• Historie → der „Hintergrund“
  • Warum ODER die „Sinnfrage“
  • Tipps zum Rasten und Übernachten
  • Intensivstationen
  • Nützliche und interessante Internetlinks
  • Impressum

flyinghaggisdotnet

~ der etwas andere Motorradblog

flyinghaggisdotnet

Schlagwort-Archiv: Sachsenring

Impressionen vom Sachsenring ODER Living in a box

09 Donnerstag Aug 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Boxengasse, Hintergründe, Paddock, Sachsenring

Flying Haggis war dieses Jahr wieder für Euch in der Boxengasse und dem Paddock am Sachsenring unterwegs um das ein oder andere an Interessantem für Euch aufzufangen.

So schlenderte euer werter Erzähler,  die Kamera immer griffbereit, durch dieses Paralleluniversum und beobachtete die „Eingeborenen dieses Lebensraums“.

Was wahrscheinlich in jedem Paddock auf den Motorradrennstrecken dieser Welt gleich sein dürfte, ist der Ort der größten Menschenansammlung. Der ist genau an der Stelle an der il Dottore Valentino Rossi Hof hält. Er weiß aber immer was er seiner Fangemeinde schuldig ist. Auch nach einem komplett verhagelten Training wird den Fans noch freundlich lächelnd zugewinkt. Hat etwas vom päpstlichen Segen „urbi et orbi“.

Der Doctor hat in der Zwischenzeit mehrere heiße Eisen im Feuer. Die ganzen schnellen Jungs aus seiner Driftgruppe rund um seine Ranch in Tavullia haben irgendwo einen guten Platz in einem Team gefunden. Am begehrtesten sind sicherlich die Plätze direkt im SKY VR 46 Team bei Teamchef Pablo Nieto. Das Nieto natürlich bei seinem Hauptsponsor SKY immer für ein Interview bereit steht ist sonnenklar. Aber auch für einen Plausch mit seinen Gridgirls nimmt er sich gerne Zeit.

Wer oder was hat noch ziemlich viel Aufmerksamkeit erregt am Sachsenring? Ganz klar – der plötzliche und unverhoffte Einsatz von Stefan Bradl. Zu Beginn noch recht nervös, vor dem ersten offiziellen Auftritt im Mediazentrum, liefen im Verlauf des Wochenendes seine Stellungnahmen bei der Presse wieder gewohnt professionell ab.

Die schönsten Wheelies ausgangs der Zielkurve hatte Stefan ohnehin gemacht.

Was ich faszinierend finde ist dass die Teammitglieder, speziell die Mechaniker, trotz des hektischen Treibens in ihrem direkten Arbeitsumfeld niemals die Nerven und die Geduld verlieren. Ich konnte mir ein lautes Lachen nicht verkneifen als ein Mechaniker vom FORWARD-Team, die Truppe um Milena Körner, das Piep-Geräusch eines rückwärtsfahrenden LKW imitierend, seine Moto2-Maschine rückwärts durch die Besucher jonglierte. Natürlich wurde das „Piepen“ schneller, wenn die Abstände knapper wurden.

Ansonsten war hauptsächlich „Jagdtrieb“ angesagt. Wo kann man EINEN der schnellen Jungs fotografieren oder vielleicht sogar in ein kurzes Gespräch verwickeln. Es kam dann abschließend tatsächlich einiges an Material zusammen:






Motorrad Großer Preis von Deutschland – die RENNEN

15 Sonntag Jul 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Moto GP, Rennen 2018, Sachsenring

Das Vorspiel und das ganze Rätselraten um Wenn und Aber haben heute ein Ende. Wir schreiben Sonntag den 15. Juli 2018 und heute ist Rennsonntag am Sachsenring. Das Ganze, wie schon an den Trainingstagen zuvor, bei blendendem Wetter. Alle Fahrwerkseinstellungen und sonstige Setups können also wie geplant genutzt werden. Nur bei der Reifenwahl trifft der ein oder andere Fahrer eine andere Auswahl als die unmittelbare Konkurrenz.

Die Moto 3 startet pünktlich um 11:00  Uhr und die Protagonisten der kleinen Klasse stürzen sich in das Rennen. Das Training war bereits reich an Überraschungen, also konnten die Zuschauer auf ein spannendes Eröffnungsrennen hoffen.

Der deutsche Starter Philipp Öttl verlor unmittelbar zu Beginn von seinem ohnehin nicht berauschenden 13. Startplatz weitere Plätze. Sollte die 13 tatsächlich Pech an diesem Tage bringen?

Der Beginn des Rennens war im Grunde genommen so wie man Moto 3 Rennen eben erwartet. In fast jedem Streckenabschnitt bzw. jeder Kurve änderte sich die Reihenfolge und die Leinwände rund um den Sachsenring wiesen einen anderen Führenden aus.

Wer sich jedoch immer im Kreise der Führungsgruppe aufhielt war die Start-Nr. 88 Jorge Martin der spanische Führende in der Gesamtwertung. Ganz abgebrüht behielt er seine unmittelbare Konkurrenz immer im Blickkontakt und ließ niemanden weit entwischen. Ab Runde 19 blies Martin dann endgültig zu Attacke und entschwand auf Nimmerwiedersehen. Kein Vergleich mehr mit dem Jorge Martin der Saison 2017 der oftmals erstklassige Trainingsergebnisse im Rennen nicht umsetzen konnte.

Zweiter wurde das aktuelle Wunderkind der Moto 3 Marco Bezzecchi aus dem sächsischen Prüstel Team. Damit hatte die Region um den Sachsenring bereits ein Highlight und konnte jubeln.

Auf Platz 3 überquerte John McPhee die Ziellinie.

Der schnelle Schotte war bereits das ganze Wochenende bei der Musik und hat seine Trainingsleistung erstklassig in einen schönen Podestplatz umgesetzt.

Die im Training überraschenden beiden Fahrer des Bester Capital Dubai Teams Marcos Ramirez und Jaume Masia kamen auf den PLätzen 4 und 6 ins Ziel und können ebenfalls auf ein tolles Rennwochenende zurückblicken.

Der Spanier Aron Canet, den Flying Haggis eigentlich zu Saisonbeginn als den direkten Konkurrenten um den WM-Titel von Jorge Martin gesehen hatte, wurde nach einem hart umkämpften Rennen Fünfter. Gute Punkte gesammelt für das Gesamtklassement und den beiden Führenden Martin und Bezzecchi weiterhin auf den Fersen.

Was war noch mit Philipp Öttl? Nachdem er nach dem Start einige Plätze eingebüßt hatte pflügte sich Öttl mit seiner pfeilschnellen KTM durch das Feld. Als auf den Leinwänden 6 Laps to go erschien sahen die erstaunten Zuschauer hinter Platz 3 den Namen von Öttl auftauchen.

Toll gemacht und gut gekämpft. Am Ende kam ein respektabler achter Platz heraus.

Kommen wir zum Moto 2 Rennen. Normalerweise sage ich immer die Moto 3 ist die Wundertüte des Motorradrennsports. Diesmal war es am Sachsenring die Moto2. Wer auf diesen Zieleinlauf Geld gesetzt hätte, der wäre heute Abend am feiern.

Der Start lief noch relativ glimpflich ab. Soll heißen – in der sonst so gefürchteten Kurve 1 blieben alle Piloten im Sattel. Das Moto 2 Rennen dauert an sich auch lange genug, dass man nicht zu Beginn irgendwelche dummen Aktionen starten muss.

Damit sind wir bei Mattia Pasini. Der sympathische Italiener vom Italtrans Team warf in der Einfahrt Zielkurve seine Kalex mit derartigem Schwung in das Kiesbett, dass Francesco Bagnaia um einen Sturz zu vermeiden ebenfalls quer durch den sächsischen Kies bretterte und all sein Könne aufbieten musste um nicht zu stürzen. Kopfschüttelnd kam er schlingernd neben der Zielgeraden wieder auf die Strecke und hetzte dem Feld hinterher. Zumindest wurde seine Jagd noch mit Platz 12 und damit 4 Punkten belohnt.

Vorne waren durch diese Aktion plötzlich Fahrernamen, die man wahrscheinlich um den Rennsieg nicht auf dem Schirm gehabt hätte. Da war nicht nur unser deutscher Protagonist Marcel Schrötter zu finden, sondern auch Luca Marini, Joan Mir, Brad Binder mit der schnellen KTM und als Salz in der Suppe Sam Lowes.

Die hielten sich jetzt ein wirklich sehenswertes Rennen ab und wechselten sich zunächst munter an der Spitze ab. Munter aber nur bis zur zehnten Runde. Da war dann Brad Binder der Überzeugung das Rennen von vorne gewinnen zu können und enteilte seine Verfolgern.

Ab Runde 18 war dann auch der zweite Platz von Joan Mir ziemlich zementiert und der kleine Bruder von Valentino Rossi, Luca Marini machte mit Platz 3 seinen ersten Podestplatz klar.

Gratulation an die drei Sieger und Chapeau. Marcel Schrötter hielt auch längere Zeit mit der Gruppe mit, musste dann aber abreißen lassen. Von hinten nahte dann auch noch Miguel Oliveira heran und schloss das Rennen mit einem versöhnlichen vierten Platz ab. Wohl kaum ein Fahrer im Feld hat eine derart starke zweite Rennhälfte wie der Portugiese. Durch das Pech von Bagnaia zu Rennbeginn ist Oliveira jetzt bis auf 7 Punkte in der Gesamtwertung an den Italiener des VR 46 Teams herangerückt.

Kurz vor der Zieldurchfahrt musste Marcel Schrötter auch noch Sam Lowes ziehen lassen. Abschließend also Platz 6 für den Deutschen und damit einen Platz vor seinem Teamkollegen Xavi Vierge und dem schnellen Italiener Simone Corsi.

Damit sind wir bei der Moto GP. Das ganze Wochenende hatte der König des Sachsenrings Marc Marquez seine Probleme. Aber nur bis zu dem Zeitpunkt bis es richtig Ernst wurde. Im Qualifying setzte er noch in letzter Sekunde die Bestzeit und schnappte damit Danilo „Petrux“ Petrucci die Pole weg.

Wie war es jetzt heute? Wie war es im Rennen?

Zu Beginn setzten die Ducatis die Duftmarken. Lorenzo ging ab wie die viel zitierte Feuerwehr an die Spitze, gefolgt von Petrucci, Marquez und dem „Doctor“ Valentino Rossi.

Im Rennverlauf sollte sich dann herausstellen, dass Lorenzo ein „Strohfeuer“ war. Wohl bei der Reifenwahl bei den warmen Temperaturen und dem Strecken-Layout des Sachsenrings daneben liegend wurde er abschließend bis auf Platz 6 zurückgereicht.

Es war in Runde 13, als Marquez eine Einladung von Lorenzo annahm, der einen weiteren Kurvenbogen nehmen musste und in üblicher Marquez-Sachsenring-Manier das Weite suchte. Als Krönung pulverisierte er auch noch den Rundenrekord von Jonas Folger aus dem Vorjahr. Die neue Bestmarke lautet 1:20.270 min.

Wie war die restliche Chronologie? Der mit allen Wassern gewaschene Valentino Rossi bemerkte den unmittelbar anstehenden Fluchtversuch von Marquez mit seinem Gespür für Rennverläufe als Erster. Also erst Danilo Petrucci überholt und dann Jorge Lorenzo hinter sich gelassen, um dann zu sehen ob sich nicht doch noch Marc Marquez in einen Fehler jagen lässt. Davon war Marquez jedoch weit entfernt.

Irgendwann erschien dann auch die zweite Werksyamaha in der Arena und versaute der Ducati-Phalanx nachhaltig den Nachmittag. In der vorletzten Runde ging Maverick Vinales an Danilo Petrucci vorbei und verwies ihn auf den vierten Platz.

Damit beste Ducati. Überraschenderweise war der Spanier Alvaro Bautista mit einem blitzsauberen Rennen die zweitbeste Ducati. Das Angel Nieto Team konnte sich somit über 11 WM-Punkte freuen.

Also vier Ducatis unter den besten Sieben – Aber keine auf dem Podest. Bitter! Jorge Lorenzo und Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso komplettierten das Ducati-Quartett.

Achter wurde, bei seinem letzten Sachsenringrennen, Dani Pedrosa vor dem Franzosen Johann Zarco. Einen respektablen zehnten Platz konnte das Moto GP-Team von KTM mit Bradley Smith verbuchen. Ein insgesamt gutes Wochenende für die Mattighofener.

Was gibt es noch vom Sachsenring zu berichten? 193.355 Zuschauer sahen insgesamt an den drei Veranstaltungstagen die Trainings und Rennen. Das ist eine Hausnummer.

Der sächsische Ministerpräsident streckte in seiner Eröffnungsansprache dem ADAC die Hand entgegen um eine Lösung zu finden. Hörst DU das Rufen – Du Mann aus München. Mache hier nicht irgendetwas in Deutschland kaputt, das sich nicht mehr kitten lässt. Wir brauchen einen Motorrad-Grand Prix in Deutschland und der einzige würdige Veranstaltungsort ist der Sachsenring.

Also bis zum nächsten Jahr! Euer Flying Haggis!

Wo der Glamour aufhört……….

12 Mittwoch Jul 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Boxenteams, Hinter den Kulissen, Sachsenring

 

……….beginnt die Arbeit. Und die Arbeit kann vor, in und hinter den Kulissen einer derart riesigen Veranstaltung wie dem Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring vielfältig sein.

Der Glamour im wahrsten Sinne des Wortes ist bei einem Motorradrennen sicherlich immer die Siegerehrung und die sich anschließenden Pressekonferenzen. Aber selbst DAS ist auch Arbeit für die Grand Prix Helden, die jetzt den mentalen Stress haben sich nur ja gut verkaufen zu müssen oder sollte ich statt verkaufen doch besser darstellen sagen? Manchmal sind da Übergänge fließend. 

Also ist Hände schütteln angesagt mit allem was dazu gehört.

„Hallo Marc. Herzlichen Glückwunsch!“ 

„Ja – Danke!“ (Wer ist die Frau überhaupt und woher muss ich die kennen?)

Es geht also durch das jubelnde Spalier der Gratulanten und danach muss bei der Presse, ähnlich wie bei einer Rede zur Oscarverleihung, an jeden gedacht werden, der in welcher Art auch immer an dem Erfolg Teil hatte oder vielleicht auch nur glaubt Teil zu haben.

 

Das nette Gesicht müssen die Jungs aber auch schon während des gesamten Wochenendes machen. Denn die Fans erwarten strahlende Helden, wenn SIE zum gefühlt 1000 x zum Selfie oder Foto aufgefordert werden.

 

Da ist es herzlich egal ob das Training jetzt gut oder schlecht gelaufen ist und MAN sich darüber Sorgen macht OB morgen am Renntag alles gut gehen wird.

 

„Die schaukelt sich so auf nach der Kompression im Omega. Was ist das nur und Warum zum Teufel bekommen wir das nicht weg?“ Oh – Moment ich muss lächeln.

Und jetzt sind wir bei den Boxenteams. Da ist recht wenig Glamour ABER dafür verdammt viel Arbeit angesagt. Das sind für mich die Helden des Wochenendes. Wenn der Fahrer wieder einmal die Maschine im Kiesbett kaltverformt hat und das gute Stück als 3-D-Puzzle in die Box transportiert wird. Steht keine Zweitmaschine zur Verfügung (wie vorgeschrieben in der Moto 2) dann heißt es die Finger fliegen lassen, damit das Motorrad zum nächsten Training wieder fahrfertig und konkurrenzfähig ist.

 

 

Da haben wir auch noch die kleineren Teams (z. B. bei der Moto 3), die wegen der häufig geringen Raumkapazitäten keinen Platz in der Boxengasse haben. Am Sachsenring heißt das – nach Trainingsende zieht die Karawane quer über die Strecke in das Fahrerlager 2, um dort die weiteren Arbeiten zu erledigen.

 

Irgendwann ist dieser ganze Stress und die Hektik dann selbst den ganz Großen der Zunft zu viel und es geht in den wohlverdienten Ruhestand. So einer wie Sepp Schlögl, der bereits Dieter Braun, Toni Mang und Tom Lüthi zu Weltmeisterehren verholfen hat verlässt dann die Weltbühne Moto GP.

 

Wie man sieht hat er aber Wissen und (die Metapher sei gestattet) das „Staffelholz“ an andere übergeben. Stefan „Stef“ Haseneder schraubt derzeit bei Marc VDS und hat, nach der Zeit bei Tom Lüthi, schon die Moto 2 Maschinen von Tito Rabat, Mika Kallio und jetzt Alex Marquez rennfertig und schnell gemacht.

 

Manchmal ist da gerade ein ruhiger Moment um einen Espresso zu genießen. Stile di vita italiano – italienische Lebensart muss auch hier sein UND ausgerechnet jetzt muss einer erscheinen und davon ein Foto schießen. Da darf man dann auch schon einmal etwas ungehalten schauen.

 

Denn das Team muss ja auch gut verpflegt werden und das Menü in der jeweiligen Teamhospitality muss natürlich bei den Sponsorenterminen höchsten Ansprüchen genügen.

 

Da erinnert die Küche, in der das Ganze dann gezaubert wird, eher an die engen Verhältnisse die ein Koch in einem U-Boot vorfindet.

 

Jetzt haben wir von den Hütern des schwarzen Goldes noch gar nicht gesprochen. Kaum zählbare Varianten und unterschiedliche Konfigurationen an Reifen und Gummimischungen werden hier von Dunlop und Michelin angeschleppt, um den Ansprüchen der Teams und Fahrer gerecht zu werden. Am Sachsenring mit seiner linkslastigen Auslegung dann derart, dass die Gummimischungen auf der linken Reifenflanke etwas härter ausfallen als rechts. So halten SIE dann auch ein Rennen aus und laufen (einigermaßen) gleichmäßig ab.

Das war jetzt ein kurzer Blick hinter die Kulissen und dabei haben wir von den unzähligen, freiwilligen Helfern am Streckenrand, den Sanitätern, den Einweisern an den Parkplätzen noch gar nicht gesprochen.

UND von den Leuten die in mühseliger Kleinarbeit und Überstunden die Veranstaltung im Vorgriff planen und organisieren, sowie an den eigentlichen Veranstaltungstagen reibungslos ablaufen lassen. Alle Achtung und Chapeau an die Leute rund um die Sachsenring-Rennstrecken-Management GmbH.

Habt IHR TOLL gemacht – auch wenn sich jetzt einige ewig Nörgler berufen fühlen an der Organisation herumzumäkeln. Denn wo der Glamour aufhört – da fängt die Arbeit an. Und diejenigen, die auf dem Sonnendeck des Kreuzfahrtschiffes Champagner schlürfen sehen die Heizer vor den Kesseln nicht schwitzen.

Wir sehen uns 2018 und da knacken wir auch wieder die 200.000 Zuschauer am Wochenende!

IMPRESSIONEN:

Marcel Schrötter – einmal als „Fake“ an der Hospitality und einmal Original.


FORWARD – Ohne „Balda“ Baldassarri mit Ersatzmann Frederico Fuligni und Luca Marini etwas unter Wert geschlagen. KOPF HOCH – Balda ist bald wieder da und dann geht`s um Podestplätze.

 

Gigi Dall`Igna zieht die Stirn in Falten. 800 m Zielgeraden sind für die bärenstarke Ducati einfach zu wenig.

 

Stefan Kiefer: „Keine Zeit ich muss zur Box!“

 

„Habt Ihr bei KTM noch einen Platz für mich?“
„Nein, Danke. Wir sind bestens bestückt“

 

Wenn man das ganze Wochenende für Sicherheit gesorgt hat, dann darf  auch mit dem Sieger gefeiert werden (auch wenn er nicht aus Deutschland kommt)

Moto GP 2017 Sachsenring

02 Sonntag Jul 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Jonas Folger, Moto GP, Sachsenring

Wir haben Anfang Juli und damit hat nicht nur das Jahr seine Halbzeit erreicht, sondern auch die Moto GP nähert sich der Saisonmitte. Für den erfahrenen heimischen Zweiradfan heißt das, es naht das Highlight der Saison der Große Preis von Deutschland auf dem Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal. Es geht also wieder dahin WO das HERZ der motorsportlichen Zweiradszene in Deutschland schlägt und das im Viertakt → Auf nach Sachsen.

Für Flying Haggis und die beste Sozia von Allen hat dies gewisse Ähnlichkeit mit „Dinner for one“ an Sylvester → Same procedure as last year? Same procedure as every year!
Auf geht`s in die Basisstation Hotel „Alte Mühle“ in Chemnitz zu Klaus Degenhardt und seinem professionellen Team und Vorfreude auf die abendlichen Gespräche mit der Streckensprecherlegende Jochen the Voice Luck.

Wie ist die Saison bisher gelaufen? Die Moto 3 wie (fast) immer die Wundertüte mit immer neuen Überraschungen und Tabellenführern, die man in dieser Qualität nicht unbedingt erwarten oder vorhersagen konnte. Wie in diesem Jahr Joan Mir vom Leopardteam.

Bei der Moto 2 ist das schon etwas anders und da ist Flying Haggis mit seinem Tipp zum Saisonende 2016 ganz eng an der aktuellen Realität dran gewesen

https://flyinghaggis.net/2016/11/13/motorrad-grand-prix-saison-2016/

Franco „Morbido“ Morbidelli aus dem nahen VR 46 Umfeld von Valentino Rossi drückt der Moto 2 Klasse seinen Stempel auf und hat bis dato die meisten Siege eingefahren. Seine clevere Rennstrategie und sein Reifenmanagement machen ihn zu DEM Anwärter auf den WM-Titel 2017.

Und in der Moto GP Klasse hat Flying Haggis mit seinem Hinweis auf eine Überraschung mit Namen Maverick Vinales auch richtig gelegen. Die Werksyamaha scheint absolut maßgeschneidert für den Fahrstil des jungen Spaniers und momentan ist er damit beschäftigt die Etablierten zur Verzweiflung zu treiben.

Zu den Etablierten gehört erfreulicher und überraschender Weise in dieser Saison auch wieder Dani Pedrosa, der schon für das Siegerpodest gut war.

Für den eingefleischten Ducatisti Flying Haggis ebenfalls erfreulich ist die herausragende Leistung von Andrea „Dovi“ Dovizioso in dieser Saison. Da haben die Herren aus Borgo Panigale Unsummen für einen zukünftigen Weltmeister Jorge Lorenzo auf Ducati investiert und der oftmals unterschätzte Dovizioso fährt dem Nr. 1 Fahrer gekonnt um die Ohren.

Was für eine Saison bislang. Nur 11 Punkte trennen die Fahrer von Platz 1 bis Platz 4 im Gesamtklassement. Gefühlt ist es so, als ob zur Saisonmitte am Sachsenring die Saison gerade beginnt. UND das mit einem Gesamtführenden Andrea Dovizioso auf der roten Göttin. Die erste Ducatiführung in der Gesamtwertung seit Casey Stoner 2008 in Katar.

Aber jetzt kommen wir zum Sachsenring, denn der schreibt oftmals ganz andere Geschichten, als die übrigen Rennstrecken im Kalender. Nicht zuletzt das Layout der Strecke mit der Anhäufung von 10 Linkskurven bei lediglich 3 Rechtskurven bereitet gerade den Fahrern in der Moto GP Klasse in Sachen Reifenverschleiß große Probleme. Das war schon bei Bridgestone als Monopolausrüster so und hat sich mit dem Wechsel auf die französischen Michelin nicht wesentlich verändert. Die erste Rechts nach einer gefühlten Ewigkeit auf der linken Reifenflanke sorgte alljährlich für stattliche Besuche im Kiesbett.

UND – wie wird das Wetter in Sachsen und rund um Hohenstein-Ernstthal? Hoffentlich nicht so wie im zurückliegenden Jahr 2016, als es derart wolkenbruchartig geschüttet hatte, dass wahrscheinlich der Surferheld Bjørn Dunkerbeck mit seinem Surfbrett gute Chancen auf ein Moto GP Podium gehabt hätte.

Die ersten Trainings am Freitag waren noch durchweg okay, obwohl die dunkle Wolkendecke die permanent über der Strecke zu sehen war anderes vermuten ließ. Das kombinierte Training 1 und 2 bei der Moto 3 sah die üblichen Verdächtigen in Front: Joan Mir der Gesamtführende auf Platz 1 und nachfolgend Romano Fenati, der Italiener aus Ascoli di Piceno aktuell in Minarelli Farben unterwegs. Platz 3 war reserviert für den Spanier Jorge Martin, der im 2. freien Training einen derben Sturz produzierte, der stark an Lorenzo Baldassari in Assen erinnerte.

Erfreulich für die deutschen Fans der 4. Platz von Philipp Öttl. Es sah zumindest nach einer möglichen deutschen Überraschung im Moto 3 Rennen aus.

Noch besser sah das Moto 2 Training am Freitag aus der deutschen Brille aus oder sollte ich besser deutschsprachigen Brille sagen? Platz 1 für den Schweizer Tom Lüthi und Platz 2 für unseren Marcel Schrötter, der die oftmals schwer zu bändigende Suter in die vorläufige virtuelle Reihe 1 stellte. Platz 3 bürgte aber wieder die übliche Gefahr der Saison 2017. „Morbido“ Morbidelli war nur knappe zwei Zehntel hinter der Spitzenzeit und man wusste ja mittlerweile zu welchen Leistungen der Italiener im Rennen fähig war. Ein Lebenszeichen setzte auch Sandro Cortese mit Platz 6 im Freitagstraining. Er hatte den Kampf um seinen Arbeitsplatz im Dynavolt-Team aufgenommen.

Im Moto GP Training war dann doch noch der obligatorische Regen am Sachsenring zu vermelden. Also war vorsichtige Eingewöhnung in das Terrain der neu asphaltierten Strecke angesagt.
Am Besten bekam das Hector Barbera auf seiner Kunden-Ducati in den Griff, gefolgt von Mister Sachsenring Marc Marquez und seinem Honda-Teamkollegen Dani Pederosa, der sich ebenfalls bereits schon mehrfach in die Siegerlisten in Sachsen hat eintragen können. Geheimfavorit im Regen Danilo Petrucci , der schnellste Polizist Italiens, folgte auf Platz 4.

Samstag ist die Qualifikation für die Rennen angesagt; eingeläutet durch die letzten freien Trainings am Vormittag. In der Moto 3 endete der wirklich spannende Kampf um die Pole und die ersten Reihe mit den üblichen Verdächtigen. Aaron Canet sicherte sich die Pole vor dem Gesamtführenden Joan Mir und auf Platz 3 ordnete sich der junge Italiener Nicolo Bulega auf seiner KTM aus dem VR 46 Team von Valentino Rossi ein.

Philipp Öttl hielt nicht ganz sein tolles Niveau vom Vortag, kann aber mit Platz 7 in der Reihe 3 zufrieden sein. Knappe sechs Zehntel trennten ihn von der Polezeit. Ein guter Start am Sonntag und alles ist möglich. Nur den schnellen Zug an der Spitze nicht abreißen lassen.

Moto GP war dann wieder der Herr Hitchcock Regisseur. Wie am Vortag beginnt es im schönen Sachsen pünktlich zur Moto GP Quali zu regnen. Da es in den Vortrainings für Danilo Petrucci nur für Quali 1 gereicht hatte, nahm der schnelle Italiener die 15 Minuten gerne mit um sich mit seiner Ducati schon einmal auf die Verhältnisse einzustimmen. Als Erster qualifiziert für die zweite Runde war er nun ausreichend „aufgewärmt“ und knallte seine Pramac-Ducati in der abschließenden Sitzung genau zwischen die beiden Werkshondas von Mister Sachsenring Marc Marquez und seinem Teamkollegen Dani Pedrosa. Also wieder einmal die Dauerpodimsbesucher aus Spanien am Sachsenring vorne mit dabei.
Bemerkenswert war bei diesem Resultat noch, dass „Petrux“ Petrucci seine bärenstarke Ducati mit 283,9 km/ h auf die höchste Spitze im Feld trieb. Sein direkter Nachbar in Reihe 1 Dani Pedrosa war dabei mit 266,9 km/h in der Spitze weitaus schlechter gestellt und hatte damit die „langsamste“ Maschine im Feld. Der kleine Spanier hatte seine gute Qualizeit also irgendwo im kurvigen Infield der Strecke gefunden.

Der Rest schaute nur ziemlich ratlos zu und so ordnete sich hinter Cal Crutchlow (Platz 4) der Deutsche Jonas Folger mit seiner Tech 3 Yamaha auf einem exzellenten 5. Platz ein. Der Rest der Protagonisten, die normalerweise die Szenerie in der Saison 2017 mitbestimmt haben, hatten sich ein dickes Paket geschnürt für den Rennsonntag. Der Doctor Valentino Rossi in Reihe 3 auf Platz 9 hatte noch am ehesten Schadensbegrenzung betrieben. Platz 10 für Andrea „Dovi“ Dovizioso, den Gesamtführenden im Klassement und auf Platz 11 der derzeitige WM-Zweite Maverick Vinales. Da stand ein schöner Zug bereit, der am folgenden Sonntag nach vorne wollte.

Moto 2 war dann der nachfolgende Kracher der besonderen Art. Zunächst abtrocknende Strecke und eine erste Richtzeit von Olivera auf seiner KTM, die lange halten sollte, denn es goss in der Folge wie aus Kübeln. Die Moto 2 Jungs ließen sich aber nicht großartig davon beeindrucken. Immer getreu dem Motto – Wenn wir jetzt lange genug ganz, ganz schnell über die nasse Strecke fahren wird die schon wieder trocken.

Das Wahnsinnsende führte dann zu einem, aus deutscher Sicht sehr positiven Platz 3 für Sandro Cortese. Vor ihm nur die beiden Herren aus dem Marc VDS Team Franco Morbidelli und Alex Marquez. Ein spannender Renntag war also angerichtet, denn das ganze Wochenende über waren ein Tom Lüthi (Platz 7) und ein Marcel Schrötter (Platz 13) ebenfalls schnell unterwegs. Es hieß also nur beim Start gut wegkommen und sich an den Zug ganz vorne anhängen.

Rennsonntag und die Frage im Hinterkopf: Können die Rennen vom zurückliegenden Wochenende bei der Dutch TT in Assen an Spannung noch überboten werden? Dazu kann man nur EINES sagen – ASSEN war lediglich der Vorfilm in der Art FSK ab 8 Jahre. Was sich am Sachsenring abspielte war der Film für Erwachsene und da durfte dann keiner dabei sein mit einem schwachen Herzen, denn sonst bestand Gefahr eines Herzstillstandes mit allen Schikanen einschließlich „Fremdstarten“.

Moto 3 ist ja immer die sonntägliche Einführung in Sachen Rennen und war schon immer für einen fulminanten Spannungsbogen gut. So auch heute. An der Spitze ging es direkt ab durch die Mitte in einem fünfköpfigen Pulk mit Größen wie Joan Mir, Romano Fenati Nicolo Bulega, Marcos Ramirez und Tony Arbolino.
Philipp Öttl hatte am Start leider direkt einige Positionen verloren und als er sich endlich aus einer größeren Gruppe herausgearbeitet hatte war vorne die Post, im wahrsten Sinne des Wortes, bereits abgefahren. Ehrlicherweise muss man zugeben, dass seine späteren Rundenzeiten auch für die Spitzengruppe nicht ausgereicht hätten. So erntete Philipp einen grundehrlichen Platz 5 und mehr wäre es mit einem besseren Start auch nicht geworden.

Vorne spielte sich dann aber ein ständiges Wechselspiel der führenden drei Fahrer ab, bei dem man nie genau wusste – WER ist jetzt eigentlich vorne? In den Kurven neben-, hinter- und miteinander (wahrscheinlich weil übereinander technisch nicht möglich ist).
Bilder der drei „Wahnsinnigen“ zeigen, dass ein etwas lappiges Spannbetttuch locker ausreichend war um die Herren abzudecken.

Am Ende war dann Joan Mir der glückliche Sieger. Der Italiener Romano Fenati, nur 0,121 sek dahinter auf Platz 2. Und um läppische 0,218 sek geschlagen auf Platz 3 der Spanier Marcos Ramirez. Nicolo Bulega vom VR 46 Team musste etwas abreißen lassen und war die „Ewigkeit“ von 5.074 sek auf Platz 4. Wer es mag kann jetzt einmal Einlaufzeiten der Formel 1 vergleichen und weiß dann warum Flying Haggis die Formel 1 für unendlich langweilig empfindet.

Moto 2! Da hatten wir doch zumindest mit Sandro Cortese nach dem Training ein heißes Eisen im Feuer. So richtig hatte das aber dann leider nicht funktioniert. In den ersten runden durchaus bei der Musik musste der Berkheimer dann aber abreißen lassen. Im Ziel war es dann später Platz 8, nur noch einen Platz besser als sein von weiter hinten gestarteter Teamkollege Marcel Schrötter.

Vorne ging es spannend zu und WIE. Franco Morbidelli der WM-Führende war von beginn an mit dabei in der Führungsgruppe und auch der Schweizer Tom Lüthi gesellte sich dazu. Beide lieferten sich einen ansehnlichen Zweikampf bis zu dem Zeitpunkt als Tom seine Kalex im Kiesebett begrub. Und das derart nachhaltig, dass die Maschine nicht mehr fahrbereit war.

Jetzt sah alles nach einer Einmannshow von „Morbido“ Morbidelli aus. Da hatte aber der KTM Pilot Miguel Oliveira massiv etwas dagegen. Nur wenig zeit benötigte der Portugiese um das Loch zu dem Italiener zu schließen und folgte ihm dann wie ein Schatten.

Morbidelli wurde den lästigen Begleiter einfach nicht los. Egal wie spät er auch immer in die Bremse ging. Oliveira tauchte binnen einiger Meter wieder in gleichem Abstand auf.

Eingangs der Zielkurve zur letzten Runde hatte Oliveira dann anscheinend genug davon die Auspuffdämpfe von Morbidelli einzuatmen und zog mit einem sehenswerten Bremsmanöver an dem Italiener vorbei.

Flying Haggis zog tief den Atem ein und dachte: Lass` es gut sein Franco. 20 Punkte sind für die Gesamtwertung ein gutes Polster. Die direkte Konkurrenz, einschließlich Mannschaftskollege Alex Marquez hatten bereits Gesteinsproben in den Kiesbetten des Sachsenrings genommen!

Möglicherweise hatte „Morbido“ ähnliche Gedanken – die waren aber nach der kurzen ca. 800 Meter langen Zielgeraden nur noch Makulatur.

QUATSCH – ich nehm` hier die volle Punktzahl mit und wunderschön querstehend anbremsend driftete Morbidelli in Kurve 1 und fuhr ab diesem Zeitpunkt derart stark, dass an ein Überholmanöver von Oliveira gar nicht mehr zu denken war. Also Platz 1 Morbidelli – auf dem Weg zum WM-Titel 2017 und Platz 2 für Miguel Oliveira. Das Podest komplettierte ein Fahrer aus der Akademie von Valentino Rossi; Francesco Bagnaia bremste seine beiden Landsleute Simone Corsi und Mattia Pasini derart gekonnt aus, dass dem Rookie das Podest zu gönnen war.

Rennen Moto GP und die Meteorologen melden ausgangs des Omega ein merkwürdiges Wetterphänomen – gelber NEBEL und Ausgangspunkt scheint die Tribüne 4 zu sein. Die heimatlichen Fans aus Tavullia lassen aus sämtlichen Rauchtöpfen die sie aus dem heimatlichen Italien mitgebracht haben gelbe Nebelschwaden in Richtung Strecke wabern. Die Choreo ist wie immer angemeldet, also alles okay. Anders als in so manchem deutschen Fußballstadion.

 Und DANN Leute begann das Rennen, dass mich Stunden nach Rennende immer noch in Schnappatmung versetzt.

14:00 Uhr und die Protagonisten der Moto GP stürzen sich in die Berg- und Talbahn Sachsenring.

 UND WER ist von Anfang an bei der Musik und hält sich frech in der Spitzengruppe? Der Deutsche Jonas Folger auf seiner Tech 3 Yamaha wirbelt zwischen den Werksfahrern von Repsol Honda derart, dass die nachhaltig beeindruckt sind.

 Der erste, der nicht nur beeindruckt ist sondern Jonas ziehen lassen muss ist Dani Pedrosa.

Und dann kennt Jonas auch gar keine Hemmungen mehr und überholt gekonnt den amtierenden Weltmeister Marc Marquez.

Nach einigen ersten Führungsrunden lässt Jonas Folger den Spanier ausgangs der Zielgeraden vor Kurve 1 passieren und hängt sich hinter Marc Marquez.

Gemeinsam ziehen sie jetzt vom Dritten im Bunde Dani Pedrosa weg.

Der hat wiederum eine schöne Lücke zu seinen Verfolgern gerissen und hier balgen sich drei Siegfahrer um die Plätze vier fortfolgende. Valentino Rossi, Maverick Vinales und Andrea Dovizioso liefern sich ein schönes Duell.

ABER nichts gegen das was GANZ VORNE abgeht! Die Gedanken von Weltmeister Marc Marquez hätte ich zu gerne gewusst. Rund um Runde das gleiche Spiel. Er bekommt von seiner Box Signal 0, 1 vor oder 0, 2 vor und Folger lässt sich einfach nicht abschütteln. Immer am Bremspunkt zu Kurve 1 taucht Folger wieder auf und Marquez hört das tiefe Grollen der Tech 3Yamaha.

Drei Runden vor Schluss passiert es dann. Die Bögen von Folger in den Kurven werden weiter. Der Hinterreifen beginnt stark zu rutschen und er kann die früheren Linien nicht mehr halten.

Jetzt zieht Marquez, Mister Sachsenring weg und feiert einen weiteren Sieg am deutschen Vorzeigekurs.

ALLES aber in den Schatten gestellt von Jonas Folger mit seinem ersten Moto GP-Podest und Platz 2. Was für ein Tag LEUTE!

AN ALLE, die heute tatsächlich zu Hause verbracht haben und nicht nach Hohenstein-Ernstthal gepilgert sind – im nächsten Jahr seid IHR ALLE hier und aus 100.000 Kehlen wird Jonas Folger zum Sieg gebrüllt.

Das Podium machte dann Dani Pedrosa komplett, gefolgt vom Yamaha-Werskteam Maverick Vinales und Valentino Rossi. Der bisherige Gesamtführende Andrea Dovizioso kam abschließend leider nur noch auf Platz 8.

Er musste sogar noch Alvaro Bautista mit der Kunden Ducati und Aleix Espargaro mit seiner Aprilia ziehen lassen.

Ich muss mich jetzt erst wieder auf Leerlaufdrehzahl herunterbringen und begebe mich jetzt zu profanen dingen wie Nahrungsmittelaufnahme.

Ein weiterer Hintergrundbericht zum Sachsenringwochenende folgt in Kürze.

Bis bald FLYING HAGGIS

Impressionen:

Platz da – jetzt komm`ich

MH 6 Schnell unterwegs

Wo ist noch mal meine Fußraste?

60 Grad gewaschen? – Nein 60 Grad Schräglage

Moto GP Sachsenring 2016

17 Sonntag Jul 2016

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Großer Preis von Deutschland, Moto GP, Sachsenring

SONY DSC

Wir haben Juli 2016 und der Sommer in Deutschland lässt immer noch auf sich warten. Was nicht auf sich warten lässt ist der alljährliche Pflichttermin für die Motorradsportbegeisterten in Deutschland → Der große Preis von Deutschland steht an und auf geht es zum Sachsenring.

Wer an den letztjährigen Bericht zurückdenkt weiß Bescheid WO es Flying Haggis hinzieht!

Korrekt! Das Basislager für das Rennwochenende wird wieder im Hotel „Alte Mühle“ in Chemnitz bezogen.

http://www.hotel-alte-muehle.de

Bei Klaus Degenhardt und seinem kompetenten Serviceteam sind wir seit Jahren sehr gut und freundlich, ja fast schon familiär, aufgehoben und die exzellente Küche tut ein Übriges, um ein rundweg gelungenes Rennwochenende noch „runder“ und gelungener zu machen. An dieser Stelle erlaube ich mir aus gegebenem Anlass folgenden sachdienlichen Hinweis in eigener Sache:
Das ist
KEINE Werbung für das Hotel Alte Mühle – sondern vielmehr ein gutgemeinter Einkehrtipp für ALLE die im Großraum um den Sachsenring und Chemnitz nach einer sehr guten Bleibe suchen. Auch wenn einer/eine von euch ein Fahrertraining auf dem nahen Sachsenring besucht. Der Hinweis ist mit KEINERLEI Zuwendungen jedweder Art verbunden. Dies gilt auch für meine sonstigen Tipps, die Euch lediglich gute Einkehr- und Übernachtungstipps bescheren sollen OHNE manipulierte Suchmaschinen und Hotelportale zu Rate ziehen (und dann „reinfallen“) zu müssen.


Wahrscheinlich sagen jetzt einige: Flying Haggis – Wir lesen gar nicht erst weiter, denn bei deiner Saisonvorschau und deinen Tipps hast Du ordentlich daneben gelegen!

 

Stimmt – ich hatte zu Saisonbeginn einige Risikotipps in Moto 3 und der Moto 2 Klasse gesetzt. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und auf Favoriten oder die Titelverteidiger kann jeder setzen. Bei der Moto 3 hatte ich u. a. auf Fabio Quartararo gesetzt. Der junge Franzose liegt aktuell noch weit unter meinen und wahrscheinlich auch unter seinen eigenen Erwartungen zurück. Hier feuert der Südafrikaner Brad Binder in der Gesamtwertung vorneweg ein Feuerwerk ab, welches an Danny Webb im zurückliegenden Jahr erinnert.

SONY DSC

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Ihm diese Leistungsentwicklung nicht zugetraut hätte und ihn höchstens zwischen den Plätzen 4 – 7 angesiedelt hätte. Hut ab für Brad Binders grandiose Leistung bislang und clever herausgefahren, von dem Missgeschick in Assen einmal abgesehen. Ansonsten ist zumindest Romano Fenati, von meinen üblichen Verdächtigen, noch einigermaßen in Schlagdistanz zu dem Südafrikaner.

Bei der Moto 2 hatte ich in diesem Jahr mit dem absoluten Durchbruch von Marcel Schrötter gerechnet.

SONY DSC

Fahrerisch mindestens auf Augenhöhe mit seinem besten Kumpel Jonas Folger, aber nach meiner Einschätzung zweikampfstärker, bin ich bei aktuellem Material von Kalex von seinem Erfolg überzeugt gewesen. Möglicherweise wäre ein Mentalcoach für Marcel nicht die schlechteste Idee, denn er ist meilenweit von seiner möglichen Performance entfernt. Das kann man auch von Jonas Folger sagen. Eigentlich einer der Mitfavoriten hat man derzeit das Gefühl, dass die frühe Vertragsunterzeichnung in der Moto GP bei Tech 3 den Deutschen in seinem Tatendrang merklich
bremst.

„Jetzt nur keine Verletzung mehr riskieren und den Saisonstart 2017 vermasseln!“

Ist das der Gedankengang? Dann sollte er sich schnell davon lösen, denn bei Herve Poncharal steht er schneller vor der Tür als er schauen kann, sollte die Leistung nicht stimmen.
Vorne bei der Moto 2 sind DIEJENIGEN, die man bei der Betrachtung des letzten Jahres auch bereits vorne gesehen hat. Nur eben in einer anderen Reihenfolge. Hier bieten die Protagonisten Alex Rins, Sam Lowes und der amtierende Weltmeister Johann Zarco den Zuschauern einen sehenswerten Dreikampf um den Titel. Warum zähle ich den Schweizer Tom Lüthi nicht mit dazu. Weil er zwar ein Siegfahrer auf seinen „Lieblingsstrecken“ ist (und bleibt) aber auf Kursen die weniger seinem Gusto entsprechen lediglich ein Punktefahrer ist. Mit wem ich de facto im vorderen Bereich des Klassements niemals gerechnet hätte ist der Malaye Hafizh Syahrin.

In der Moto GP bietet sich uns das gewohnte und erwartete Bild. Der Doctor Valentino Rossi allein auf weiter Flur gegen die spanische Armada. Vom Regenrennen in Assen und dem Geniestreich von Jack „Ass“ Miller einmal abgesehen. Gratulation nach Australien.

ABER jetzt rein in den SACHSENRING und zum Rennwochenende 2016.

Die Trainings verliefen den Eigenheiten des Sachsenrings entsprechend. Insbesondere den Assen der Moto GP merkte man anfänglich an, dass SIE einige Runden benötigten um den neuen Michelin Pneus das richtige Vertrauen entgegenzubringen. Der „linkslastige Kurs“ mit seinen -10- Links- und nur -3- Rechtskurven brachte schon die Bridgestonetechniker in den zurückliegenden Jahren zum Stirnrunzeln. Tief in meinem Inneren machte ich mich bereits mit dem Gefühl vertraut, dass wahrscheinlich ein kleiner Spanier auf einer Honda am Sonntag das oberste Podium erklimmen wird. Pedrosa und Marquez sind ausgewiesene Freunde der Rundstrecke in Sachsen. Und so war es dann auch abschließend nach dem Qualifying. Marc Marquez setzte eine überlegene Bestzeit und in seinem unmittelbaren Dunstkreis hielt sich der, in der Fahrerszene als „Hinterradlutscher“ verpönte, Hector Barbera auf seiner Avinita Ducati auf. Das brachte ihm den zweiten Platz in der Startaufstellung ein. Dazu möchte ich hier anmerken, dass man dieses Verhalten zwar anprangern kann, aber auch in sich gehen sollte, ob man dieses Tempo beim „Hinterherfahren“ halten kann? Wer es nicht kann sollte in Stille verharren und die Leistung zumindest würdigen oder akzeptieren. Mit einem Respektabstand folgte unser Doctor Rossi auf Platz 3. Der Name den jetzt wahrscheinlich ALLE vermissen
– Jorge Lorenzo – war erst auf Platz 11 zu finden. Der amtierende Weltmeister kam am Wochenende mit dem Kurs überhaupt nicht zurecht und sorgte mit -3- massiven Stürzen für einige Arbeit bei seinen Mechanikern.

Die Moto 2 stand dann auch wieder unter dem Stern der bisherigen Trendsetter in der Saison. Zarco und Rins fuhren sich permanent mit starken Zeiten in den Vordergrund der Zeitenliste. Frühzeitig war klar – DAS HIER geht nur über diese Jungs und jeder der auf das Podest will kann sich auf einen geharnischten Zweikampf gefasst machen.

SONY DSC

Wer diesen Kampf annahm war der Assen-Sieger Nakagami, der in den letzten Minuten des Trainings noch an Johann Zarco vorbeizog und die Bestzeit markierte.

Wie üblich ging es in der Moto 3 mit einem munteren Wechselspielchen hin und her. Allerdings ohne das unsere Landsleute irgendwelche Akzente setzen konnten. Ganz vorne Enea Bastianini, gefolgt von Andrea Locatelli auf seiner KTM des Leopard Teams, sowie Aron Canet auf der Honda in den Estrella Galicia Farben. Die Führenden in der Gesamtwertung Brad Binder und Jorge Navarro begnügten sich mit den Plätzen 6 und 5, zeigten aber mit ihren Zeiten, dass über die Renndistanz mit ihnen zu rechnen ist.

Die Rennen am Sonntag standen dann unter den üblichen Vorzeichen des diesjährigen Motorradsommers. Hält das Wetter oder nicht. Wetterfrösche sagten ausgerechnet Regen ab 14:00 Uhr voraus – also genau zum Start der Moto GP. Man kann sagen, dass sich hier die Meteorologen etwas getäuscht hatten. Es goss bereits in den frühen Morgenstunden in Strömen und die bei trockenem Wetter ausgefahrenen Einstellungen an den Fahrwerken konnten im Warm Up nochmals schnell auf „Regen“ korrigiert werden.

Das Moto 3 Rennen war von den Bedingungen her eher etwas für einen erfahrenen Surfer.

SONY DSC

Wer die Saison 2016 bisher mit verfolgt hat kommt wahrscheinlich bereits auf einen bestimmten Namen. Die Verdächtigen aus dem Training namens Locatelli und Bastianini hatten sich zeitig nach dem Start in Position gebracht. Der deutsche Protagonist Philipp Öttl verschwand, nach guten Zeiten im Warm Up im Nassen, im Rennen sofort in der Versenkung.
SONY DSC
Keine Punkte im Rennen und DAS am heutigen Tage – waren doch genau die Bedingungen um sich einmal in Szene zu setzen und zu zeigen zu was man im Stande ist.
Das übernahm dann ein anderer und das in einer Form, dass die Zuschauer nachhaltig begeistert waren. Der Malaye Khairul Pawi, bereits in Argentinien im Regenrennen erfolgreich, zeigte der Elite der Moto 3 Klasse, dass IHN eine nasse Rennstrecke nicht im Mindesten beeindrucken kann.

SONY DSC


Permanent die schnellsten Zeiten im Feld fahrend setzte Pawi sich zügig vom Feld ab und siegte souverän mit 11 Sekunden Vorsprung. Zwischenzeitlich hatte er diesen auf bis zu 17 Sekunden ausgebaut und wurde DANN nachhaltig von seiner Boxencrew aufgefordert das Tempo zu drosseln, da überhaupt keine Gefahr mehr bestand. Das Podest in der Moto 3 komplettierten die düpierten etablierten Locatelli und Bastianini.

Dann war Moto 2 angesagt. Für mich ist die Nachfolgeklasse der 250er die Klasse in der deutsche Fahrer Zeichen setzen können. WIR sind hier gut vertreten und bekanntermaßen sind unsere -3- Aushängeschilder Folger, Schrötter und Cortese auch ausgewiesene Regenspezialisten.
Es fing auch gut an und ließ GROßES erhoffen. Jonas Folger und Marcel Schrötter waren beide gut gestartet und hielten sich in der Spitzengruppe mit den Assen Zarco, Rins und Morbidelli auf.

SONY DSC


Wie ein roter Faden durch die Saison verläuft aber auch die Pechsträhne von Marcel Schrötter. Noch im ersten Renndrittel meldete er sich ins Kiesbett ab und begrub dort alle seine Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis beim Heim-GP.
Das war etwa der Zeitpunkt als Jonas Folger etwas den Kontakt zur 3er-Spitzengruppe verlor und es danach aussah, dass dieses Podest ohne deutsche Beteiligung bestückt wird. Jonas nahm sich aber nur eine kleine Auszeit um seinen malträtierten Regenreifen Zeit zur Erholung zu geben.
SONY DSC
Als sich Morbidelli auf dem Weg ins Omega ebenfalls mit einem Sturz ins Kiesbett aus der Spitzengruppe abmeldete blies Jonas Folger zum Angriff. Und der war fulminant bis die letzte Kurve. Beim Zweikampf mit Johann Zarco ging Jonas auf einer anderen Linie an Zarco vorbei, hatte aber dadurch nicht mehr ausreichend Kurvenspeed mitgenommen um seinen knappen Vorsprung über die Ziellinie zu retten.
SONY DSC

So hörten die Zuschauer die Marsellaise statt der deutschen Hymne – bejubelten aber einen starken Jonas Folger der alles gegeben hatte und mit Platz 2 belohnt wurde. Alles richtig gemacht! Julian Simon komplettierte das Podest vor dem Italiener Mattia Pasini. Dem Belgier war der dritte Platz zu gönnen, fuhr er doch ein fehlerfreies Rennen.
Das konnte man von Sandro Cortese leider nicht behaupten. Der Italoschwabe warf im Verlauf des Rennens seine Kalex gleich zweimal weg.
SONY DSC

Jetzt zur Moto GP. Ein derartiges Rennen habe ich noch nicht gesehen. Ein derartiges Durcheinander allerdings auch schon lange nicht mehr. Flag to Flag Rennen war angesagt. Etwas Anderes war auch auf Grund der Wetterbedingungen gar nicht möglich.

Nasse Strecke – ALLE gehen mit den Regenreifen an den Start und los geht es. Der Altmeister Valentino Rossi gewinnt zunächst den Start – aber einige Regenspezialisten in seinem Nacken, die der Wasserfontäne der Yamaha folgen. Im Herzen immer noch Ducatisti war euer werter Erzähler dann alsbald sehr erfreut. Der schnellste Polizist Italiens Danilo Petrucci zog mit seiner Ducati und Andrea Dovizioso im Schlepptau vorbei.

SONY DSC


Was für ein Bild: Drei Italiener vorne und auch noch -2- Maschinen meiner Lieblingsmarke dabei.
Aber jetzt Schluß mit der parteiischen Berichterstattung. Marc Marquez (häufige Leser meines Blogs wissen, dass ich kein ausgewiesener Freund des kleinen Spaniers bin) hatte zwischenzeitlich massiv an Boden verloren und scheinbar war er in Gedanken mit einer Idee befasst.

Die Strecke begann abzutrocknen und es standen noch jede Menge Runden aus. Lohnt sich jetzt der Maschinenwechsel? Für Marc Marquez keine Frage mehr. Der einzige der bereits auf einer Slickbereiften Ducati um den Kurs schlingerte war Andrea Iannone. Das war allerdings aus der Not geboren, weil er Maschine Nr. 1 bereits einmal im Kiesbett abgelegt hatte und diese reichlich waidwund an die Box geschleppt hatte.

Marc Marquez fuhr also an die Box und wechselte auf die Slicks, bzw. auf die entsprechend bereifte Werkshonda. Und was dann passierte nötigt mir den allergrößten Respekt für den kleinen Spanier ab. Auf einem stellenweise vielleicht 30 cm breiten trockenen Asphaltband bolzte er mit seiner Honda bereits in der ersten Runde um 5 Sekunden schneller um den Kurs, als der Rest des Feldes – Tempo steigend.

SONY DSC


Es war abzusehen, wenn ER die Geschwindigkeit halten kann – und die Ideallinie wurde trockener und trockener – dann wird der kleine Spanier einen nach dem anderen aufschnupfen.
Und der Rest des Feldes kam Marc Marquez noch auf unerklärliche Weise zu Hilfe.
Als sich die Fahrer, ein alter Hase wie Valentino Rossi eingeschlossen, endlich dazu entschlossen zum Maschinenwechsel an die Boxen zu kommen war die „Messe gelesen“ und Marc Marquez überlegener und verdienter Sieger des Laufes am Sachsenring – Wieder einmal!

Im geschlagenen Feld kam es dann noch zu einem sehenswerten Kampf um die Plätze zwei und drei. Der verwegene Brite Cal Crutchlow fuhr seine LCR Honda zur Freude von Lucio Ceccinello, der gar nicht mehr hinsehen konnte, auf den zweiten Platz.

SONY DSC


Und auf den letzten Metern zog Andrea Docizioso noch mit seiner Werksducati an der Kunden-Duc von Scott Redding vorbei.
SONY DSC
Auf Platz Fünf landete dann sogar noch eine Duc. La Bestia von Andrea „Maniac“ Iannone, der Mann der als erster wie auf rohen Eiern um den nassen Kurs auf Slicks schlingerte belohnte sich noch mit Platz 5.

Ein wunderbares Rennwochenende am Sachsenring ist zu Ende und es steht zu hoffen, dass die Verantwortlichen die richtigen Schlüsse ziehen. Nicht nur was die jetzt schon feststehende Verlängerung des Großen Preises von Deutschland angeht – sondern auch was den STANDORT angeht. Hier gehört die Veranstaltung hin und HIER soll sie auch bleiben!

Impressionen vom Sachsenring:

SONY DSC

Auch große Menschen finden auf einer Moto 2 Platz

 

SONY DSC

Training gut gelaufen Räder in die Höh` I

SONY DSC

Training gut gelaufen Räder in die Höh`II

SONY DSC

Italiens schnellster Polizist

 

SONY DSC

LORENZO – das komplette Wochenende verwachst

SONY DSC

La Bestia I

SONY DSC

La Bestia II

SONY DSC

SUZUKI – Training stark – Rennen vergessen

SONY DSC

Auch im Training wird gekämpft

SONY DSC

Jack „Ass“ Miller – 2. starkes Regenrennen nach Assen

SONY DSC

Starker 3. Platz bei der Moto 2 – da kann man unter Freunden schon
einmal „Abklatschen“

MOTO GP am Sachsenring 2015

12 Sonntag Jul 2015

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Moto GP, Motorradrennen, Sachsenring

SONY DSC

DIE FANTASTISCHEN „4“

Großer Preis von Deutschland 2015. Leute, der Motorrad Grand Prix auf dem Sachsenring ist in Deutschland seit Jahren „Kult“. Ich gestehe es reumütig ein, zu Beginn meiner Besuche im Jahr 2002 habe ich es nur widerwillig zugegeben, schließlich war MAN ja auf den „Nürburgring“ sozialisiert und geprägt, als Bewohner der Region Rheinland-Pfalz.

Die Leute hier rund um die Strecke in Hohenstein-Ernstthal bis nach Chemnitz LEBEN diese Veranstaltung und heißen „ihre Besucher“ an diesem „Renn-Wochenende“ tatsächlich im besten Sinne „WILLKOMMEN“.

Vielleicht sollte man sich rund um Hockenheim- und Nürburgring einmal dieses Wochenende als „Fortbildungsveranstaltung“ gönnen! Sicherlich könnten dann die „Verantwortlichen“ die richtigen Schlüsse daraus ziehen WARUM hier in Sachsen die „Hütte“ voll ist und gewisse Veranstaltungen auf dem Hockenheimring und Nürburgring Besucherzahlen einer Beerdigung aufweisen.

Aber jetzt zurück zu unseren aktuellen Rennen.

Die Saison 2015 ist aus meiner Sicht so spannend wie lange nicht mehr und das war nicht zu erwarten, wenn man die beiden zurückliegenden Rennjahre Revue passieren lässt. Also sind wir in froher Erwartung auf spannende Rennen an den Sachsenring gepilgert.

Moto 3, wie sieht es aus, wenn man die Klasse aus der „deutschen Brille“ begutachtet? Ein deutscher Fahrer mit Ambitionen auf das Podest ist derzeit nicht auszumachen. Das ist aber auch nicht tragisch, wenn es dem neutralen Rennfan nur um spannende Rennen geht. Philipp Öttl hat bislang den Kampfgeist seines Vaters Peter noch etwas vermissen lassen, aber vielleicht kommt es ja noch. Bei Sandro Cortese mussten die deutschen Rennfans auch etwas länger warten. Behalten wir die „deutsche Brille“ auf gibt es trotzdem GUTES zu berichten. Nach längerer Durststrecke im Anschluss an die gewonnene Moto 2 WM mit Stefan Bradl hat das KIEFER-Racing Team jetzt wieder alles richtig gemacht. Von der Moto 2 in die Moto 3 gewechselt. Mit Leopard einen guten Sponsor erwischt, wenn nur nicht die „blaue Lackierung“ wäre. Es sieht aus, als ob da jemand für „Höschenwindeln für unsere Kleinen“ Werbung fährt. Dabei handelt es sich bei der Firma um einen Energy Drink, der gerade (über den Benelux-Raum) in Europa Fuss fassen will. Die roten Bullen lassen grüßen. Sei`s drum, zumindest stechen die „blauen Flitzer“ von Danny Kent und Evren Vazquez im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge. Danny Kent führt die Klasse an und hat im Saisonverlauf ausgesprochen clever seine Renneinteilung nach dem Gesamtstand in der WM ausgerichtet. Während andere Fehler machten, hat er konstant Punkte eingefahren und die meisten Siege in der Klasse errungen. Mit dieser „Rennintelligenz“ ist „Steady Eddy Lawson“ viermal Weltmeister der 500er-Klasse geworden.

Die Trainings in der Klasse verliefen wie erwartet. Selbst ein Sturz im Qualifikationstraining konnte eine überlegende Polezeit von Danny Kent nicht verhindern. Sah es in den Freitagstrainings noch danach aus, dass der Lokalmatador Philipp Öttl mit den Stars der Moto 3 mithalten kann, war in der Qualifikation wieder die alte Kluft vorhanden und die deutschen Fans konnten im Rennen nur auf einstellige Punkte hoffen.

Und so kam es dann auch. Danny Kent machte seiner Konkurrenz ziemlich schnell nach Beginn des Rennens klar, dass er nicht gewillt war sich in Positionskämpfen aufzureiben und so sahen seine Gegner alsbald nur noch sein Heck und ER (Danny Kent) fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Das Glück für seinen Teamchef war am heutigen Tag komplett denn der „2. Mann“ auf dem Podest war der zweite Mann im Leopard Racingteam Efren Vazquez. Komplettiert wurde das Podest durch Enea Bastianini, der damit erneut Punkte im Gesamtstand der Weltmeisterschaft auf Danny Kent einbüsste.
SONY DSC

Philipp Öttl schlug sich wacker und war bis Rennende in einer großen Gruppe von Fahrern, die um den dritten Podestplatz kämpften. Leider ging er mit Platz 11 dahingehend leer aus.

SONY DSC

Die Moto 2 weist die meisten deutschen Starter auf. Ist auch kein Wunder, schließlich ist SIE ja die Nachfolgeklasse der 250er und die galt immer als deutsche Domäne. Wen hatten wir nicht alle da auf dem Siegertreppchen: Toni Mang, Reinhold Roth, Manfred Herweh, Martin Wimmer, Helmut Bradl und Ralf Waldmann. Und diese Riege hat dann in der Moto 2 Stefan Bradl fortgesetzt und einen WM-Titel nach Deutschland geholt.

Aktuell haben wir auch mit Jonas Folger wieder einen Siegfahrer und auf IHM lasteten nicht nur „unsere“, sondern auch die Hoffnung aller anderen deutschen Besucher am Sachsenring. Eine Bürde mit der man erst einmal klar kommen muss.

SONY DSC

In den ersten Trainingssitzungen am Freitag sah auch alles gut aus für die Fans von Jonas Folger. Am sonnigen Samstag tat er sich aber merklich schwer und erst in den letzten Minuten des Moto 2 Trainings konnten sich die deutschen Rennfans über gute Leistungen von Sandro Cortese und Jonas Folger freuen. Man war mit den Plätzen 7 und 8 bei der „Musik“, aber nicht in Schlagdistanz zum WM-Leader Zarco der in einer eigenen Liga fuhr.

SONY DSC

Das Rennen der Moto 2 verlief spannend, obwohl die Überlegenheit von Johan Zarco es zunächst nicht vermuten ließ. Der Belgier Xavier Simeon ließ einfach den Kontakt zu dem Polesetter nicht abreißen und blieb „eisern“ bis ins letzte Renndrittel an Johann Zarco dran. Der Rest ist schnell erzählt. Bei passender Gelegenheit sauber ausgebremst und dann die Linie gehalten ohne sich eine Blöße zu geben. Ziemlich zerknirscht musste Johann Zarco mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen. Wahrscheinlich war er nur wenig später bereits wesentlich besser gelaunt, denn sein ärgster Widersacher Esteve „Tito“ Rabat, der Weltmeister des zurückliegenden Jahres, ging beim Kampf um den dritten Platz in der letzten Kurve mit seinem Kontrahenten Franco Morbidelli zu Boden. Bedanken konnte sich der Rookie Alex Rins, der einen ausreichenden Abstand zu den beiden Streithähnen aufwies und so locker den dritten Platz auf dem Podest erntete. Sandro Cortese wurde als bester Deutscher im Rennen 11.

SONY DSC

Kommen wir zu den „Königen“ des Motorradrennsports, der Moto GP. Wer einmal live die Klangkulisse erlebt hat, wenn sich ein Moto-GP Feld nach dem Start zur ersten Kurve „stürzt“ wird das nicht vergessen.

SONY DSC

Der Einschlag eines Kometen dürfte etwa eine ähnliche Geräuschkulisse verursachen. Was eine Fernsehübertragung wiedergibt ist ein „müder Abklatsch“ des Liveerlebnisses.

Hinzu kommt noch, dass die Protagonisten die Klasse in diesem Jahr so spannend machen, wie lange nicht mehr. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass der absolute Held der Moto GP, Valentino Rossi, in dieser Saison reale Chancen hat seinen zehnten Titel zu holen. Der Jungstar Marc Marquez schwächelt etwas und so ist der Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo wahrscheinlich der einzige, der das „Wunder“ verhindern kann.

Was habe ich, als eingeschworener Ducatisti, dem „Doktor“ die Daumen gedrückt, als er die „rote Diva“ um die Strecken trieb. Aber das Gespann Ducati und Valentino Rossi wollte einfach nicht funktionieren und der „Widerspenstigen Zähmung“ misslang gründlich. So gab „Rossifumi“ nach zwei Jahren auf und kehrte reumütig zu Yamaha zurück. An seiner alten Wirkungsstätte und nach einem Jahr Eingewöhnung waren auch die Erfolge wieder da und jetzt ist der „Doktor“ wieder dort angelangt wo er sich am Liebsten sieht: An der Spitze.

SONY DSC

Im Training gaben aber andere den Ton an. So fand der zweimalige Weltmeister Marc Marquez zu alter Stärke zurück und dominierte die MOTO-GP-Trainings. Sein Teamkollege Dani Pedrosa zeigte auch, dass der Sachsenring zu seinen Lieblingsstrecken gehört und reihte sich hinter Marc Marquez ein. Die erste Reihe wurde von Jorge Lorenzo komplettiert, der den Abstand in der WM-Punktetabelle zum „Doktor“ unbedingt vor der Sommerpause verringern wollte. Pech für Vale war dann auch noch, dass zwei Ducatis die Vorteile der „Spezialregelung“ in Sachen Openklasse ausspielten und sich mit „weichen Reifen“ im Training vor ihm platzierten. Aber Startplatz 6 war in Ordnung, schließlich hatte der Altmeister bereits Rennen von Startplatz 8 aus in souveräner Manier gewonnen.

Das Rennen ging los wie so oft in zurückliegenden Rennen. Jorge Lorenzo legte einen Blitzstart hin und platzierte sich vor den beiden Werks-Honda von Marc Marquez und Dani Pedrosa. Das „Strohfeuer“ war aber schnell abgebrannt und Marc Marquez setzte sich an die Spitze und in der Folge zügig von seinen Verfolgern ab.

SONY DSC

Erster Verfolger war zu diesem Zeitpunkt unser „Doktor“. Der hatte von Platz 4 nach der ersten Runde erst Lorenzo und dann Pedrosa „aufgeschnupft“. Im Verlauf des Rennens musste Rossi aber dann doch den superstarken Pedrosa vorbeilassen und sich mit dem dritten Platz zufrieden geben.

SONY DSC

Das war sicherlich zu verschmerzen, es kamen schließlich weitere drei Punkte auf seinen Vorsprung zum ärgsten Widersacher in der WM, seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo, hinzu.

SONY DSC

Soweit die Geschichte und die Geschichtchen zum zurückliegenden Großen Preis von Deutschland am Sachsenring.

Jetzt die Antworten auf nicht gestellte Fragen zur „Logistik“ rund um die Veranstaltung. Mit Logistik meine ich: Wo komme ich unter → Welche Unterkunft kann man empfehlen?

Die „ganz Harten und Härtinnen“ haben hier nur eine Anlaufstelle und die hat bereits „Kultcharakter“. Der ANKERBERG ruft als Zeltplatz oder Örtlichkeit für den Camper.

SONY DSC

Voraussetzung für den Aufenthalt an diesem Platz ist → Man kommt auch mit wenig Schlaf aus, weil hier ist 24 Stunden rund um die Uhr Tamtam und man hat keine Probleme damit, dass sich „trinkfeste Ankerbergnutzer“ auch einmal in der Nacht bei der Suche nach ihrem Lagerplatz „verirren“. Vorteil: Nur den „Hang herunterkullern“ und schon ist man am Haupteingang zur Strecke.

Was empfiehlt „Flying Haggis“ seiner Leserschaft? Wir sind bereits seit 2002 am Rennwochenende zu Gast im Hotel „Alte Mühle“ in der Randlage von Chemnitz.

http://www.hotel-alte-muehle.de/

Auch außerhalb der Veranstaltung ist das Haus DER Übernachtungstipp. Der Chef des Hauses, Herr Degenhardt, hat ein qualifiziertes und sehr motiviertes Team um sich geschart. WICHTIG für Flying Haggis! Die Küche ist auch sehr gut und was die Sache noch toppt → das Personal im Service ist auch noch freundlich. UND das in der Servicewüste Deutschland.

Also auf nach Chemnitz – ABER wehe einer von Euch macht der besten Sozia von Allen und MIR unseren Stammplatz im Hotel streitig! Da hört der Spaß auf!

Kategorien

  • Aktuelles
  • Anderstouren
  • Nachdenkliches & Provokantes
  • Rast & Übernachtung
  • Sparte A
  • Technik & Ausrüstung
  • WARUM & Historie

Blogstatistik

  • 60.489 hits

Archiv

Bloggen auf WordPress.com.

Abbrechen
Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie