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Es ist nicht einfach in der aktuellen etwas merkwürdigen Zeit. Aber es ist auch keinerlei Grund da Trübsal zu blasen und das nahe Ende des Planeten zu prophezeien. Dahingehend gebe ich den Experten und Spezialisten zu bedenken, dass wir durchaus den Planeten brauchen – ER aber keineswegs auf unsere Anwesenheit angewiesen ist. Fragt einmal die Dinosaurier. Viel, viel länger hier als wir – dann auf einmal weg – kein Problem für Mutter Erde. Also genießen wir unseren Aufenthalt und das an jedem möglichen Tag.

Bei meinen üblichen Anderstouren war bislang Kernpunkt die „Einkehr“ an einem bestimmten schönen Lokal, gut essen und trinken und dann gemütlich weiter auf Erkundungstour. Das ist aktuell mehr als schwierig und so habe ich die aktuelle Tour etwas umgebaut. Soll heißen – wir fahren gewisse wunderschöne Aussichtspunkte an, wo wir gemütlich nachschauen können was Tankrucksack, Topcase oder Koffer zu bieten haben. Also – aufmunitionieren mit Thermoskanne und lukullischen Genüssen und auf geht es zu unserem Motorrad-Picknick. Alles eine Frage der Aussicht.

Raus aus Trier, wie schon so häufig, auf einem unserer altbekannten Wege auf der westlichen Moselseite über Trier-Quint auf die L 46 und die Reifen angewärmt. dann geht es über Heidweiler nach Gladbach und über Burg nach Wittlich. Der groben Beschiderung „Krankenhaus“ folgend hinaus aus dem Ort und schön durch den Wald hinauf nach Hasborn und über Oberscheidweiler nach Lutzerath.

Von Lutzerath geht es in Richtung Bad Bertrich auf die L 103, die wir aber kurz hinter Lutzerath für einen Abstecher verlassen. Wir sind ja heute alternativ unterwegs.

Also rechts abbiegen und wir arbeiten uns auf Schleichwegen (Waldhof; Auf der Acht) nah an unser Ziel die Aussichtsplattform am Siebenbachblick von der Achterhöhe. Hier genießen wir einen wunderbaren Blick von der beeindruckenden Brückenkonstruktion, die 2012 errichtet wurde. Die letzten Meter hin zu dieser Plattform sind nur zu Fuß (ca. 400 m) erreichbar, aber jeden einzelnen Meter der Wegstrecke wert.

Dann geht es weiter über Kennfus nach Bad Bertrich in Richtung Alf an die Mosel.

Und wieder sind wir etwas abseits der üblichen Wege unterwegs und arbeiten uns, kurz hinter dem Kreisverkehr an der B 53 rechts ab, über die Straße „Auf der Hill“ und „Auf Tannerd“ in Richtung unseres nächsten Haltepunktes.

Es geht zu einem der wohl schönsten, wobei dieses Attribut ja immer im Sinne des Betrachters liegt, Aussichtspunkte an der Mosel, dem Prinzenkopfturm. Wie kommt der jetzt zu seinem Namen? Ihre Hoheit der Prinz Friedrich-Wilhelm von Preußen soll hier 1808 gewandert sein und war hingerissen von der schönen Landschaft und dem Ausblick. Flugs hieß der Buckel fortan „Prinzenkopf“. 1904 wurde hier der erste Turm errichtet, der aber nach den alliierten Bombenangriffen 1945 auf die Bullayer Brücke nur noch in Fragmenten stand. Der aktuelle 22 m hohe Stahlturm wurde 2009 eröffnet.

Der Wind auf dem Turm zerzaust einem zwar etwas die Frisur, zumindest den Damen. Der Blick von hier oben ist aber definitiv extraklasse.

Vom Prinzenkopfturm fahren wir wieder das kurze Stück nach Alf zurück und dann geht es über Bengel und Bausendorf nach Platten. Da dann durch die Ortslage und zu dem kleinen Wallfahrtsort Klausen, damit wir wieder kurvig hinunter an die Mosel kommen. Und zwar über Piesport – natürlich wieder mit einem schönen Blick, den wir aber schon von vielen Touren kennen. Nächstes Zwischenziel: Neumagen-Dhron.


Unsere heutigen Aussichts- und Rastplätze haben eines gemeinsam – Wir verlassen die üblichen Straßen und Wege. Es lohnt sich aber immer. Also biegen wir in der Ortslage Neumagen-Dhron nach links in die Krebsgasse ab. Die grobe Orientierung ist zunächst in Richtung des kleinen Dorfflugplatzes. Den lassen wir aber, im wahrsten Sinne des Wortes, links liegen und arbeiten uns bergan zur „Konstantinhöhe“. Die letzten 20 – 30 m natürlich wieder zu Fuß und das Plateau dankt es mit einer schönen Rastmöglichkeit. Irgendwie scheint es unumgänglich zu sein, dass man in räumlicher Nähe zu Trier mit dem römischen Kaiser Konstantin und seiner Geschichte konfrontiert wird. In hoc Signo vinces steht da. In diesem Zeichen sollst Du siegen. Inwieweit das Kreuz bei der katholischen Kirche noch für Siege gut ist, lasse ich mal dahingestellt.

Von der Konstantinhöhe machen wir zunächst einen kleinen Schlenker landeinwärts und rollen über Papiermühle und Zummethöhe nach Leiwen.

Mit dem Prinzenkopf hatten wir ja heute schon etwas blaublütiges. Besteht noch weiterer Bedarf? Dann hinein nach Leiwen zur Sektkellerei St. Laurentius. Der nach Champagnerart hergestellte Sekt wird auch bei Staatsempfängen im Schloß Bellevue bei unserem Bundespräsidenten gereicht und das schwedische Königshaus steht ebenfalls auf das Produkt aus Leiwen. Wir können also jetzt ein Getränk verköstigen, das bereits durch königliche Kehlen geronnen ist und bei Staatsgästen Anklang gefunden hat. Mein Favorit ist die Chardonnay-Variante, da mir der Moselriesling nicht liegt. Wie immer Geschmacksache. Wenn ihr Platz im Koffer oder Tankrucksack habt, unbedingt Testversionen einpacken.

Wenn wir schon einmal in Leiwen sind können wir noch einen Abstecher zum Moselkino machen. Auch hier BITTE die letzten Meter zu Fuß und wieder belohnt mit einer schönen Aussicht. Die „Kinoleinwand“ ist witzig gemacht. Der angebotene Film hat etwas statisches.

Da wir die Wetterstation Klüsserath als Aussichtspunkt bereits hatten, bleiben wir zunächst auf dieser Moselseite und rollen erst bei Thörnich wieder über die Brücke. Unser letzter Rast- und Aussichtspunkt ruft und bei Pölich biegen wir rechts in die Weinberge ab und fahren hinauf zum Huxlay-Plateau. Hier sitzen wir oberhalb der „Mehringer Goldkupp“ und genießen ein letztes Mal für heute den Ausblick auf die Mosel.

Jenseits der Moselbrücke können wir schon unsere weitere Wegstrecke ausmachen. Eine meiner Lieblingsstrecken, die kurvenreiche K 85, hinauf in Richtung der L 150 und im weiteren Verlauf nach Fell. Danach über unsere alten Bekannten die K 82, die alte Bergrennstrecke, und die L 149 über Waldrach und Korlingen zurück nach Trier.

Fazit: Auch wenn wir heute an keinem Lokal oder Cafe eine Pause genossen haben, so haben wir es uns doch gut gehen lassen und an wunderbaren Orten entspannt. Lasst EUCH nicht unterkriegen!