ein Gedicht. Und die Idee mit den unterschiedlichen „Salzen“ am Tisch ein toller Einfall.

Aber auch die Pasta Scoglio, die man auch in „Küstennähe“ nicht besser auf den Tisch bekommt, oder das Carpaccio sind richtig fein.

Irgendwie passt bei mir ja auch immer noch „Dolce“ in meinen „Feinkostcontainer“ – egal wie vollgefuttert er auch sein mag. Tipp von Flying Haggis: Der Schokokuchen mit einer Kugel Vanilleeis.

Der von der Besten Sozia von Allen: Das Halbgefrorene.

Falls jetzt das Gefühl aufkommt, dass es mit dem Aufstehen am Tisch „schwierig“ wird – einfach Doris nach dem „Nussele“ fragen. Der selbst aufgesetzte Nussschnaps hilft einem auf die Füße. Ansonsten schafft es sicherlich auch der übliche Espresso die Lebensgeister wieder zu wecken und aus dem Verdauungstrakt abzurufen.

Also Leute. Unsere absolute Einkehrempfehlung im Vinschgau und für JEDEN in räumlicher Nähe zur Haupttouristenroute, aber abseits der „Tourischwemme“, gut zu erreichen:

Der Stroblhof in Morter. Stattet Doris, Stefan und ihrem Team einen Besuch ab. Ihr werdet es nicht bereuen und dann, wie wir, immer wiederkommen. Also – Auf bald!


Angekommen

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Es heißt: Wer ankommen möchte, der muss sich irgendwann auf den Weg machen.

Im Geiste hatten wir uns schon lange auf unseren Weg gemacht. Endgültig war es dann Ende November 2022 soweit mit dem Möbelwagen von Deutschland, wie einst Hannibal mit seinen Elefanten, über die Alpen. Okay – etwas weniger dramatisch und nicht mit dem martialischen Hintergrund.

Unsere Herzens-Wahlheimat hat uns in Empfang genommen und wir sind im wahrsten Sinne des Wortes auch angekommen.

Nein. Um es direkt vorwegzunehmen: Es hat nicht alles super und wunderbar geklappt. ABER – diese Dinge passieren eben, ähnlich wie man auch ungewollt eine Erkältung bekommt. Dazu muss man aber auch sagen, dass diese Vorfälle nichts mit Südtirol zu tun haben oder hatten, sondern, wie meistens in derartigen Fällen, von Einzelpersonen abhängen, die man dann eben zeitnah aus seinem Leben streichen muss.

So – jetzt aber weg mit diesem etwas schwierigen Thema und hin zu Erfreulichem. Wir haben unsere neue Heimat und die Umgebung mit allem was dazugehört erkundet. Zu Fuß, auf Langlaufski und natürlich mit unserer „Sissy“.

Wie ihr ja mittlerweile wisst ist unsere neue Heimat der Vinschgau und wir leben in der Nähe von Schlanders. Auf den Punkt gebracht kann man sagen: Einen besseren Ausgangspunkt für Touren jedweder Art gibt es nicht.

Wenn Ihr die „Anderstouren“ aus der zurückliegenden Saison Revue passieren lasst, dann werdet ihr sicherlich diese Meinung teilen.

Es war nicht eine Tour dabei, die nicht eine Fülle von tollen Erinnerungen, fantastischen Ausblicken und wunderbaren Strecken gebracht hätte. In Sachen Alpenpässe haben wir dabei in der Saison 2023 ein großes Paket geschnürt und ich werde jetzt, typisch deutsch, versuchen da eine Struktur hineinzubringen. Das gelingt mir natürlich nicht, weil es gar nicht gelingen kann. Wie bei der Quadratur des Kreises. Klappt auch nicht.

Okay – ich starte den Versuch und beginne mit der Entschuldigung an unsere neue Heimat Südtirol.

Der Pass, der für uns die Nr. 1 in der Saison war liegt nicht in Südtirol. Der Gavia war für uns das Highlight und die Streckenführung, sowie die Ausblicke einfach einmalig.

Der Gavia verbindet die Provinz Sondrio, ausgehend von Bormio im Norden, mit der Provinz Brescia und damit Ponte di Legno im Val die Sole, im Süden.

Zwischen den beiden Gipfeln des Corno dei Tre Signori (3.360 m) und des Monte Gavia (3.223 m) fährt man im Grunde genommen permanent staunend mit offenem Mund hindurch. Die schmale Streckenführung, insbesondere auf der Südrampe abwärts ins Val di Sole, ist nichts für Raser. Hier steht das Genießen absolut im Vordergrund und das ist genau der Grund warum wir Motorrad fahren und den Gavia derart in unser Herz geschlossen haben. Unser Platz 1.

Oweh – schon wieder Entschuldigung an Südtirol. Wir liegen mit Schlanders derart nah an den „Alpennachbarn“, dass ein Abstecher in die Schweiz einfach zu verlockend ist.

Unser Platz 2 ist der Albula. Und? Schon wieder nicht Südtirol. Es wird mir irgendwie peinlich.

Mit seinen 2.315 m Passhöhe gehört er nicht zu den „Riesen“, ist aber auch keiner dessen Höhe man unterschätzen sollte. Warum wir ihn lieben und auf Platz 2 setzen?

Der Albula ist unauffällig und infolgedessen gehört er nicht zu den wichtigen Protagonisten bei denen JEDER meint unbedingt seine Passhöhe erklimmen zu müssen. Das heißt: Wir haben bei unserer Fahrt hinauf auf den Albula unsere Ruhe. Egal ob wir von Tiefencastel anfahren oder von La Punt im Oberengadin.

Wie der Gavia gehört der Albula bei uns zu den Pässen, die wir über beide Rampen gerne fahren, weil beide Streckenführungen wunderschön sind und traumhafte Ausblicke bieten.

Warum kam jetzt der Hinweis, dass wir jeweils beide Streckenführungen zu den Pässen Gavia und Albula lieben? Weil es tatsächlich auch Pässe gibt, die man in oder aus einer bestimmten Fahrtrichtung für grandios hält und die jeweilige Alternative der Routenführung eher für durchschnittlich erachtet. Und genau von dieser Sorte habe ich jetzt zwei Pässe, die gemeinsam auf Platz 3 und damit auf dem individuellen Siegerpodest von Flying Haggis landen.

Ich versuche euch jetzt in meine Gefühlswelt eintauchen zu lassen, was bei meinem, manchmal etwas verwirrten, Geist nicht ganz so leicht ist. Okay – gehen wir metaphorisch mit einem musikalischen Hinweis an die Sache ran. Alle aus dem Bereich Hip-Hop und Rap sind wahrscheinlich jetzt bereits raus.

Kennt IHR noch die Glen Miller Band? Wenn nein – dann hört euch von der Glen Miller Band ihren Song „In the Mood“ an. Passender geht es einfach nicht, denn „In der Stimmung“ erschließt sich meine Platzierung für das Penserjoch von Sterzing aufwärts zur Passhöhe und für den Gampenpass von Lana aus hinauf auf den Pass.

Die Routenführung dieser beiden Strecken ist zu keinem Zeitpunkt fordernd, sondern einfach Entspannung, Spaß und Freude pur.

Legt Euch „In the Mood“ auf  die Playliste und mit dem Song in den Ohren schwingt ihr mit einem seligen Grinsen im Gesicht die beiden Pässe hinauf.

Ganz klar: Penserjoch und Gampenpass haben gemeinsam Platz 3 verdient.

Eigentlich könnte ich jetzt auch weitermachen. Mache ich aber nicht. Denn für mich steht de facto fest, dass man jetzt einfach keine weitere Rangliste mehr erstellen kann. Sicher – jeder hat seine Favoriten oder seine Favoritin und das ist auch vollkommen richtig so.

Das Problem ist aber eindeutig, dass die ganze Region hier unten bei uns, das wunderschöne Südtirol, Trentino, Belluno, die angrenzende Schweiz und auch der Veneto eine derartige Vielzahl von traumhaften Pässen und Strecken bietet, dass man mit einer „Platzierung“ in einer Hitliste keinem mehr ausreichend gerecht wird.

Und so sind sie, wie immer sie jetzt auch heißen, ob Stilfser Joch, Umbrail, Lavazè, Mendel, Fedaia usw. alle für mich auf Augenhöhe und immer, wirklich immer eine Tour wert. Hier findet jeder seinen Favoriten und seinen Platz 1. Und wenn nicht, dann ist es auch egal. Dann macht es so wie wir und schließt letztendlich ALLE in euer Herz.


Viel Spaß in unseren Bergen.



Die innere Einkehr am Gampenpass

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Als erfahrene Leser meines Blogs und insbesondere der „Anderstouren“ wisst ihr ja mittlerweile, dass für mich bei einer Tour die „Nahrungsmittelaufnahme“ ein wesentlicher Bestandteil ist.

Irgendwie ist es hier unten in der Region Südtirol und auch dem angrenzenden Trentino schon fast ein Kunststück ein Lokal mit einer richtig schlechten Küche zu finden.

Aber zwischen all den guten Gaststätten, Restaurants und Berghütten gibt es immer noch einige die, aus meiner Sicht, richtig herausragen. Also lassen wir uns heute die Zeit und schauen uns zwei dieser besonders feinen Restaurants einmal genauer an.

Wie haben wir die jetzt überhaupt gefunden? Gute Frage und schnell beantwortet. Wie ihr ja mitbekommen habt bin ich ein Fan der Südtirolkrimis. Einer der Autoren ist Ralph Neubauer und seine Protagonisten sind u. a. der Commissario Fameo mit seinem guten Freund dem Carabiniere Tommaso Caruso.

Wie es sich für „Italiener“ gehört essen beide gerne. Da beide natürlich fiktive Personen sind gehen wir mal davon aus, dass der Autor Ralph Neubauer einer guten Mahlzeit gegenüber nicht abgeneigt ist und dies auf Fameo und Caruso übertragen hat.

Und so kamen wir zu unseren heutigen Restaurants, die wir Euch genauer vorstellen. Das Schöne ist, dass beide direkt am Gampenpass liegen und so kann man jede unserer Touren, deren Bestandteil der Gampen ist, mit einer gepflegten Einkehr in einer der beiden Restaurants verbinden. Ich verspreche Euch – Ihr werdet es nicht bereuen.

Wenn ihr den Gampenpass von Lana kommend bergauf fahrt, dann erreicht ihr ziemlich mittig der Wegstrecke die Fraktion Gfrill der Gemeinde Tisens. Die italienische Bezeichnung der Fraktion Gfrill ist Caprile.

Wir sind hier bereits knapp über 1.000 m und in einer schönen 180 Grad-Kehre liegt das Restaurant „Bad Gfrill“.

Parkplatz vor der Tür ist ausreichend vorhanden und von der Terrasse aus kann man zum einen die schöne Berglandschaft abwärts ins Etschtal bewundern oder man sieht sich an, was die „Motorradfraktion“ auf ihrem Weg aufwärts zum Gampenpass so alles anstellt.

Wir haben bereits mehrfach eine Rast im „Bad Gfrill“ eingelegt und waren bei jeder Einkehr restlos begeistert.

Das Restaurant ist einfach urgemütlich und man fühlt sich direkt wie zu Hause. Die Historie des Hauses hat man wunderbar in die Inneneinrichtung integriert.

Der Service ist erstklassig und sehr aufmerksam, ohne aufdringlich zu sein. Die Küche ist so, dass man versteht, dass Ralph Neubauer seinen Hauptdarsteller Commissario Fameo hier hat einkehren lassen.

Ich habe in meinem „biblischen Alter“ schon so einige Grillteller verspeisen dürfen und bilde mir ein, deshalb ein Urteil darüber fällen zu können.

Der Grillteller im „Bad Gfrill“ ist der BESTE, den ich jemals gegessen habe. Jedes Fleischstück „auf den Punkt“, schmackhaft gewürzt und schön angerichtet.

Auch das Risotto der „Besten Sozia von Allen“ hat Begeisterung ausgelöst.

Die Küche des „Bad Gfrill“ ist eine absolute Empfehlung und auch was an „Dolce“ auf den Tisch kommt ist ein Genuss.

Also Leute: Erster Tipp am Gampenpass das Restaurant „Bad Gfrill“.

Wer nicht so unmittelbar an der viel frequentierten Passstraße einkehren möchte und deshalb auch ein paar Meter abseits der eigentlichen Fahrstrecke gerne in Kauf nimmt, der fährt, nur wenige Kilometer hinter dem „Bad Gfrill“, nach dem Tierpark am Rainguthof, rechts ab in Richtung Platzers.

Die schmale Streckenführung bringt uns ruhig und entspannt an den „Berggasthof Natz“.

Der Familienbetrieb der Familie Lochmann ist DER PLATZ für alle unter uns, die etwas abseits vom üblichen Trubel am Gampenpass wunderbar einkehren wollen.

Der Blick rundherum hat schon fast etwas Meditatives und wenn man auf der Terrasse Platz nimmt beschleicht einen dieses Gefühl: Hier könnte ich jetzt eigentlich auch einfach bis zum jüngsten Tag sitzen bleiben.

Aber – bis zum jüngsten Tag kommen sicherlich auch Hungergefühle auf. Der Tipp von Flying Haggis: Das Wiener Schnitzel!

Jetzt werden sicherlich einige sagen: Wiener Schnitzel? Wie einfach!

Mit etwas Lebenserfahrung kann man dazu sagen: Alles was einfach ausschaut ist oftmals, genau deshalb, mehr als nur schwer. Glaubt es mir – das Wiener Schnitzel im „Berggasthof Natz“ ist ein Gedicht. Zu allem Überfluss liefert der Koch, Dominik Lochmann Sohn des Hauses, auch noch Portionen, die auch einen gestandenen Holzfäller nach getaner Arbeit problemlos satt machen.

Die Pasta mit Pfifferlingen ist ebenfalls eine Sünde wert, wie viele andere der Gerichte die dann saisonabhängig angeboten werden.

Im Service wirken Mutter und Tochter der Lochmanns und dies auch mit einer Freundlichkeit und Aufmerksamkeit, die selbst für Südtiroler Verhältnisse weit über dem Durchschnitt liegt.

Der Ausblick von der Terrasse ist dabei unbezahlbar und einfach Entspannung pur. Im Zweifelsfall helfen bei der Entspannung die Riesenstück an Kuchen oder leckere „Dolce“.

So Leute – mehr können wir jetzt nicht für Euch tun. Wer nun im Großraum Gampenpass noch eine andere Lokalität aufsucht, der ist selbst schuld. Und wenn Ihr gedankenverloren euer Menü genießt, dann könnt Ihr, mit etwas Phantasie, sicherlich auch Commissario Fameo und seinen Freund Maresciallo Caruso am Nachbartisch beobachten, wie sie bei einem Teller Pasta oder Knödel ihre Kriminalfälle lösen.

Macht Euch einfach selbst ein Bild vom „Bad Gfrill“ und dem „Berggasthof Natz“. Wir sind sicher – Ihr werdet begeistert sein.


Das Cembratal mit Drumherum

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Heute drehen wir eine Runde, die wie gemalt ist für eine Saisoneröffnung in unserer Region. Soll heißen – Was können wir machen oder wohin können wir fahren, wenn noch nicht alle üblichen „Verdächtigen“ unter den Pässen geöffnet sind.

Also genießen wir zunächst bei unserer Anfahrt, vom Ausgangsort Schlanders aus, die Bergkulisse zur rechten und zur linken auf unserem Weg in Richtung Meran.

Den ersten Teil unserer heutigen Route kennen erfahrene „Anderstourer“ bereits. Wir können wählen. Zeitig aufgestanden und gestartet? Also dann – bei Lana runter von der Mebo und ein kurzes Stück den Gampenpass aufwärts bis wir links nach Prissian abbiegen und uns dann talabwärts auf kleinen Sträßchen nach Frangart begeben. Hier geht es dann wieder in das Zentrum des Weinanbaus, also Richtung Kaltern / Tramin.

Hinter dem Kalterer See orientieren wir uns in Richtung Neumarkt und Auer und fahren dann bergan hinauf in grobe Richtung Fassatal / Fleimstal.


Es geht für uns hinauf auf den San-Lugano-Sattel, der das Unterland Südtirols mit dem Fleimstal, also Trentino verbindet. Von seiner Westrampe hat man einen wunderschönen Blick hinein ins Etschtal. Seine 1.097 m hohe Spitze waren schon mehrfach für uns Anlaufpunkt, respektive Zwischenstation. Der San Lugano ist die ideale Transferstrecke, wenn man in Richtung San Pellegrino, Lavaze oder auch Manghenpass möchte. Wir sind hier auf der Strada delle Dolomiti.

Zu unserem heutigen, sagen wir einmal Zwischenziel, gibt es jetzt mehrere Varianten. Jede hat etwas für sich und ist alternativ auf der Karte ausgewiesen.

Wir fahren nach Molina di Fiemme. Der kleine Ort hat seinen Namen von seinen Mühlen die am Fluß Avisio liegen. Sogar im Winter ist Molina di Fiemme Anlaufort für sportbegeisterte Besucher. Hier ist nämlich der Einstieg in die weltbekannte „Marcialonga“, eine wunderschöne Langlaufstrecke in der Region.

Nun können wir uns überlegen ob wir den Fluß Avisio, auf unserem weiteren Weg nach Cembra, links oder rechts von uns liegen lassen. Landschaftlich und auch von der Streckenführung hat beides etwas. Insofern kann man auch, soweit man zeitig am Morgen gestartet ist einen kleinen Rundkurs machen.

Cembra ist für seinen Weinanbau bekannt. Müller-Thurgau, Nosiola, Cabernet und Pinot Nero werden hier auf Terrassen angebaut. Allein der Blick auf die abfallenden Weinberge zeigt dem geneigten Betrachter bereits, dass dies hier eine anstrengende Arbeit ist.

667 m liegt Cembra über dem Meeresspiegel. Wir wollen jetzt noch schnell hoch auf etwa 1.200 m und den Lago di Santo besuchen. Wie man sich denken kann leitet sich der Name des kleinen Sees von einer Legende ab. Irgendwie kommen meine Erinnerungen an den „Lec de Ergobando“, an den Regenbogensee oder auch Karersee, wieder hoch und seine Geschichte von der Wasserfee und dem hinterhältigen Zauberer. Ich liebe einfach diese schönen alten Geschichten, die einen so wunderbar in Gedanken träumen lassen.

Wie das so oft ist – es gab Streit zwischen Erben wegen eines Grundstücks. Da man sich nicht einigen konnte „wünschte“ einer der Erben, dass sich das Land in einen See verwandeln sollte, was dann natürlich auch geschah. Früher wurden Wünsche eben noch wahr.

Dass mit Wasser gefüllte große Becken bedrohte alsbald das Tal und die Stadt Cembra. Mutige und gläubige Bewohner der Stadt warfen als Zeichen ihrer inständigen Bitte den Ring der Madonna in den See UND? Das Wasser stoppte. Somit ist der Name Lago Santo ausreichend erklärt.

Traumhaft liegt er hier oben, der Lago di Santo und wir können herrlich die Seele baumeln lassen.

Irgendwann machen wir uns dann aber wieder auf den Weg. Bei Verla geht es hinüber in „grobe“ Richtung Salurn über den Croce delle Serre. Wieder verbunden mit einem tollen Blick in das Etschtal und die beeindruckende Bergkulisse.

Bei Salurn sind wir dann schon wieder in Südtirol und rollen gemütlich nach Neumarkt. Der Ort mit seinem kleinen aber feinen Ortskern und den Lauben ist auch immer eine Pause wert. Jedes Jahr im Mai sind hier die „Blauburgundertage“ und Freunde des guten Tropfens treffen sich dann hier und im angrenzenden Montan. Wir wollen aber noch ein kleines Stück des Weges weiter.

Es geht an den Kalterer See und hier an das ostwärtige Seeufer in das Restaurant Klughammer. Feine Küche, wunderschöne Terrasse mit einem Blick auf den See, Mendel und Penegal, dass man eigentlich Eintritt bezahlen müsste.

Pasta ist fein, die Knödel ebenfalls und der anschließende Espresso hilft wieder die erforderlichen körperlichen Ressourcen für den Heimweg aus dem Magen- / Darmtrakt in das „Hirn“ zu lotsen.

Aufwärts geht es dann auf den Mendelpass, der mit knapp unter 1.400 m schon recht zeitig gut zu befahren ist.

Den eigentlich jetzt üblichen Verdächtigen „Gampen“ lassen wir heute rechts liegen und folgen stattdessen, bei Fondo, unserer Route in Richtung Proveis.

Die Forcella di Brez und die Hofmahd sind heute unsere Zwischenstationen hinein ins Ultental und dann abwärts nach Lana.

Das Brezer Joch verbindet das Tal des Rio Pescara und des Rio Novella. Damit dann die Orte Fondo bzw. Castelfondo mit Laurein und Proveis. Die Route ist wenig befahren und infolgedessen schon allein deswegen ein Genuss.

Die Hofmahd ist mit ihren 1.781 m sogar 200 m höher als der vielbefahrene Gampenpass. Das Joch verbindet die Berge der Ortler-Alpen mit den Gipfeln der Nonsberggruppe. Die Passhöhe liegt dabei noch im Trentino, aber direkt dahinter sind wir in Richtung Ultental bereits wieder im Gebiet Südtirols.

Bei St. Walburg kurz vor dem Pankrazer See sind wir dann auf  unserer Route talabwärts vom Ultental in Richtung Lana. Kurvig und ständig mit einem wunderschönen Blick verbunden geht es jetzt hinab in Richtung Etschtal.

Und da sind wir wieder. Auf unserer alten Route von Meran in Richtung Schlanders und rollen durch den Vinschgau mit seinen wunderbaren Ausblicken zu unserem Ausgangsort.

Da bleibt nur noch eines zu sagen: Viel Spaß beim Nachfahren zum Saisonbeginn in den Bergen.



Ein schönes Quartett zum Beginn

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Irgendwie ist doch, wenn man einem Sprichwort folgen möchte, Vorfreude die schönste Freude. Diesem Gedanken folgend schaue ich zum Fenster hinaus und freue mich jetzt schon auf 2024. Wenn die jetzt noch schneebedeckten Berge nur noch auf den Gipfeln den Puderzucker haben und die „alten Bekannten“ wieder geöffnet sind. Motorrad ist vollgetankt, Batterie geladen und auch wir sind voll mit der notwendigen Energie um die heutige Tour in Angriff zu nehmen. Als Kind habe ich mit Begeisterung „Quartett“ gespielt und heute spielen wir auch Quartett. Pässequartett!

Dafür verbinden wir einfach vier alte Bekannte zu einer wunderbaren Runde und rollen uns auf der Vinschgauer Staatsstraße ein. Genießen schon einmal entspannt das schöne Panorama, an Kastelbell vorbei, entlang der Etsch in Richtung Meran.

Hier ist schon unser erster alter Bekannter aus dem Quartett ausgeschildert und wir touren durch das Passeiertal in Richtung St. Leonhard, aufwärts zum Jaufenpass. Das Passeiertal hat eine lange Siedlungsgeschichte. Schmale Saumpfade führten hier einst über das Timmelsjoch und den Jaufenpass und haben das Passeiertal mit dem Ötztal bzw. Sterzing verbunden. Für die Südtiroler hat es einen besonderen Stellenwert, da ihr Nationalheld Andreas Hofer aus dem „Sandhof“ bei St. Leonhard stammte. 1809 führte er die Tiroler Aufstände gegen Napoleon und seine Truppen an. Ein streitbares Völkchen die Südtiroler.

Ein guter Platz für einen kleinen Snack oder einen wärmenden Kaffee ist die Edelweißhütte auf knapp über 2000 m am Jaufenpass. Den Blick zum Genießen gibt es gratis dazu.

Uns ist aber schon nach einer richtigen Mahlzeit und so geht es nach dem Kaffee zügig abwärts nach Sterzing. Etwas versteckt im Zentrum findet ihr die Pizzeria Kolping. Unsere Empfehlung für die Mittagspause auf der Tour. Die Pizzen sind richtig „lecker“.

Ach ja – unser Quartett. Der Nächste im Bunde ist das Penserjoch. Von Sterzing aus aufwärts für mich einfach eine wunderbare Streckenführung. Schön schwungvoll geht es in einem entspannten Kurvenverlauf hinauf auf die 2.211 m zur Passhöhe.

Richtiger Trubel ist hier oben nie und so genießen wir den traumhaften Blick. Abwärts in Richtung Sterzing, wo wir gerade herkamen und abwärts in Richtung Sarntal und Bozen, wo wir jetzt hin wollen.

Das Sarntal ist mit seinen 50 km Länge flächenmäßig die größte Gemeinde Südtirols und hat sich im besten Sinne seine Urspünglichkeit bewahrt. Die Reggele, die Sarner Pfeifen, gehören mit zu den bekannten „Spezialitäten“ aus dem Sarntal und dienen als Mitbringsel. Da ich es mit dem „Rauchen“ nicht so habe, aber dafür beständig „kalte Füße“ mein eigen nenne, sind die „Sarner Toppar“, die Hausschuhe aus Schafwolle eher etwas für mich.

Die Wegstrecke hinunter nach Bozen entlang der Talfer ist komplett entspannend, da der Hauptverkehrsweg in Richtung Süden das Eisacktal ist. Sei es die Staatsstraße oder die Brennerautobahn.
Hinein geht es nach Bozen und dann kurz auf die Mebo, die Hauptverbindung von Meran nach Bozen, woher sie auch ihr „Kürzel“ hat.

Bei der Abfahrt Eppan, mit Blick auf Burg Firmian, geht es runter von der Staatsstraße in Richtung Kalterer See.

Wir haben ja noch etwas vor heute und wollen schließlich unser „Quartett“ komplettieren. Hinauf geht es auf den Mendelpass, der in seiner heutigen Streckenführung bereits 1885 erschlossen wurde. Der „Mendel“ ist der Hausberg von Kaltern und sicherlich zu eurer kompletten Überraschung hat auch schon Kaiserin Sissy hier ihre Sommerfrische verbracht.

Die Standseilbahn, die „Mendelbahn“, wurde 1903 eröffnet und hatte insofern 2023 ein kleines Jubiläum. 1903 war sie mit ihren 64 % Steigung die steilste Standseilbahn Europas und die längste Seilbahn der Welt. Wer hat sie gebaut? Natürlich ein Schweizer – der Ingenieur Emil Strub.

Oben auf dem Mendelpass genießen wir nochmals den einmaligen Blick und dann machen wir uns wieder auf unseren Weg zur abschließenden Nr. 4 in unserem Quartett.

Über Fondo geht unsere Route zum Gampenpass, den wir aus dieser Richtung kommend „fast unbemerkt“ überfahren. Die Streckenführung hinab in Richtung Lana und Meran ist hingegen nicht als unbemerkt zu bezeichnen. Schöne Kurvenkombinationen, bei moderatem Gefälle, führen uns abwärts und so ist der Gampenpass natürlich bei der lokalen Motorradfahrerszene die „Heimstrecke“ und von Frühling bis Herbst strak frequentiert. Also obacht – der ein oder andere „Knieschleifer“ kann einem hier durchaus in beide Richtungen begegnen.

Wir bleiben aber entspannt und genießen die „Asphaltverbindung“ zwischen dem Nonstal und dem Etschtal. Schließlich haben wir unser Quartett vervollständigt. Was als schöner Abschluss jetzt noch fehlt ist eine schöne Station zum Einkehren. Und da habe ich Euch ja schon mehrfach unsere Favoriten wärmstens ans Herz gelegt. Der Gampenpass ist nämlich auch dahingehend ein Treffer.

Macht eure abschließende Rast im Berggasthof Natz, unweit unserer Strecke, oder im Restaurant Bad Gfrill, direkt an einer „Applauskurve“ des Gampen.

In beiden Stationen werdet ihr BESTENS bedient und genießt eine ausgezeichnete Küche. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich beide Lokale noch separat „beleuchten“ und einen Bericht unter Rast & Übernachtung ablegen.

Was bleibt jetzt noch übrig? Eigentlich nicht mehr viel. Abwärts in die Ortslage Lana und dann über Meran und die Vinschgauer Staatsstraße zurück zu unserem Ausgangsort nach Schlanders.

Wer Lust, Laune und auch noch die nötige Zeit im Repertoire hat, der kann sich auch noch auf Schleichwege abseits der Staatsstraße begeben. Da kann man dann noch so „verwunschene Orte“ wie die Kirchenruine St. Laurentius entdecken. Die Ruine wird vom Heimatpflegeverein Naturns-Plaus erhalten. St. Laurentius gehörte mit Prokulus und Zeno zu den Patronen im italienischen Raum und wurde von den römischen Legionären verehrt. Man hat hier von St. Laurentius auch einen wunderbaren Blick hinauf zu Burg Juval.

Schön war es heute und die knapp 300 km Tagesetappe sind vorüber wie im oft zitierten „Flug“. Bleibt nur noch den Tag bei einem Glas Vernatsch oder einem Aperol auf einer Terrasse in Schlanders Revue passieren zu lassen.

Viel Spaß beim Nachfahren.


Nolan 100.5 und N-Com 602 R

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Kommen wir nach langer Zeit nochmal zu einem Testbericht. Zielgruppe sind diejenigen, die aktuell einen Helm, nebst Kommunikationssystem suchen.

Häufige Leser*innen meines Blogs wissen sicherlich noch wie wir an unsere aktuellen Modelle gekommen sind.

Eigentlich ein, für uns, typischer Einkauf. Rennsonntag in Misano am Circuit Misano Adriatico und noch eine Stunde Zeit bis zur Startaufstellung. Also schaut man zum Zeitvertreib in den Ducati-Store unterhalb der Tribüne und beginnt die Konversation mit der netten Verkäuferin mit:

„Scusami. Cerco un Casco modulare.“

Dann kam als Antwort: “Al momento abbiamo uno sconto del 40 %. Ti mostrerò i caschi.”

Und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf. Soll heißen -2- flammneue Nolan 100.5 sind letztendlich in unserem Besitz und werden abschließend noch mit dem Nolaneigenen Kommunikationssystem N-Com 602 R für unsere Touren fit gemacht.

Seit 2015 sind wir bereits überzeugte “Klapphelmträger”. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte es uns zu den Produkten von Nolan hingezogen, weil sie einfach, in Verbindung mit dem komplett integrierten Kommunikationssystem, praktisch sind.

Da ich meine Touren immer auch entsprechend mit Fotos ergänzend dokumentiere, war der Wechsel hin zur Fraktion der Klapphelmträger ein logischer Schluß. Klappe hoch – Foto gemacht – Klappe runter und weiter.

Wie im Grunde genommen bei allen Klapphelmen ist auch unser Nolan 100.5 kein Leichtgewicht. Aber auch bei längeren Touren kommen keine Verspannungen im Nacken auf. Sicherlich ein Ergebnis der exzellenten Paßform, denn die kann man nur als ideal bezeichnen.

Der 100.5 sitzt wie der oft zitierte Sportschuh. Anzumerken ist hier, dass auf Grund der unterschiedlichen Helmschalen, die Nolan nutzt, die kleinere Helmgröße der “besten Sozia von Allen” auch ein paar Gramm weniger auf die Waage bringt. Eigentlich logisch.

Der Nolan 100.5 verfügt über ein breites kratzfestes Visier aus Lexan, welches einem einen guten Überblick verschafft. Natürlich als Pinlock-Visier montiert. Die Sonnenblende ist aus kratzfestem Lexan und stufenweise verstellbar. Die optische Qualität der getönten Blende entspricht dabei der einer Sonnenbrille. Das automatische Rückzugssystem ist in dieser Helmklasse obligatorisch.

An dieser Stelle erlaubt mir eine kurze Anmerkung. Beim Helmkauf im Ducati-Store wurde mir auch ein X-Lite Klapphelm angeboten, welcher eigentlich in der Produktpalette als höherwertiger angesiedelt war. Hier hatte die Sonnenblende lediglich die Option offen oder geschlossen. Leider war beim Herunterklappen der Sonnenblende permanent das Riechorgan eures werten Erzählers im Weg. Insofern war der X-Lite zügig raus aus der Option KAUFEN. Dieses Problem mit dem Visier habe ich auch bei Produkten der Marke Arai. Es passt wohl nicht Alles was auf dem Markt ist auf meinen “Wasserkopf”.
Weiter im Text. Aus Lexan ist auch die Helmschale des Nolan 100.5. Der Kunststoff zeichnet sich durch eine hohe Schlagfestigkeit aus und hält auch hohe Temperaturen (bis zu 145 Grad) aus. Die Schlag- und Bruchsicherheit von Lexan wird daher auch gerne bei Einsatzfahrzeugen der Polizei genutzt und die Scheiben der Fahrzeuge damit ausgestattet.

Der Microlock-Verschluss des Nolan 100.5 ist einfach in seiner Handhabung und arretiert “bombensicher”. Ich entschuldige mich sofort bei den Pazifisten unter uns wegen der martialischen Formulierung. Es ist mir einfach nichts besseres eingefallen um es zu umschreiben. Ein unbeabsichtigtes Öffnen des Verschlusses ist nahezu unmöglich.

Wie alle Nolan Klapphelme hat auch der 100.5 die Homologation als Integral- und Jethelm. Die “geöffnete Klappe” kann man, bei Bedarf, auch arretieren, damit sie nicht versehentlich und plötzlich nach unten klappt. Ist mir aber in den ganzen Jahren auch ohne Nutzung der Arretierung noch nie passiert.

Die Polsterung kann zum Reinigen herausgenommen werden. Praktisch ist dies auch bei der Montage des N-Com Systems, zu dem wir noch später kommen werden.

Die Polster sitzen komfortabel ohne Druckstellen aufzubauen. Das gesamte System der Polsterung ist derart gestaltet, dass sich der Nolan 100.5 irgendwie genial an die Kopfform anpasst und dadurch auch angenehm leise im Fahrbetrieb ist. Dies ist auch “hilfreich” bei der Nutzung des Kommunikationssystems.

Die Lüftung des 100.5 ist ebenfalls leicht in der Handhabung und wirkungsvoll. Bei geöffneten “Luken” im Kinn- und Stirnbereich zirkuliert auch bei heißen Temperaturen ein angenehmer Luftzug rund um den Kopf. Einfach aber effektiv. Gut gemacht.

Die Nolan 100.5 gibt es in unterschiedlichen farblichen Dekors und Lackierungen. Für uns sind sie eine absolute Kaufempfehlung. ABER daran denken: Jeder Kopf ist anders und die vorherige Anprobe ein Muss. Auch wenn ein Helm noch so schön ist, wenn er abschließend nicht korrekt passt, nutzt er herzlich wenig. Aber wem erzähle ich das.

Wir haben dann unsere Helme noch mit dem Nolan-eigenen Kommunikationssystem N-Com B 602 R ausgestattet.

Die einzelnen Schritte der Montage erspare ich mir hier an dieser Stelle. Nicht weil ich zu faul bin, sondern weil Nolan auf Youtube exzellente Videos veröffentlicht hat, die jeden einzelnen Schritt minutiös erklären. Für jeden nachvollziehbar. Bei unserem B 602 R sind es etwas über 7 Minuten. Besser geht es nicht.

Das B602 R verfügt über -2- Anwendungsweisen. Einmal die Vollumfassende, die auch im System bei Auslieferung vorgegeben ist und die vereinfachte Anwendungsweise. Wir sind bei dem Modus Vollumfassend geblieben, da er auch alle weiteren angebotenen Optionen des B602 R umfasst.


Das Bedienelement der N-Com Baureihe passt sich wunderbar und aus meiner Sicht ziemlich unauffällig an den Nolanhelmen an. Einige andere Anbieter haben hier Produkte, die den Nutzer erscheinen lassen wie einen “Borg” aus den Startrekfilmen.

Die Tasten am Bedienelement lassen sich auch mit “dickeren” Handschuhen sehr gut handhaben und bereits nach einigen Kilometern ist die Bedienung in Fleisch und Blut übergegangen. Bei uns war es keinerlei Gewöhnung, da sich das Bedienelement zum Vorgänger nicht geändert hat. Vom Gefühl her also wie ein Treffen mit alten Bekannten.

Die Menüführung kann man auf die jeweilige “Nutzersprache” ändern und dann wird man problemlos bei den ersten Schritten durch das Menü geführt.

Mit ersten Schritten meine ich: Verbindung mit der 2. Gegensprechanlage – wir hatten ja ein Twin-Pack gekauft, Verbindung mit dem Mobiltelefon und die Verbindung mit unserem Garmin XT.

Apropos Handy. Mit dem N-Com Easyset Programm habe ich dann die -3- präferierten Schnellwahlnummern abgespeichert. Die kann man dann bei Bedarf über Tastenkombination abrufen, falls einem danach ist während der Fahrt zu telefonieren. Bei einem Anruf werden die anderen Audioquellen, wie Gegensprechanlage oder Navi, unterbrochen. Nach Ende des Telefonats werden diese wieder verbunden. Es ist sogar eine Art Konferenzschaltung zwischen dem Anrufer, sowie Fahrer und Beifahrer möglich. Wenn man so etwas brauchen sollte.

Die Kommunikation während der Fahrt ist erstklassig. Auch bei höheren Geschwindigkeiten versteht man sich einwandfrei und nahezu ohne Nebengeräusche. Ob dies an dem, laut Nolan, geräuschdämpfenden Mikrofon liegt oder daran, dass die Ohrhörer im Polster des 100.5 in den dafür vorgesehenen Aussparungen integriert sind, kann ich derzeit noch nicht abschließend sagen. Vielleicht eine Kombination aus beiden.

Ca. 100 Gramm sind es, die der Helm durch das B602 R zusätzlich auf die Waage bringt. Meiner Meinung nach zu verschmerzen. Der eingebaute Lithium-Akku ist auswechselbar. Das war mit ein Kaufgrund für die R-Version des B602. Es gab nämlich auch ältere S-Varianten mit fest eingebauten Akkus, die bei einem Defekt dann leider nur mehr “Elektro-Müll” sind.

Die 12-Stunden Sprechdauer, die Nolan verspricht, gehen in etwa hin. Aufgeladen ist das 602R dann auch flott – zu Hause oder im Hotelzimmer – und dann wieder einsetzbar.

Das N-Com B602R ist auch mit Systemen anderer Hersteller kompatibel. Daran denken: Wir sprechen hier eigentlich auch von einem Sena-Produkt. Nolan und Sena arbeiten bereits seit längerem zusammen.


Fazit:
Wer nicht immer das absolut aktuelleste und High-End-Produkt eines Herstellers oder was auf dem Markt verfügbar ist benötigt, der ist mit dem N-Com B602R bestens bedient.
Dies insbesondere in Kombination mit dem Nolan 100.5. Hier hat man zwei ausgereifte wertige Produkte, die wirklich alles was man in Sachen Motorrad, Touren und Kommunikation benötigt abdeckt. Das Ganze noch “unauffällig” verpackt und perfekt integriert.

Für uns die absolute Kaufempfehlung. Merke: Alles sieht besser aus, aus dem Innern eines Motorradhelms!

EICMA Mailand 2023

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Ist Euch eigentlich die „Esposizione Internazionale Ciclo Motociclo e Accessori“ ein Begriff?

NEIN? Macht nichts, denn auf Deutsch heißt es „Internationale Ausstellung für Motorräder und Motorrad-Zubehör“ und hört schlicht und ergreifend in der Szene auf „EICMA“. Und dann weiß jeder Motorradbegeisterte sofort um was es sich dreht. Denn die EICMA in Mailand ist DIE MESSE in Sachen Motorräder und Neuheiten in Europa und hat der Intermot ehemals IFMA in Köln längst den Rang abgelaufen.

Das bedeutet für Flying Haggis in diesem Jahr: Nichts wie hin! Denn die knapp 350 km bis nach Mailand sind als „Katzensprung“ schnell abgehakt. Außerdem kann man nach dem Messebesuch noch das sehenswerte Mailand touristisch heimsuchen.

Also vom Hotel hinein in die öffentlichen Verkehrsmittel und passend beim Messegelände ausgestiegen. Tipp von uns die Mailänder Metro – M1 „Rosso“. Und dann hinein in das Gewühl der EICMA.

Mir ist bewusst, dass ich mit meinem Geschmack in Sachen Motorräder oftmals nicht mit den Verkaufsstatistiken übereinstimme. Bei genauerer Betrachtung – Fast nie. Egal, denn bei Motorrädern ist es ähnlich wie beim Wein oder bei der Kunst. Es muss individuell gefallen und ob das mit dem Geschmack der Mehrheit übereinstimmt, ist gleichgültig.

So gefällt mir die Moto Guzzi Mandello. Ich finde diese Maschine ausgesprochen gelungen und die Freude war bei mir groß, dass die Adler aus Mandello diesen schönen Tourermotor aus der Mandello in eine neue Variante der Stelvio gebaut haben. Großartig – einfach fein gemacht und strotzt schon auf dem Messestand vor Selbstbewusstsein.

Eine schöne Ergänzung für diejenigen Kunden, denen die 850er zu wenig Druck hat. 115 PS und 105 Nm reichen völlig und gesessen habe ich auf dem Teil, wie auf dem oftmals zitierten Sofa.

Ducati entwickelt sich langsam zu BMW Made in Italy. Es gibt fast kein Segment das die Roten aus Borgo Panigale nicht abdecken und der geneigte Ducatisti findet so ziemlich ALLES was das Herz begehrt. Von Multistrada in unterschiedlichsten Varianten, über Sporttourer, Scrambler und Supersportler bis hin zur Diavel, die es jetzt als V 4 gibt, ist alles da was das Herz begehrt.

Und selbst im E-Segment sind die Roten aktiv. Auf der EICMA war viel Modellpflege zu sehen aber auch die DesertX Rally. Was einem, oder zumindest mir, extrem ins Auge fällt ist der Einstiegspreis der Rally. Da steht für den deutschen Kunden dann abschließend ein Betrag von 21.600 Euronen zu Buche. Das ist ein ordentlicher „Happen“, wenn man die knapp unter 17 Mille für die Standard DesertX gegenüberstellt. Dafür sieht der geneigte Betrachter nur feinste Bauteile verarbeitet.

Gleiches gilt für die italienische Variante von „Thors-Hammer“. Man verzeiht mit bitte die martialische Metapher aber hier ist sie irgendwie passend. Die V4 Multistrada RS steht da – aufgeblasen wie ein Bodybuilder auf anabolen Steroiden. Okay – mit dieser Art von Reiseenduro oder neudeutsch Crossoverbikes fährt ohnehin kein Sterblicher mehr ins Gelände. Aber 180 PS? Der Motor ist in dieser Konfiguration ein „alter Bekannter“, denn er verrichtet bereits seinen Dienst in der V4 Streefighter. Für diese Spitze der Nahrungskette ruft Ducati jetzt in der Basis 36.500,- Euro auf. Mit der ein oder anderen Zusatzausstattung überschreitet man locker die 40-Mille-Grenze.

Die Roten aus Borgo Panigale steigen jetzt auch in der Cross-Szene ein. Unter dem Jubel des Publikums auf dem Messestand gab Tony Cairoli, mehrfacher Cross-Weltmeister und jetzt Ducatipilot in der nationalen Meisterschaft, seine Statements ab.

Apropos wertiger Eindruck. Hier hat für mich immer Triumph besonders herausgestochen. Auf der EICMA konnte man hier auch dahingehend wieder einiges in Augenschein nehmen. Ehrlich gesagt war ich ein wenig erstaunt und auch ein wenig enttäuscht. Man produziert bereits seit langer Zeit in Thailand zwecks Gewinnoptimierung. Nun wurde wieder einiges „modellgepflegt“. Unter anderem meine Favoriten in Sachen „feine Motoräder“ von Triumph, die Scrambler-Baureihe. Eingebaut werden jetzt für die kommende Saison aber günstigere Komponenten und von der einstigen Wertigkeit bleibt wohl bald kaum mehr etwas übrig. Schade eigentlich. Dafür hält Triumph die Preise, die für den Verbraucher aufgerufen werden. Was Triumph wirklich clever macht ist die aktuelle Erweiterung von Scrambler und den Klassic-Twins auf die 400er Baureihe. Schön gemacht und bei einer Preisspanne, je nach Modell, zwischen 5.500 und Anfang der 6-Mille ein preiswerter Einstieg in die Triumphfamilie.

Die „kleinen Tiger“ wurden von Triumph ebenfalls nachgebessert. Und wie. Für mich stand hier auf dem Messestand der „Alpenmasters-Sieger 2024“. Toll gemacht. 108 statt der bisherigen 95 Pferde helfen den 900er Tigern auf die Sprünge bei ihrer Jagd auf unterschiedlichen Untergründen. Die Ausstattung war bei Triumph schon immer üppig und orientiert an „Reisenden“. Wer hier ergänzend noch einen Quick-Shifter dabei haben möchte, der sollte zu den jeweiligen Pro-Modellen greifen, die bereits mit dem Schaltautomaten ausgestattet sind. Auch hier bleiben die Preise auf Vorjahresniveau. Für mich sind sie der Knüller.

Übrigens – auch der italienische „Nachwuchs“ findet Gefallen an Triumph. Mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen.

Die Augen des Betrachters bleiben aber jetzt bei Fantic hängen. Die Caballero hat es mir angetan. Die 700er auf der Basis des bekannten Yamaha Zweizylinders ist ein richtig feines Motorrad. Schön gemacht, optisch ein Hingucker und wenn wir ehrlich sind: Ein Motorrad braucht nicht mehr.

Was machen eigentlich die einstigen Marktbeherrscher? Die Firmen aus Japan, die vor einer gefühlten Ewigkeit mit ihren tollen Reihenvierzylindern die Herzen aller Motorradfans höher schlagen ließen.

Da haben wir Honda. Die Transalp gefällt mir. Kommt auf den ersten Blick auch als günstiger Kauf rüber. Baut man aber aus der Zubehörliste noch die Teile und Ergänzungen an, die man auf einer größeren Tour als notwendig erachtet, dann hat man irgendwie ein „BMW-Gefühl“. Ohne größere Schwierigkeiten hat man den Preis fast um 50 % in die Höhe getrieben. Okay – kann man so machen, wenn die Kundschaft dabei mitspielt.

Bei der Fireblade wurde auch nochmals Hand angelegt. Man will schließlich in der Superbike-WM endlich wieder den Anschluss schaffen.

Die Hornet-Baureihe wurde auch weiter aufgepeppt. In der Tausender schlummert der alte Fireblademotor und aktiviert in dem Nakedbike um die 150 PS. Der Gipfel der Nahrungskette der Hornetreihe.

Suzuki hat irgendwie im Hinblick auf die Modellentwicklung die Kurve bekommen, zumindest aus meiner Sicht. Die V-Strom Modelle, gerade hier die 800er Varianten, finde ich mehr als gelungen. Die Schotterfreunde haben die DE-Modelle und die mit Asphaltaffinität eben „ohne DE“.

Und der 800er Motor verrichtet auch in einem schön gemachten Nakedbike seine Arbeit.

Schöne und feine Maschinen, die ihrer Kundschaft auch nicht den letzten Cent aus der Tasche ziehen. Bravo.

Wenn wir bei feinen Motoren und unterschiedlichen Einsatzbereichen sind, dann landen wir unweigerlich bei Yamaha. Der 700er Paralleltwin ist nahezu omnipräsent und wir konnten ihn schon in der Fantic Caballero entsprechend preisen.

In der Tenere gibt der Twin für mich das beste Bild ab. Bin gespannt ob hier auch irgendwann die Abkehr vom Purismus hin zur Technikplattform kommt. So wie sie ist gefällt sie mir eigentlich am besten.

Zum Verlieben sieht die XSR 900 GP aus. Toll und richtig fein gemacht steht sie da und man erwartet eigentlich jeden Moment, dass „Steady“ Eddie Lawson oder Wayne Rainey um`s Eck kommen und mit der Maschine davonfahren. Ich gehe jede Wette ein: Die Maschine wird auch bei den Verkaufszahlen der Renner.

Kawasaki! Für mich eigentlich immer der Inbegriff der Sportlichkeit. Die ZX 10 war lange Zeit der „einzige Japaner“, der einer Ducati in der Superbike WM noch Paroli bieten konnte. Oder war es doch eher der Fahrer? Egal – sie kommt immer noch wie der Inbegriff des Superbikes daher und ist für mich zeitlos schön. Aber ich bin aus dem Segment der „Gebückten“ entwachsen. Das Alter!

Kawa hat aktuell eine schöne Modellpalette, die durchaus (fast) jeden anspricht. Da hat man die alte 636er wieder reanimiert und sie kommt auch kawatypisch optisch sehr schön daher.

Die „Schönste“ in der Modellpalette ist und bleibt die Z 900. Wahrscheinlich meldet sich hier permanent der kleine Junge in mir, der immer noch das Poster über dem Bett bewundert. Kinderträume eben. Und ich bin nicht der „einige Alte“ der in Erinnerungen schwelgt.

Hybrid kann Kawasaki auch und zeigt es auch stolz auf der Messe. Die alte 400er hat man technisch auf 451 ccm gebracht und nennt sie jetzt „aufgerundet“ 500. Irgendwie ziemlich optimistisch – wenn mich zukünftig jemand nach meiner Größe von 1,89 cm fragt runde ich einfach auf 2 m auf. Hört sich auch imposanter an.

Was der Yamaha ihre Tenere ist Aprilia ihre Tuareg. Leicht, schön gemacht und kommt daher als ob sie gerade von einer Wüstenrallye zurückkommen würde.

Und weil es gerade so schön passt, baut man den Motor mit einigen kleinen Änderungen im Mapping eben auch noch in einen Sportler ein. Zwei Schönheiten ohne viel Aufwand. Muss man auch können und dann den Mut besitzen es zu machen.

Auch die Edelschmieden leben noch. Blick auf Bimota und immer noch zeitlos schön. Da steht jetzt eine „Enduro“, die auf den Namen Tera hört mit 200 PS. Achsschenkellenkung von der Tesi und der Motor von der Kawasaki H 2. Im Vergleich zu dem Apparat ist jeder Sternenzerstörer der Klingonen untermotorisiert.

MV Agusta ist auch da. Und wie! Das Idol und der Nationalheld Italiens Giacomo Agostini war auch mit am Stand und wurde von den Tifosi bejubelt. Das gibt es nur in Italien. Die Fans vergessen hier niemanden.

Was noch am Stand war. Eine Dreizylinder Enduro mit 124 PS und einer Aufmachung wie die alte Cagiva Enduro mit der Eddy Orioli die Paris-Dakar gewann. MV und Enduro? Wahrscheinlich dreht sich der alte Conte Agusta gerade im Grab um, aber der Markt wird es sicherlich annehmen.

MV ist mit im Hause KTM bei Herrn Pierer einverleibt und deshalb wundert es mich noch mehr, dass man (Pierer) sich jetzt im eigenen Haus nochmals Konkurrenz am Enduromarkt macht.

Neues aus dem Hause Ready to Race KTM und seinen „Anrainern“ wie Husqvarna. Ich hatte die 1290er Supermoto erwartet und blickte gespannt auf den KTM-Stand. Nichts zu sehen. Aber eine richtig feine Duke mit 990 Paralleltwin.

Aus 947 ccm generiert der Motor 123 PS und 103 Nm Drehmoment. Von den Drehzahlen her alles etwas früher als der „alte Bekannte“ 890er. Bei diesen Leistungsdaten stellt sich für mich die Frage welcher „Sterbliche“ noch die 1290er Duke braucht? Aber hier spricht das Image und die Außendarstellung sicherlich auch eine Rolle.

Alte Bekannte haben wir auch noch besucht. Halle 24 Stand 080. Der Stand von GILLES-Tooling ist für alle ein Muss, die insbesondere ihre „Sportler“ aufwerten wollen. Eine wunderschön gemachte Indian hatte Gilles auch am Stand. Hat mir gut gefallen.

In Halle 15 wartete Herbert Schwarz am Stand von Wunderlich auf uns.

Außer bekanntermaßen BMW kümmert sich Wunderlich jetzt auch um Ducati und Harley Davidson. Ich muss zugeben, dass mir die DesertX und die Panamerica mit den Accessoires von Wunderlich richtig gut gefallen. Fein und wertig gemacht.

Einige italienische Messebesucher dachten, Wunderlich sei DER BMW-Stand und fragten nach der 1300er GS. Aber BMW glänzt mit Abwesenheit. Hochmut kommt vor dem Fall ihr Herren von BMW.

Die 1300er GS konnte man sich dennoch anschauen. Bei Touratech war sie zu sehen für die interessierten Neu-Kunden.

Beinahe vergessen – wo doch mein Herz für Italien schlägt. Moto Morini gehört zwar zu einem chinesischen Konzern aber die Entwicklung läuft weitestgehend in Europa ab. Die 1200er Enduro gefällt mir ausnehmend gut. Moto Morini spricht von 125 PS plus X.

Die schönste „Monster“ auf der Messe war die Moto Morini Corsaro 750. Optisch sehr gelungen und mit 96 PS sicherlich mehr als ausreichend für das zügige Vorankommen.

Oweh – fast vergessen. Die E-Mobilität hält auch vor der EICMA nicht halt. Da stehen dann von unterschiedlichen Anbietern Modelle auf den Podesten, dass einem die Multistrada oder die GS fast wie ein Sonderangebot vorkommen. Über Geschmack kann man bekanntermaßen ja streiten. Aber einige dieser Maschinen sehen aus wie ein Einbaukühlschrank von hinten oder ein Sternengleiter aus Star Wars. Ob ich mich dazu jemals überwinden kann wird die Zukunft weisen. Wenn SIE so weit sind, dass die E-Motorräder unter Volllast 300 + X Km schaffen und die dann folgende Ladung weniger als 30 Minuten benötigt mache ich mir erste Gedanken. Momentan geht für mich die Faszination weiterhin von den Verbrennern aus.

So – das war es von der EICMA. Kommt jetzt die Frage: Muss man DAS gesehen haben?

Darauf versuche ich metaphorisch zu antworten. Muss man in ein 3-Sterne-Restaurant essen gehen, wenn die Pommesbude nebenan oder die Dorfkneipe auch den Magen füllt und sättigt?
Man muss nicht! ABER – Wenn man sich etwas wirklich Beeindruckendes in Sachen Motorradmesse ansehen möchte, dann fährt man zum 3-Sterne-Restaurant EICMA. Diejenigen, denen „Hausmannskost“ ausreicht, die bleiben bei der Intermot und werden sicherlich auch satt.

Wir sehen uns – auf bald! Die nächste EICMA ist vom 5. – 10. November 2024.