Schlagwörter
Habt Ihr auch zufälligerweise die Ausgabe 05 2017 der Zeitschrift Motorrad gelesen? Unter dem Titel „Cup-Puccino“ hatte da der Redakteur der Zeitschrift Motorrad, Johannes Müller, die aktuelle Triumph Street Cup in einem Fahrbericht beschrieben.
Vertieft in den wirklich nett geschriebenen Bericht lese ich dann auch das Fazit des Redakteurs der von einem schönen, voll alltagstauglichen, wertigen Neo-Retro-Cafe-Racerchen (Zitat) für Genießer spricht, die es unkapriziös und stressfrei mögen.
Hey Flying Haggis, dass hört sich ja durchaus interessant an und bei dem Datenblatt steht etwas von 55 PS bei 200 kg Trockengewicht! Mehr braucht eigentlich kein Mensch, um auf einer kurvigen Landstraße mit seinem Motorrad glücklich zu sein.
Wahrscheinlich altersbedingt kommt erst jetzt eurem werten Erzähler ein Gedanke und leicht versonnen marschiert Flying Haggis in die tieferen Gewölbe seiner Höhle. Da war doch noch WAS?
Und richtig – über die Wintermonate wohl schon etwas in Vergessenheit geraten steht SIE da vor mir. Die „Monstro Piccolo“ der besten Sozia von Allen.
Okay, okay – nicht mehr so ganz im Serientrimm steht SIE da, die kleine 600er Monster aus den Hallen von Borgo Panigale in Bologna. Da ist mit der Zeit einiges an hochglanzpolierten Aluprodukten aus der Road Racing Manufaktur angebaut worden. „Kellermännchen“ haben den Platz der etwas klobigen Originalblinker eingenommen und das Originalheck ist einer verkürzten Variante aus dem Hause Pferrer gewichen.
Aber um diese Umbauten geht es mir jetzt eigentlich nicht, sondern vielmehr um einen kleinen Blick in das Datenblatt unserer „Monstro Piccolo“ aus dem Jahr 1996. Hier stehen 54 PS bei 190 kg Trockengewicht im Fahrzeugbrief!
Bei objektiver Betrachtung steht also unsere alte Dame ganz gut im Futter im Vergleich mit aktuellen Produkten aus dem Baujahr 2017. Das einzige was man aus Sicherheitsaspekten vermissen könnte, wäre das ABS. DAS ist also der Fortschritt aus mehr als 20 Jahren technischer Entwicklung?
Denn optisch kann sich das alte Produkt aus Bologna durchaus noch mit der „Neuen“ aus Hinckley messen. Zumindest was meinen Motorradgeschmack angeht.
Im Grunde genommen passiert also gerade im Motorradsektor das, was man bei Bekleidung bereits seit Jahrzehnten feststellen kann. Leute – werft nur ja nichts weg! Egal wie abgefahren es auch immer sein mag – irgendwann kommt die Zeit zurück und ein findiger Stratege verkauft Euch:
Alten Wein in neuen Schläuchen!
Ich bleibe dann aber lieber bei meinem guten alten Roten aus Italien. Einem schönen trockenen Barolo oder Brunello.