Schlagwörter

, , ,

Mit diesem Zitat von Kurt Tucholsky beginnen wir heute eine Dreiländertour. Unsere wunderbare geografische Lage macht dies ohne große Probleme möglich und so schauen wir uns mal wieder unsere unmittelbaren europäischen Nachbarn an. Getreu dem Motto: Motorradfahren ist wie das Leben – immer in Bewegung bleiben, denn so bleibt man im Gleichgewicht.

Wir beginnen das Ganze mit einem kleinen Schlenker und rollen über alte Bekannte in Richtung Saarburg.

Also raus aus Trier über die Höhenstadtteile und über das Gusterather Tal, Pluwig, Ollmuth nach Lampaden, sowie über Hentern nach Zerf.

Die erste komplett abgelegene Route haben wir jetzt hinter uns und nun geht es über die B 407, aber auch bei schöner Aussicht, nach Saarburg.

Wer möchte kann hier die übliche Gelato-Pause einlegen und Fotos von Burg oder Wasserfall machen.

Die Übrigen orientieren sich schon in der Ortslage Saarburg in einem Verteilerkreis in Richtung Kastel-Staadt auf die K 129 / K 127. Die Klause ist hier das häufig fotografierte Motiv mit dem schönen Blick über die Saar. Erst 2012 hat man hier auch ein antikes Freilufttheater, also ein Amphitheater in Kleinformat, freigelegt. Der kleine Ort hat etwas zu bieten.

Damit haben wir die übliche frequentierte Strecke in Richtung Freudenburg umfahren und landen eben auf einem schönen „Schleichweg“ im Ort. Die Burgruine der Freudenburg steht auf einer zulaufenden Felszunge und wurde im 14. Jahrhundert errichtet. In der Region ist Freudenburg aber hauptsächlich wegen der Musikveranstaltungen im „Ducsaal“ bekannt. Live-Musik vom Feinsten und immer eine Reise wert.

Kurz geht es für uns auf die L 176 nach Weiten und dort biegen wir in der Ortslage nach rechts ab in Richtung Faha. Dann führt unser Weg nach Oberleuken und von dort zu unserem ersten Zwischenziel der Villa Borg.

Hier werfen wir einen Blick in den Archäologiepark und gewinnen einen Eindruck über das römische Leben in dem Nachbau eines römischen Landgutes. Wen der Hunger übermannt kann auch in der Taverne-Borg zur Nahrungsmittelaufnahme schreiten.

Wir wollten doch ins benachbarte Ausland. Nach Frankreich ist es jetzt nicht mehr weit. Von Borg aus ganz kurz auf die B 407/L170 in Richtung Perl und in einer Rechtskurve links ab nach Apach. Wir sind jetzt bei unseren westlichen Nachbarn.

Die Mosel zu unserer Rechten sind wir nun gleich in Sierck-les Bains und haben mit dem Blick auf die Festung ein wunderbares Fotomotiv. Die Burg aus dem 11. Jahrhundert hatte einst den Herzögen von Lothringen gehört. Wer ausreichend Zeit mitbringt für die heutige Tour der kann noch einen Rundgang auf dem restaurierten Wehrgang unternehmen und die Aussicht genießen.

Ein kurzes Stück flussaufwärts überqueren wir die Mosel und sind jetzt auf der D 64. Über Contz-les-Baines und Berg-sur-Moselle suchen wir uns den Weg zum nächsten Zwischenziel. Gavisse/Beschtingen und Faulbach lassen wir an unserer Strecke unbemerkt liegen und notieren sie gedanklich nur unter dem Aspekt – Wir sind auf dem richtigen Weg.

Die Stadt Rodemack mit ihrer Burg ist wirklich ein schönes romantisches Fleckchen Erde. Erstmals erwähnt wurde der Ort ca. 900 n. Chr. Die Burg wurde ca. 1190 n. Chr. erbaut und gehörte zur Grafschaft Luxemburg. In der weiteren Historie gaben sich dann Habsburger, also die spanische Linie, und Franzosen die Klinke in die Hand. Heutzutage bietet die Burganlage Kulisse für den Wein- und Blumenmarkt in den Monaten April und Mai und für einen wirklich schönen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt. Der ist dann aber für eine Motorradtour eher nicht im akzeptablen Zeitfenster. Es sei denn, Griff- und Sitzheizungen sind vorhanden.

Irgendwann machen wir uns dann wieder auf den Weg über Puttelange-les Thionville, Bad Mondorf und Erpeldingen abwärts zurück an die Mosel.

Landschaftlich schön aber fahrerisch wenig reizvoll entfernen wir uns in Ehnen wieder von der Mosel und wenden uns links, auf der CR 134, landeinwärts. Nächste Anhaltspunkte sind dann Gostingen, Beyren und Flaxweiler. Im Großherzogtum Luxemburg ist irgendwie alles in der Nähe und man ist bei den Kilometerangaben immer ein wenig erstaunt. Wie – Du bist schon da? Wie Anno dazumal Boris Becker in der berühmten Werbung – Wie schon drin?

Wecker, Berburg und dann über Herborn nach Osweiler so lauten die Zwischenziele auf unserem Weg nach Echternach. Dabei fahren wir an dem schön gelegenen Echternacher See vorbei, der im Sommer ein kleines Naherholungsgebiet für die Ortsansässigen ist.

So richtig eingekehrt sind wir heute ja noch gar nicht und so machen wir das bei alten Bekannten an der Sauer. Frankreich und Luxemburg haben wir heute sauber „abgearbeitet“ und damit können wir uns wieder aufmachen in heimatliche Gefilde.

Also nichts wie rüber auf die andere Uferseite der Sauer und dann flussabwärts bis nach Langsur-Mesenich in den Johannishof.

Hier lassen wir unsere Tour gemütlich ausklingen und genießen auf der Terrasse ein gutes Essen. Denn wie sagten bereits die Indianer Nordamerikas so richtig: Wir müssen von Zeit zu Zeit eine Rast einlegen und warten bis unsere Seelen uns wieder eingeholt haben! Das nenne ich jetzt einmal eine richtig gute Idee und Lebensphilosophie.

Die „Auswärtigen“ unter uns können hier sogar ihr Lager aufschlagen und gemütlich übernachten. Hat den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass man sich durch die Weinkarte des Johannishofs arbeiten kann ohne Gefahr zu laufen die Lizenz oder das Gleichgewicht zu verlieren.

Viel Spaß beim Nachfahren.