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Der ein oder die andere von uns fährt sicherlich das ganze Jahr Motorrad und genießt auch in den Monaten Dezember bis Februar an sonnigen Tagen recht allein mit sich und seiner Maschine unterwegs zu sein. Das Gros von uns wird aber in Kürze die Maschinen winterfertig machen und in der Garage oder im Keller einmotten.

Also machen wir uns auf und drehen zum Abschluss noch eine kleine Runde. Etwas kürzer als sonst, damit uns der kühle Herbstwind nicht allzu sehr durchs Leder oder die Textilkombi pfeift, lassen wir es heute mit etwa 160 km und ca. 3 Stunden reiner Fahrzeit gut sein.

Ich mag den Herbst mit all seinen Farben, dem ganz speziellen Licht und der Ruhe.

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Für uns heißt es aber aufpassen, denn der Wind hat schon einiges an Laub auf unsere Strecken drapiert und gemeinsam mit dem Frühnebel und seiner Feuchtigkeit kann dies eine unangenehme Mischung für uns werden. Also Obacht – vor allem in den dunklen Waldpassagen.

Heute rollen wir einmal ganz anders aus Trier heraus. Über die Konrad-Adenauer Brücke geht es in den Trierer Westen, konkret in den Stadtteil Euren. Kurz hinter dem Hotel Eurener Hof biegen wir rechts ab in die Burgmühlenstraße, die eine Widmung als Kreisstraße hat (K 3). Zur weiteren optischen Eingrenzung der „Einmündung“, wenn ihr bei der Volksbank in die Straße einbiegt – Alles richtig gemacht. Die weitere Straßenführung zwingt euch in die St. Helena-Straße und in der Folge geht es bergauf in Richtung Herresthal auf der K 1. Nach wenigen Metern glaubt man bereits nicht mehr nur kurz zuvor eine „Großstadt“ mit 100.000 Einwohnern verlassen zu haben. Wunderbar führt uns die K 1schön kurvig durch eine Waldpasssage bergan und durch das kleine Örtchen Herresthal. An der nächsten Kreuzung biegen wir rechts ab und fahren kurz parallel zur Autobahn A 64, die wochentags die Berufspendler nach Luxemburg führt und an den Wochenenden die „Tankausflügler“. An der folgenden Kreuzung zieht es uns erneut nach rechts. Der weitere Straßenverlauf führt uns in die Ortslage Trierweiler und hier orientieren wir uns an der „gabelnden“ Kreuzung wiederum nach rechts. Nach nicht mal einem Kilometer Fahrt durch Trierweiler biegen wir diesmal nach links in Richtung Udelfangen ab. Schön ruhig ist unsere Streckenführung hier und auf den Höhenzügen können wir schon die ersten schönen Ausblicke genießen.

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In Udelfangen verlassen wir jetzt unsere K 1 erneut linksabbiegend, diesmal auf die K 7. Unser Streckenabschnitt ist jetzt „offizielles Naturschutzgebiet“ und die Passage hat auch im Sommer ihren Reiz, weil der dichte Wald kaum Sonne durchlässt und dann eine angenehme Kühle verbreitet. Heute könnten wir allerdings ein paar Grad plus gebrauchen und rollen talabwärts nach Wintersdorf. Wir wollen auf die B 418 an die „Sauer“, die wir schon von anderen Touren gut kennen und orientieren uns bei Ortseinfahrt Wintersdorf kurz nach links auf die K 8. Apropos „gut kennen“! Die Kreuzung zu der wir jetzt gelangen ist „bewährten Anderstourern“ bereits hinreichend bekannt. Zu unserer „Rechten“ haben wir „Hildes Bauernstübchen“ mit der bekannt guten Kuchentheke.

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Dafür ist es aber jetzt noch zu früh. Also höchstens „Proviant“ fassen, im Tankrucksack oder Koffer für die Pause verstauen und weiter geht es.

Altbekannte Wege erwarten uns also zunächst. Parallel zum Flusslauf der Sauer die B 418 über Ralingen nach Echternacherbrück. Wer etwas Zeit mitbringt für die heutige Tour und seine Geschichtskenntnisse etwas auffrischen möchte, der kann in Höhe Minden nach rechts abbiegen und in Irrel das Westwallmuseum besichtigen ( http://www.westwallmuseum-irrel.de/de/). An Sonn- und Feiertagen von 14:00 – 17:00 Uhr geöffnet, erfährt man hier Wissenswertes über die „jüngere“ deutsche Geschichte. Die ist im Bezug auf unseren „kleinen Nachbarn“ kein Ruhmesblatt. Metaphorisch betrachtet sieht es so aus, als ob ein paar Rabauken aus der „Oberstufe“ auf dem Schulhof einen Sextaner vertrimmt haben. Der Begriff „Fairness“ wird in Kriegszeiten überall „kleingeschrieben“ oder aus dem Wortschatz gestrichen – kein rein „deutsches Problem“. Am 10. Mai 1940 hatten die deutschen Truppen gg. 03:15 Uhr an „unserem Grenzfluss Sauer“ die luxemburgische Grenze überschritten. Die sogenannte „Schusterlinie“, eine Art Westwall im Miniformat und ohne jeglichen militärischen Nutzen, stellte keine nennenswerte Barriere dar. In den Abendstunden des 10. Mai 1940 war das kleine Nachbarland bereits von deutschen Truppen besetzt. Vielleicht macht dies klar, warum der ein oder andere ältere Luxemburger den „Preißn“ noch mit einer gewissen Ressentiments begegnet. Geschichtsunterricht beendet.

Der Rest von uns verbleibt auf der „deutschen Seite“ und rollt über die L 1 bis Bollendorf. Dort der „abknickenden Vorfahrt“ folgen und nach ca. 200 m links ab in die Wallendorfer Straße. Es geht bergan und in schönen Kurven folgen wir dem Streckenverlauf der L 1 über Körperich nach Obersgegen. Wir sind jetzt im „Naturpark Südeifel“ unterwegs. Wie immer bei unseren Touren „viel Landschaft“.

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In Obersgegen angekommen, wollen wir im Grunde genommen erst einmal auf der L 1 bleiben. Dafür müssen wir in der Ortslage Obersgegen linksabbiegend (Richtung Vianden) „kurz“ auf die B 50, um bei den „letzten Häusern“ (zu unserer Linken → nach ca. 350 m Wegstrecke) nach rechts abzubiegen. Nach 6,5 – 7 km verlassen wir kurz unsere L1 um eine „Luxemburger Variante“ einzubauen. Es geht bei Waldhof links ab auf die K 47 und talabwärts führt uns die Route an und über Keppeshausen an die Sauer in unser Nachbarland. Hier biegen wir in Stolzembourg rechts ab auf die N 10 und bei Übereisenbach geht es bereits wieder retour nach Deutschland. Rechtsabbiegend über die Brücke und dann zurück nach Gemünd. In der Ortslage dann links ab und bergan auf der L 10 bis zur nächsten Kreuzung. Wer auf der Karte die Route nachvollzieht denkt jetzt sicher: Alles überflüssig, da macht Flying Haggis mit der Schleife nur sinnlos Kilometer. Wir bleiben direkt auf der L 1. Leute nehmt die paar Kilometer mit in Kauf. Streckenführung, Kurven und der wunderbare Blick werden euch entschädigen.

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An besagter Kreuzung haben wir jetzt zwei Alternativen. Einmal die schnellere Variante linksabbiegend über die L 1 an Karlshausen vorbei (dann ist es die L 10) nach Neuerburg. Oder die kurvigere Variante rechtsabbiegend auf die L 1 und nach einem knappen Kilometer in der Ortslage Rodershausen nach links auf die K 50. Deren kurvigem Verlauf folgen wir dann einfach über Gaymühle, Herbstmühle und Koxhausen bis wir zentral in der Ortslage Neuerburg ankommen, um nach rechts abzubiegen. Wer die L 10 er Variante fährt und dabei vom Hunger übermannt wird kann über Sevenig (bei Neuerburg) und die L 1 zur „Machtemes Mühle“ fahren. Das Essen ist gut bürgerlich und die Lokalität liegt recht idyllisch. Lädt also zur Pause ein.
( http://www.machtemes-muehle.com )  Die Anderen, denen es noch nicht nach einer kompletten Mahlzeit ist, halten auf dem Marktplatz in Neuerburg und kehren in „Kyll`s Cafe“ ein, auf ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee. Bei unserer K 50 Variante landen wir unmittelbar an der passenden Kreuzung und haben Markt und Cafe zu unserer Linken ( http://kyllscafe.de )

Raus aus Neuerburg sind wir jetzt auf der L 4 und folgen den Kurven in ihrem Verlauf durch Mettendorf bis Holsthum. Hier geht es in der Ortslage für uns links ab (oder besser gesagt eigentlich “geradeaus“) auf die L 2. Wir sind wieder einmal auf den Spuren der „Könige der Berge“, denn unser jetziger Weg führt uns genau auf die Route des „Wolsfelder Bergrennens“. Nomen est Omen geht es für uns kurvig, aber auf Grund unserer Streckenführung, entgegengesetzt der „Rennrichtung“ bergab nach Wolsfeld. Alljährlich finden sich hier am Pfingstwochenende die regionalen und nationalen Größen des Bergrennsports ein und messen sich in unterschiedlichen Klassen. Sogar Formelfahrzeuge waren hier schon vor Ort.

Wir bleiben weiterhin auf der L 2, überqueren die nahe Bundesstraße B 257, die in ihrem Verlauf „Tankwillige“ ins Großherzogtum Luxemburg oder in die Bierstadt Bitburg bringt und orientieren uns in Richtung Meckel. Hier waren wir auch schon einmal, als wir auf den Spuren „Roms“ wandelten oder fuhren. Von daher ist klar wo wir jetzt einkehren – nämlich ins „Landgasthaus Herrig“ in Meckel (Hauptstr. 20). Also lassen wir es uns jetzt zunächst einmal „gut gehen“ und genießen die ausgezeichnete Küche unseres Gastgebers Thomas Herrig.

Über die K 22 fahren wir jetzt nach Gilzem, überqueren die nächste Bundesstraße (die B 51) und rollen nach Welschbillig. Auch hier waren wir bei unserer „Romtour“ bereits und so kennen wir auch den nun folgenden kurvigen Streckenverlauf nach Kordel auf der B 422. Kaum zu glauben, aber auch eine Bundesstraße kann unser Gefallen finden. In der Ortslage Kordel folgen wir jetzt am Bahnübergang nicht der Vorfahrtsstraße, sondern der Wegweisung nach Butzweiler. Jetzt sind wir auf der L 43 und wundern uns wahrscheinlich wie „eng“ auch manche Landesstraßen in Deutschland sein können. Dem Straßenverlauf durch die komplette Ortslage Butzweiler einfach folgen und nach knapp 500 m hinter dem Ortsende biegen wir links ab um unsere finalen Kurven auf der K 24 in Richtung des Ortsteils Trier-Biewer in Angriff zu nehmen. Wieder aufpassen Leute, die Passage durch den Wald birgt mit nassem Laub die eine oder andere Möglichkeit die Reifenhaftung zu prüfen. Jetzt noch an den jeweiligen beiden Kreuzungspunkten jeweils rechts abbiegen und schon rollen wir parallel zum Flusslauf der Mosel zu unserer Linken in die Stadt Trier ein.

Das ist unsere Saisonabschlussfahrt, die sich aber auch zum Einrollen im Frühjahr eignet.

Wo WIR jetzt abschließend den Tag oder Abend ausklingen lassen ist natürlich jedem selbst überlassen. Ich rolle jedenfalls zu meinem „Trierer Einkehrtipp“ dem Restaurant „EXTERNES“. Ein schöner heißer Auflauf ist genau das Richtige für die jetzt kälter werdenden Abende.