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Schlagwort-Archiv: Moto GP

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Marquez-Festspiele

07 Sonntag Jul 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Sparte A

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Moto GP, Sachsenring 2019

Wie immer berichtet euer Flying Haggis auch in diesem Jahr wieder vom deutschen WM-Lauf am Sachsenring. Nicht mehr ganz so nah am Geschehen wie in den letzten beiden Jahren, aber immer noch nah genug – versprochen. Wahrscheinlich war es der oftmals kritischen Berichterstattung von Flying Haggis geschuldet, dass der diesjährige Veranstalter ADAC die Presseakkreditierung verweigert hat. Das kann man natürlich so machen als größte Lobbyorganisation Deutschlands, damit ändert man aber nichts an der Grundhaltung eures werten Schreibers.

Legen wir los. Wie spannend ging es doch eigentlich los in die Saison und zwar klassenübergreifend. Die Moto 3 sieht permanent neue Sieger auf dem Treppchen und es ist fast nicht möglich hier Prognosen abzugeben. Mit Lorenzo Dalla Porta war ich zumindest nahe dran und ich bleibe weiter bei meinem Tipp hinsichtlich des WM-Titels. Mein zweiter Anwärter Jakob Kornfeil fährt bislang noch etwas hinterher, hat aber mit seinem dritten Platz bei der Dutch TT in Assen sein letztjähriges Können wieder aufblitzen lassen. Die acht bisherigen WM-Läufe haben sieben Sieger gesehen. Lediglich Tony Arbolino konnte sich 2x als Sieger in der Liste eintragen. Was mich wirklich überrascht ist die Konstanz eines Aaron Canet, der noch das Gesamtklassement der Moto 3 anführt.

Die Moto 2 entwickelt sich auch zu einer Wundertüte. Dank der neuen Triumphaggregate sind hier die Karten komplett neu gemischt und es purzeln die Streckenrekorde. Was oder wer auch oftmals purzelt sind die Fahrer dieser Klasse. Nutznießer bislang – die Herren Alex Marquez und Tom Lüthi. Der schnelle Schweizer führt vor dem Sachsenring das Gesamtklassement in der Moto 2 an. Das stärkste Moto 2 Team scheint in diesem Jahr der Spanier Sito Pons zu haben. Seine beiden Fahrer Baldassarri und Fernandez haben in dieser Saison bereits vier Siege eingefahren. Meine beiden eigentlichen Favoriten für die Saison Brad Binder und Luca Marini kommen erst langsam in Tritt und waren beide in Assen gemeinsam auf dem Podest. Für ganz nach vorne wird es in dieser Saison wohl nicht mehr reichen, aber wir werden sehen wohin die Reise noch geht.

Die Moto GP versprach auch Spannung pur. Leider nur bis zum Großen Preis von Spanien. Da sicherte der Pilot mit der Nummer 99 seinem Teamgefährten Marc Marquez den nächsten WM-Titel in dem er durch einen Anfängerfehler vier der direkten Konkurrenten aus dem Rennen kegelte. Der Vorsprung ist unter normalen Umständen nicht mehr aufzuholen und einen sturzbedingten Ausfall wünsche ich niemandem.

Also Platz genommen am Sachsenring und mit Tausenden gut gelaunten Rennfans das Wochenende genießen. Und die Wettervorhersage prognostizierte sogar blendendes Wetter für die Trainingstage.

In der großen Klasse gaukelten die Protagonisten dem neutralen Zuschauer sogar anfänglich so etwas wie Spannung vor. Da tauchten dann die Namen Rins, Quartararo und Vinales auf und alle Nicht-Marquez-Fans rieben sich bereits die Hände. Aber wer die Sessionen genauer betrachtete merkte schnell, dass der König vom Sachsenring lediglich mit seinen Kontrahenten spielte. Auf Alles und auf jeden Angriff hatte Marc Marquez eine Antwort. Nach Belieben konnte er seine eigene Performance steigern und am Ende sah es dann nach den Qualifyings so aus, wie es immer auf dem Sachsenring aussieht. Platz Nr. 1 und Polepositon für Marc Marquez.

Die folgenden Positionen besetzten dann die Fahrer, die am Rennsonntag das Unmögliche anstreben sollen, nämlich Spannung in ein Moto GP Rennen am Sachsenring bei Beteiligung von Marc Marquez zu bringen. Platz 2 Fabio Quartararo vom Yamaha Petronas Team. Keine Überraschung mehr in dieser Saison. Platz 3 geht an Maverick Vinales, der den Aufschwung von seinem Assensieg mit nach Sachsen brachte und Platz 4 Alex Rins. Eine gute Ausgangsposition für den langen Spanier, der normalerweise immer erst in den Rennen an seine eigentliche Leistungsreserve geht. Auf Platz 5 dann die erste Ducati. Aber nicht aus dem Werksteam, sondern Jack „Ass“ Miller auf seiner Pramac-Ducati. Das Werksteam erlebte ein mittelschweres Desaster. Petrux Petrucci im Qualifying 2 bei seinem letzten Versuch der Zeitenjagd gestürzt und damit lediglich auf Platz 12. Desmo-Dovi kam gar nicht erst in das 2. Qualifying und wurde kurz vor Schluß von Nakagami auf Platz 13 zum Zuschauen verdammt. Der Doctor Valentino Rossi erreichte zwar souverän über das Qualifying 1 das 2. Training endete aber hier auch nur auf Platz 11.

Kommen wir zur Moto 2 und damit gehen die Marquez-Festspiele am Sachsenring weiter. Der kleine Bruder vom Dominator machte es sich und seiner Mechanikercrew rund um Stefan Haseneder aber ungleich schwerer. Freitags fackelte seine Kalex nach einem Sturz beinahe ab, weil die Streckenposten etwas lethargisch an die Löscharbeiten gingen und Alex Marquez selbst Hand anlegen musste. Samstags musste Marquez dann auch noch den Umweg über das Qualifying 1 nehmen. Aber diese zusätzlichen Kilometer scheinen dem Spanier gut getan zu haben. Letztendlich grüßte er den Rest der rasenden Moto 2-Meute von Platz 1. Der 2. Platz ging an den kleinen Bruder von Valentino Rossi. Luca Marini mit der pfeilschnellen Kalex aus dem Sky 46-Team sicherte sich den 2. Platz. Ganz besonders schön für die deutschen Zuschauer – Marcel Schrötter zeigte das ganze Wochenende konstant gute Leistungen und qualifizierte sich als Dritter für die erste Startreihe. Irgendwie roch es nach einem deutschen Podium beim Heim-Grand-Prix oder vielleicht sogar nach dem ersten Sieg für Marcel Schrötter.

Dahinter drängelte sich dann alles was in der Moto 2 Rang und Namen hat und auch in jedem Rennen für einen Podestplatz gut ist. Für Spannung am Rennsonntag war damit gesorgt. Die WM-Kandidaten hinter Alex Marquez wie Tom Lüthi und Lorenzo Baldassarri starteten von weiter hinten. Platz 12 für den schnellen Schweizer und Platz 10 für „Balda“.

Die Wundertüte Moto 3 machte ihrem Namen in den Qualifikationstrainings wieder alle Ehre. Das ganze Wochenende war es ein Auf und Ab mit ständig wechselnden Namen. Für den Rennsonntag standen dann Ayumu Sasaki auf der Pole, gefolgt von Kaito Toba. Man spricht also wieder japanisch in der kleinen Klasse. Komplettiert wurde die erste Reihe durch Marcos Ramirez aus dem Leopard-Team, gefolgt von seinem Teamkollegen Lorenzo Dalla Porta. Aber die Moto 3 hat uns ja in diesem Jahr gelehrt, dass man nicht aus den ersten drei Reihen starten muss, um ein Rennen siegreich zu beenden. Und die ersten 8 Saisonrennen sahen 7 verschiedene Sieger.

Der Rennsonntag stand an und damit sind wir, wie fast in jedem Jahr bei dem sächsischen Wetter. Am frühen Morgen regnete es zunächst einmal ordentlich, so dass die Warm Up`s in den Klassen auf feuchter bis nasser Strecke stattfanden. Danach hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Rennfans und den Fahrern.

Das Rennen der Moto 3 sah eine ähnliche Dramaturgie wie wir sie bereits aus der laufenden Saison kennen. Zunächst eine große Gruppe mit fast 15 Fahrern, die sich in der Spitze permanent abwechseln, dann fährt sich eine Gruppe mit etwas 7 – 8 Fahrern frei, die aber dann wegen der ewigen Überholmanöver wieder eingeholt werden, so dass wir am ende wieder eine ganz große Gruppe sehen, die sich um den Sieg und um die Plätze auf dem Podest streiten.

Richtig interessant für die Zuschauer war der Kampf im Gesamtklassement der WM. Hier startete der Führende Aron Canet nur von Startplatz 18, um direkt nach dem Start sogar auf Platz 22 zurückzufallen. Im Grunde genommen hatte ich ihn bereits von der Liste der möglichen Sieger gestrichen, was man aber geflissentlich in dieser Saison nicht tun sollte. 5 Runden vor Schluss tauchte die Start-Nr. 44 auf einmal unter den ersten Fünf auf und meldete Ansprüche an um das Podest mitzukämpfen.

Hier waren über das gesamte Rennen aber die ambitionierten Jungs aus dem Leopard-Team permanent mit Führungsarbeit beschäftigt und hatten im Rennverlauf sämtliche Angriffe von John McPhee, Jakob Kornfeil und Romano Fenati abgewehrt.

Das sollte dann auch am Ende so bleiben. Lorenzo Dalla Porta (48)  feierte seinen ersten Saisonsieg, gefolgt von seinem Teamkollegen Marcos Ramirez (42) und letztendlich Aron Canet (44).

Mit dem Sieg übernahm Dalla Porta auch die Führung in der Gesamtwertung der Moto 3. Romano Fenati (5) wurde starker Vierter, gefolgt von Raul Fernandez (25) und dem Schotten Hohn Mc Phee (17).

Der Zweikampf  um den WM-Titel zwischen Dalla Porta und Canet verspricht spannend zu bleiben. Vielleicht sehen wir in der zweiten Saisonhälfte auch noch einen lachenden Dritten aus der zweiten Reihe.

Das folgende Moto 2 Rennen war natürlich aus deutscher Sicht das interessanteste Rennen an diesem Sonntag. Startete doch Marcel Schrötter auf Startplatz 3 aus der ersten Reihe und hat in diesem Jahr bereits zweimal bewiesen, dass er das Zeug hat für das Podest. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Tom Lüthi hat er in diesem Jahr bereits mehrere Highlights gesetzt.

Marcel ging das Rennen auch engagiert an und hielt sich tapfer in der Spitzengruppe. Es ging heiß her in der Spitzengruppe. Insbesondere als KTM-Pilot Brad Binder, nach einem komplett verhagelten Qualifikationstraining, in der Spitzengruppe eintraf mit einem unbändigen Drang nach vorne zur Spitze.

Es bildete sich dann eine 4rt-Spitzengruppe mit Alex Marquez, Brad Binder, Iker Lecuona und Marcel Schrötter. Alex Marquez nutzte dann eine gute Gelegenheit sich von seinen Konkurrenten zu lösen und einen kleinen Vorsprung herauszufahren, den er bis zum Rennende clever verwaltete.

Jetzt war allen Betrachtern auch mit Schwächen in Grundrechenarten klar, dass bei den verbliebenen 3 Fahrern in der Verfolgergruppe einer in Sachen Podest leer ausgehen wird. Wer das sein würde war schwer auszumachen, denn die Führung bei den drei Protagonisten wechselte ständig und wie in einem guten Hitchcockfilm entschied sich die Geschichte in der letzten Kurve vor dem Ziel. Brad Binder hatte auf Platz 2 einen ausreichenden Vorsprung herausgefahren. Iker Lecuona riskierte in der letzten Links gegen Marcel Schrötter jetzt alles und begrub seine Podesthoffnung im sächsischen Kiesbett vor der Besico-Tribüne.

Vierter wurde Fabio di Giannantonio vor dem Schweizer Tom Lüthi und damit war klar, dass Alex Marquez als führender in der Moto 2 Klasse in die Sommerpause gehen würde, dicht gefolgt von Tom Lüthi. Hinter diesen beiden ist dann alles offen, denn auch unser Marcel Schrötter hat sich mit dem heutigen Podest wieder aussichtsreich in Position gebracht.

Jetzt kommen wir zu den Königen der Motorradrennklassen der Moto GP. was hatte ich so inständig auf ein spannendes Rennen gehofft. Mit Führungswechseln und allem Drum und Dran, was der Motorradrennsport so bietet. Das leidige Problem ist, dass sich der Sachsenring im Verbund mit dem Namen Marc Marquez wohl nicht mehr für ein spannendes Moto GP-Rennen eignet. Es ist einfach unfassbar wie der kleine Spanier dieser Strecke seinen Stempel aufdrückt. Genauso unfassbar ist, wie sich mögliche Gegner selbst eliminieren.

Marc Marquez ließ zu keinem Zeitpunkt des Rennens auch nur den geringsten Zweifel aufkommen WER diese heutige Veranstaltung als Sieger verlässt. Mittlerweile übrigens klassenübergreifend zum 10. mal nacheinander. Gegen den FC Bayern München als deutschen Fußballmeister zu tippen ist erfolgversprechender.

Zunächst konnte als einziger der Spanier Alex Rins auf seiner Suzuki der pfeilschnellen Honda von Marquez folgen. Elf Runden vor Schluss begrub Rins seine Suzuki dann fulminant im Kiesbett. Ab diesem Zeitpunkt hätte Marc Marquez das Rennen vermutlich auch auf einem Teamroller siegreich beendet. Bereits zu Rennbeginn hatte ein weiterer möglicher Konkurrent, der junge Franzose Fabio Quartararo, seine Petronas-Yamaha ebenfalls schon im Kies geparkt.

So war der Weg frei für Assensieger Maverick Vinales auf seiner Werksyamaha für Platz 2. Dicht gefolgt von dem schnellen Briten Cal Crutchlow. Der gute Cal hatte sich in Assen bei einem Unfall mit seinem Fahrrad die Kreuzbänder gerissen. Fahrerisch ließ er sich nichts anmerken und fuhr für sein LCR-Team einen wichtigen Podestplatz heraus.

Dahinter betrieb dann das Ducati-Werksteam Schadensbegrenzung. Auf der ungeliebten Strecke in Sachsen fuhr Danilo Petrucci auf Platz 4, gefolgt von Andrea Dovizioso. Die Ducati-Phalanx wurde komplettiert mit Platz 6 für Jack „Ass“ Miller auf der Pramac-Ducati.

Der Doctor Valentino Rossi beendete nach seiner Sturzserie auch wieder ein Rennen und erreicht das Ziel auf Platz 8.

Der deutsche Protagonist Stefan Bradl, der als Lorenzo-Ersatz die zweite Werks-Honda im Repsol-Team pilotierte, wurde starker 10.

Das war es dann für dieses Jahr vom Sachsenring, der sich an dem Wochenende bei 201.000 Zuschauern bedankt. Schön war es wieder und der Termin für das nächste Jahr steht schon – 21. Juni 2020 sehen wir uns wieder am Sachsenring.

Marc Marquez ODER Am Rande des Wahnsinns

23 Donnerstag Mai 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Sparte A

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Marc Marquez, Moto GP

Die Saison 2019 ist in vollem Gange und ich komme nicht umhin mich auch einmal mit einem Moto GP-Fahrer zu beschäftigen, dem ich nicht immer positiv gegenüberstehe. Der Spanier Marc Marquez ist in dem folgenden Bericht Gegenstand meiner Betrachtung.

Was soll ich sagen? Man kann zu dem durchtrainierten Spanier stehen wie man will, abschließend muss man sich eingestehen, dass er fahrerisch ein Phänomen ist. Das ist faktisch unbestritten und dafür ist ihm höchster Respekt zu zollen.

Menschlich gesehen und im Hinblick auf die sportliche Fairness habe ich das ein oder andere Problem mit Marc Marquez. Zu häufig geht er mir ein zu hohes Risiko ein und gefährdet damit nicht nur sich selbst, was man noch tolerieren könnte, sondern auch die Gesundheit seiner Konkurrenten.

Aber widmen wir uns zunächst der wirklich sagenhaften Karriere von Marc Marquez.

Bereits mit sechs Jahren begann der kleine Spanier seine rennsportliche Karriere. Wie viele andere auch zunächst im Bereich Motocross und Minibike. In der spanischen Meisterschaft der 125 ccm Klasse wurde dann der umtriebiege spanische Talentscout und Ex-Grand-Prixfahrer Alberto Puig auf Marquez aufmerksam. So kam er, gemeinsam mit Landsmann Esteve „Tito“ Rabat, im Repsol-KTM-Team in der Motorrad-WM unter. Diese erste Saison 2008 war aber zunächst geprägt von Verletzungen und so sprang letztendlich lediglich Platz 13 in der Gesamtabrechnung heraus.

Die zweite Saison lief dann mit neun Top-Tenplätzen, verbunden mit dem ersten Podest (3. Platz) in Jerez schon merklich besser und war abschließend für Platz acht in der Gesamtwertung 2009 gut. In der Saison 2010 hieß sein Teampartner dann Sandro Cortese und sein Saisonstart in Katar war mit Platz drei bereits vielversprechend. Am Ende dieser Saison wurde er mit zehn Siegen und zwei dritten Plätzen Weltmeister in der 125 ccm-Klasse. Mit 17 Jahren und 163 Tagen war er damit zweitjüngster Weltmeister. Lediglich Loris „Capirex“ Capirossi war bei seinem Titel noch jünger.

Als logische Konsequenz folgte 2011 der Aufstieg in die Moto 2-Klasse. Hier startete Marc Marquez auf einer Suter des Catalunya Caixa Repsol-Teams. In dieser Saison ließ Marc Marquez dann bereits das fahrerische Können und die Durchsetzungskraft erkennen, die ihn später in der Moto GP auszeichnen sollte. Nach drei Nullern zu Saisonbeginn und einem Rückstand von 82 Punkten auf Stefan Bradl nach dem sechsten WM-Lauf, ließ er eine sehenswerte und atemberaubende Siegesserie folgen. Sieben Rennsiege, 3 x Platz 2 und 1 x Platz 3 katapultierten den Spanier auf Augenhöhe mit Bradl. Verletzungsbedingt konnte Marc Marquez dann bei den letzten beiden Rennen in Sepang und Valencia nicht starten und verlor, denkbar knapp, den Moto 2-Titel an Stefan Bradl.

Marc Marquez ist lernfähig. Das Dumme für seine Konkurrenz ist, dass er schnell lernfähig ist. Fehler passieren ihm selten zweimal und so dominierte er in einer erschreckenden Form die Moto 2-Klasse in der darauffolgenden Saison 2012. Am Ende der Saison lagen 56 Punkte zwischen ihm und dem Zweitplatzierten Pol Espargaro. Neun Rennsiege, 2 x Platz 2 und 3 x Platz 3 sind aussagekräftig für seine Dominanz.

Die eigentliche und unglaubliche Erfolgstory Marc Marquez beginnt aber eigentlich erst jetzt. Die eigentliche Absprache, dass ein Rookie in der Moto GP nicht sofort in ein Werksteam wechseln kann wird von Honda Repsol pulverisiert. Honda hat ein Problem, denn IHR Weltmeister von 2011 Casey Stoner hat keine Lust mehr auf Motorradrennen und verabschiedet sich in den Vorruhestand. Adäquater Ersatz muss her und den glaubt man in Marc Marquez gefunden zu haben.

Und irgendwie scheinen die verantwortlichen Herrn bei Honda Recht zu behalten. Beim Auftaktrennen in die Saison 2013 wird Marc Marquez in Katar direkt Dritter, hinter so bekannten Größen wie Jorge Lorenzo (Platz 1) und Valentino Rossi (Platz 2). Beim nächsten Rennen in Austin (Texas) schnappt er sich direkt den ersten Rekord, nämlich jüngster Moto-GP-Sieger aller Zeiten. Im weiteren Saisonverlauf sammelt er fleißig weitere Podestplätze und die Etablierten stellen nun fest: Wir haben ein Problem! Und das Problem hat sogar einen Namen – Marc Marquez!

In seinem Debütjahr wird der Spanier Weltmeister. Mit 20 Jahren und 266 Tagen der jüngste Weltmeister aller Zeiten in der Königsklasse und der erste Rookie seit 1978 der zum Weltmeisterehren gekommen ist. Sechs Siege, sechs zweite und vier dritte Plätze im Saisonverlauf sprechen bereits Bände über die Konstanz die der junge Spanier an den Tag legt.

In der Saison 2014 macht sich Marc Marquez dann an seine Titelverteidigung. Die lief in einer Form ab, dass man sich um den Spannungsbogen der Moto GP ernsthaft Sorgen machen musste. Die ersten zehn Rennen sahen nur einen Sieger und der hieß Marc Marquez. Die Dominanz war derart erdrückend, dass man befürchten musste bis zum Saisonende keinen anderen Sieger mehr zu sehen. Zum Glück war dies nicht der Fall, aber mit abschließend dreizehn Saisonsiegen überbot er den bisherigen Rekord von Michael Doohan aus dem Jahr 1997. So ganz nebenbei pulverisierte Marc Marquez auch noch den Uraltrekord von Mike „the Bike“ Hailwood als jüngstem Fahrer dem zwei Titel in Folge gelungen sind.

Irgendwie hatte man dann zu Saisonbeginn 2015 gewisse Befürchtungen wie bei der Fußballbundesliga, wenn bereits zu Saisonbeginn feststeht, dass dieser Verein aus Deutschlands Süden wieder deutscher Meister wird. Wer sollte Marc Marquez schlagen?

Aber diesmal sollte die Saison anders verlaufen. Die aktuelle Honda gab dem spanischen Wunderkind Rätsel auf. Erst als Marquez bei der Dutch TT in Assen wieder mit dem Chassis des Vorjahres ausrückte fand er zur alten Stärke zurück. Zu diesem Zeitpunkt spielten aber bereits zwei andere Protagonisten die Hauptrolle um die Titelvergabe 2015. Valentino Rossi und Jorge Lorenzo lieferten sich einen sehenswerten Kampf um den Moto GP-Titel 2015. Leider spielte Marc Marquez in diesem Drama eine unrühmliche Nebenrolle. Aber dahingehend habe ich bereits meinem Herzen Luft gemacht und so schweige ich an dieser Stelle still.

https://flyinghaggis.net/2015/11/13/moto-gp-oder-der-weltmeister-der-herzen/

Entsprechend motiviert trat Marc Marquez dann 2016 erneut an, um die Scharte vom Vorjahr auszuwetzen. Und das tat er in souveräner Manier. Überhaupt muss man neidlos anerkennen: Marc Marquez ist nicht wegen der Werkshonda siegfähig sondern trotz der Honda. Keinem anderen Fahrer im Feld gelingt es derart diese Maschine am Limit und oftmals auch darüber zu bewegen. Bereits drei Rennen vor Saisonende gelang es Marc Marquez mit einem Sieg beim Großen Preis von Japan, also vor den Augen der Konzernchefs, seinen dritten WM-Titel in der vierten Moto-GP-Saison klar zu machen.

Im Jahr 2017 sollte Marc Marquez einen neuen Gegner erhalten. Einen Gegner der ihm auf manchen Strecken ebenbürtig war und der auch in der Lage war ihn im direkten Zweikampf zu besiegen. Andrea Dovizioso machte Marc Marquez in der Saison 2017 das Leben schwer. Bis zum letzten Saisonrennen in Valencia war es noch rechnerisch möglich, dass der Weltmeister vielleicht doch Andrea Dovizioso heißt. Ein dritter Platz von Marc Marquez beim abschließenden Rennen machte aber dann den vierten WM-Titel klar.

In der zurückliegenden Saison 2018 erwarteten dann alle Rennfans die Fortsetzung des Zweikampfes Marquez / Dovizioso. Einige „Nuller“ zu viel in der ersten Saisonhälfte ließen dann aber den Rückstand des schnellen Italieners zu stark ansteigen, als dass noch so etwas wie Spannung hätte aufkommen können. Völlig unangefochten war wieder ein WM-Titel für Marc Marquez die Folge. Neun Saisonsiege, vier zweite und ein dritter Platz sprechen wiederum Bände über die Konstanz des kleinen Spaniers.

Mittlerweile hat Marc Marquez über siebzig Grand-Prix-Siege angehäuft und gehört zu recht zu den Großen der Zunft. Er ist sicherlich der Fahrer schlechthin, der in der Lage ist in schier ausweglose Situationen einen „sicheren Sturz“ noch abzuwenden. Es gibt keinen anderen Fahrer, der diese Manöver derart in der Praxis umsetzen kann und der Schwerkraft ein ums andere Mal ein Schnippchen schlägt.

Und doch habe ich ein menschliches Problem mit Marc Marquez. Er ist mir oftmals zu rücksichtslos was den Umgang mit seinen Kollegen angeht. Für mich wählt er zu häufig ein nicht mehr kalkulierbares Risiko bei seinen Fahrmanövern, insbesondere beim Überholen, welches dann häufig zu Lasten seiner Konkurrenten geht. Bei Geschwindigkeiten um die 300 km/h riskiert man damit zumindest die Gesundheit der Beteiligten. Wenn er diese Kamikazeaktionen noch abstellen würde, dann wäre er wahrscheinlich der Sympathieträger schlechthin in der Moto GP.

https://flyinghaggis.net/2018/04/09/wer-keine-hitze-vertraegt-hat-in-der-kueche-nichts-verloren/

Faktisch ändert das aber gar nichts an meiner abschließenden Bewertung. Wer beabsichtigt in den nächsten Jahren Moto GP-Weltmeister zu werden, der muss zunächst einmal Marc Marquez schlagen. Oder Marquez muss sich selbst schlagen, wie in der laufenden Saison beim US-Grand-Prix COTA, den er quasi als Sieger abonniert hatte. Schauen wir mal ob er in diesem Jahr seinen neun klassenübergreifenden Siegen am Sachsenring einen weiteren Sieg hinzufügen kann. Oder sehen wir womöglich eine Wiederholung des Rennens in den Vereinigten Staaten? Dann könnte diese Saison wieder einen ähnlich spannenden Verlauf nehmen wie 2017, mit einer Entscheidung im letzten Saisonrennen. Lassen wir einfach den Besseren gewinnen. Ich bin schon gespannt.

Neues Spiel, neues Glück!

20 Mittwoch Feb 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Sparte A

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Moto GP, Saisonvorschau 2019

Die ersten Testfahrten vor Saisonbeginn sind bereits Geschichte und das erste Rennen am 10. März in Katar steht unmittelbar bevor. Wie sieht es nun aus, was erwartet uns in der Saison 2019? Werfen wir mal wieder einen Blick in die berühmte Glaskugel, um am Saisonende zu schauen wie nah wir an der Realität dran waren.

Ich nehme sofort die komplette Spannung aus dem Thema heraus. Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso wird Weltmeister in der Moto GP. Warum? Einmal, weil er jetzt einfach an der Reihe ist und sich diesen Titel über die Jahre redlich verdient hat.

Warum noch? Weil ihm jetzt endlich nach all den Jahren akribischer Entwicklungsarbeit der Status der Nr. 1 im Team unumstößlich zusteht und auch zugestanden wird. Die ganze Aufmerksamkeit geht in dieser Saison bei Ducati in Richtung Dovizioso. Kein Andrea Iannone mehr, der auch über gewisse Seilschaften bei Ducati verfügte. Kein Jorge Lorenzo mehr, für den das Werk und die Sponsoren ein horrendes Gehalt zahlten um den Titel nach Bologna zu holen.

Damit sind wir, meiner Meinung nach, bei einem weiteren Grund für den diesjährigen Titel von Desmo-Dovi. Der Überflieger Marc Marquez und ungekrönte König bei Repsol-Honda erhält einen neuen Kollegen.

Schluß ist mit dem loyalen Partner und Arbeitnehmer Dani Pedrosa. Stattdessen steht jetzt mit Jorge Lorenzo ein weiteres Alphatier im Stall. Und Lorenzo war nie einer von der stillen Sorte. Nicht bei Yamaha mit Gottvater Valentino Rossi und auch nicht bei Ducati mit Andrea Dovizioso. Wo Lorenzo auftauchte gab es relativ schnell Unruhe, Zwist und Nicklichkeiten in den Teams. Insbesondere wenn der schnelle Spanier irgendwie das Gefühl bekam nicht die gleiche Aufmerksamkeit zu erhalten wie sein Teampartner. Lorenzo wird nicht den Schildknappen für Marc Marquez spielen und ihm den Rücken für einen weiteren WM-Titel freihalten. Das Ziel von Lorenzo ist: Siege einfahren mit der nunmehr dritten Marke für die er fährt UND zeigen, dass er mit gleichem Material in der Lage ist den WM-Titel vor einem Marc Marquez zu gewinnen.

Marc Marquez wird sich strecken müssen, denn diese Situation im eigenen Team kannte er bis dato nicht. Dieses Jahr wird es Spannungen beim Repsolteam geben und die beiden Protagonisten werden sich gegenseitig Punkte wegnehmen. Denkt man an frühere Szenen im Yamaha- oder Ducatiwerksteam zurück, dann ist auch der ein oder andere gemeinschaftliche Besuch in den Kiesbetten der Rennstreckenwelt durchaus gut denkbar.

Nutznießer wird Andrea Dovizioso sein, denn er sitzt in diesem Jahr auf dem besten Motorrad. Ducati hat nochmals über den Winter nachgebessert. Die Maschine ist bei ihrem letzten Manko, dem Einlenkverhalten in die Kurve, stark verbessert worden ohne ihre bisherigen Tugenden zu verlieren. Damit ist die Rote aus Borgo Panigale für viele Piloten fahrbarer geworden. Beispiel gefällig? Schaut auf die abschließende Zeitenliste der Testfahrten in Malaysia. Auf den vier ersten Plätzen finden sich vier der aktuellen Ducatifahrer. Der „neue Werksfahrer“ Danilo Petrucci hat mit der roten Rakete die bisherige Bestzeit pulverisiert.

Nur einen Wimpernschlag dahinter findet sich der Rookie Francesco „Pecco“ Bagnaia mit seiner Pramac-Ducati. Die Plätze drei und vier komplettieren der schnelle Australier Jack „Ass“ Miller und Andrea Dovizioso. Die Konkurrenz dürfte gewarnt sein.

Hier folgten in Respektabstand Maverick Vinales auf der stark verbesserten Yamaha und Cal Crutchlow der schnelle Brite auf seiner LCR-Honda.

Sein Teamkollege Takaaki Nakagami überraschte bereits bei den abschließenden Saisontests 2018. Jetzt findet sich der Japaner bereits auf Platz 9 der Zeitenliste. Wir sollten also den schnellen Japaner im Hinterkopf behalten. Für die ein oder andere Überraschung wird er in diesem Jahr gut sein.

Direkt hinter Nakagami reihte sich unser Doctor Valentino Rossi ein. Diese Testfahrten haben für den Altmeister mit seinen jetzt 40 Lenzen bereits seit mehreren Jahren ihren Reiz verloren. Er investiert hier keine Kräfte um Bestzeiten zu setzen. Deshalb sollten wir unseren Doctor über die Saison betrachtet weiterhin auf der Rechnung haben. Für den zehnten Titel wird es zwar meiner Meinung nach nicht mehr reichen, aber, er wird sich hinter Dovizioso und Marquez aller Wahrscheinlichkeit mit Lorenzo und „Petrux“ Petrucci um den dritten Platz im Gesamtklassement balgen.

Dahinter wird es dann eng und ganz knapp. Wenn Alex Rins seine Performance aus der Vorsaison retten konnte, dann wird er the best of the rest.

Gespannt bin ich auch auf Johann Zarco. Der schnelle Franzose ist jetzt im Werksteam von KTM unterwegs und die Mattighofener haben nicht als Ziel ausgelobt ewige Zeiten hinter den Etablierten herzufahren. Ab der zweiten Saisonhälfte sehe ich deshalb auch Zarco in den Bereichen Platz 4 bis 8. Wenn die Konkurrenz Fehler macht ist sicherlich auch ein Husarenstück mit einem Platz auf dem Podest möglich. Pol Espargaro hat es bereits zu Saisonende 2018 vorgemacht.

Die Moto 2 startet irgendwie bei der Jahreszahl Null. Die Abstimmung der Maschinen wird sicherlich arbeitsintensiv, denn nach einer gefühlten Ewigkeit mit den Hondamotoren arbeiten jetzt Aggregate des britischen Herstellers Triumph in den Moto 2 Maschinen.

Bei ersten Tests hat u. a. Sam Lowes einen sehr guten Eindruck hinterlassen mit einer Bestzeit. Den schnellen Briten habe ich aber nicht auf dem Zettel, wenn es über die Saison betrachtet um Titel geht. Er ist einfach zu sturzanfällig als das er eine ernsthafte Option für den Titel darstellen könnte.

In der Moto 2 setze ich alles auf den KTM-Werskfahrer Brad Binder. Er weiß wie man Titel gewinnt, hat bereits gezeigt, dass er siegfähig ist und gleichzeitig clever genug auch einmal einen vierten oder fünften Platz nach Hause zu fahren, wenn mehr einfach nicht geht oder sinnloses Risiko bedeuten würde.

Als seinen ärgsten Widersacher sehe ich den „kleinen Bruder“ vom Doctor Valentino Rossi. Luca Marini ist in der letzten Saison in den VR 46-Farben des Sky-Teams zu einem Siegfahrer gereift. Er wird an Brad Binder bis zum Ende der Saison dranbleiben.

Die beiden müssen ein Augenmerk behalten auf Lorenzo Baldassarri und Alex Marquez. „Balda“ sehe ich auf Gesamtrang drei. Bei Alex Marquez bleibt abzuwarten wie er seine Nerven im Griff hat, denn hinter den ersten vier wird es heiß hergehen.

Heimkehrer Tom Lüthi hat noch eine Rechnung mit der Moto 2 offen. Marcel Schrötter könnte an seinem starken Teamkollegen aus der Schweiz wachsen und auch eine Außenseiterrolle spielen.

Auf wen ich noch gespannt bin ist der weitere deutsche Vertreter Lukas Tulovic. Lukas startet in dem starken Kieferteam und ist damit in einem Spitzenumfeld. Lassen wir Lukas 2019 Zeit in der WM zu reifen. Plätze von 10 – 15 halte ich durchaus für möglich, da er ein cleverer Fahrer ist.

Vom dritten deutschen Vertreter Philipp Öttl erwarte ich jetzt keine großen Dinge. In den letzten Jahren war er jeweils solo im Team seines Vaters Peter Öttl unterwegs. Jetzt sitzt er zwar auf Topmaterial von KTM in der Moto 2, hat aber mit Marco Bezzecchi einen bärenstarken Teamkollegen. Bezzecchi wird alles daran setzen zu zeigen, dass er ganz nach vorne gehört und als erstes seinen Teamkollegen Öttl in Grund und Boden fahren. Ich befürchte, dass Phillips erste Saison in der Moto 2 gleichzeitig seine letzte Saison werden wird.

Was sage ich zur Moto 3? In diesem Jahr auf Grund der vielen Abgänge fast nicht einzuschätzen, da aus dem Zahnspangengeschwader der spanischen und italienischen Nachwuchsklassen alljährlich neue und schnelle Fahrer in die WM vorstoßen. Siehe Marco Bezzecchi im letzten Jahr. Trotzdem wage ich für den Titel eine Prognose und die lautet Lorenzo Dalla Porta.

Dalla Porta wird den Titel holen und dahinter werden sich über den Saisonverlauf die Verfolger abwechseln. Am ehesten traue ich es noch Jakub Kornfeil aus dem deutschen Prüstel Team zu mit der nötigen Cleverness den Vizetitel nach Hause zu fahren.

Gefolgt von Aron Canet, er in der zurückliegenden Saison an seinen Nerven und den eigenen hohen Ansprüchen gescheitert ist.

Das wäre die Saisonvorschau von Flying Haggis. Ich hoffe wir sehen uns alle am Sachsenring wieder und heben den deutschen Motorrad Grand Prix wieder über die 200.000er Zuschauermarke. Bis dann!

Kleiner Mann ganz groß

09 Sonntag Dez 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Sparte A

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Dani Pedrosa, Moto GP

Es gibt Leute in dem großen Fahrerfeld der Moto GP deren Namen man nennt und niemand der Zuhörer oder Leser findet auch nur irgendetwas Negatives an der Person oder einen unangenehmen Charakterzug.

Daniel „Dani“ Pedrosa ist so ein Fahrer oder sagen wir besser so ein Mensch. Am 29.09.1985 wurde Dani Pedrosa in dem katalanischen Ort Sabadell  geboren. Stolz sind die Spanier und ganz besonders stolz sind die Katalanen. Das hat ganz Europa in den zurückliegenden Jahren mitbekommen. Ob der „kleine Dani“  wegen seiner Körpergröße auch in dem katalanischen Volkssport der „Castells“ aktiv war ist mir nicht überliefert, aber bei seinem Ehrgeiz ist es denkbar und höchst wahrscheinlich, dass er auch hier versuchte das oberste Stockwerk der berühmten Menschentürme zu erklimmen.

Apropos erklimmen und hohe Stockwerke. 295 Rennen hat Dani Pedrosa in seiner GP-Karriere bestritten. Bei mehr als jedem zweiten Rennen sah man den kleinen Spanier auf dem Podest. Nämlich 153 x, davon grüßte er 54 x zuoberst vom Siegertreppchen.

Diese beeindruckenden Zahlen ermöglichten Dani Pedroa -3- Weltmeistertitel. 1 x war er Weltmeister in der Klasse bis 125 ccm und 2 x kürte er sich zum Weltmeister in der 250er Klasse.

Aber selbst in dieser Phase seiner großen Erfolge mit 3 aufeinanderfolgenden WM-Titeln bemerkte man als neutraler Betrachter, dass das Glück dem Spanier nicht immer hold war. Jeder Motorradrennfahrer stürzt in seiner Karriere. Das bringt dieser Sport so mit sich und wird auch von den Fahrern einkalkuliert. Da gibt es welche unter diesen Protagonisten, die es zu wahren Meisterschaften im Bezug auf ihre Stürze bringen und ähnlich wie eine Katze ohne gravierende Verletzungen immer auf den Füßen landen.

Zu denen gehörte Dani Pedrosa nicht. Ganz im Gegenteil. 2003 machte er mit einem Sieg in Sepang (Malaysia) seinen ersten WM-Titel in der 125er Klasse klar. Eine Woche später brach sich Pedrosa bei einem Sturz in Phillip Island beim Grand Prix in Australien beide Sprunggelenke.

2004 folgte dann der Aufstieg in die 250er Klasse. Verletzungsbedingt fiel die Vorbereitung von Dani Pedrosa denkbar schlecht aus. Das hinderte ihn aber nicht daran in seiner Debütsaison den Titel in der Viertelliterklasse ziemlich souverän einzuheimsen. 13 x auf dem Podium davon -7- Siege sprechen Bände. Ähnlich sah sein folgendes Jahr aus. -11- Podestplätze, davon -8- Siege. Abschließend bedeutete dies die souveräne Titelverteidigung.

Im Grunde genommen war jetzt allen Beobachtern klar was die logische Konsequenz aus einer derartigen Dominanz in den kleinen Klassen war. Dani Pedrosa stieg auf in die Königsklasse, die Moto GP.

In seiner Debütsaison 2006 wurde Pedrosa bereits Gesamtfünfter mit
-8- Podestplätzen, davon -2- Rennsiege. Beinahe hätte der kleine Spanier aber für die Katastrophe des Jahres gesorgt. Sein Teamkollege Nicky Hayden war auf dem Weg zum Titel in der Moto GP. Beim vorletzten Rennen in Estoril stürzte Pedrosa derart unglücklich, dass er seinen Stallgefährten mit ins Unglück riss. Der sichergeglaubte Titel für Hayden rückte in weite Ferne. Beim abschließenden Rennen in Valencia unterlief Altmeister Valentino Rossi aber auch ein Fahrfehler, der im Kiesbett endete und so entführte Nicky Hayden die Moto GP Krone doch noch ins Repsol-Hondateam.

2007 lief es dann mit den neuen 800ern richtig gut für Dani Pedrosa. Wieder -8- Podestplätze, wieder -2- Siege in der Saison. Pech war nur, dass in dieser Saison Casey Stoner auf seiner schnellen Ducati unschlagbar war. Also Vizeweltmeistertitel für Dani Pedrosa.

2008 war wieder sinnbildlich für die Moto-GP Laufbahn des kleinen Spaniers. Durch einen Sturz in der Vorbereitungsphase gehandicapt erreichte er zwar wieder ansehnliche -11- Podestplätze (-2- Siege), jubeln durfte aber diesmal wieder Valentino Rossi gefolgt von Casey Stoner. So blieb für Dani Pedrosa der dritte Gesamtrang in der Saison 2008.

Den 3. Platz hatte der kleine Spanier dann irgendwie gepachtet, denn das war auch sein Endrang in der Saison 2009.

2010 sprang dann wieder der Vizeweltmeistertitel heraus. Es war wie verhext. Jetzt konnte er endlich die üblichen Widersacher Valentino Rossi und Casey Stoner hinter sich lassen und dann fährt ihm sein Landsmann Jorge Lorenzo vor die Nase. 9 x auf dem Podest, davon -4- Rennsiege und es hatte wieder einmal nicht gereicht für das Treppchen ganz  oben.

2011 sollte es dann irgendwie wieder ganz schlimm kommen. Pedrosa war die Leistungsentfaltung der Honda-Werksmaschine zu aggressiv. Sein Teamkollege war in dieser Saison erstmals der von Ducati abgewanderte Casey Stoner. Der war die brachiale rote Bestie aus Bologna gewöhnt und „freute sich über die sanfte Leistungskurve“ der Honda. So kam es wie es kommen musste. Stoner brachte seinen zweiten WM-Titel unter Dach und Fach und Pedrosa blieb kopfschüttelnd auf Gesamtrang 4 (-9- Podestplätze; -3- Siege).

2012 hatte sich Pedrosa dann wieder an seine Honda gewöhnt und fuhr eine fulminante Saison. Nach -7- Siegen (-11- Podestplätze)  im Saisonverlauf  lag er am Ende sogar einen Sieg vor seinem Kontrahenten Jorge Lorenzo. Das Problem war nur, dass Lorenzo am Saisonende 350 Punkte gesammelt hatte und Pedrosa 332 Punkte. Wiederum blieb also nur der Vizeweltmeistertitel und näher an das Ziel seiner Begierde sollte Pedrosa auch nicht mehr kommen.

Auch in den Folgejahren war Dani Pedrosa stets eine Konstante in der Moto GP. In jeder Saison musste man mit ihm noch auf dem Podium rechnen und an guten Tagen waren auch weiterhin Siege drin. Einzig sein Streben nach dem Weltmeistertitel in der Moto GP endete nicht mehr erfolgreich. Nachdem zunächst Fahrer vom Schlage eines Valentino Rossi oder Casey Stoner im Wege standen war es dann später Jorge Lorenzo und, was sicherlich noch mehr an Dani Pedrosa nagte, sein Teamkollege Marc Marquez. Irgendwie sollte es einfach nicht sein und ich finde es auch gar nicht schlimm oder bedeutend, dass es so ist.

Dani Pedrosa war immer ein fairer und toller Sportsmann. Vielleicht ein wenig zu ruhig für die heutige Zeit. In der Anfangszeit war Pedrosa sogar recht zurückhaltend bei seinen Fans. Man hatte immer das Gefühl, dass es diesem Mann peinlich ist, dass es da Leute gibt, die extra wegen ihm da sind und ein Foto oder Autogramm von ihm wünschten. Ein wenig erinnerte er mich da an den Australier Casey Stoner, der auch immer mit leicht eingezogenem Kopf durch das Fahrerlager ging.

„Ich bin da um zu fahren. Die Show können andere machen!“

So oder zumindest so ähnlich könnte wohl die Maxime von Dani Pedrosa lauten.
Aus dem Grand Prix Zirkus der Aktiven ist der Spanier nun ausgeschieden. Die Szene behält ihn aber trotzdem. Sein alter Mentor und Cheftechniker Mike Leitner hat den seit Ewigkeiten mit Honda verbandelten Spanier zu KTM gezogen. Hier wird er die Testarbeit, gemeinsam mit Mika Kallio, für das Moto GP Projekt der Österreicher erledigen.

Einen Besseren für diese Arbeit könnten die Herrn aus Mattighofen nicht bekommen. Jahrelange Erfahrung mit den immer siegfähigen Honda-Werksrennern kann Pedrosa jetzt bei Ready to Race in Orange einbringen. Und wenn am Ende der Saison dann bei den Österreichern auch ein Sieg zu Buche steht, dann wird ein kleiner Spanier lächelnd im Hintergrund der Box stehen und denken: Das ist auch mein Sieg!

Der kleine Dani Pedrosa, der für mich ein ganz Großer ist!

 

Il Campione del mondo dei cuori

24 Montag Sept 2018

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Andrea Dovizioso, desmo-Dovi, Ducati, Moto GP

Irgendwie ist es jetzt eine Herzensangelegenheit mich einmal mit einem der wohl am meisten unterschätzten Fahrer im Moto-GP-Feld zu beschäftigen. Kümmern wir uns also einmal etwas intensiver um Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso.

Der Italiener erblickte am 23. März 1986 in Forlimpopoli das Licht der Welt. Für diejenigen, die den Ort geographisch nicht genau einordnen können. Forlimpopoli liegt knappe 70 Kilometer von San Marino entfernt in dem „italienischen Bermudadreieck“ der Motorradrennfahrer.

Warum Bermudadreieck? Mattia Pasini aus Rimini, Marco Simoncelli aus Cattolica und ein gewisser Valentino Rossi aus Urbino / Tavullia.

Aus der Tatsache wer das rennsportliche Idol von Andrea Dovizioso ist, hat er über lange Jahre keinen Hehl gemacht. Die Start-Nr. 34 zierte seine Maschine und wies ihn damit klar als Verehrer des Texaners Kevin Schwantz aus. Seit Jahren ist er aber mit seiner, nunmehr angestammten, Start-Nr. 4 (04) deutlich für seine Fans erkennbar.

Sein Einstieg in den Motorradrennsport erfolgte in der 125er-Klasse mit der Marke Aprilia in der nationalen italienischen Meisterschaft. Das war im Jahr 2000. Im Jahr 2001 folgte bereits der 125er-Europameistertitel ebenfalls auf Aprilia.

Ab 2002 sah man Andrea Dovizioso dann schon in der WM. Dort aber nunmehr auf einer Honda. An den Hexenkessel Weltmeisterschaft musste sich Dovizioso erst einmal gewöhnen. Diese Phase war aber in der Saison 2004 abgeschlossen. Mit erst 18 Jahren wurde Andrea Dovizioso mit -5- Saisonsiegen überlegener Weltmeister vor einem gewissen Hector Barbera. Sein Teamkollege in den Jahren 2003 und 2004 war übrigens Simone Corsi, den Rennsportfans noch immer aus der Moto 2 kennen.

In logischer Konsequenz erfolgte nach dem WM-Titel in der Klasse bis 125 ccm der Aufstieg in die 250er Klasse im Jahr 2005. Als Debütant erreichte Andrea Dovizioso bereits einen 3. Gesamtrang. In der folgenden Saison schaffte er -2- Laufsiege und insgesamt -11- Podiumsplatzierungen. Damit wurde Dovizioso Vizeweltmeister hinter Jorge Lorenzo auf seiner pfeilschnellen Aprilia. Obwohl Honda im Jahr 2007 die Weiterentwicklung der 250er Zweitaktmaschine nahezu einstellte blieb Andrea Dovizioso seinem Arbeitgeber treu. Leistungsmäßig den Apriliapiloten komplett unterlegen erreichte Dovizioso erneut -10- Podien und -2- Laufsiege. Ergebnis: Wieder Vizeweltmeister hinter Jorge Lorenzo. Dovizioso war der einzige Fahrer in der Saison, der dem Mallorquiner trotz des Leistungsmankos seiner Honda Paroli bieten konnte.

Seinem Arbeitgeber Honda blieb Dovizioso weiterhin treu. Loyalität ist wohl eine seiner herausragenden Charaktereigenschaften. So ging es 2008 im JiR Team Scot auf Honda in die Moto GP Klasse. Ein dritter Platz und Gesamtrang 5 im Debütjahr in der Moto GP.

Die Verantwortlichen bei Honda in Japan waren nun hellhörig geworden und so landete Andrea Dovizioso 2009 im Repsol-Honda-Werksteam an der Seite von Dani Pedrosa. Der Italiener bedankte sich mit seinem ersten Moto-GP-Sieg in Donington Park. Bei schwer kalkulierbaren Wetterbedingungen gewann Andrea Dovizioso den Großen Preis von Großbritannien. Das war der Grundstein für einen guten sechsten Platz im Gesamtklassement zum Jahresende.

Im Folgejahr sollte es noch besser laufen. Es kam zwar kein weiterer Sieg hinzu aber 3 x Rang 2 und 4 x Rang 3 reichten 2010 für eine Verbesserung auf Gesamtplatz 5.

2011 kam es dann bei Repsol zu einem Novum. Man hatte den Ex-Ducatisti und Weltmeister des Jahres 2007 Casey Stoner unter Vertrag genommen und so fuhren außer dem Australier noch Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso in Repsolfarben. Stoner schnappte sich den Titel und unser Protagonist Andrea Dovizioso landete mit -7- Podestplätzen (4 x Platz 2; 3 x Platz 3) auf Platz 3 im Gesamtklassement. Anzumerken ist hier: Noch vor Dani Pedrosa.

Repsol „dünnte“ jetzt das Werksteam aus und eigentlich hätte in letzter Konsequenz Dani Pedrosa seine Koffer packen müssen. Stattdessen setzte Honda Andrea Dovizioso vor die Tür. Der Dank für die Loyalität eines Andrea Dovizioso der mit unterlegenem Material von Honda die Fahne der Japaner zwei Jahre in der 250er Klasse hochgehalten hatte. Wahrscheinlich aber auch dem Umstand geschuldet, dass ein spanischer Fahrer bei einem spanischen Hauptsponsor eine höhere Halbwertzeit hat. Da gute Fahrer aber im Moto-GP-Fahrerfeld rar sind fand der Italiener schnell einen freien Platz. Und zwar bei dem Yamaha-Kundenteam Tech 3 von Herve Poncharal. 6 x Platz 3 und Endrang 4 im Gesamtklassement in der Saison 2012 zeigten, dass Andrea Dovizioso auch auf einer Kunden-Yamaha für Podestplätze gut ist.

Genau das fiel jetzt auch den Verantwortlichen bei Ducati in Borgo Panigale auf. Da sie gerade nach fahrerischem Ersatz für den scheidenden Valentino Rossi suchten, der vollkommen entnervt den „Roten“ den Rücken zeigte, schlossen sie einen Vertrag mit Andrea, jetzt „Desmo-Dovi“, Dovizioso.

Das erste Jahr bei den Roten verlief noch unspektakulär ohne Podestplatz auf  Rang 8 in der Gesamtwertung.

2014 stand „Desmo-Dovi“ und das unbezähmbare rote Biest bereits zweimal auf dem Podest (1 x Platz 2 und 1 x Platz 3). Gesamtplatz 5 durfte für die Manufaktur aus Bologna und Andrea Dovizioso bereits als erster Lichtblick gelten.

Was Podestplätze anging lief es in der Saison 2015 sogar noch besser. 3x Rang 2 und 2 x Rang 3 reichten zwar in der Endabrechnung nur für die Position 7 im Gesamtklassement, zeigten aber, dass die Roten mit Andrea Dovizioso langsam und stetig konkurrenzfähiger wurden.

Der Durchbruch sollte dann in der Saison 2016 erfolgen. Endlich der langersehnte und längst überfällige zweite Moto-GP-Sieg  und der erste Sieg mit der Ducati für Andrea Dovizioso. 3 zweite Plätze und 1 x Rang 3 rundeten die gute Saison mit einem vielversprechenden 5. Gesamtplatz ab und der Gewissheit: Desmo-Dovi war in den Herzen der Ducatisti auf der ganzen Welt angekommen und die roten Renner aus Borgo Panigale waren wieder bei der „Musik“.

Aus meiner Sicht interpretierten die Verantwortlichen in Bologna diesen, nicht zuletzt durch die Arbeit von Andrea Dovizioso, erreichten Status komplett falsch. Für viel Geld wurde nun ein WM-Aspirant in persona Jorge Lorenzo eingekauft. Wie so viele vor ihm tat sich der Spanier aber schwer mit der „störrischen roten Schönheit“.

Für Andrea Dovizioso schien aber diese Personalkonstellation genau die Initialzündung zu sein. Mit einem neuen, stark leistungsbezogenen Vertrag, welcher Prämien bei Podestplätzen vorsah, zeigte Desmo-Dovi WER hier die roten Siegerhosen anhat.

Nicht nur auf den Strecken mit den langen Geraden bei denen die Ducati schon länger mit ihrer schieren Kraft brilliert hatte schlug Dovizioso zu, sondern auch auf den sogenannten Fahrerstrecken. Mit -6- Laufsiegen, einem zweiten und einem dritten Platz hielt Andrea Dovizioso das Rennen um den WM-Titel bis zum letzten Lauf in Valencia offen. Lohn für die wirklich herausragende Saison war der Vizeweltmeistertitel 2017 für Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso.

Im Grunde genommen hat man nach einem Vizetitel nur noch ein Ziel und das muss Weltmeister heißen. So ging Andrea Dovizioso auch die aktuelle Saison 2018 an. Bombenstart in die Saison mit einem Sieg in Katar. Möglicherweise unter dem Druck jetzt in logischer Konsequenz den Titel holen zu müssen agierte Desmo-Dovi in einigen Läufen nicht mehr so locker und konsequent wie noch in der Vorsaison. Hatte man im Vorjahr noch das Gefühl – Dieser Mann kann gar nicht mehr stürzen – landete Dovizioso in dieser Saison ein ums anderen Mal in aussichtsreicher Position im Kiesbett. Zur Saisonmitte hat sich der Mann aus Forlimpopoli wieder gefangen und zur alten Stärke zurückgefunden. Mittlerweile stehen -3- Laufsiege zu Buche, sowie -2- zweite und -1- dritter Platz. Damit steht Dovizioso wieder auf Gesamtplatz 2 hinter seinem Dauerrivalen Marc Marquez.

Jetzt kommen bei den abschließenden fünf Rennen wieder einige Strecken, die Andrea Dovizioso gepaart mit seiner roten Rakete auf den Leib geschneidert sind. Der Vizeweltmeistertitel dürfte IHM also wiederum sicher sein. Das sage ich mit dem Brustton der Überzeugung und in der Hoffnung damit kein Unheil in den letzten Rennen heraufzubeschwören.

Wie geht es weiter?

Desmo-Dovi kennt jetzt die Situation als „erster Jäger“ hinter dem Titelträger in die Saison zu starten und kann mental damit umgehen. Er weiß, dass er Marc Marquez im direkten Zweikampf besiegen kann. Dies hat er zwischenzeitlich mehrfach bewiesen. Zum Titel fehlt nicht mehr viel.

Positiv ist, mit dem Weggang von Jorge Lorenzo, dass sich die „Roten“ jetzt voll auf Andrea Dovizioso konzentrieren können und die 19er Ducati so verbessern, dass sie den Ansprüchen und den Anforderungen von Dovizioso genügt. So wie es ausschaut ist man genau damit beschäftigt. Endlich hört man auf den Edel-Testfahrer Casey Stoner und ihre Nr. 1 Doviziso und kümmert sich um das Einlenk- und Kurvenverhalten der Ducati. Und das scheint Früchte zu tragen, dann genau hier sieht der Testfahrer Michele Pirro nach den letzten Tests Verbesserungen und eine deutliche Steigerung. Das letzte Manko der pfeilschnelle Ducati ist Geschichte.

Es sieht so aus als ob Desmo-Dovi für die Saison 2019 das richtige Werkzeug für den finalen Angriff auf die Moto GP Weltmeisterschaft erhält. Für mich ist ER DER Anwärter auf den Titel 2019 und ich wünsche dem sympathischen und fairen Italiener, dass er seinen Traum in die Tat umsetzt.

Weltmeister der Herzen – Campione del mondo dei cuori – ist er schon lange. Im nächsten Jahr kommt der richtige WM-Titel hinzu.

Motorrad Großer Preis von Deutschland – die RENNEN

15 Sonntag Jul 2018

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Moto GP, Rennen 2018, Sachsenring

Das Vorspiel und das ganze Rätselraten um Wenn und Aber haben heute ein Ende. Wir schreiben Sonntag den 15. Juli 2018 und heute ist Rennsonntag am Sachsenring. Das Ganze, wie schon an den Trainingstagen zuvor, bei blendendem Wetter. Alle Fahrwerkseinstellungen und sonstige Setups können also wie geplant genutzt werden. Nur bei der Reifenwahl trifft der ein oder andere Fahrer eine andere Auswahl als die unmittelbare Konkurrenz.

Die Moto 3 startet pünktlich um 11:00  Uhr und die Protagonisten der kleinen Klasse stürzen sich in das Rennen. Das Training war bereits reich an Überraschungen, also konnten die Zuschauer auf ein spannendes Eröffnungsrennen hoffen.

Der deutsche Starter Philipp Öttl verlor unmittelbar zu Beginn von seinem ohnehin nicht berauschenden 13. Startplatz weitere Plätze. Sollte die 13 tatsächlich Pech an diesem Tage bringen?

Der Beginn des Rennens war im Grunde genommen so wie man Moto 3 Rennen eben erwartet. In fast jedem Streckenabschnitt bzw. jeder Kurve änderte sich die Reihenfolge und die Leinwände rund um den Sachsenring wiesen einen anderen Führenden aus.

Wer sich jedoch immer im Kreise der Führungsgruppe aufhielt war die Start-Nr. 88 Jorge Martin der spanische Führende in der Gesamtwertung. Ganz abgebrüht behielt er seine unmittelbare Konkurrenz immer im Blickkontakt und ließ niemanden weit entwischen. Ab Runde 19 blies Martin dann endgültig zu Attacke und entschwand auf Nimmerwiedersehen. Kein Vergleich mehr mit dem Jorge Martin der Saison 2017 der oftmals erstklassige Trainingsergebnisse im Rennen nicht umsetzen konnte.

Zweiter wurde das aktuelle Wunderkind der Moto 3 Marco Bezzecchi aus dem sächsischen Prüstel Team. Damit hatte die Region um den Sachsenring bereits ein Highlight und konnte jubeln.

Auf Platz 3 überquerte John McPhee die Ziellinie.

Der schnelle Schotte war bereits das ganze Wochenende bei der Musik und hat seine Trainingsleistung erstklassig in einen schönen Podestplatz umgesetzt.

Die im Training überraschenden beiden Fahrer des Bester Capital Dubai Teams Marcos Ramirez und Jaume Masia kamen auf den PLätzen 4 und 6 ins Ziel und können ebenfalls auf ein tolles Rennwochenende zurückblicken.

Der Spanier Aron Canet, den Flying Haggis eigentlich zu Saisonbeginn als den direkten Konkurrenten um den WM-Titel von Jorge Martin gesehen hatte, wurde nach einem hart umkämpften Rennen Fünfter. Gute Punkte gesammelt für das Gesamtklassement und den beiden Führenden Martin und Bezzecchi weiterhin auf den Fersen.

Was war noch mit Philipp Öttl? Nachdem er nach dem Start einige Plätze eingebüßt hatte pflügte sich Öttl mit seiner pfeilschnellen KTM durch das Feld. Als auf den Leinwänden 6 Laps to go erschien sahen die erstaunten Zuschauer hinter Platz 3 den Namen von Öttl auftauchen.

Toll gemacht und gut gekämpft. Am Ende kam ein respektabler achter Platz heraus.

Kommen wir zum Moto 2 Rennen. Normalerweise sage ich immer die Moto 3 ist die Wundertüte des Motorradrennsports. Diesmal war es am Sachsenring die Moto2. Wer auf diesen Zieleinlauf Geld gesetzt hätte, der wäre heute Abend am feiern.

Der Start lief noch relativ glimpflich ab. Soll heißen – in der sonst so gefürchteten Kurve 1 blieben alle Piloten im Sattel. Das Moto 2 Rennen dauert an sich auch lange genug, dass man nicht zu Beginn irgendwelche dummen Aktionen starten muss.

Damit sind wir bei Mattia Pasini. Der sympathische Italiener vom Italtrans Team warf in der Einfahrt Zielkurve seine Kalex mit derartigem Schwung in das Kiesbett, dass Francesco Bagnaia um einen Sturz zu vermeiden ebenfalls quer durch den sächsischen Kies bretterte und all sein Könne aufbieten musste um nicht zu stürzen. Kopfschüttelnd kam er schlingernd neben der Zielgeraden wieder auf die Strecke und hetzte dem Feld hinterher. Zumindest wurde seine Jagd noch mit Platz 12 und damit 4 Punkten belohnt.

Vorne waren durch diese Aktion plötzlich Fahrernamen, die man wahrscheinlich um den Rennsieg nicht auf dem Schirm gehabt hätte. Da war nicht nur unser deutscher Protagonist Marcel Schrötter zu finden, sondern auch Luca Marini, Joan Mir, Brad Binder mit der schnellen KTM und als Salz in der Suppe Sam Lowes.

Die hielten sich jetzt ein wirklich sehenswertes Rennen ab und wechselten sich zunächst munter an der Spitze ab. Munter aber nur bis zur zehnten Runde. Da war dann Brad Binder der Überzeugung das Rennen von vorne gewinnen zu können und enteilte seine Verfolgern.

Ab Runde 18 war dann auch der zweite Platz von Joan Mir ziemlich zementiert und der kleine Bruder von Valentino Rossi, Luca Marini machte mit Platz 3 seinen ersten Podestplatz klar.

Gratulation an die drei Sieger und Chapeau. Marcel Schrötter hielt auch längere Zeit mit der Gruppe mit, musste dann aber abreißen lassen. Von hinten nahte dann auch noch Miguel Oliveira heran und schloss das Rennen mit einem versöhnlichen vierten Platz ab. Wohl kaum ein Fahrer im Feld hat eine derart starke zweite Rennhälfte wie der Portugiese. Durch das Pech von Bagnaia zu Rennbeginn ist Oliveira jetzt bis auf 7 Punkte in der Gesamtwertung an den Italiener des VR 46 Teams herangerückt.

Kurz vor der Zieldurchfahrt musste Marcel Schrötter auch noch Sam Lowes ziehen lassen. Abschließend also Platz 6 für den Deutschen und damit einen Platz vor seinem Teamkollegen Xavi Vierge und dem schnellen Italiener Simone Corsi.

Damit sind wir bei der Moto GP. Das ganze Wochenende hatte der König des Sachsenrings Marc Marquez seine Probleme. Aber nur bis zu dem Zeitpunkt bis es richtig Ernst wurde. Im Qualifying setzte er noch in letzter Sekunde die Bestzeit und schnappte damit Danilo „Petrux“ Petrucci die Pole weg.

Wie war es jetzt heute? Wie war es im Rennen?

Zu Beginn setzten die Ducatis die Duftmarken. Lorenzo ging ab wie die viel zitierte Feuerwehr an die Spitze, gefolgt von Petrucci, Marquez und dem „Doctor“ Valentino Rossi.

Im Rennverlauf sollte sich dann herausstellen, dass Lorenzo ein „Strohfeuer“ war. Wohl bei der Reifenwahl bei den warmen Temperaturen und dem Strecken-Layout des Sachsenrings daneben liegend wurde er abschließend bis auf Platz 6 zurückgereicht.

Es war in Runde 13, als Marquez eine Einladung von Lorenzo annahm, der einen weiteren Kurvenbogen nehmen musste und in üblicher Marquez-Sachsenring-Manier das Weite suchte. Als Krönung pulverisierte er auch noch den Rundenrekord von Jonas Folger aus dem Vorjahr. Die neue Bestmarke lautet 1:20.270 min.

Wie war die restliche Chronologie? Der mit allen Wassern gewaschene Valentino Rossi bemerkte den unmittelbar anstehenden Fluchtversuch von Marquez mit seinem Gespür für Rennverläufe als Erster. Also erst Danilo Petrucci überholt und dann Jorge Lorenzo hinter sich gelassen, um dann zu sehen ob sich nicht doch noch Marc Marquez in einen Fehler jagen lässt. Davon war Marquez jedoch weit entfernt.

Irgendwann erschien dann auch die zweite Werksyamaha in der Arena und versaute der Ducati-Phalanx nachhaltig den Nachmittag. In der vorletzten Runde ging Maverick Vinales an Danilo Petrucci vorbei und verwies ihn auf den vierten Platz.

Damit beste Ducati. Überraschenderweise war der Spanier Alvaro Bautista mit einem blitzsauberen Rennen die zweitbeste Ducati. Das Angel Nieto Team konnte sich somit über 11 WM-Punkte freuen.

Also vier Ducatis unter den besten Sieben – Aber keine auf dem Podest. Bitter! Jorge Lorenzo und Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso komplettierten das Ducati-Quartett.

Achter wurde, bei seinem letzten Sachsenringrennen, Dani Pedrosa vor dem Franzosen Johann Zarco. Einen respektablen zehnten Platz konnte das Moto GP-Team von KTM mit Bradley Smith verbuchen. Ein insgesamt gutes Wochenende für die Mattighofener.

Was gibt es noch vom Sachsenring zu berichten? 193.355 Zuschauer sahen insgesamt an den drei Veranstaltungstagen die Trainings und Rennen. Das ist eine Hausnummer.

Der sächsische Ministerpräsident streckte in seiner Eröffnungsansprache dem ADAC die Hand entgegen um eine Lösung zu finden. Hörst DU das Rufen – Du Mann aus München. Mache hier nicht irgendetwas in Deutschland kaputt, das sich nicht mehr kitten lässt. Wir brauchen einen Motorrad-Grand Prix in Deutschland und der einzige würdige Veranstaltungsort ist der Sachsenring.

Also bis zum nächsten Jahr! Euer Flying Haggis!

Motorrad Großer Preis von Deutschland – Samstag ist Qualifikations-Zeit

14 Samstag Jul 2018

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Moto GP, Qualifying. Sachsenring

Wir schreiben Samstag, den 14. Juli 2018. Heute geht es am Sachsenring um die besten Startplätze für das morgige Rennen.

Die deutschen Rennfans sind bereits gespannt, denn die gestrigen freien Trainings starteten viel versprechend für die deutschen Protagonisten, seien es Fahrer oder auch Teams. Philipp Öttl hatte der Weltelite der Moto 3 den Fehdehandschuh hingeworfen und Marcel Schrötter tat es ihm in der Moto 2 gleich.
Aber wie lautet das alte Sprichwort? Am Ende wird die Ente fett und die üblichen Verdächtigen führen oftmals nicht von ungefähr in den Gesamtwertungen ihrer Klassen. Legen wir los mit der Moto 3.
Das letzte freie Training wird von vielen Fahrern bereits genutzt um die Maschinen im Renntrimm für den Sonntag zu testen. Insofern tauchen da auch häufiger Fahrer an der Spitze auf, die man nicht unbedingt dort vermutet. Lorenzo Dalla Porta vom Leopardteam setzte mit 1:26,351 eine tolle Bestzeit und die Konkurrenz war gewarnt.
Hinter ihm tummelten sich aber wieder alle, die im Gesamtklassement Rang und Namen haben. Aron Canet der Spanier mit der schnellen Honda vom Estrella Galicia Team. Und die Überraschung des Jahres Marco Bezzecchi auf der KTM des sächsischen Prüstel Teams. Dann folgten Enea Bastianini, ebenfalls in Leopardfarben und überraschenderweise der Schotte John McPhee.

Dann folgten Enea Bastianini, ebenfalls in Leopardfarben

und überraschenderweise der Schotte John McPhee.
Dann läuteten die Glocken zur Qualifikation und die Zeitentabelle spiegelte das übliche Bild in der Moto 3. Gar nicht erst die Namen und Zeiten behalten, denn eine Runde später sind sie ohnehin Makulatur.
Die Moto 3 Uhr tickt also in ihrem üblichen Spannungsbogen herunter und am Ende winkt der Führende in der Gesamtwertung Jorge Martin von Platz 1. Also keine Überraschung.

Die Start-Nr. 42 von Marcos Ramirez auf Platz 2, knapp an der Zeit des Führenden dran ist da schon eher eine Überraschung.

Dritter in der ersten Startreihe ist Enea Basianini, dicht gefolgt von der Start-Nr. 5 des Spaniers Jaume Masia. Auch nicht unbedingt zu erwarten und mit einem Topspeed von 207,7 km/h geht man lange in der Wertung suchen um eine schneller Maschine zu finden.

Was macht unser deutscher Starter? In den gesamten freien Trainings immer unter den Schnellsten zu finden hat Philipp Öttl Hoffnungen geweckt. Das Qualifying lief aber nicht ganz so gut. Öttl findet sich auf Platz 13 wieder. Hoffentlich kein schlechtes Omen für den Rennsonntag. Was wieder Hoffnungen weckt ist die Tatsache, dass er lediglich 0,582 Sek. hinter der Spitze ist und seine KTM mit 208 km/h in der Spitze eine der schnellsten Maschinen ist. Keine schlechten Voraussetzungen um am Ende der Zielgeraden das ein oder andere Überholmanöver zu setzen.

Die Moto 2 verlief ungewöhnlich. Inwiefern? Einem wunderbaren Spannungsbogen in den freien Trainings, die im dritten freien Training noch einen Marcel Schrötter auf Platz 3 sahen, folgte ein komplett langweiliges Qualifying.

Vergleichbar mit der 20. Wiederholung von Sissi – Wechseljahre einer Kaiserin oder hieß es Schicksalsjahre? Ich kann mich nicht daran erinnern einen derartigen Verlauf schon vorher in einem Moto 2 Qualifying gesehen zu haben.
Die Positionen waren nach ca. 20 Minuten bezogen und die Zuschauer schauten ein ums andere mal verdutzt auf die Videoleinwände, die das Klassement widerspiegelten.
Mattia Pasini mit einer hohen 1:23er Zeit auf Platz 1, gefolgt von Luca Marini aus dem VR 46 Team.

Unmittelbar hinter ihm sein Teamkollege und Führender in der Gesamtwertung Francesco Bagnaia. Auf Platz 5 ist Lorenzo Baldassarri. Also am morgigen Rennsonntag ein schönes Treffen der Jungs, die auf Vales Ranch trainieren.

Komplettiert wird diese brisante Mischung auf Platz 4 durch Sam Lowes. das wird am Sonntag ein Festival der Spätbremser und sicherlich ein spannendes Rennen.

Die deutschen Hoffnungen ruhen weiterhin auf Marcel Schrötter, der von Platz 9 ins Rennen geht.
Richtig spannend ging es dafür in der Moto GP zu. Euer werter Erzähler hatte die Hoffnung, dass es in diesem Jahr einen anderen Sieger als Marc Marquez geben könnte.

Der Spanier hatte das gesamte Wochenende bislang Probleme und auch das Kiesbett aufsuchen müssen. die Honda lief nicht so wie von ihm gewünscht und sowohl die Ducatis, als auch Yamaha mit Maverick Vinales UND Suzuki mit Andrea „Maniac“ Iannone waren ein ums andere Mal an der Spitze zu finden.

UND WAS PASSIERT am ENDE?
In wirklich allerletzter Sekunde setzt sich der spanische Weltmeister an die Spitze und markiert mit 1:20.270 die Bestzeit.

Wie knapp das diesmal war sagt uns die Zeit von Platz 2 und damit von Danilo „Petrux“ Petrucci. 1:20.295 für den Italiener aus dem Pramacteam.

Das gute Ducatiergebnis macht Jorge Lorenzo mit seinen 1:20.327 komplett. Wegfahren dürfte hier am Rennsonntag schwierig werden.

Platz 5 für einen weiteren Ducatisti nämlich Andrea Docizioso. Der wird eingerahmt von den beiden Werksyamahas von Maverick Vinales und Valentino Rossi.

Unter Wert geschlagen liegt auf Platz 8 Andrea Iannone. Mal sehen was der „Maniac“ am morgigen Rennsonntag noch auf Lager hat. Vielleicht ein Podest?

Großer Preis von Deutschland am Sachsenring 2018

12 Donnerstag Jul 2018

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Moto GP, Sachsenring 2018

Wir nähern uns mit Riesenschritten der Saisonmitte der Moto GP 2018. Insbesondere für die deutschen Rennfans bedeutet das – Auf in das Mekka des Motorradrennsports in Deutschland – Auf zum Sachsenring!

Wie sieht es aus bis jetzt? Was hat sich alles getan im Verlauf der Saison und wie sieht es eigentlich aktuell aus – insbesondere im Hinblick auf die Saisonvorschau von Flying Haggis und das erste Kaffeesatzlesen vor Saisonbeginn

www.flyinghaggis.net/2018/02/04/saisonvorschau-moto-gp-2018/

In der Moto 3 führt wie vorausgesagt Jorge Martin mit 105 Punkten und bis dato 4 Saisonsiegen. Hätte er nicht auch bereits 3 Nuller geschrieben wäre er schon in der Tabelle meilenweit entschwunden.

So hat die Wundertüte Moto 3 wieder ein Wunderkind in persona von Marco Bezzecchi zu bieten. Mit 103 Punkten liegt der junge Italiener aus dem sächsischen Prüstel Moto GP Team lediglich marginale 2 Punkte hinter Jorge Martin. Bereits 5 Podestplätze konnte Bezzecchi auf seinem Konto verbuchen.

Mit leichtem Respektabstand folgen Fabio di Giannatonio (91 Punkte),

Enea Bastianini (84 Punkte), dem der Wechsel zum Leopardteam spürbar gut getan hat und mein eigentlicher Tipp auf Platz 2 Aron Canet mit 81 Punkten.

Die deutschen Fans finden Philipp Öttl auf Platz  13 des Gesamtklassements, verbunden mit seinem ersten und einzigen Sieg in Jerez de la Frontera. Ansonsten geben die Leistungen von Philipp Öttl dem Betrachter wirklich Rätsel auf. Er kann an guten Tagen auf das Podest fahren, wenn wirklich alles und damit meine ich alles passt – einschließlich von Ausfällen einiger üblicher Verdächtiger. An den übrigen Tagen kämpft er lediglich um WM-Punkte. Keine guten Vorzeichen für einen Wechsel in die Moto 2.

Apropos Moto 2. Da hatte Flying Haggis Miguel Oliveira vorne gesehen – der liegt aktuell auf Gesamtplatz 2 (128 Punkte). Platz 1 hat bislang der Italiener Francesco Bagnaia aus dem VR 46 Team (144 Punkte) erobert.

Den sah ich ganz dicht hinter dem Portugiesen Oliveira.

Erfreulich aus deutscher Sicht ist der zehnte Gesamtplatz von Marcel Schrötter (63 Punkte). In dieser Saison scheint Marcel endlich der Durchbruch zu gelingen. Bereits 3 x schnupperte er mit Platz 4 am Podest. Das erste Podium ist also nur eine Frage der Zeit.

Was macht die Königsklasse, die Moto GP? Hier führt der amtierende Weltmeister Marc Marquez (140 Punkte)

bereits mit Respektabstand vor Altmeister Valentino Rossi (99 Punkte)

und dessen Teamkollegen Maverick Vinales (93 Punkte).

Konstantes Punkten hat das Yamaha-Werksteam auf die Verfolgerplätze gebracht.

Damit sind wir beim Ducati-Werksteam und meiner Voraussage, dass die Roten Team- und Herstellerwertung gewinnen werden. Der Vizeweltmeister Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso hat den Saisonstart gewonnen und ist in der Folge in aussichtsreichen Positionen 3 x im Kiesbett gelandet. Mit 79 Punkten liegt Dovizioso auf Platz 5 der Gesamtwertung. Sein Teamkollege Jorge Lorenzo hat 2 Siege auf seinem Konto, aber ebenfalls 2 Nuller. Macht mit 75 Punkten Platz 7 in der Gesamtwertung hinter dem Briten Cal Crutchlow, der ebenfalls bereits einen Sieg verbuchen konnte.

Meine roten Göttinnen sind also noch etwas entfernt von der direkten Verfolgerrolle zu Platz 1. Aber die Saison ist noch lang und jetzt gastiert der Grand-Prix-Zirkus am Sachsenring. Damit der Kampf um die Krone der Moto GP weiter spannend bleibt muss die Konkurrenz aber auf Fehler des Führenden Marc Marquez hoffen.

FREITAG – die ersten Freien Trainings

Die Sonne empfängt die Rennfans bereits am frühen Freitagmorgen zu den ersten Trainings. Das ist und war nicht immer so am Sachsenring und so ist bereits allseits erstklassige Stimmung auf den Rängen.

Die ersten Trainings sind immer auch ein erstes Abtasten. Was hat sich am Asphalt verändert zum letzten Jahr? Haben sich irgendwo weitere Bodenwellen auf der Strecke ergeben, die eine Änderung des Setups nötig machen. Deshalb haben auch die ersten Zeiten keine so herausragende Bedeutung, geben aber oftmals schon Indizien für das Wochenende und einen möglichen Rennverlauf. Wer spielt jetzt schon mit bei der Musik?

In der Moto 3 ist es im Grunde wie immer. Die Zeiten purzeln in einem derartigen Tempo, dass man Probleme hat die Namen in den virtuellen ersten beiden Startreihen im Kopf zu behalten. Und dann sieht man meistens gegen Ende die üblichen Verdächtigen aus dem bisherigen Saisonverlauf.

Diesmal nicht und das sorgt schon einmal für gute Stimmung unter den deutschen Rennfans am heimischen Sachsenring. Philipp Öttl setzt in der kombinierten Wertung der ersten beiden freien Trainings eine Duftmarke, die es in sich hat.

Mit 1:26.938 setzt er sich an die Spitze des Klassements. Gut gekämpft Philipp und alles richtig gemacht. Wir drücken schon einmal die Daumen für das morgige Qualifiying. Und diese Daumen müssen wir drücken bis SIE blau sind. Die beiden folgenden Protagonisten Tony Arbolino (der war auch bereits 2017 in den Trainings vorne zu finden) und der Führende in der Gesamtwertung Jorge Martin liegen innerhalb von EINER Zehntelsekunde hinter Philipp Öttl.

Dahinter sammelt sich das Feld der „Adabeis“, die man einfach bei der Moto 3 auf dem Schirm haben muss, wenn es um die Podestplätze und vorderen Ränge geht. John Mc Phee, der schnelle Schotte auf seiner KTM und der Spanier Marcos Ramirez, ebenfalls auf dem österreichischen Produkt unterwegs.

Dann kommt Aron Canet auf der schnelle Honda des Estrella Galicia Teams. Damit sind wir bei Platz 6 und einem Rückstand von 0,239 Sekunden.

Bis zum virtuellen Startplatz 18 sind alle Fahrer innerhalb einer Sekunde. Das verspricht wieder ein spannendes Moto 3 Rennen am Sonntag zu werden.

Damit ist aber noch nicht genug der deutschen Vorfreude auf den Rennsonntag. Warum ist das so? Weil wir noch die Klasse Moto 2 haben und da in diesem Jahr das Dynavolt Team extrem stark aufgestellt ist mit den Beiden Fahrern Xavi Vierge und Marcel Schrötter.

Während IHR Ex-Fahrer Sandro Cortese sich anschickt möglicherweise zweiter deutscher Supersport-Weltmeister zu werden, machen die beiden aktuellen Piloten richtig Betrieb auf der Strecke.

Xavi Vierge vorläufig auf Startplatz 1 und der Teamkollege Marcel Schrötter knüpft an die guten Traininsergebnisse der zurückliegenden Rennen an und liegt auf Platz 3. Das Dynavoltteam „gesprengt“ hat bislang Alex Marquez auf dem zweiten Platz.

Warten wir ab was das morgige Qualifiying bringt, denn es sind harte Kaliber in unmittelbarer Nähe. Francesco Bagnaia aus dem VR 46 Team (Platz 5) .

Mattia Pasini (Paltz 7), der immer gut ist für ein Podest im Rennen und den Moto GP-Rückkehrer Sam Lowes auf Platz 9 sollten wir auch für morgen auf dem Schirm haben. Apropos auf dem Schirm – Miguel Oliveira, der auch weiß wie „Sachsenring geht“, schaut sich das Treiben aktuell von Startplatz 13 aus an. Da wird sicherlich am morgigen Samstag noch einiges von dem schnellen Portugiesen zu erwarten sein.

Jetzt sind wir bei den Erwartungen. In der Moto GP Klasse ist seit langer Zeit der amtierende Weltmeister Marc Marquez der ungekrönte König. Immer wieder tauchte der schnelle Spanier auch an oberster Stelle der Wertung auf. Abschließend wurden Marquez aber bereits einige Zacken aus seiner Krone gebrochen.

Unerwartet scheinen sich die pfeilschnellen Ducatis aus Borgo Panigale auf dem engen Kurs des Sachsenrings zurecht zu finden. Normalerweise überhaupt nicht das Terrain der roten Göttinnen.

Ganz oben winkt der zukünftige Teamkollege von Marc Marquez, Jorge Lorenzo mit einer schon recht ordentlichen 1:20.885 von Platz 1.

Das der zukünftige Ducati-Werkspilot Danilo Petrucci auch mit seiner Ducati umzugehen versteht zeigt er am heutigen Freitag mit Platz 2 und 0,254 Sekunden Rückstand. Auf Platz 3 findet sich die Suzuki von Andrea „Maniac“ Iannone und Platz 4 ist wieder eine Ducati. Diesmal mit dem Vize-Weltmeister des Jahres 2017 Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso.

Erst auf Platz 5 steht der Weltmeister Marquez und dem sitzt schon Maverick Vinales auf der ersten Werks-Yamaha im Nacken.

Völlig daneben gingen die ersten Trainings für Altmeister Valentino Rossi. Lediglich Platz 17 im bisherigen Klassement kam heraus und wahrscheinlich eine arbeitsreiche Nacht für das Team.

Deutsch gesprochen wurde auch noch. Mit einer Wild-Card versehen steht Stefan Bradl auf einer Honda des Marc VDS Teams auf Platz 21. Unmittelbar hinter Dani Pedrosa, der am gestrigen Donnerstag emotionsreich seinen Abschied vom Motorradrennsport zum Saisonende verkündet hat.

Zunächst bleibt also nur erst einmal eine gute Nacht zu wünschen. Der morgige Samstag wird es bringen! Die endgültigen Startaufstellungen in den drei Klassen für den Rennsonntag.

Saisonvorschau Moto GP 2018

04 Sonntag Feb 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Moto GP, Saisonvorschau 2018

Oh Mann, oh Mann! Was hatte ich mich auf diese Saison 2018 in der Motorrad-Weltmeisterschaft gefreut. Also aus deutscher Sicht gefreut.

Ein Jonas Folger mit DEM Highlight der letzten Saison, dem gigantischen zweiten Platz am Sachsenring. Endlich das körperliche, das gesundheitliche Problem gefunden und nun frisch an`s Werk auf der schnellen Tech 3 Yamaha. Und dann das! Totalausfall für die Saison 2018. Jonas kommt nicht rechtzeitig auf die Beine und wird 2018 keine Rennen fahren. In der schnelllebigen Zeit der Moto GP kann das auch das Karriere-Aus bedeuten. Es kommen einfach zu viele, schnelle Piloten aus der Moto 2 nach oben, als das da ein Teamchef auf einen Rekonvaleszenten Jonas Folger warten müsste. Aber hoffen wir das Beste.

Kann es noch schlimmer kommen? Was soll man da sagen? Schlimmer geht immer und so verzichten wir in 2018 in der Moto 2 auch auf Sandro Cortese. Statt mit der pfeilschnellen Moto2 KTM die Jagd auf den WM-Titel endlich konkret anzugehen, fährt er jetzt Supersport WM im Kallio-Team, weil er für die Moto 2 nicht ausreichende Sponsorengelder generieren kann.

Dem nationalen Abgesang im Bezug auf die IDM folgend, spielen wir jetzt also langsam auch das Requiem für die deutschen Fahrer in der Motorrad-WM. Einfach unfassbar! Philipp Öttl in der Moto 3 und Marcel Schrötter in der Moto 2 und das war es dann mit der deutschen Flagge. Gefühlt hat nur noch Papua Neuguinea weniger Starter in der WM.

Genug davon – kommen wir zu den positiven Dingen für das Jahr 2018. Die da wären? Wir können uns auf spannende Rennen gefasst machen, wenn der erste Test in Sepang schon hinreichend aussagekräftig ist.

In der kombinierten Gesamtliste der gefahrenen Zeiten haben wir in der Moto GP einen inoffiziellen neuen Streckenrekord zu vermelden. Um 0,037 Sekunden ist die alte Bestmarke von Marc Marquez aus dem Jahr 2015 geknackt worden!

Hört, hört, die neue Bestzeit setzte kein Geringerer als Jorge Lorenzo mit 1:58,830.

Sein Teamkollege, Vizeweltmeister „Desmo Dovi“ Dovizioso, folgte auf Platz vier der Zeitenliste und war ebenfalls begeistert von der Entwicklung der 2018er Ducati. Wie es aussieht haben die Ingenieure in Borgo Panigale das rote Biest fahrbarer gemacht. Soll heißen – das Einlenken in Kurven geht nun besser für die Ducatifahrer von der Hand. Damit ist auch schon fast die Zeit von Lorenzo erklärt, weil der schnelle Spanier von je her schnelle Rundenzeiten über hohe Kurvengeschwindigkeiten realisierte.

Das die 18er Ducati fast schon massenkompatibel zu sein scheint, belegt die fünftbeste Zeit von Jack „Ass“ Miller, noch vor solch schillernden Namen wie Maverick Vinales (Platz 7), Marc Marquez (Platz 8) und Doctor Valentino Rossi (Platz 9).

Aber Valentino Rossi hält sich schon länger bei diesen Testfahrten zurück. Wenn man wirklich eine repräsentative Zeit von ihm als Vergleich haben möchte, dann sollte man seine jeweils besten Zwischenzeiten der Testrunden zusammenfügen.

Auch Marc Marquez geht bei diesen Testfahrten nicht mehr das letzte Risiko. Also ist sein achter Platz ebenfalls nicht zu aussagekräftig.

Insbesondere wenn man sieht, dass sein Teamkollege Dani Pedrosa Platz 2 in der Zeitenliste erreicht hat, gefolgt vom Briten Cal Crutchlow auf Platz 3. Die Honda Jahrgang 2018 scheint also ebenfalls zu laufen. Wenig überraschend.

Was machen die anderen Protagonisten, konkret die Teams von Suzuki und die Mattighofener von KTM?

Alex Rins, wieder komplett gesundet, auf Platz 6 der kombinierten Zeiten mit der besten Suzuki. Auf der ein oder anderen Strecke kann Rins, bei Fehlern der Konkurrenten, durchaus für ein Podest gut sein.

Andrea „Maniac“ Iannone findet sich auf Platz 13 mit seiner Suzuki wieder und damit ist er immer noch besser, als die beste KTM von Pol Espargaro, der mit Platz 17 und 1.432 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit vorlieb nehmen musste.

Fast 1 ½ Sekunden hinter der Spitze im zweiten Jahr des Engagements der Orangen empfinde ich als zu viel. Möglicherweise ist es etwas der Strecke oder den klimatischen Bedingungen geschuldet, aber dennoch zu viel.

Insbesondere wenn man sieht das der beste Rookie Nakagami auf seiner Kundenhonda mit 1,241 Sekunden Rückstand Platz 15 und damit im imaginären Rennen den letzten Punkteplatz inne hält.

Vor ihm platziert sich der spanische Kämpfer Aleix Espargaro, der mit seiner Aprilia bereits im letzten Jahr für die ein oder andere positive Überraschung gut war.

Der beste Rookie des letzten Jahres und damit wohl auch die Überraschung der zurückliegenden Saison Johann Zarco findet sich mit Platz 10 in den Top Ten wieder.

Also haben wir da 3 x Ducati, 3 x Honda, 3 x Yamaha und 1 x Suzuki. Ein schönes buntes Gemisch und ein Zeichen dafür, dass man an einem guten Renntag unterschiedliche Fabrikate auf dem Podest sehen wird.

Wie sieht nun die Prognose für die Saison 2018 aus? Also liest Flying Haggis etwas im Kaffeesatz seiner italienischen Espressomaschine und spielt Astro TV.

Wir sehen in der Moto GP einen Dreikampf zwischen Marc Marquez und den beiden Ducatipiloten „Desmo-Dovi“ Dovizioso und Jorge Lorenzo.

Lachender Dritter – jetzt habe ich mich verzählt – lachender „Vierter“ könnte Altmeister Doctor Valentino Rossi werden, denn wer in der kommenden Saison die wenigsten Fehler macht wird vorne liegen.

Kampf um Platz Fünf zwischen Maverick Vinales und Dani Pedrosa.

Dann folgen die Etablierten aus der zweiten Reihe „Petrux“ Petrucci und Cal Crutchlow.

In der Moto 2 setze ich voll auf Ready to Race und die „Orangen“ aus Mattighofen.

Der portugiesische Zahnarzt Oliveira wird seiner Konkurrenz den Zahn ziehen dicht gefolgt von Bagnaia im VR 46 Team.

Alex Marquez auf Platz 3 der Gesamtwertung. Wenn die ersten „3“ patzen werden Mattia Pasini und Brad Binder Gewehr bei Fuß stehen und ihre Chancen nutzen. Wer hier Weltmeister werden will muss seine Fehlerquote minimieren und auch den ein oder anderen Platz in Podestnähe „mitnehmen“, statt im Kampf um das Podium zu stürzen.

Und die Moto 3? Die ist immer für irgendeine Überraschung gut und von daher nahezu unkalkulierbar. Dennoch bleibe ich bei meiner Vorahnung aus dem Saisonabschluss von 2017. Jorge Martin hat dazugelernt und wird seine Trainingsleistungen in dieser Saison auch in den Rennen umsetzen können. Härtester Konkurrent kommt sicherlich aus dem eigenen spanischen Lager und heißt infolgedessen Aron Canet.

Und ansonsten? Alles was im Team von Aki Ajo fährt gehört immer zum erweiterten Kreis der Titelaspiranten. Also behalten wir die Orangen im Blick.

Was machen die deutschen Rennsportfans? Prinzip Hoffnung ist angesagt, denn die stirbt bekanntlich zuletzt. An Titelchancen glaube ich bei aller Hoffnung nicht. Unsere beiden Protagonisten Marcel Schrötter und Philipp Öttl müssen auf gute Tage hoffen und auf Patzer der Etablierten. Eine deutsche Flagge bei der Siegerehrung dürfte in der kommenden Saison kaum zum Einsatz kommen.

Schlussakt der Oper……………

15 Sonntag Okt 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Andrea Dovizioso, Casey Stoner, Ducati, Moto GP

und wie sagt der Volksmund so schön: „Die Oper ist erst dann aus, wenn die dicke Frau gesungen hat!“ Heute hat die dicke Frau noch nicht gesungen. Das dauert noch eine Weile. Die Dramaturgie in der ohnehin schon spannungsreichen Moto GP hat aber beim Großen Preis von Japan noch einmal eine Spannungsschippe draufgelegt. Hatte man schon gedacht, dass der Saisonabschluss seinen üblichen Verlauf nimmt und die Konkurrenz in den letzten Rennen nur noch das Heck von Marc Marquez und seiner Honda sieht, so sah man sich jetzt mehr als getäuscht.

„Desmo-Dovi“ Dovizioso sieht es in dieser Saison überhaupt nicht ein den so nahen ersten Moto-GP-Titel kampflos an il piccolo Devilo zu übergeben und hat dies mit einem Paukenschlag in Motegi unterstrichen.

In Hondaland mit Bravour die rote Göttin auf Platz 1 gestellt und die Japaner düpiert. Bravo, Bravissimo Dovi!

An Siegen hat er damit bereits mit Marc Marquez gleichgezogen. Die beiden Kontrahenten haben jetzt jeweils -5- Siege in der laufenden Saison erreicht und jetzt geht es Schlag auf Schlag weiter. Zunächst noch die beiden Überseerennen in Australien und Malaysia und dann geht es zum Saisonabschluss nach Valencia → also Marquezland.

Meinen die „Roten“ aus Borgo Panigale ihre Titelambitionen in diesem Jahr ernst? Wenn JA – dann sollten jetzt auch schnellstens unkonventionelle Lösungsmöglichkeiten für das Problem Marquez und den verbleibenden  11-Punkte-Rückstand her. Wahrscheinlich ist das Gehirn des Teams Gigi Dall`Igna bereits damit beschäftigt.

Tipp von Flying Haggis gefällig? Ihr habt da einen erstklassigen Testfahrer unter Vertrag, der bei den Saisonvortests die Etablierten bereits blamiert hat. Das Schöne an diesem Testfahrer ist, dass er in Australien zu Hause ist und auf der kommenden Strecke IMMER eine Klasse für sich war. Und wenn man beabsichtigt Marc Marquez etwas mehr Punkte im Kampf um den Titel abzunehmen, dann sollte man an diesen Schritt denken! Ma dai Ducati! Setzt Casey Stoner am kommenden Wochenende mit einer Wildcard auf die Ducati.

Ihr müsst Casey dann nur noch erklären, dass er kurz vor der Zieldurchfahrt schauen soll ob Andrea oder Marquez direkt hinter ihm ist!

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