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Zum Abschluss unserer Saargau-Anderstour, bei der wir bereits marginal unseren EU-Nachbarn Luxemburg touchierten, hatte Flying Haggis bereits angekündigt, dass wir uns als Wiederholungstäter im kurvigen Terrain des Großherzogtums wieder finden werden. Heute ist es soweit und wir werden die Südeifel und Luxemburg unter unsere Räder nehmen.

Unsere Saargautour ließen wir im Weincafe „Johannishof“ in Mesenich (Trierer Str. 24) ausklingen und so lassen wir unsere heutige Tour auch hier beginnen. Wir gehen also davon aus, dass unser Basislager für ausgedehnte Touren in der Region hier an der idyllischen Sauer und im gastlichen „Johannishof“ eingerichtet wurde und starten unsere heutige Runde von ca. 200 km in Mesenich.

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Entlang des Grenzflusses Sauer, die wir links von uns immer unter Beobachtung halten rollen wir uns auf der B 418 gemütlich ein. Bei Echternacherbrück orientieren wir uns in Richtung Bollendorf und sind jetzt auf der L 1, den Fluss weiterhin zu unserer Linken.

ALTERNATIVE: Denjenigen, die unsere heutige Tour von Trier aus starten, sei folgende Streckenführung empfohlen. Wir verlassen Trier auf der „westlichen Seite“ und fahren auf der B 53 stadtauswärts bis zum Stadtteil Biewer. Hier nach links in den Ort einbiegen und an der nächsten Einmündung erneut links in Richtung Butzweiler (K 24 / L42). Ortseingang Butzweiler folgen wir der Wegweisung (links ab) nach Newel und von dort geht es auf der L 42 an Olk vorbei abwärts ins „Sauertal“ auf die B 418, die wir kurz vor Ralingen erreichen.

In Bollendorf folgen wir einfach der „Vorfahrtsstraße“ in den Ort und im Anschluss der Wegweisung nach Mettendorf. Wir sind jetzt auf der L 3 und deren Streckenverlauf folgen wir über Nusbaum nach Mettendorf. Hier geht es für uns auf der L 4 über Sinspelt nach Neuerburg. Der Ort empfängt uns mit einem schönen Blick auf die kleine weißgetünchte Burg. Heute fungiert sie als Jugendherberge und weist, wie fast all diese Gemäuer, eine wechselhafte Geschichte auf. Urkundlich erwähnt wird die Festung erstmals im 12. Jahrhundert. Wahrscheinlich liegt ihre Entstehungsgeschichte ebenfalls in diesem Zeitraum. Weltoffen war man in der Südeifel, vor allem was die „Belagerer“ der Burg Neuerburg anging. So gaben sich im dreißigjährigen Krieg schwedische, holländische, irische, polnische und französische Truppen die „Klinke“ in die Hand beim Versuch die Festung zu erstürmen.

Kurz hinter der Ortslage biegen wir nach links ab und folgen der Wegweisung nach Arzfeld (L 10). Über die Ortschaften Karlshausen und Sevenig (bei Neuerburg) und Ölverhof gelangen wir auf der L 1 zur nächsten Kreuzung, die uns auf der B 410 den Weg nach Dasburg weist.

Richtig schon wieder eine Burg die unsere heutige Route kreuzt und deren Anblick uns die Ortseinfahrt nach Dasburg verschönert.

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Apropos Dasburg. Falls jemand unserer werten Leser bereits Gast am niederländischen Königshaus gewesen ist, so durfte er/sie sicherlich an der gesamten Aufzählung der Titel teilhaben. Kurz bevor die anwesenden Gäste vor Langeweile einschlafen wird noch der Titel: „Herr von Dasburg“ erwähnt. Wir sind also jetzt im „alten Herrschaftsbereich“ des holländischen Königshauses. Willem und seine Maxima sind uns allerdings bislang noch nicht in der Region begegnet. Sie scheinen also ihr altes Lehen nicht mehr mit letzter Konsequenz zu verteidigen.

Wem nach einer kurzen Rast ist, der kann jetzt unmittelbar am Ufer der Our am Cafe du Pont eine Kaffeepause einlegen. In der Ortslage Dasburg weist sich zwar auch ein Lokal als Anlaufstelle für Motorradfahrer aus, aber ich investiere lieber die eine Minute Fahrzeit und pausiere hier an der kleinen Brücke über die Our.

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Grobe Fahrtrichtung für uns ist jetzt Wiltz und die Wegweisung führt uns an besagter Brücke eigentlich nach rechts (Clervaux). Wir fahren aber nach links und folgen, den idyllischen Flusslauf der Our zu unserer Linken,

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dem Straßenverlauf der N 10 bis Obereisenbach. Am Ortseingang biegen wir rechts ab auf die CR 324 und verlassen die Our jetzt in Richtung Wiltz (Park Hosingen).

An der folgenden Kreuzung (N 7) stehen wir vor der Qual der Wahl. Beide möglichen Streckenführungen haben etwas für sich und so kann man den Zufallsgenerator entscheiden lassen. Entweder geradeaus weiter auf der CR 327 bis Wilwerwitz und dann über Merkholz auf der CR 331 weiter bis zur „Kautenbachstrecke“ nach Wiltz . ODER aber linksabbiegend auf die N 7 und dann an der nächsten Möglichkeit nach rechts über Holsthum, Consthum (CR 322) Kautenbach auf der N 25 nach Wiltz.

Wohin soll es denn jetzt gehen? Von der Beschilderung orientieren wir uns zunächst an der Wegweisung nach Esch sur Sure und verlassen Wiltz auf der N 26. An der folgenden Kreuzung die ähnlich einer Autobahnauffahrt geregelt ist fahren wir nicht auf die N 15 in Richtung Esch auf, sondern folgen dem Straßenverlauf einige Meter in Richtung der Ortslage Nothum, um nach links auf die C 318 nach Kaundorf abzubiegen. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen denn der Straßenverlauf der CR 316 führt uns direkt in den Ort Esch sur Sure.

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Wunderschön gelegen könnte der kleine Ort mit seiner mittelalterlichen Burganlage auch Bestandteil einer Märklin h 0 Eisenbahn sein. Umgeben von dem kleinen Fluss Sauer hat man fast das Gefühl ein Zeitreisender zu sein. Das einzige Manko ist diesmal → „Flying Haggis“ hat keinen Einkehrtipp für Euch!

Was ist denn jetzt los mit dem Kerl? Das war doch immer der Hauptbestandteil der Touren. Schöne Orte zum pausieren, verbunden mit einem guten Lokal um die Kohlenhydratespeicher aufzufüllen. Es ist Euch bestimmt bei der heutigen Tour und bei der Anderstour Saargau – Luxemburg aufgefallen, dass sich unmittelbar nach „Grenzübertritt“ die Umgebung ändert. Der Baustil ist ein anderer, insbesondere die ältere Bausubstanz und die „Bevölkerung“ kommt dem neutralen Beobachter irgendwie gelassener vor, als kurz zuvor in Deutschland. Der „Luxemburger“ als solcher hat eine gewisse Nähe zu Frankreich, auch seine Lebensart betreffend. Insofern ist auch der Bereich der Nahrungsmittelaufnahme eher zu Frankreich tendierend, als zur deutschen Küche. Zu diesem Faktor kommt jetzt noch hinzu, dass der Nettoverdienst im Großherzogtum Luxemburg zu den höchsten im EU-Durchschnitt zu zählen ist. Abschluss dieses kurzen Exkurses ist jetzt: Leute, ich finde einfach in Luxemburg keine Gaststätte auf dem „Preisniveau“, welches ihr von mir kennt und dazu auch noch schmackhaft ist. Wer in Luxemburg gerne gut isst, der greift auch dementsprechend in den Geldbeutel. Novum an dieser Stelle: eine Flying Haggis Tour und keine Einkehrempfehlung „unterwegs“.

Irgendwo an der Promenade von Esch sur Sure haben wir jetzt also etwas getrunken und den Blick genossen und machen uns jetzt langsam wieder auf den Weg. Der führt uns aus dem Ort heraus ( CR 316), bergan nach Eschdorf und im weiteren Verlauf über die CR 314 Merscheid nach Oberfeulen. Hier folgen wir wenig später linksabbiegend der CR 305 nach Ettelbruck.

In der Ortslage Ettelbruck orientieren wir uns in Richtung Schieren auf die N 7, um alsbald in Schieren diese wenig interessante Straße nach links zu verlassen. Wir rollen jetzt entspannt auf der CR 347 nach Stegen. An der nächsten großen Kreuzung orientieren wir uns „kurz“ nach links auf die N 14(ca. 600 m) in Richtung Diekirch, verlassen diese aber unmittelbar rechts abbiegend (CR 347) und fahren über Folkendange auf der CR 356 B weiter zur nächsten Kreuzung.

Hier haben wir an sich -2- Optionen zur Weiterfahrt nach Befort. Ich bevorzuge die „Rechtsabbiegervariante“ auf die CR 358 nach Ernsdorf. Hier im Ort nach links über die CR 356 nach Savelborn und in der Folge (links ab) nach Haller.

WARUM das Ganze? Weil wir über diese Streckenführung so nach Befort gelangen, dass wir unser nächstes Fotomotiv unmittelbar erreichen. Die Alternativroute Links ab führt uns auf der CR 357 über Eppeldorf nach Befort (Beaufort) und wir müssten, der Route folgend zweimal durch die Ortslage.

In Befort können wir jetzt auch wieder eine schöne alte Burganlage bewundern. In der Ortsrandlage liegt die Burgruine etwas untypisch in einer Talsohle unterhalb des Ortes (gut ausgeschildert → Beschilderung im Ort „Chateau“ folgen) und gibt trotz der Verwitterung ein majestätisches Bild ab.

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Auf den ersten Blick könnte die Burg locker als Filmkulisse für einen Ritterfilm oder die Highlanderfilme herhalten. Wahrscheinlich ist die Anlage im 12. Jahrhundert entstanden und erfolgte in mehreren Bauabschnitten. Kenner der Architektur erkennen die zeitlichen Unterschiede der Bauabschnitte an den romanischen und gotischen Formen der Burg. Seit 1981 ist die Burg in staatlichem Besitz und kann auch besichtigt werden (6313 Beaufort [Befort] Rue de Chateau 24).

Wahrscheinlich stellt sich der ein oder die andere die Frage warum ich in dieser Tour alle möglichen Burgen einbaue, aber die größte Anlage in Vianden außer Acht lasse. Es ist richtig die Burg Vianden ist an sich einen Besuch wert und der Blick in der Anfahrt auf die Anlage ist auch gigantisch. ABER Leute: Vianden ist in fast jeder Luxemburgtour inbegriffen und in der Reihe der „Viandenbesucher“ wollte ich uns nicht anstellen. Der Ort hat sicherlich seinen Charme, das ist unbestritten. Von diesem Charme ist aber gerade in den Sommermonaten nichts mehr zu spüren. Touristenschwemme in dem kleinen Luxemburger Ort. Es hat eine Anmutung von „Drosselgasse“ in Rüdesheim gepaart mit Kloster Andechs in Bayern. Zumindest riecht es ähnlich nach Frittenfett. Vianden fahren wir mit unseren Maschinen irgendwann im Herbst oder Frühjahr an, wenn sich die Ströme von Touristen noch nicht im Ort eingefunden haben und unsere „Erinnerungen“ nicht gepaart sind mit Achselshirt und Badelatschen.

Jetzt geht es aber raus aus Befort (CR 128) und in grobe Richtung unseres Grenzflusses Sauer nach Reisdorf (rechts ab auf N 19) um in der Folge bei Wallendorf wieder nach Deutschland überzusetzen. Hier fahren wir unmittelbar an der Sauer entlang der K 5 um wenig später auf die L 1 in Richtung Bollendorf aufzufahren. Das kleine Flüsschen Sauer behalten wir immer zu unserer Rechten und jetzt kann „fahrtechnisch“ nichts mehr schief gehen, weil wir die Route zu unserem Ziel bereits heute morgen nach dem Start befahren haben.

Hier findet IHR auch wieder meinen „alten Einkehrtipp“, den wir sicherlich bereits bei der „Saargau-Luxemburg Anderstour“ besucht haben. „Hildes Bauernstübchen“ in Wintersdorf gilt es anzufahren

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und bei „schmackhaftem Kuchen“ unsere heutige Tour Revue passieren zu lassen. Gut war es und kurvig war es auch. Unser kleiner aber feiner EU-Nachbar Luxemburg hat sich für uns Motorradfahrer/-innen von seiner besten Seite gezeigt.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu unserem Zielort von dem wir am heutigen Morgen auch gestartet sind. Der „Johannishof“ in Mesenich wartet auf uns und hier kehren wir jetzt auch ein und genießen bei angenehmem Ambiente ein gutes und auch bezahlbares Menü.

Wahrscheinlich melden sich jetzt die „regionalen Insider“ und rufen: Hey Haggis, jetzt hast Du auf der Tour die Burg bei Larochette (Fels / Fiels) vergessen! NICHT vergessen, sondern „aufgehoben“ für unsere nächste Anderstour durch den „Schengenraum“ und dort wird die Burg unsere erste Anlaufstation sein.

Auf bald Leute wir sehen uns – „Flying Haggis“.