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Gemeinhin behauptet der Volksmund, dass Vorfreude die größte Freude ist. Mit Sinnsprüchen ist das so eine Sache. Irgendwie artverwandt mit den alten Bauernregeln. Es mag oftmals passen ABER eine allgemeingültige Regel daraus zu machen geht mir einfach zu weit. Die Sinnfrage im Bezug auf das MOTORRADFAHREN hat Flying Haggis zu Beginn des Blogs bereits gestellt und im Grunde genommen (weitestgehend) für sich beantwortet.
Die Vorfreude ist ja ganz nett, aber nett ist bekanntlich die kleine Schwester von langweilig (Manch einer assoziiert hier sogar einen etwas derberen Begriff). Die richtige Freude, das Kribbeln im Bauch, das stellt sich bei mir auf der Maschine ein. Weil Motorradfahren für mich Genuss bedeutet. Genießen mit allen Sinnen. Und das Genießen hat bei mir etwas mit den schönen Momenten oder Augenblicken beim Fahren zu tun.
Wenn man aber einen wunderbaren Moment erst bei nachträglicher Betrachtung als solchen erkennt und zu würdigen weiß, dann ist in unserer Wahrnehmung etwas schief gelaufen!
Das mit den wunderbaren Momenten ist aber jetzt auch so ein Thema, weil die Geschmäcker bekanntermaßen unterschiedlicher Natur sind. Es soll ja auch Menschen geben, die sich gerne auspeitschen lassen.
Aber jetzt sind wir bereits wieder leicht abseits unseres ursprünglichen Themas. Auf und mit dem Motorrad gibt es für mich ein breites Spektrum an wunderbaren Momenten.
Das kann bereits etwas so Profanes wie eine richtig gut gelungene Kurvenkombination sein. Oder die morgendliche Fahrt durch den aufsteigenden Frühnebel über die Höhenzüge von Eifel oder Hunsrück. Der Blick von der Höhe auf die Flußschleife bei Bremm mit der Ruine des Klosters Stuben und dem Calmont.
Apropos Blick, der nach der letzten „Tornante“ der UNS den atemberaubenden Blick auf die Marmolada oder den Rosengarten freigibt oder vom Mendelpass hinunter ins Tal nach Bozen oder vom Jaufenpass hinunter ins Passeiertal.
Das Schweizer Pässe-Triple Grimsel – Susten – Furka, mit all seinen Eindrücken und Aussichten. Oder auf nach Grindelwald und mit einem Stück herzhaften Bergkäse und Bauernbrot auf einer Bergwiese den eindrucksvollen Blick auf den Eiger geniessen. ODER……ODER…….UND………..UND.
Freuen WIR uns also auf unsere Motorradsaison 2016 – auf viele wunderbare Momente die wir auch als solche DIREKT im Augenblick des Erlebens erkennen und empfinden UND auf geniessen mit allen Sinnen!
Diese Glücksmomente genieße ich auch gerne vierrädrig aus dem Cabrio heraus !!
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Hallo Manni,
ganz genau. Das hat etwas mit der emotionalen Kompetenz oder emotionalen Intelligenz zu tun UND dann lässt man auch diese Glücksmomente zu. Komplett egal ob auf dem Motorrad, im Cabrio ODER auch per pedes. Nur im „geschlossenen Bürgerkäfig“ fehlt einem oftmals die Sensorik, weil die äußeren Einflüsse fehlen. Wenn die Luft und die Düfte fehlen – dann ist die komplette Wahrnehmung dieser Glücksmomente nahezu nicht möglich. ARME, ARME Autofahrer in euren geschlossenen Kisten – Ihr ahnt nicht was Euch im Leben verloren geht und was Ihr verpasst!
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Genau so ist es. Zur Vorfreude gehört auch die Vorbereitung. Mit der guten Vorbereitung steigt auch die Vorfreude.
Und,die Durchführung, das Erlebnis wird noch intensiver.
Gruß Hubertus
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Hallo Hubertus,
da ist jetzt alles gesagt und jeder Kommentar wäre zu viel. Deshalb ein Kommentar OHNE Kommentar.
Gruß Flying Haggis
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Das man mit einem Cabrio ähnliche Momente wie beim Motorradfahren erlebt, kann ich nur bestätigen. Zur Zeit als meine Frau noch ihren MX5 hatte und ich noch ,bzw. gerade mal kein Motorrad hatte, haben wir im Sommer öfters einfach mal so eine Tour gefahren,der Weg war das Ziel,einfach fahren und genießen. Das funktioniert mit so einem Auto ganz hervorragend.
Bei einem „geschlossenen Bürgerkäfig“ ist das sicherlich schwieriger,aber auch nicht unmöglich. Man muss nur einfach im richtigen Moment handeln und sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Einen dieser Glücksmomente IM Auto hatte ich letzten Sommer. Er war so intensiv,das ich mich noch ganz genau daran erinnern kann und ihn hier mit euch teilen möchte.
Es war ein staubiges Sträßchen mitten in der Toscana, wir waren gerade mit unserem Subaru von der Autobahn abgefahren und suchten unser Ferienhäuschen mitten im Nirgendwo. Weit und breit nur Olivenbäume und kleine schmale Schotterpisten.
Zuvor waren wir stundenlang im „Bürgerkäfig“ gefangen,die Lüftung lief auf Hochtouren und das Radio dudelte immer wieder die gleichen Songs.
Aber hier,kurz vor dem Ziel,schaltete ich alles aus was auszuschalten war. Keine Klimaanlage,kein Radio. Ich ließ die Fenster runter, und urplötzlich wurden wir geradezu überrannt von Eindrücken,die kurz zuvor nur stumm an einem vorbeigerauscht sind.
Man hörte nur noch das knirschen des Schotters unter den Reifen und das gewaltige Konzert der zirpenden Grillen um einen herum. Es roch urplötzlich nach Sommer, nicht nach kalter Klimaanlagenluft, es wurde plötzlich ganz heiß,die Sonne brannte auf dem Arm,der jetzt aus dem Fenster rausbaumelte und ein kleiner Windstoß legte eine feine Schicht rotbrauen Staub über das Amaturenbrett.
Ich glaube den Moment werde ich nie vergessen. Und das Grillengezirpe habe ich heute noch in den Ohren,wenn ich an den Urlaub denke. Dieses Geräusch nehm ich manchmal mit an die Arbeit,um es mir im richtigen Moment bei geschlossenen Augen nochmal anzuhören. Und genau dieses Geräusch wurde aufgenommen im Bürgerkäfig, es geht also doch. ( manchmal). 🙂
Gruß Mario, der es gar nicht mehr abwarten kann,endlich das Motorrad auszuwintern.
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Hallo Mario,
WAS kann man jetzt noch sagen ohne dein wunderbares Bild zu zerstören. Bei Dir stimmt die Sensorik UND DU hast den wunderbaren Moment in DEM Augenblick in Dir aufgenommen. Nur so funktioniert DAS was Du beschrieben hast auch im Nachhinein.
WOBEI ein SUBARU auch kein „Bürgerkäfig“ im herkömmlichen Sinne ist. Da steckt dann beim Fahrer (oder Fahrerin) auch derart viel Affinität zur Technik und zu „ICH will etwas Außergewöhnliches und keinen Einheitsbrei“, dass wahrscheinlich auch das Gefühl für die Umgebung schon ein Anderes ist.
WUNDERBAR geschrieben und ich fühle mich in unseren Urlaub mit den Ducs in die Toskana zurückversetzt. War das SCHÖN!
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Hallo Flying Haggis und an alle anderen,die sehnsüchtig der ersten Motorradtour entgegenfiebern…
Es geht ja hier in erster Linie um die Vorfreude und um besondere Momente,die sich um das Thema Motorrad drehen.
Ein Saisonkennzeichen hat bekanntermaßen einige Vorteile,aber eben auch Nachteile. Nachteil natürlich,das man nicht das ganze Jahr fahren kann,selbst,wenn mal ein 15 Grad warmer Dezembertag dabei ist. Nein,…abgemeldet ist abgemeldet.
Was für mich persönlich aber der Hauptvorteil an so einem “ Bruchstrich-Kennzeichen“ ist, ist die damit verbundene Vorfreude, die ein Ganzjahresfahrer eventuell nicht so ganz nachvollziehen kann. Die Vorfreude, wenn ( in meinem Beispiel) der Februar dem Ende zu geht und man das Moped endlich offiziell auswintern kann.
Viele haben wohl eine Garage, wo das Moped über die Wintermonate abgedeckt in den kalten Tiefschlaf versetzt wird.
Bei mir sieht die Situation da etwas anders aus…
Um das Thema Vorfreude nochmal anzusprechen,….die Vorfreude beginnt bei mir persönlich schon beim Einwintern,denn ich handhabe das Ganze etwas anders.
Nennen wir es verrückt, krank , oder total bescheuert,…aber für mich ist das die beste Art,den Winter zu überbrücken.
Und ich habe mir diesen Winter besonders viel Mühe gegeben um meine Vorfreude noch mehr zu steigern.
Wahrscheinlich kann man hier keine externe Links einfügen,deshalb müsste man,um das zu verstehen ws ich meine, auf Youtube gehen und für,
Teil 1 : Suzuki Bandit 1200 +Reloaded+ The new old Bandit Part 1
und für
Teil 2 : Suzuki Bandit 1200 +Reloaded+ The new old Bandit Part 2
eingeben. Ich hoffe das ist ok wenn ich das hier mal so mache,aber ich denke dann kann man das etwas besser nachvollziehen.
Da mir Videobearbeitung ziemlich viel Spaß macht,gerade im Winter, kam mir die Idee das mal alles zu filmen und ich dachte,vielleicht passt das ja hier rein in die besonderen Momente. Die waren es für mich diesen Winter nämlich auf jeden Fall.
Das schwierigste an der Sache war, meine angerosteten Finger wieder mal einzuölen und die Musik mit meiner Klampfe selber einzuspielen. Nach einigen Anläufen klappte es dann einigermaßen ohne schiefe Töne… 🙂
Aber dafür ist in Zukunft nicht mehr so viel Zeit,denn heute ist der 1. März und was das heißt brauche ich ja nicht zu sagen. 🙂
Ich wünsche allen einen gute Start in die neue Saison !
Gruß Mario !
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Hallo Mario,
WAHNSINN – ich hab` immer noch ein Lächeln (kein Grinsen) im Gesicht. Da hast Du Dir mit beiden Sequenzen richtig Arbeit gemacht und DEINE Musikuntermalung ist auch absolut passend.
Schöner TON kommt aus deinem „Banditen“. Lässt Du zur Freude der Nachbarschaft auch über Winter „IHREN Ruf erschallen“?
Gruß Flying Haggis
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Vielen Dank 🙂
Nein,im Winter lass ich sie schlafen. Dafür darf sie sich diesen Sommer in den Dolomiten und in Kroatien austoben. Zumindest ist der diesjährige Urlaub dorthin schon geplant incl. Routenplanung.
Gruß Mario
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