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Schlagwort-Archiv: Valentino Rossi

Der Doctor – Rossifumi – Valentinik

27 Freitag Aug 2021

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Sparte A

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Doctor, Rossifumi, Valentinik, Valentino Rossi, VR46

Jetzt ist ER weg oder sollte ich besser sagen ER ist bald weg. Der, der für mich seit einer gefühlten Ewigkeit Rennstreckenbesuche oder TV-Übertragungen von Motorradrennen überhaupt erst sehenswert gemacht hat.

Ja – es gab auch für mich vorher schon die Helden und Legenden, die ich mit strahlenden Augen auf den Strecken beobachtet und ihr Können bewundert habe. Hießen sie jetzt Toni Mang oder Kevin Schwanz, aber bei keinem dieser Fahrer war gleichzeitig dieses Grinsen bei mir im Gesicht und dieses Gefühl, dass dieser Kerl da unten einfach einen „Heidenspaß“ bei der Sache hat.

Wie soll ER einmal gesagt haben: „Mein Alltag fühlt sich an wie Urlaub!“

Ich hoffe für Dich Valentino, dass dieses Gefühl weiterhin bei Dir vorherrschen wird, denn ein anderes Zitat zeigt ziemlich deutlich wie unser „Doctor“ tickt:

„Ein Renn-Motorrad zu fahren ist Kunst. Etwas, das man tut, weil man es fühlt.“

Für mich ist es entsetzlich schade, dass sich Valentino in dieser Coronazeit von den Rennstrecken dieser Welt verabschiedet. Die Vielzahl seiner Fans, die „gelben Wände“ die seit Jahren die Tribünen füllen, haben keine Chance sich angemessen vom Gott auf 2 Rädern zu verabschieden. Auch sie werden wohl in den nächsten Jahren fehlen. Man wechselt nicht einfach „seine Konfession“ oder sucht einen neuen Propheten.

Rossi-Fan war oder ist man wegen Valentino Rossi. Nicht wegen Yamaha, Honda oder Ducati. Und diese Lücke, die jetzt unweigerlich entsteht, kann zurzeit KEINER füllen. NEIN – auch kein MM93 oder ein Fabio Quartararo.

Warum nicht? Gehen wir einmal auf die Suche und versuchen den oder die Hintergründe zu finden.

Was kann man zu dem Begriff Charisma im Duden finden? Persönliche Ausstrahlung und eine von Gott verliehene Gabe. Das ist wohl schon mit einer der Hauptgründe für das Dilemma. Rossi hat nämlich genau DAS was sämtlichen anderen aktuellen Piloten in der Szene fehlt. Charisma.

Anders lässt sich nicht erklären, dass da einer im Kreis herumfährt, der seit 2009 keinen Titel mehr errungen hat und trotzdem auf den Rennstrecken der Welt, farblich sauber erkennbar, ein Heer von Fans, il Popolo giallo, um sich herum versammelt.

Wenn man nicht wusste wo das Motorhome oder der Servicetruck vom Doctor ist, dann musste man einfach nur schauen wo sich die größte Menschenmasse im Fahrerlager versammelt hat. Genau da war er dann zu finden und seine Gemeinde harrte still und geduldig auf ihren Meister und wartete auf ein Autogramm, ein Foto oder nur ein Winken.

Und Rossi kommt seit Jahren, oder besser Jahrzehnten, dieser Verpflichtung nach. Dabei hat man das Gefühl, dass es für ihn keine Verpflichtung ist sondern tatsächlich Freude bereitet.

Um Valentino ranken sich derartig viele Anekdoten und Geschichten, dass man oftmals nicht mehr weiß, was ist tatsächlich wahr und was ist bereits Fiktion, Märchen oder Heldensagen.

Die 102-jährige Italica Grondona aus Ligurien, in Italien mittlerweile als Nonna Lina bekannt, hatte nach ihrer Genesung von Corona nur noch einen Wunsch (der sogar den Weg in die Nachrichten von CNN geschafft hatte). Nonna Lina wollte unbedingt noch Valentino Rossi kennenlernen.

Oder die berühmte Schmunzel-Geschichte vom Sponsoren „Polleria Osvaldo“. Die Hühnerfarm tauchte 1998 als Sponsoren-Aufkleber auf seiner 250er Aprilia auf. Kernproblem war, dass es diese Hühnerfarm und damit den Sponsoren real gar nicht gab. Halb Italien wollte aber nun die Eier der besagten Farm, die nicht existierte. Als der italienische Sender RAI eine Dokumentation drehen wollte, trieb es Rossi gar auf die Spitze. Er suchte einen alten Bauernhof und malte den Slogan „Jedes Hühnchen kennt Osvaldo“ an die Scheune. Ein älterer Herr aus seiner Heimatstadt Tavullia spielte den Bauern Osvaldo und RAI strahlte die Dokumentation sogar noch aus. Für einen guten Spaß war Rossi nie etwas zu viel und sein spitzbübisches Lachen hat er bis heute behalten.

So viel zum Thema Charisma.

Ach ja – da hatte ich ja gerade ganz kurz Tavullia erwähnt. Die ganze Heimatstadt Tavullia zelebriert ihren berühmten Sohn Valentino Rossi. Was nicht gerade in Gelb erstrahlt weist eben auf die „46“ hin. Ganz Tavullia lebt mit, für und wahrscheinlich auch von Valentino Rossi.

Eigentlich wollte ich nicht in das übliche Lied der Rekordlisten mit einstimmen welches jetzt alle anstimmen. Ich muss es trotzdem kurz machen um die Relation der Leistung von Valentino Rossi darzustellen.
Es stehen 199 Podien in der höchsten Klasse zu Buche, also 500er und Moto GP. Davon 89 Siege, 61 zweite Plätze und 49 x Platz 3. Der einzige Fahrer der sowohl in der 500er Klasse, als auch in der Moto GP WM-Titel aufweisen kann.

Selbst die andere italienische Ikone des Motorradrennsports Giacomo Agostini kommt mit 68 Siegen nicht an Rossi heran. Ago „Nazionale“ hat zwar 15 WM-Titel auf seinem Konto aber die fuhr er über Jahre mit drückend überlegenem Werksmaterial von MV Agusta heraus. Dies bei weniger Rennen über die laufende Saison und in zwei Klassen, nämlich 350er und 500er. Heutzutage undenkbar in zwei Klassen an einem Tag anzutreten.

Meine feste Überzeugung im Hinblick auf seine weltweite Beliebtheit bei den Fans ist, dass er auch fehlbar ist und da auch keinen Hehl daraus macht. So scheiterte er, wie fast alle außer Casey Stoner, an der kapriziösen Diva Ducati. Sicher war auch hier sein Gedanke, wie zuvor bei dem Hondawechsel, jetzt auf die Ducati zu steigen und der restlichen Welt davonzufahren.


Daraus wurde bekanntermaßen nichts und die Rückkehr nach dem 2-jährigen Versuch zu Yamaha war sicherlich die richtige Entscheidung. Es folgten noch Vizetitel und diese unsägliche Saison 2015. Nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass Vale diese WM-Titel verdient hätte und es hier keine sportlich faire abschließende Entscheidung gegeben hat. Da man mir auch eine gewisse Impulsivität zuspricht habe ich großes Verständnis für die Aktion in Malaysia. Aber – anderes Thema.

Es war die letzte große Chance auf den Titel Nr. 10. Vielleicht wäre es die Krönung seiner Laufbahn, das i-Tüpfelchen der Karriere, gewesen. Für mich ändert es nichts an meiner Einschätzung.

Hier geht der Größte Motorradrennfahrer aller Zeiten und er hinterlässt eine Lücke so groß wie das Ozonloch.

Arrivederci Valentino il mio vecchio amico. In bocca al lupo. Ci vediamo.

Ich werde Dich an jedem zukünftigen Rennsonntag vermissen.

MOTO GP ODER „Der Weltmeister der Herzen“!

13 Freitag Nov 2015

Posted by flyinghaggis2015 in Nachdenkliches & Provokantes

≈ 12 Kommentare

Schlagwörter

Der Doctor, Moto GP, Valentino Rossi

Was war das für eine Moto GP Saison? Ich musste jetzt erst einmal einige Tage ins Land gehen lassen um nicht zu emotional ans Werk zu gehen.

Wenn man objektiv an die Frage herangeht wann oder warum der Doctor die WM 2015 verloren hat, bleibt man wahrscheinlich bei seinem „Heim-Grand-Prix“ in Misano hängen. Warum dort? Hier hatte er doch 11 Punkte auf seinen direkten Verfolger Jorge Lorenzo gut gemacht.
Soweit korrekt – aber hier verbuchte Vale auch den ersten „Nicht-Podestplatz“ der Saison 2015. Das Gesamtklassement im Hinterkopf und der mehr als kuriose Verlauf dieses Regenrennens führten Rossi zu Platz -5-. Der einzige taktische Fehler in diesem Jahr, denn bei einem zeitigeren Maschinenwechsel eine Runde zuvor wäre unser Doctor auf Platz -2- im Rennen gelandet und mit diesem 20-Punktepolster von Misano hätte er am Rennabend in Valencia, bei gleichem weiteren Verlauf, mit -4- Punkten Vorsprung den WM-Titel gefeiert!

Dann hätte der spanische Sunnyboy machen können was er will, es hätte an der Titelvergabe nichts mehr geändert. NEIN, ich meine nicht Jorge Lorenzo. Der ist eine tolle Saison gefahren. Wenn er sich nach den Ereignissen in Malaysia, die ihn nur mittelbar betrafen, komplett herausgehalten hätte, dann wäre dies eines Champions allerdings würdiger gewesen. So hatte es den Anschein, dass seine Angst vor dem „Teamkollegen“ derart groß war, dass er IHN zur Sicherheit am „Grünen Tisch“ kalt stellen wollte. Das Ganze ändert aber nichts an der Tatsache, dass Jorge Lorenzo in der Saison 2015 der „schnellste Fahrer“ auf der Strecke war und damit sicherlich auch ein würdiger Weltmeister wäre, wenn nicht abschließend dieser Makel an der Titelvergabe haften würde.

NEIN, mit Sunnyboy meine ich den selbsternannten „Schildknappen“ von Jorge, der seinem HERRN in schimmernder Wehr in den letzten Rennen den Rücken freigehalten hat. Dies komplett konträr zu seinen früheren Verhaltensweisen, die oftmals jenseits aller Risikobereitschaft lagen und vor ALLEM jenseits von Rücksichtnahme gegenüber seinen „Gegnern“ auf der Strecke. Hier nahm unser, immer freundlich lächelndes, spanisches Wunderkind auch Stürze und Verletzungen seiner Kollegen billigend in Kauf. Besonders absurd wurden seine aktuellen Verhaltensweisen deshalb, weil sein eigentlicher „Lehnsherr“ Honda unseren Schildknappen an sich für Rennsiege bezahlt und nicht für „Geleitschutzflüge“ zugunsten eines Fahrers auf einem Konkurrenzprodukt.

Wer am Rennsonntag das Moto-GP-Rennen mitverfolgte der sah, dass unser bereits entthronter Weltmeister erst aus der Agonie seiner spätpubertären Trotzphase herausgerissen wurde, als sein Teamkollege Dani Pedrosa zu den beiden „Freunden“ Marquez und Lorenzo aufgeschlossen hatte. Der gute Pedrosa wollte hier „tatsächlich einfach nur ein Rennen fahren“ und das konnte Herr Marquez kurz vor Rennende nicht mehr zulassen. Erst jetzt kam sein alter Kampfgeist wieder auf, als Pedrosa kurz zum Überholen ansetzte, denn der war in bester Absicht da um das Rennen zu gewinnen.

Den Gipfel dieser Farce lieferte Herr Marquez dann bei den sich anschließenden Testfahrten auf gleicher Strecke. Wieder „ganz der Alte“ driftete er quer die Bremspunkte der Kurven mit stempelndem Hinterrad an. Kein einziges dieser Manöver war am Rennsonntag von ihm zu sehen. Ein Schelm der Böses dabei denkt!

Lieber Marc Marquez. Irgendwann in einer sportlichen Laufbahn rächt sich unsportliches Verhalten. Das ist so und so wird es auch bei Dir sein. Wahrscheinlich wird es eine Weile dauern und möglicherweise werden VIELE dein diesjähriges Verhalten vergessen haben.

ICH NICHT!

Und wenn DU dann auf einen Dir so ähnlichen Charakter auf der Strecke triffst, der eine wunderbare Rennsaison in dieser Form konterkariert und eine WM-Titelvergabe manipuliert – dann jammere nicht und führe keine Beschwerden. ES ist DIR dann RECHT geschehen!

Den (anderen) HELDEN der Moto GP wünscht Flying Haggis eine tolle Saison 2016 und spannende sowie „faire“ Rennen.

„Forza Valentino! Weltmeister der Herzen!“

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