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Heute stelle ich euch mal wieder eine schöne Alternative zum üblichen Allerlei vor. Nein – es wird nicht für Jede/n etwas sein und das soll es auch nicht. Wer aber Landschaft liebt und mit Abgeschiedenheit außerhalb des großen Trubels klar kommt, der kommt hier und heute voll auf seine Kosten.
Los geht es mit einem letzten Blick in das sonnige Pustertal in Meransen von unserer Basisstation der Pension Sonnenhof bei Christian und Ulrike Unterkircher.

Kurvig rollen wir uns ein hinunter nach Mühlbach und in der Ortslage biegen wir direkt ab in Richtung Rodeneck / Nauders und damit jetzt schon weg vom üblichen Verkehr.

Unser Weg führt uns zu unserem ersten Fotopunkt am Parkplatz von der Platzer Alm und er erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit. Die Streckenführung ist wunderschön und reizt dazu es zügig schwingen zu lassen. Aber Obacht – denn auch der Wanderbus nutzt diese Strecke hin zum Parkplatz und unser Weg ist schmal. Sehr schmal.

Dafür entschädigt uns der kurze Zwischenstopp mit einem schönen Ausblick und wer fußläufig ein paar Minuten in Angriff nimmt kann die Landschaft auf dem Hochplateau in vollen Zügen genießen.
Jetzt geht es abwärts – Beschilderung in Richtung Lüsen. Wir biegen aber vorher ab in Richtung Brixen ohne ins Zentrum der Bischofsstadt einzubiegen.

Wir wollen auf die SP 29 – das Würzjoch. Das Würzjoch verbindet das Lüsnertal mit dem Untermojtal und wir sind damit schon im ladinischen Sprachraum. Wer also in einer Hütte oder Gastwirtschaft die Worte „Ju de Börz“ aufschnappt, der weiß hiermit, dass vom Würzjoch die Rede ist.
Wir bauen aber heute noch einen kleinen Schlenker in die Runde ein, den ihr unbedingt mitnehmen solltet. Es gibt in Südtirol gewisse Stellen die man als Fotopause nutzen muss. Natürlich die Dreizinnen. Sicherlich auch die Cinque Torri und wer es denn unbedingt tun muss – die Grauner Kirche am Rechenpass. Aus meiner Sicht gehört das Ranuikirchlein „St. Johann“ mit den Geislerspitzen im Hintergrund einfach dazu.

Patron der Kirche ist der Hl. Johannes von Nepomuk und sie wurde 1744 erbaut. Der Blick ist derart, dass man davorsteht und sagt: Einfach schön.

Wir sind hier übrigens im Villnösstal, der Heimat von Reinhold Messner. Uns gefällt dieses abgelegene Tal sehr, weil es naturverbunden geblieben ist und sich dem Besucher eigentlich erst zu Fuß erschließt. Seilbahnen sucht man vergeblich und so hält sich der Touristenandrang mehr als in Grenzen. Ein wunderbares Tal mit herrlichen Ausblicken.

Jetzt aber wieder zurück auf unsere SP 29 und die Landschaft im Naturpark Puez Geisler genießen bis Antermoia und dann über den Furkelpass durch Enneberg nach Olang. Jetzt haben wir den Naturpark Fanes-Senes-Prags zu unserer Rechten.

Wer wie wir einen Hang zu den Räucherspezialitäten Südtirols hat, der macht kurz in der Metzgerei Mair in Olang Rast und deckt sich mit Kamin-, Hirsch- und Gamswurzen ein. Legt vielleicht noch ein Stück Hirschschinken oder Bresaola dazu und jetzt höre ich auf, da ich gerade massiv Kinnwasser bekomme.
Die Abgeschiedenheit haben wir jetzt hinter uns, denn wir sind auf der Pustertaler Straße, die das Tal von Brixen bis nach Lienz in Osttirol verbindet. Wir wollen nach Bruneck in das Messner Mountain Museum (MMM) Ripa. Nein – Ripa ist jetzt nicht ladinisch. Der Begriff ist tibetisch und steht für Bergbewohner (Ri = Berg und Pa = Mensch).

Das MMM befindet sich im Schloß Bruneck, das einstmals der Sommersitz der Bischöfe war. Reinhold Messner hat die Ausstellung den Bergvölkern aus aller Welt gewidmet und es ist mehr als beeindruckend. Man sollte es gesehen haben.


Wir haben Zeit gelassen im Museum und vielleicht auch noch einen Cappuccino in der schönen Altstadt genossen? Dann gehen wir auf die SS 49 die Pustertaler Straße und nehmen den direkten Weg zurück nach Meransen. Die anderen, deren Zeitfenster noch etwas hergibt, gehen auf die SP 89 und fahren über Pfalzen und Terenten hinunter nach Vintl und dann in die Pension Sonnenhof.
