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So nannten wir sie früher und der im 2-Jahres-Rhythmus stattfindende Termin bei dieser Spezies bereitete uns immer Magenschmerzen.
Nicht das wir bewusst mit irgendwelchen verkehrsunsicheren Maschinen unterwegs gewesen sind ABER das ein oder andere an unseren Motorrädern entsprach oftmals (bei allzu strenger) Auslegung nicht so ganz der STVZO.
Und dann traten SIE aus ihren Hallen mit der gestrengen Miene eines Hüters der heiligen katholischen Inquisition. Die Kladde in der Hand mit dem Prüfbericht zuoberst auf dem dann alle Sünden schriftlich festgehalten werden konnten.
Freispruch oder Scheiterhaufen?
Dann wurde, gewandet in einen blauen Kittel mit den Insignien der Macht auf einem Emblem an der Brust, herangetreten an die Opfer ihrer Begierde. TÜV war weithin auf dem Emblem lesbar. Gesprächsbeginn mit dem Satz der einen in den Grundfesten erschauern ließ:
„Ist DAS da ihre Maschine?“
Ganz besonders geliebt habe ich auch den Satz (wenn wirklich nichts Konstruktives zu finden war): „Ihre Hinterradabdeckung ist zu kurz!“
Seinerzeit die Krönung war ein Halbgott in blau, der (natürlich ohne Helm) die Füße nicht auf den Rasten im Hof der „Anstalt“ schlingernd einen Fahrversuch durchführte. Ein Kreis sollte es werden! Wäre die Rennleitung in der Nähe gewesen hätten die den Probanden sicherlich zur Blutentnahme auf die Dienststelle gebracht, ob der orientierungslosen Schlingerei des Fahrers.
ABER die Zeiten sind „Gottlob“ vorbei (zumindest in den meisten Fällen). Mittlerweile findet man sogar ganz verständige Vertreter die wirklich an der Sache (nämlich der Verkehrssicherheit) orientiert an die Prüfungen herangehen. Oftmals sind es dann aber Motorradenthusiasten, die selbst bereits auf ein langjähriges Zweiradleben zurückblicken und insofern genau wissen was Sache ist.
Ich habe so EINEN gefunden und dort fahre ich auch mit unseren Bürgerkäfigen hin. Von außen etwas unscheinbar und wenig einladend.
Irgendwie so wie bei der ein oder anderen alten Dorfgaststätte mit Renovierungsstau – wo man vor dem Eintreten denkt: Sollst Du jetzt da wirklich reingehen oder nicht doch besser in den nächsten Ort fahren? UND dann → Super Essen – gastfreundlich und nette Menschen kennengelernt.
So ist es da: An der „alten B 52“ – mit neuem Kartenmaterial der L 151. Konkret an der Kreuzung Osburg-Neuhaus, wenn IHR den Landstraßenweg von Trier nach Hermeskeil nutzt.
Die Prüfstelle ist nicht IMMER besetzt, sondern nur an gewissen Tagen und dann auch nur zu gewissen Uhrzeiten – ABER dafür landet IHR bei einem Mann, der mit euren Maschinen sowie dem Drumherum etwas anfangen kann UND dabei immer freundlich und praxisorientiert arbeitet.
Kein arrogantes Getue in der Art: Ich habe zwar keine Ahnung – bestimme aber Kraft meiner Funktion trotzdem über die Zukunft deines fahrbaren Untersatzes!
Wie sieht es bei EUCH aus? Habt IHR auch Adressen wo man mit der Maschine zur Hauptuntersuchung fahren kann und als Motorradfahrer gut aufgehoben ist?
Nachdem mir vor etlichen Jahren auf telefonische Nachfrage bei der Dekra der dortige Prüfer brüllenderweise mitteilte, daß er mein Motorrad an Ort und Stelle stilllegen werde, wenn ich mein Vorhaben in die Tat umsetze (bar jeglicher Sachkenntnis, denn mein Anliegen war völlig legal) und mir das arrogante Gebaren der „Halbgötter“ beim TÜV ohnehin schon immer auf den Senkel ging, gab ich der damals neu eröffneten KÜS Prüfstelle des Ing.-Büro Peters bei der Tankstelle Roth in Ehrang eine Chance, sich mit mir und meinen Fahrzeugen (damals waren es zu Spitzenzeiten derer acht, wenn ich all meine „Pflegekinder“ mitrechne) anzufreunden.
hDank der hervorragenden Sachkenntnis in Tateinheit mit Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, bin ich diesem Unternehmen in der Folge bis heute treu geblieben und kann es nur allerwärmstens weiter empfehlen.
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Hallo Straydog,
dann haben WIR jetzt schon -2- BRAUCHBARE in unserem Beritt und in unmittelbarer räumlicher Nähe.
Also KÜS Peters in Ehrang ODER (meine) TÜV-Außenstelle Osburg-Neuhaus. DENN man muss sich für das Geld, das wir vor Ort bezahlen nicht behandeln lassen wie ein 2-rädriger Schwerverbrecher (was wir nicht sind).
Jeder von UNS achtet peinlichst darauf, dass in punkto Sicherheit ALLES (und damit meine ich auch ALLES) an unseren Maschinen funktionsfähig ist UND der „Rest“ ihr Herren im Kittel ist nur ein „Individualisieren“, denn meine 2-Räder (egal ob Nippon, Italien oder Österreich) waren und sind immer ein Teil von mir.
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Wie gewohnt informativer Text, der aber brilliert durch pointierte Satzaussagen und wie immer mit einer humorvollen Melody. Ich mag diesen Blog sehr, obwohl ich kein motorgetriebenes Zweirad fahre, durch die Texte hier jedoch langsam verstehe, woher die Begeisterung kommt. Der Schreiberling sollte sich ernsthaft überlegen, ob er seiner Leidenschaft, dem Schreiben, zu 100 % folgen soll… Ich denke, er ist berufen!-Hey, in der Welt der Buchstaben bist du eine willkommene Bereicherung-… und die Motorrad-Family braucht so einen wie dich!
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Hallo Jasmin,
jetzt ist der „Schreiberling“ ob deines Kommentars tatsächlich „rot“ angelaufen (natürlich Ducati-Rot) und ist etwas peinlich berührt.
Herzlichen Dank für dein Lob – versprochen – ich bleib` dran.
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HAUPTUNTERSUCHUNG
bei dem Begriff denk ich immer ans Gesundheitsamt. Hei HAGGIS, da haste ja ne Superbude aufgetan. Sieht aus wie ne TRINKHALLE ussem Pott. Könnte mir vorstellen, nach dem Abziehbildchen gibts noch en Kurzen und ein Bier.
Zum Wohl euch wünscht
rudi rüpel
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Hallo Rudi,
das ist ja schön wieder von Dir zu hören. Wir hoffen, dass es Dir und „Deiner Diva“ gut geht.
Du hast es mal wieder unnachahmlich auf den Punkt gebracht. Ja – die Bude versprüht den Charme einer Bahnhofstoilette, aber der Mann der dort seine Arbeit verrichtet ist 1a.
Auch wieder wunderbar dein Vergleich mit dem Gesundheitsamt. Schön passend. Ich stelle mir gerade vor, wie der Kittelmensch herauskommt mit dem Kommentar: Dann machen sie sich mal frei und schön bücken. Jetzt tief Luft holen – der Onkel Doktor ist gleich fertig.
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