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Bei der Tour „In der Kürze liegt die Würze“ hatten wir das Thema bereits. Südtirol ist voll mit wunderschönen Seitentälern, die oftmals bei Touren unbeachtet liegen gelassen werden, weil sie in Sackgassen enden und so für eine „Rundtour“ wenig geeignet erscheinen.
Wenn man derart plant entgeht einem einiges und das ist oder wäre schade. Denken wir im Pustertal an das Ahrntal oder Gsiesertal. Einfach traumhaft. NEIN – das Antholzertal ist keine Sackgasse. Hier kommen wir über den Stallersattel und die unumgängliche Pause in Isidors „Hexenschenke“ hinüber nach Österreich in das Defereggental.
Zuletzt hatten wir das Martelltal im Vinschgau näher ins Auge gefasst und heute rollen wir in das Schnalstal. Wie sagen die Einheimischen? „Im Schnalstal kannst Du 3 x Wetter haben. Eingangs der Staatsstraße scheint die Sonne. Hinter dem Tunnel regnet es und bei Vernagt oder Kurzras scheint wieder die Sonne.“

Es ist eine schöne Routenführung aufwärts zum Talschluß bei Kurzras. Allein schon die wunderbare Kurvenkombination hinter Unsere Frau in Schnals hoch zum Vernagt-Stausee hat Ansteckungsgefahr.

Apropos Vernagt-Stausee. Bei unserem Besuch hatten wir eine Fotokonstellation, die jede Folge von „Germany`s next Topmodel“ locker in den Schatten stellt. Unmittelbar an der Straße posierten drei Lamas, oder Alpakas – meine zoologischen Kenntnisse sind nicht sonderlich stark ausgeprägt, und gaben damit ein herrliches Motiv gemeinsam mit dem Stausee ab.

Nach Katharinenberg zweigt eine Seitenstraße ab in das abgelegene Pfossental. Ein Traum für Wanderer und Mountainbiker. In der Folge „Liebe macht zornesblind“ geht Commissario Fameo hier mit seinem Team auf Mörderjagd. Zwei ziemlich skurrile Morde machen ihm hier schwer zu schaffen.
Damit nicht genug. Commissario Grauner und sein Kollege aus Neapel Ispettore Saltapepe haben in der Episode „Der Tote am Gletscher“ auch alle Hände voll zu tun.
Ich sage es Euch Leute – das Schnalstal ist nicht nur schön anzusehen und zu befahren. Allem Anschein nach ist es auch ein Zentrum des Verbrechens in Südtirol. Also äußerste Obacht.

Der berühmteste Bewohner vom Schnalstal hat jetzt sein Zuhause im Museum in Bozen – der Ötzi. Unser Ahne aus dem Eis wurde 1991 am Tisenjoch gefunden. Oweh – der wurde ja auch ermordet!
Von Vernagt können wir per pedes aufwärts zur Similaunhütte und von dort in ca. 1,5 Stunden fußläufig zur Fundstelle des Steinzeitmannes. In Motorradkluft nicht die beste Idee, ergo verschieben wir das Ganze auf einen späteren Zeitpunkt. Wie gesagt – das Schnalstal hat was.

Was wir aber locker auch in Motorradkleidung erledigen können und auch machen sollten, ist ein Besuch auf Schloss Juval im Messner Mountain Museum.


Der wohl bekannteste Südtiroler, außer Andreas Hofer, hat jedes seiner Museen einem gewissen Motto gewidmet. Juval – die Privatresidenz von Reinhold Messner – ist die religiöse Dimension der Berge gewidmet. Herz des Museums ist die weltweit größte Ausstellung an Sammlerstücken aus Tibet. Mehr als beeindruckend und allemal ein Besuch wert.

Im Gasthaus Schlosswirt können wir dann noch unseren Hunger bekämpfen und danach sind wir uns sicher: Das Schnalstal ist ein Zungenschnalzer und einen ausgiebigen Besuch wert.

Die Tour durch das Schnalstal könnt ihr auch an einem ruhigen Tag schön mit unserer Anderstour durch das Martelltal kombinieren und habt dann einen traumhaften Tag verbracht.
