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und wie sagte der amerikanische Schauspieler Anthony Hopkins so schön und so treffend: „Keiner von Uns wird lebend diesen Planeten verlassen!“
Das ist so und niemand wird dieser, sagen wir einmal, etwas fatalistischen Aussage im Kern widersprechen.
Kaum haben wir diesen Planeten betreten können WIR uns zu Hundertprozent sicher sein – Wir werden ihn wieder verlassen. Die Frage ist nur ob früher oder später UND hatten wir Freude bei unserem Aufenthalt?
Deshalb habe ich ein massives Problem mit allen Leuten, die mir heutzutage erklären wollen WAS ich alles anders machen muss um gesund und mit heiterem Gemüt durch mein Leben zu kommen. KENNEN wir uns? Mag sein, dass ich zu viel Fleisch esse und dies ungesund ist. Um den Frevel komplett zu machen gare ich dieses Teufelszeug auch noch gerne auf dem heimatlichen Grill. Dabei kann es sogar passieren, dass das ein oder andere Glas Hefeweizen oder Rotwein zu viel durch meine Kehle rinnt.
Um Himmelswillen! Ich bin so gut wie tot!
Stimmt! Wie zu Beginn festgestellt bin ich das aber bei Tofu und veganer Ernährung ebenfalls. Das Ziel irgendwann einmal kerngesund zu sterben und mir, nach meiner Auffassung, niemals etwas gegönnt und damit nach meiner Fasson richtig gelebt zu haben ist mir aber fremd.
Ich fahre Motorrad und setze mich damit statistisch einem vielfach höheren Unfallrisiko als beim Autofahren aus. Ja und jetzt? Es bereitet mir aber unsägliche Freude und einen Riesenspaß mit einem Motorrad vollkommen ziellos durch die Gegend zu fahren. DAS ist genau das was ich will.
Furchtbar lange Einleitung – ich weiß.
In der zurückliegenden Trainingswoche auf der Isle of Man, anlässlich der anstehenden TT-Rennwoche, ist der Manxman Dan Kneen tödlich mit seiner Maschine verunglückt. Der Mann aus Onchan, in der Nähe von Douglas, zählte in diesem Jahr sicherlich zu dem erweiterten Kreis der Favoriten und er hatte in den ersten Trainings auch schon eine tiefe 17er Zeit in den Asphalt des Mountaincircuit gebrannt.
Nun ist er das erste und so hoffe ich inständig auch das letzte Opfer der diesjährigen TT. Jetzt haben sich in vielen Foren und Gazetten wieder zahllose Leute gemeldet, welche über den Sinn oder Unsinn dieser Veranstaltung schwadronieren.
Dieses Rennen schreibt eine über hundertjährige Geschichte und es ist Geschichte. Geschichte des Rennsports und ich ziehe den Hut vor jedem der diesen Kurs im Renntempo unter die Räder nimmt.
Für einen rationalen Menschen ist dies Unsinn. Warum machen DIE das? Wofür ist das denn gut?
Der momentane Inhaber des Streckenrekords und vielfache TT-Sieger Michael Dunlop hatte einmal in einem Interview gesagt, dass er sich alljährlich mit dem Bewusstsein von seiner Familie zur Rennwoche auf die Isle of Man verabschiedet, dass er möglicherweise nicht mehr lebendig oder gesund nach Hause kommt. Dennoch sei ein Jahr für ihn nicht komplett und befriedigend, wenn er dort nicht gefahren sei!
Lassen wir diese Aussage von einem Mann einmal im Raum stehen. Von einem Mann der genau weiß, was auf diesen Rundkursen passieren kann, denn Robert Dunlop und Joey Dunlop sind seine Familiengeschichte.
Dan Kneen wusste auch ganz genau was passieren kann und wie gefährlich seine Passion – Motorradstraßen-rennen – ist. Wir können IHN nicht mehr fragen, aber ich bin mir sicher, wenn wir es könnten würde er antworten, dass er nichts von dem bereut was er getan hat. Vielleicht an dieser alles entscheidenden letzten Passage kurz das Gas wegnehmen.
Wahrscheinlich sitzt ER jetzt mit Steve“Hizzy“ Hislop (Flying Haggis) und dem „King of the Mountains“ Joey Dunlop bei einem Guinness am Kneipentisch und philosophieren über ihr nächstes Rennen am Walhalla-Circuit.
Denn vernünftig können die anderen sein – Wir leben – und das Leben ist gefährlich!
Das Leben ist schön!
Was wäre ein unendliches Leben wert? Wieviel Jahre werden mir geschenkt? Ich weiß es nicht, ich weiß aber daß ich schon viel zu viel Zeit verplempert habe. Jetzt zum Beispiel, gibt es nicht etwas spannenderes als einen Kommentar zu schreiben?
Es ist wirklich Schade um jeden, der bei der Ausübung seiner Leidenschaft, sein Leben läßt. Weniger für ihn selber als für sein Umfeld denke ich. Ein Extremsportler hat einmal gesagt, je näher ich dem Tod bin umso lebendiger fühle ich mich.
Ich kenne die Bilder von der TT, ich halte sie kaum aus, und ich suche sie auch nicht mehr gezielt. Es mag irrsinnig sein was die Fahrer dort veranstalten, aber jeder von denen versucht das Risiko so gut es geht zu minimieren.
Haggis, als ich deinen Nachruf auf Dan Kneen gelesen habe, gingen mir viele Gedanken durch den Kopf, und jetzt aus aktuellem Anlass, kann ich einige davon in die Tasten hacken. Vorgestern bin ich von Italien aus über den Gran San Bernardo, mit meiner TourBiene (VW-Bus), rüber in die Schweiz gefahren. Bei der Abfahrt vom Pass, bemerkte ich im Rückspiegel mehrere Moppeds. Ich fuhr 80 km/h, es war Überholverbot, da war ne durchgezogene Linie, die Strecke war ‚einigermaßen‘ frei.
Drei Moppedfahrer überholten. Dann kam uns ein großes Wohnmobil entgegen, die Lücke wurde kleiner, der vierte Moppedfahrer setzte zum überholen an, die Lücke gab es eigentlich gar nicht mehr, wenn ich nicht brutal gebremst hätte. In der TourBiene flog so einiges durch die Gegend. Mein Liebchen, die LieBelle, fluchte wie ein Kesselflicker und ich war sehr grantig. Hätte der mit dem Wohnmobil und ich nicht gebremst, dann hätte es so richtig gekracht. Und wofür? Nur um dranzubleiben! Irre!
Warum eigentlich noch auf die Polizei warten? Ich bin bestimmt kein Nazi, doch in so einem Fall wär ich für eine öffentliche Fahrerlaubnis – Verbrennung.
Ich stelle mir das sehr lustig vor. Kann ich mal ihren Führerschein sehen? Bitte da!
Feuerzeug raus und einmal abfackeln bitte. hahahahahahaha!
Aber erst ma hab ich mich und mein Mädchen beruhigt. Und ich wußte, die sehen wir noch. Und es kam wie es kommen mußte, an der ersten Tankstelle stand unser ‚Held‘ mit seinen Freunden.
LieBelle meinte zu mir, komm laß mich das regeln und packte sich den Fotoapparat, ging zur Zapfsäule und machte Fotos von Mopped, Kennzeichen und vom ‚Helden‘.
Der hat sich in dem Moment sogar noch geschmeichelt gefühlt und nett auf Poser gemacht. Bis LieBelle ihm sein Fehlverhalten klar gemacht hat. Sie hat ihm gesagt daß wir seine besten Freunde sind und daß das Leben doch eigentlich schön sei und wären nicht wir und der besonnene Wohnmobilchauffeur gewesen sondern evtl. Fahranfänger oder irgendwelche Träumer dann wäre er jetzt ein Krüppel oder garnicht mehr.
Haggis, der konnte sich weder an unser Auto noch an die Situation erinnern. Wo war der? Naja er hat sich entschuldigt und gemeint er würde nun anders fahren.
Wir sind dann weiter und es kam uns der Gedanke, daß wir seinen Kumpels hätten sagen sollen ihn in ihre Mitte zu nehmen.
Zuhause habe ich dann im www recherchiert, denn wir haben gesehen daß es sich um Mietmotorräder handelte, von einem Kanadischen Anbieter der auf in Italien angemeldeten Maschienen, Touren anbietet. Und da ist unser ‚Held‘ im Fratzenbuch zu sehen. Kanadier wahrscheinlich.
Und alle die jetzt meinen, den hätte ich angezeigt, möchte ich zu bedenken geben, welcher Beamte, will sich damit beschäftigen, bei der Gemengelage. Und was soll dabei rauskommen, bittesehr?
Nein öffentliche FÜHRERSCHEINVERBRENNUNGEN! hahahahahahaha!
Haggis und alle die das hier lest, gebt auf euch und eure Mitmenschen acht und lebt ein spannendes Leben, denn das Leben ist schön!
LIEBEn Gruß
rudi rüpel
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Hallo Rudi,
deine Zeilen haben mich irgendwie an meinen Bericht „Deus lo vult“ und an die „soziale Kompetenz oder Nr. 5 lebt“ erinnert.
Du hast den „Goldjungen“ auf sein Verhalten angesprochen und wie geschildert hat der Mann gar nicht bemerkt, dass er nur noch gesund und lebendig war, weil ein motorradfahrender VW-Busfahrer und ein aufmerksamer Fahrer mit einem Wohnmobil für IHN mitgedacht haben. Das ist mir so schon häufig aufgefallen, dass VIELE dieser Spezies tatsächlich der Auffassung sind, dass ihr genialer Fahrstil sie bislang am Leben gehalten hat. Dieser Irrglaube geht aber nicht immer gut. Da ich ein hoffnungslos positiver Mensch in Sachen Motorrad und allem Drumherum bin, gehe ich einfach davon aus, das irgendwann nur noch die unterwegs sind, die eine Pass- oder schöne Landstrasse nicht mit einem Racetrack verwechseln. Passt auf in dem Zoo da draussen!
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Da war noch was!
Herr Hopkins, von den Raumfahrern soll sogar der ein und die andere zurück gekommen sein, lebendig sogar. Und den Traumfahrern wünschen wir ein langes Leben.
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