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Kategorien-Archiv: Anderstouren

Giro d`Italia ODER Quo vadis (Teil II)

06 Sonntag Okt 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Anderstouren

≈ 8 Kommentare

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Giro d`Italia, Italienrundfahrt, Unsere Tour nach Rom


10. und 11. Tag: Rom die ewige Stadt

Wir waren zeitig in Rom und als der erste Schock über die Fahrweise der römischen Rollerfahrer verflogen war, fuhren wir entspannt unser Hotel in der Via Nazionale an. Mittendrin statt nur dabei und so nutzten wir unsere zeitige Ankunft, um direkt das Kolosseum anzulaufen.

Fußläufig eine knappe Viertelstunde entfernt hatten wir das schnell erledigt und weil der Andrang sich in Grenzen hielt marschierten wir, wie die Gladiatoren, nur wir bewaffnet mit unserem Video- und Audioguide, ein. Man muss es gesehen haben, wie so viel in Rom und die Fülle an Informationen verarbeiteten wir zunächst in einer typischen italienischen Paninibar und im Anschluss, welch ein Frevel, in Hotelnähe in einem Irish Pub. Mitten in Rom, bei irischer Livemusik, was für ein Brüller.

Zwei Tage sind für Rom zu wenig. Das war uns natürlich mehr als bewusst. Aber dennoch reicht es allemal um einen ersten Eindruck zu gewinnen von der Hauptstadt der Italiener und dem Zentrum der katholischen Kirche.

Die hat sich als Monument ihrer Macht eine Kirche in Roms Zentrum erbaut, deren Anblick einen Besucher sprachlos hinterlässt. Der Petersdom – was für ein Bauwerk!

Da war doch mal was? Derjenige auf dem die katholische Glaubenslehre fußt hatte doch laut Bibel gewisse Leute aus seinem Tempel gejagt! Wenn ihr den Petersdom besichtigen wollt, dann zahlt ihr Eintritt. Das berechtigt dann zum Einlass in den „Tempel“. Der ist aber verbunden mit einer Wartezeit in einer Menschenschlange, welche die A 8 zur Hauptferienzeit wie ein Sommermärchen erscheinen lässt. Bei unserem Erscheinen etwa 3-stündige Wartezeit in der besagten Schlange. Moderner Ablasshandel im 21. Jahrhundert – Grüsse an Herrn Luther.

Wir wollen das Ganze etwas beschleunigen und schließen uns, gegen einen gewissen finanziellen Aufschlag, einer „deutschen Führung“ inklusive der Vatikan Museen und der Sixtinischen Kapelle an. Eine grandiose Idee – keine Wartezeit und gute 3 Stunden ein Informationsschwall unseres österreichischen Führers, der fast zu viel des Guten war. Unsere Gruppe folgte also durch das komplette Staatsgebiet des Vatikan einem Menschen, der im Hochsommer mit Sakko, weißem Hut und einem zusammengeklapptem gelben Regenschirm vor uns hermarschierte. Grotesker könnte nur noch sein, wenn Karlsson vom Dach mit Propeller auf dem Rücken vor uns geflogen wäre.


Auf alle Fälle war es die beste Idee des Tages und hiermit nochmals Danke an Österreich.

Tag 2 in Rom nutzten wir dann für alles Andere, was uns noch irgendwie bedeutungsvoll erschien. Die spanische Treppe bei noch geringem Besucherandrang.

Dann die Fontana di Trevi. Der wunderschöne Platz vor dem Brunnen verdaute zu diesem Zeitpunkt bereits eine Menschenansammlung aus aller Herren Länder, die einen fast fassungslos hinterließ. Die armen römischen Stadtpolizisten kamen bei ihrer Pfeiferei fast hinter die Luft. Sitzen auf der Brunnenumrandung zwecks Fotos oder Selfies ist nämlich nicht mehr gestattet. Das ist aber insbesondere in asiatische Köpfe nicht hineinzubekommen. Auch nicht mit Hilfe von Trillerpfeifen.

Egal wo uns der Weg auch immer hinführte. Jeder Zentimeter dieser Stadt atmet Geschichte und was uns fast noch mehr begeistert, Lebensart. In jeder Straße findet man ein schönes Cafe oder eine italienische Bar wo man einen Logenplatz besitzt um menschliche Studien zu machen.

Fazit: Rom ist keine Stadt. Rom ist ein Lebensgefühl.

12. Tag: Rom – Toskana – Siena

Kopf und Herz voll mit den Eindrücken der letzten beiden Tage machen wir uns wieder auf den Weg. Gut 300 km liegen heute vor uns. Zunächst wollen wir ein paar Meter machen, um ausreichend Zeit für die dann kommenden interessanten Strecken und Orte zu haben.

Also erst einmal raus aus Rom bei leichtem Nieselregen in grober Richtung Viterbo und Bolsenasee und dann wird es wieder richtig schön und anspruchsvoll.

Wir drehen in westliche Richtung ab nach Manciano und von dort geht es schön kurvig zu einem der heutigen Highlights.

Pitigliano ist noch etwa 130 km von unserem heutigen Etappenziel entfernt und u. a. bekannt für seinen preisgekrönten „Bianco di Pitigliano“ und die Süßspeise Sfratto (längliche Teigrolle mit einer Füllung aus Honig, Nüssen und Zimt). Einmalig ist die Lage des Ortes hoch erhoben auf einem Felsen aus Tuffstein. Auf den ersten Blick wirkt es als ob einer der bekannten italienischen Bildhauer den Ort aus dem Stein gemeißelt hätte. Eine Stadt als Skulptur. Auch keine schlechte Idee. Zwangsweise natürlich ein geniales Fotomotiv. Wir finden einen schönen Platz für unsere Sissy und genehmigen uns einen Kaffee.

Dann geht es für uns auf nach Sorano. Das Zentrum der alten Etruskerstadt empfängt uns mit strömendem Regen. Also keine Pause, weil alle möglichen Fotomotive im Grau in Grau untergehen.

Weiter geht es über das schön gelegenen Castel Azzara immer noch im Regen und somit drehen wir ab zu unserem heutigen Zielort Siena.

Unser heutiges Etappenziel Siena ist im Grunde genommen das „stadtgewordene Sinnbild“ der Toskana. Die berühmte Piazza del Campo wo das nicht minder berühmte Pferderennen Palio der Stadtviertel Sienas stattfindet. Der beeindruckende Turm als Zentrum des Platzes und der Dom mit seinen wunderschönen Mosaiken. Italienischer kann eine Stadt gar nicht sein. Jetzt habe ich mir gerade Feinde in Florenz, Bologna und Rom gemacht. Übrigens – 1588 wurde in Siena der erste Sprachkurs der Welt dokumentiert. Der war für „deutsche Einwanderer“. Möglicherweise waren wir schon in einem der früheren Leben hier und haben deshalb derart den Gefallen an der Stadt gefunden – Tutto a posto. Wir verbringen die Nacht im Hotel Athena und damit wieder derart zentral, dass wir unseren abendlichen Stadtbummel locker fußläufig erledigen können. Glücklicherweise hat der Regen aufgehört und wir genießen das Ambiente von Siena.

13. Tag: Siena – Lerici

Die Sonne weckt uns am nächsten Morgen und der Blick aus unserem Hotelfenster ist einfach Wahnsinn.

Hektik und Stress hat bei unserer Tour überhaupt nichts zu suchen und so rollen wir nach einem ausgiebigen Frühstück, mit einer guten Tasse Kaffee, hinaus aus dem schönen Siena. Es geht über Monteriggione und Colle di Val d`Elsa nach San Gimignano, der Stadt mit den weltberühmten Geschlechtertürmen und einer „Weltklasse-Eisdiele“ am Marktplatz. Die Zeit müssen wir uns einfach nehmen und schlecken gemütlich unser Eis bei einem kleinen Spaziergang durch das pittoreske San Gimignano.

Überhaupt muss man sagen, dass unsere gestrige und heutige Etappe durch die Ausläufer der Toskana die Speicherkarte jeder Kamera in Akkordarbeit versetzen kann. Ein malerisches Örtchen neben dem anderen und nach jeder Ecke oder Kurve findet sich ein neues Fotomotiv. Einfach toll und wir machen uns mit einem breiten Lächeln im Gesicht wieder auf den Weg.

Bevor es uns an die Küste treibt, machen wir noch einen Abstecher nach Lucca. Neben den ganzen (neudeutsch) Hotspots in der Toskana wie Florenz und Pisa führt Lucca eine Art Dornröschendasein.

Und das ist auch gut so, denn es ist nicht so touristisch überlaufen. Uns lädt der Ort zu einer Kaffeepause ein und die verbringen wir kulinarisch in der „Pasticceria und Caffetteria da Sara & Co“ mitten in Lucca, also innerhalb der Stadtmauer. Einfach köstlich.

Apropos köstlich! Der Schreiber dieser Zeilen hatte „Sissy“ vor der Stadtmauer von Lucca an einem Straßenrand abgestellt. Bei unserer Rückkehr hatten wir Post von der Stadt Lucca. 42,- Euronen, weil Sissy nicht in einem entsprechend gekennzeichneten Feld gestanden hatte. Für Direktzahler (innerhalb von 5 Tagen) gibt es 30 % Nachlass. Also haben wir schnell die Finanzen der Stadt Lucca mit 30,- € aufgebessert und tags darauf bei der Post in Lerici bezahlt.

Unser weiterer Weg führt uns jetzt in Küstennähe, aber diesmal nicht an die Adria, sondern an das Mittelmeer oder wie die Römer sagten „mare nostrum“. Lerici ist unser Etappenziel. Ein gemütlicher Küstenort in einer der schönsten Buchten der ligurischen Riviera südlich von La Spezia. Der Weg dorthin ist wie eine „geteerte Entspannungs-CD“. Bei Viareggio rollen wir an die Küstenstraße und dann geht es entlang der „Badewanne der Toskana“ bis nach Lerici.

Wem der letzte Abschnitt vielleicht zu eintönig oder nicht anspruchsvoll genug ist, der orientiert sich ab Lucca auf die SP 445 in Richtung Castelnuovo di Garfagnana. Dann über Gragnola, Tendola und Castelnuovo Magra hinunter an die Küste nach Lerici.

14. Tag: Lerici und die Cinque Terre

Heute haben wir wieder einen „freien Tag“. Den nutzen wir und besichtigen Lerici mit seiner Burg aus dem 13. Jahrhundert.

Da wir die naheliegenden Dörfer der „Cinque Terre“ komplett stressfrei besuchen möchten, besteigen wir in Lerici ein Schiff und lassen uns über Portovenere zu den fünf bekannten Dörfern schippern. Der malerische Blick vom Meer auf die Küste ist dabei inklusive. Ganz alleine mit sich und seinen Gedanken ist man aber nie. Täglich haben Tausende von Touristen die gleiche Idee. Einen schöneren Blick auf die Cinque Terre habt ihr aber nirgendwo.

15. Tag: Lerici – Varese – Borgo Val di Taro – Vernasca – Cremona

Genug gesehen von Küste und Mittelmeer. Heute geht es wieder in das Landesinnere und es darf auch ruhig wieder kurvig werden. Ganz leicht ist es am tröpfeln. Von Lerici aus nehmen wir dafür zunächst die SS 1 an La Spezia und Brugnato vorbei und wechseln dann auf die SP 566 in Richtung Varese (Ligure).

Varese ist Mitglied in der Vereinigung der schönsten Orte Italiens und erhielt 2006 eine Auszeichnung als besonders sehenswert und ökologisch. Das Attribut besonders sehenswert bezieht sich sicherlich auf die Form von Varese, damit meine ich das eigentliche Stadtbild, denn Varese ist architektonisch ein so genanntes Runddorf.

Von Varese geht es für uns auf die SP 523 (Cento Croci Pass) in Richtung Bore bzw. Borgo Val di Taro. Eine wunderbare Streckenführung erwartet uns. Italiens Straßenbauer scheinen durchweg Motorradfahrer zu sein. Der Passo Cento Croci bringt uns auch wieder jenseits der 1.000 Höhenmeter. Ein stattlicher Anstieg, wenn man bedenkt, dass wir am Morgen von Meereshöhe gestartet sind. Von Borgo Val di Taro führt unser Weg über den Passo Santa Donna nach Bardi.

In diesem Streckenabschnitt erwartete uns dann ein ganz besonderes Erlebnis. Ganz plötzlich und vollkommen unerwartet kreuzt ein Wolf unsere Fahrt. Mit dem typischen Laufstil läuft er über die Straße ohne uns Beachtung zu schenken. Unser erster Wolf in freier Wildbahn – Wahnsinn. Knappe zwei Kilometer später wiederholt sich das Schauspiel und ein zweiter Wolf  quert unsere Route. Isegrim scheint in dieser Region eine neue Heimat gefunden zu haben.

Letzte Zwischenetappe ist der Ort Vernasca, ebenfalls wie Varese Mitglied der besagten Vereinigung „I borghi più belli d’Italia“. Sehenswert ist in Vernasca auch die Burganlage im Stadtteil Vigoleno.

Dann geht es in unseren heutigen Etappenort Cremona. Wir sind mittendrin statt nur dabei im Hotel Duomo. Cremona ist weltbekannt, zumindest bei Freunden des Geigenbaus. Stradivari ist der berühmteste Sohn der Stadt.

In etwa neunzig Werkstätten werden noch heute hier in Cremona wertige Geigen gefertigt. Sogar die Konditoren der Stadt nehmen sich der Geigen an.

Den Abend lassen wir gemütlich auf der Piazza ausklingen. Ein wunderbarer typisch italienischer Ort und dabei komplett frei vom üblichen Touristenrummel. Wir genießen die italienische Leichtigkeit des Seins. Man kann von unseren Nachbarn am Mittelmeer einiges über das Leben lernen. Oder sollte ich besser sagen: Über die Kunst zu leben? Cremona solltet ihr bei einer Streckenplanung als Etappenort auf alle Fälle einplanen – es lohnt sich.

16. Tag: Cremona – Bozen

Am frühen Morgen geht es in Cremona los. Zunächst werden relativ unspektakulär Kilometer gemacht auf unserem Weg in Richtung Gardasee. An der Ostseite geht es dann, immer mit Blick auf den See, bis Malcesine und unserer ersten Pause. Der Ort ist einer der Touristenhotspots am Gardasee und zu jeder Jahreszeit gut besucht. Von hier führt auch eine Seilbahn hoch auf den Monte Baldo. Vor Jahren hatten wir hier oben eine Wandertour gemacht. Bei schönem Wetter ein Erlebnis für die Ewigkeit. Bei dem heutigen bedeckten Himmel kann man sich die Sache ersparen.

Die weitere Fahrt entlang des Gardasees hat etwas Entschleunigendes. Hier ist immer ausreichend Fahrzeugverkehr und gewagte Überholmanöver bringen keinen großen Zeitgewinn mit sich. Also schwimmen wir gemütlich im Verkehr mit und genießen den Blick auf den Gardasee und die angrenzenden Berge, soweit die tiefe Wolkendecke es erlaubt.

Hinter Torbole, dem Mekka der Windsurfer, begeben wir uns auf die Superstrada in Richtung Trient. Es hat angefangen zu regnen und hinter Trient öffnen sich dann die Himmelsschleusen komplett. Eigentlich war in Höhe Mezzolombardo angedacht auf die SS 43 / SP 73 abzubiegen und zum Abschluss der heutigen Etappe über den Mendelpass nach Bozen einzufahren.

Hannibal vom A-Team lässt wieder grüssen. Auch dieser Plan funktioniert nicht. Es regnet in Strömen und die tief hängenden Wolken lassen unsere geplante Route nicht einmal erahnen. Also direkter Weg zu unserem Hotel Stiegl Scala in Bozen und die komplett verdreckte Sissy in der hoteleigenen Tiefgarage abgestellt. Hier habe ich zumindest ein trockenes Plätzchen für die anstehende Kettenpflege. Wie zum Hohn reißt kurz danach die Wolkendecke auf und es ist wieder gutes Wetter.

Ja – wir sind immer noch in Italien. Die Landeshauptstadt Südtirols Bozen versprüht zwar italienischen Charme, man merkt aber trotzdem das wir wieder in unserem geliebten Südtirol gelandet sind. Man sitzt mit seinem Glas Rotwein, einem Aperol Sprizz oder einem Espresso komplett entspannt am Tisch eines Cafes oder einer Bar ABER die Gespräche, denen man rundherum lauscht, sind in deutscher Sprache. Italienisch hört man nur noch selten. Die Südtiroler haben ihr eigenes Verständnis mit und zu der italienischen Sprache. Was ist noch anders? Die Küche ist ein herrliches Gemisch aus italienischer Esskultur und den exzellenten bodenständigen Südtiroler Gerichten. Wir lieben es und lassen es uns schmecken.

17. Tag: Bozen – Überlingen

Heute müssen wir uns ein wenig sputen. Nicht das Hektik aufkommen soll, aber unsere heutige Etappe ist doch schon eine der längeren Routen auf unserer Reise. Dafür aber auch mit einem hohen Unterhaltungswert was Gegend und Strecken angeht.

Der geplante Weg sollte uns über Meran, Rechenpass, den Arlbergpass nach Lech und dann weiter in den Bregenzer Wald führen. Aber wir haben heute am frühen Morgen gutes Wetter. Kalt aber sonnig, also optimal für eine Höhenroute. Wie war das noch zu Beginn der Italientour? Gemütlich sollte uns der erste Tag über das Hahntennjoch führen und am zweiten Tag dann über das Timmelsjoch und den Jaufenpass. Komplett tiefenentspannt. Jetzt hat mich der Gedanke gepackt, dass direkt hinter unserem Hotel die Zufahrt zum Penserjoch beginnt. Das endet genau bei der Zufahrt Jaufenpass. Den Rest könnt ihr euch jetzt denken.

Bombastisch im Hotel Stiegl Scala gefrühstückt machen wir uns auf den Weg und rollen direkt ohne viel Verkehr über das Penserjoch.

Auch der Jaufenpass ist zu dem frühen Zeitpunkt noch nicht stark frequentiert.

Als nächstes steht das Timmelsjoch auf dem Plan, welches uns als Passo Rombo in Italien erst einmal hinein nach Österreich führt. Auf dem Gipfel sind noch Schneereste. Der starke Regen am gestrigen Tag kam wohl hier wieder als Schnee herunter.

Quälend lang empfinden wir dann unsere Fahrt durch das Ötztal und in Imst nehmen wir unseren weiteren Weg über das Hahntennjoch.

Weiter durch das Lechtal und hinauf nach Warth. Jetzt sind wir wieder auf der eigentlich geplanten Streckenführung und rollen über Schröcken, Au und Mellau in Richtung Dornbirn und Bregenz.

Es hat wieder angefangen zu regnen. Fast unbemerkt haben wir die Staatsgrenze überschritten und sind wieder in Deutschland. Fast unbemerkt! Mit der vollbepackten Sissy fahre ich vorsichtig durch den beidseitigen Stau am Bodensee. Immer die nötige Vorsicht walten lassend, weil die weit abstehenden Touratechkoffer ansonsten hässliche Geräusche verursachen können. In ganz Italien, selbst in Rom, ging dies immer problemlos. Die italienischen Autofahrer ließen einem immer ausreichend Platz zum Überleben. In Deutschland angekommen wird beim Anblick eines Motorradfahrers wieder jede Lücke geschlossen oder der Raum zwischen den beiden Fahrspuren durch entsprechende Manöver versperrt. In Italien gibt es ein Sprichwort, welches sagt: Die gleiche Blüte die der Biene zum Honig verhilft, gibt der Wespe ihr Gift. Mich beschleicht schon länger das Gefühl, dass wir ein Land von Wespen werden. Möglicherweise haben wir den Honig des Lebens nicht mehr verdient.

Den Bodensee immer zu unserer Linken rollen wir jetzt bis nach Überlingen zu unserer nächsten Station im Hotel „Bürgerbräu“.

18. Tag: Der Bodensee

Bevor es am morgigen Tag schon wieder in Richtung Heimat geht genießen wir heute noch den Bodensee und seine schönen Aussichten.

Entspannung nach der gestrigen etwas längeren Etappe ist angesagt und so schauen wir uns zunächst einmal in Überlingen etwas um. Die gestrige lange Tour und auch die bereits zurückliegenden Kilometer haben ihre Spuren hinterlassen. Abhilfe verschafft die Bodenseetherme in Überlingen und so entspannen wir in Thermalwasser und Sauna.

19. Tag: Überlingen – Trier

Heute begeben wir uns schon auf den Heimweg. Die letzte Etappe steht an und die sollte uns über den Schwarzwald und die Vogesen nach Hause führen.

Das Wetter ist uns aber erneut nicht hold. Wie zu Beginn unserer Reise strömender Regen. Der Hannibal in mir ist auf der Tour auch immer kleiner und kleiner geworden. Pläne sind schön und gut, wenn sie aber komplett sinnfrei werden kann man auch ein Exkrement darauf machen. Ich wollte das böse sch-Wort nicht schreiben.

Wir rollen direkt auf die Autobahn und lassen unsere Sissy auf dem direkten Weg in die heimatlichen Gefilde rollen.

Fast drei Wochen waren wir jetzt unterwegs. Eindrücke gesammelt für die Ewigkeit und Erinnerungen, die wir nicht mehr missen wollen. Dazu nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Ein klarer Beweis für die These:

Wenn Du offen und freundlich zu deiner Umgebung bist – dann ist sie es auch zu Dir!

Das Leben kann schön sein, wenn man ihm die Chance dazu lässt. Am Ende der Gedanken wachsen die schönsten Blumen, so ähnlich hat das mal ein weiser Mensch formuliert. In diesem Falle waren es dann keine Blumen, sondern eine wunderbare Motorradtour, die mich auch Vieles gelehrt hat. Wahrscheinlich noch mehr als ich jetzt vermute, aber das werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Und an die Menschen gewandt die über das Später oder das mögliche Leben nach dem Tod philosophieren:

Ich glaube an das Leben vor dem Tod und genieße es in vollen Zügen. Und unsere Tour durch Italien war Genuss und Freude pur. Euch wünsche ich einfach viel Spaß beim Nachfahren!

Giro d`Italia ODER Quo vadis (Teil 1)

28 Samstag Sep 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Anderstouren

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Giro d`Italia, Italien, Unsere Tour nach Rom

Nachdem die beste Sozia und ich im Jahr 2017 auf Pilgerfüssen oder sollte man besser sagen Pilgerrädern nach Santiago de Compostela unterwegs waren, beschäftigte uns danach dann der Gedanke: Was machen wir denn demnächst? Wo soll uns die nächste größere Reise hinführen?

Im Grunde genommen war der Gedanke sehr schnell gefasst und in die Tat umgesetzt. Sind wir doch beide italophil, schwärmen für das Land, seine Menschen und das Essen. Nicht zu vergessen den Wein und die italienischen Motorräder. Also ITALIEN sollte es werden, das war nun klar und dementsprechend liefen die Planungen an.

Ein Giro d`Italia mit mehreren Etappenorten wurde angedacht, die Übernachtungsstationen ausgesucht sowie gebucht und dann ging es im September, nach den Sommerferien in Italien, los.

Habe ich es schon irgendwann einmal erwähnt? Ich bin im Grunde genommen der Zwillingsbruder von Hannibal. Nein – nicht der Alpenüberquerer und auch nicht der Kannibale Hannibal Lector, den Anthony Hopkins einst so vortrefflich darstellte. Ich bin der Typ aus dem A-Team, dessen Standardspruch immer war: Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. Genau das stellte sich jetzt direkt zu Beginn unserer Italienrundfahrt als Problem dar.

Das Wetter spielte komplett verrückt und direkt an dem Wochenende, als wir starten wollten, kamen Wettervorhersagen, die das absolute Grauen waren. Da war plötzlich von Schneefall am Alpenhauptkamm, direkt in unserer Einflugschneise die Rede. Also bauen wir unseren Plan ein klein wenig um und starten einen Tag früher, sozusagen Tag 0 mit der Zwischenstation in Ulm. Hier wollte ich den frühen Morgen abwarten und mir die Wetterentwicklung anschauen. Geht noch das Hahntennjoch? Müssen wir vielleicht doch den Fernpass nehmen oder am Ende eine komplett andere Route?

1. Tag: Ulm – Oetztal

Es ist Morgen in Ulm und der Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes. Wolkenverhangen verheißen auch sämtliche Wetter-Apps nichts Positives. Beide Varianten sind somit gestorben und wir beißen in den sauren Apfel, der konkret heißt: Autobahn über München und hinein nach Österreich. Kurz hinter München landen wir dann im Vollwaschgang der Waschmaschine von Triers Stadtpatron Petrus. Er ist schließlich für das Wetter verantwortlich und meint es nicht besonders gut mit uns an diesem Tag.

Kurz vor Innsbruck brauchen wir eine Pause und rollen ein Rasthaus an. Schnell haben wir Kontakt mit einem Engländer, der auf seiner 1200er GS unterwegs ist. Gesprächsthema Nr. 1 bei dieser Wetterlage ist, dass unsere Rukka-Kombis besser sind als seine Revit. Er ist „komplett durch“, erduldet dies aber mit der typisch englischen Gleichmütigkeit. Draußen vor der Restauranttür qualmt gerade ein Italiener, der mit seiner Multistrada-Enduro unterwegs ist, eine Zigarette. Er zuckt nur mit den Schultern und grinst.  Was anderes bleibt einem auch nicht mehr übrig.

Als erstes Etappenziel haben wir uns das Oetztal ausgesucht, weil wir dann bereits passend in Fahrtrichtung zu unseren Herausforderungen an Tag 2 Timmelsjoch und Jaufenpass stehen. Wir übernachten in der Hotelpension Stecher in Oetz und der Blick auf das Hinweisschild Timmeljoch lässt uns nur den Kopf schütteln. Gesperrt wegen Schneefalls. Wir genießen einen wunderbaren Abend bei einem guten Essen und einem Glas Bier im Ort und hoffen wieder auf den nächsten Morgen.

2. Tag: Oetztal – Brenner – Toblach

Tag 2 steht an und das Hinweisschild zum Timmelsjoch hat sich nicht geändert. Immer noch gesperrt. Im Internet steht, dass frühestens ein Tag später mit der Öffnung zu rechnen ist. Die Webcam oben vom Museum sieht auch nur gruselig aus.

Einzige mögliche Route – der Weg über den Brenner. also wieder zurück nach Innsbruck und dann über die alte Brennerstraße hinein nach Südtirol. Was soll ich sagen? Unsere Wahlheimat Südtirol empfängt uns mit Sonne und so machen wir in Sterzing bei einem ersten Latte Macchiato und einem Stück Kuchen Rast.

Die weiteren Kilometer von Sterzing bis kurz vor Brixen erledigen wir unspektakulär auf der Brenner Staatsstraße, die parallel zur mautpflichtigen Brennerautobahn führt. Diejenigen unter euch, die sich gerne nach Zahlen orientieren schauen jetzt nach dem blauen Schild SS 49. Dahinter verbirgt sich die Pustertaler Staatsstraße, die jetzt unser Asphaltband zum nächsten Etappenort ist. Wer nicht getrödelt hat und gut in der Zeit liegt, der kann in Bruneck noch abfahren und einen kleinen Bummel durch die wirklich schöne Altstadt mit ihren einladenden Geschäften machen. Oder die Zeit im Messner Mountain Museum nutzen und sich über die Kulturen der Bergvölker unserer Welt kundig machen.

Da wir in den kommenden Tagen auch die ein oder andere Brotzeit für unterwegs in Planung haben, fahren wir weiter bis uns der Weg von der SS 49 rechts ab in Richtung Olang weist. Hier in der Ortslage findet man die Macelleria (Metzgerei) Mair (ja – genau ohne „e“). In all unseren Jahren in Südtirol haben wir noch keine bessere Metzgerei gefunden. Also nichts wie rein und eingedeckt mit Kamin-, Gams- und Hirschwurzen und weil er so lecker aussieht, auch noch ein kleines Stück Gamsschinken. Irgendwo ist in den Koffern immer noch ein Platz zu finden.

Nur noch ein paar Kilometer sind es jetzt bis zu unserem Etappenziel in Toblach. Nomen est omen – im Toblacherhof.

Wer noch etwas Spritgeld sparen möchte zieht die paar Kilometer durch bis kurz hinter Innichen zur Staatsgrenze nach Österreich und macht hier nochmals das Spritfass voll. Wir lassen, nach einem kleinen Spaziergang durch Toblach, den Abend gemütlich bei einem guten Essen ausklingen.

3. Tag: Toblach – Cortina d`Ampezzo – Passo di Giau – Mestre

Frisch gestärkt geht es am Morgen von Toblach aus weiter in Richtung Cortina d`Ampezzo auf der SS 51 durch das Höhensteintal. Wer unterwegs noch eine kleine Fotopause machen möchte kann dies nach ein paar Kilometern kurz vor dem Dürrensee an einem Hotelparkplatz, zur Rechten, machen. Von hier hat man einen wunderschönen freien Blick auf das Bergpanorama der „Dreizinnen“. Näher an das Wahrzeichen der Dolomiten kommen wir nicht mehr heran.

Dann biegen wir links auf die SS 48 nach Misurina ab und fahren über den Passo Tre Croci. Eine schöne landschaftliche Einstimmung auf den Tag.

Cortina ist zu früh für eine ausgiebige Pause und die Begeisterung für den mondänen Bergort mit seiner Olympiahistorie kann ich nicht so ganz teilen. Es gibt in der Region weitaus schönerer Orte, aber das ist natürlich alles Geschmacksache. Apropos Geschmacksache – wir kommen jetzt zu meinem absoluten Favoriten der Dolomitenpässe, dem Passo di Giau. An sich fahre ich lieber die spektakuläre Südrampe aufwärts und dann in Richtung Cortina, aber wir können am heutigen Tag nicht einfach die Erdkugel drehen, weil es Flying Haggis so besser gefallen würde.

Also zunächst einmal die bewaldete SP 638 aufwärts, bis die Sicht frei wird auf die herrlichen Dolomiten. Der Blick geht auf die Bergkette der Croda da Lago. Hier hatten Flying Haggis und die beste Sozia von Allen 2018 die letzte Etappe auf dem Dolomitenhöhenweg. Auf der Passhöhe bietet sich eine kleine Espressopause im Rifugio Fedare an. Der Blick ist einfach grandios. An guten Tagen kann man in Richtung Westen die Marmolada und die Sellagruppe sehen und im Osten den Falzarego.

Aber nach der üblichen Pässerunde steht uns heute nicht der Sinn. Wir haben ja ein anderes Ziel vor Augen. Mit uns geht es jetzt erst einmal abwärts. Zumindest was die Höhenmeter angeht, ansonsten sind wir auf einem mentalen Hoch. Wir cruisen die Serpentinen abwärts nach Selva di Cadore.  Dann auf der SP 251 über die Forcella Staulanza von Mareson, über Zoldo Alto nach Dont. In der Ortslage Dont geht es rechts ab auf die kurvenreiche SP 347 (Passo Duran) in grobe Richtung Agordo / La Valle Agordina. Gut 20 Kilometer folgt auf- und abwärts ein Kurvenschwung auf den Anderen, bei einer teilweise recht schmalen und wunderbaren Streckenführung. Auf der Passhöhe haben wir nochmals Zeit für eine Kaffeepause. Also entweder rein in das Rifugio Tomé oder in das Rifugio San Sebastiano. Wir genießen den Blick auf den Monte Pelmo und dann zieht es uns weiter in Richtung Süden.

Deshalb haben wir zunächst einmal die Wegweiser in Richtung Belluno im Auge und rollen auf der SR 203 gen Süden, den Torrente Cordevole immer zu unserer Rechten.

Danach geht es für uns weiter in Richtung Montebelluna. Es ist wirklich schwer in diesem Bereich noch eine ansprechende Routenführung zu gestalten und so kämpfen wir uns Ortschaft für Ortschaft zu unserem nächsten Etappenziel nach Mestre.

Was wollen wir denn jetzt in Mestre? Einfach erklärt ist dieser Ort die ideale Ausgangsposition für Motorradfahrer, wenn man beabsichtigt „La Serenissima“, die Stadt Venedig, zu besuchen. Wir beziehen unser Hotel Adria in der Via Cappuccina und liegen damit unweit der Busanbindung, die uns am morgigen Tag dann tourimäßig nach Venedig bringen wird. Unsere „Sissy“ verbringt derweil den Tag gut geschützt auf dem Hotelparkplatz.

In Hotelnähe finden wir noch ein richtig gutes Restaurant wo wir es uns am Abend gut gehen lassen. Der erste Motorradruhetag kann also kommen.

4. Tag: Venedig

Nach einem guten Frühstück brechen wir mit „dem öffentlichen Personennahverkehr“ auf in Richtung Venedig. Knappe 20 Minuten dauert die Fahrt, welche uns an die Stadtgrenze bringt und von dort geht es hinein in die Lagunenstadt, die ein ganz besonderes Flair versprüht. Man muss einfach mal dort gewesen sein um das Gefühl nachvollziehen zu können. Für Flying Haggis und die beste Sozia von Allen ist es der dritte Besuch und so finden wir bei unserem Bummel die relevanten Anlaufstellen, wie den „Gewindeschneiderpalast“, recht zügig.

Ist ja schon gut – wir wissen auch, dass dieses spektakuläre Gebäude der Dogenpalast ist, aber die Fenster haben uns vor Jahren zu der alternativen Namensgebung inspiriert.

So richtig interessant wird es erst in den etwas abgelegenen kleinen Gassen, welche von den Touristenströmen eher verschont bleiben. Dort kann man dann gemütlich in einer der vielen kleinen Bars oder auf den sonnenverwöhnten Terrassen seinen Aperol Sprizz schlürfen und den Einheimischen beim Gespräch zuhören. Einfach klasse – italienische Lebensart eben oder wie der Lateiner sagt: Ars vivendi. So wie wir Deutsche leben stellt sich ein Italiener nicht einmal seine Beerdigung vor.


Der Tag Entspannung tut gut und wir laufen am Abend wieder unser Lokal in Mestre an. Genießen erneut die exzellente Küche. Perfekt!

5. Tag: Mestre – Ravenna – Perticara (Novafeltria)

Am nächsten Morgen geht es weiter für uns in Richtung Süden. Fahrerisch wird es heute nicht so anspruchsvoll. Bei der Tour de France würde man wahrscheinlich von einer Überführungsetappe mit Sprinterankunft sprechen. Wir halten uns zunächst in Küstennähe auf und rollen parallel zur Adriaküste auf der gut ausgebauten E 55 in Richtung Chioggia. Von dort dann unspektakulär weiter nach Ravenna.

Von 402 bis 476 n. Chr. war Ravenna der Hauptsitz der weströmischen Kaiser. Odoaker und Theoderich residierten hier und so reiten wir heute, wie anno dazumal die Goten, nur eben jetzt auf dem Motorrad, in die durchaus sehenswerte Stadt ein. Zunächst statten wir dem Mausoleum von König Theoderich einen Besuch ab:


Dann suchen wir uns einen passenden Parkplatz für unsere „Sissy“ und spazieren in der Altstadt durch die Einkaufsmeile, die Via Cavour. Merkt euch die Parkplätze an der Piazza Baracca oder Piazza Resistenza. Hier haben die Verantwortlichen von Ravenna an uns Motorradfahrer gedacht und abschließbare Schränke für Helme oder Rucksäcke installiert. Wirklich vorbildlich. In der Via Cavour beobachten wir das rege Treiben und genehmigen uns ein Gelato und einen Capuccino. Was kann man sich noch anschauen? Die „Chiesa San Francesco“ – die Unterkirche steht teilweise unter Wasser und man kann die planschenden Goldfische bewundern. Daneben ist das Grabmal von Dante Alighieri, dem berühmten Dichter und Philosophen. Mit seiner göttlichen Komödie, die nach heutigen Maßstäben alles aber keine Komödie ist, löste er das Lateinische als Literatursprache ab und ist insofern derjenige, der die „neue“ italienische Sprache hoffähig gemacht hat.

Wieder auf der Strecke begeben wir uns schon einmal auf die Spuren der italienischen Motorradrennfahrer. Der erste auf einer langen Liste ist Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso. Geboren in Forlimpopoli wohnt er mittlerweile im benachbarten Forli. Angeblich hat sein Teamkollege Danilo Petrucci hier auch irgendwo Quartier bezogen.

Also verlassen wir die Küstennähe zur Adria und steuern kurz Forli an. Dann landeinwärts zu unserem nächsten Quartier. Und das hat es in sich. Wir fahren zum „Pian del Bosco“ nach Novafeltria (Perticara) und landen in einem Hotel, welches wie gemacht ist für Motorradfahrer.

Es ist selten, dass mir die Superlative ausgehen, aber hier ist es so. Wenn IHR für das nächste Jahr noch kein Urlaubsziel ins Auge gefasst habt – Hier ist es! Aber dazu komme ich noch später in einem separaten Bericht.

6. Tag: Rund um Tavullia

Was macht man denn jetzt hier in Perticara und somit irgendwo im Nirgendwo? Das ist schnell erklärt, denn Perticara liegt nicht irgendwo im Nirgendwo, sondern eigentlich ideal und zentral für eine kleine Rundtour mit so interessanten Zwischenstationen wie: San Marino, Gabicce Mare mit der wunderschönen Panoramica Adriatico, Tavullia, der Heimat von unserem Doctor Valentino Rossi sowie Urbino seinem Geburtsort und Schauplatz einer Krimireihe. Leute – diese Aufzählung ist nicht abschließend. Allein diese kleine Region hätte eine Woche Motorradurlaub verdient und man hätte nicht alles gesehen.

Die Region ist das Herz und wahrscheinlich auch die Seele der italienischen Motorradrennfahrerszene. Beispiele gefällig?

Gottvater Valentino Rossi – geboren in Urbino und aufgewachsen in Tavullia. „Desmo-Dovi“ Andrea Dovizioso – geboren in Forlimpopoli und Wohnsitz in Forli. Marco „Super-Sic“ Simoncelli – geboren in Cattolica und aufgewachsen in Coriano. Und Mattia Pasini – geboren in Rimini. Wer hier auf die Welt kommt, der weiß, dass der Gasgriff an einem Motorrad rechts ist.

Wir machen also heute eine kleine Rundreise auf den Spuren von Valentino Rossi und da fangen wir bei seinem Geburtsort in Urbino an. Gute 60 kurvige Kilometer liegen vor uns. Zunächst auf der SP 107 nach Maiolo und dann auf der SP 6 über Mercato Veccio, Bronzo und Schieti nach Urbino.

Unserer Meinung nach ist Urbino einfach ein traumhaftes Städtchen und strahlt komplett die italienische Lebensart aus. Wie gemacht für eine ausgedehnte Pause und die üblichen gestellten Urlaubsfotos. Die Kunstinteressierten unter euch können sich noch das Geburtshaus des berühmten Malers Raffael anschauen. Wirklich sehenswert.

Aber dann müssen wir weiter, denn das war ja erst der Geburtsort von Doctor Valentino Rossi. Auf geht es in sein eigentliches Königreich nach Tavullia. Die knappen 30 Kilometer reißen wir zügig ab und erreichen über Petriano und Montecchio letztendlich Tavullia.

Leute – Tavullia ist der Brüller und nicht nur für eingefleischte Rossifans ein absolutes Muss. Wahrscheinlich haben sämtliche Bewohner des Ortes einen Ruhepuls von 46 Schlägen.


Alles aber wirklich alles atmet hier in GELB und der Nr. 46. In Deutschland undenkbar. Selbst deutsche Fußballhochburgen wie Dortmund oder Gelsenkirchen betreiben nicht einen derartigen Kult und Heldenverehrung wie sie hier in Italien und speziell in Tavullia bei Rossi einem Motorradrennfahrer zu Teil wird. Es ist Rennwochenende in Misano und so sind wohl noch mehr Fans vor Ort als an „normalen Tagen“. Schlangen vor dem VR 46 Store. Schlangen vor der VR 46 Pizzeria. Unfassbar!

Irgendwann machen wir uns dann wieder auf unseren Rückweg. Und der führt uns kurvig noch über die Zwischenstation Coriano. Hier war, oder sollte man besser sagen ist immer noch, die Heimat des besten Kumpels von Valentino Rossi. Dem viel zu früh verstorbenen Marco Simoncelli hat man hier ein Denkmal gebaut.

Da steht in Form eines Auspuffs eine Skulptur die, zu bestimmten Zeiten an den Wochenenden, das macht was eine offene Auspufftüte schon einmal macht. In Anlehnung an die frühere Start-Nummer von Simoncelli schlagen dann für 58 Sekunden die Flammen aus dem Rohr. Das alles in Gedenken an den berühmten Sohn des Ortes. Noch Fragen? In Italien hatte Motorsport schon immer auch mit „Cuore“ zu tun. Pragmatischen Menschen mag dies möglicherweise lächerlich erscheinen, für mich ist es Wertschätzung und ein herzliches Gedenken an einen großen und sympathischen Sportler.

Das Museum für Supersic ist klein aber fein und vor dem Gebäude findet man noch eine kleine Gedenkstätte. Irgendwelche Fahrer haben hier auch noch einen Helm abgelegt und es liegen noch Handschuhe daneben. UND – ein kleines Spielzeugauto, dass wohl ein „kleiner Fan“ dort abgestellt hat. Ich muss vor Rührung ein wenig schlucken!

Unser Rückweg zum Hotel ist auch wieder eine Wegstrecke von etwa 40 Kilometern. In Vorfreude auf unser abendliches Menü im „Pian del Bosco“ spulen wir die Distanz zügig ab. Wir nehmen die Route quer durch San Marino über Borgo Maggiore nach Pietracuta und dann auf der SP 258 zum Hotel.

Der Abend kann kommen mit einem guten Essen und interessanten Benzingesprächen unter Gleichgesinnten.

7. Tag: Perticara – Ascoli di Piceno

Schweren Herzens verlassen wir heute Morgen das „Pian del Bosco“ und machen uns wieder auf den Weg. Interessant wird es heute denn unser Etappenziel Ascoli di Piceno ist die Partnerstadt meiner Heimatstadt Trier. Es ist also irgendwie so, als ob man nach Hause kommt. Hatten wir nicht auch die Gedanken in Bezug auf das Zentrum der italienischen Motorradrennfahrer? Genau – hier in Ascoli ist Romano Fenati, das „enfant terrible“ der Moto 2 Klasse der Saison 2018, zu Hause.

Aber jetzt machen wir uns zunächst mal auf den Weg und fahren von Perticara südlich an San Marino vorbei in Richtung Gabicce Mare an die Adriaküste. Hier zieht es uns auf den Schulweg von dem kleinen Valentino Rossi, konkret auf die Panoramica Adriatico. Den Namen Panoramica trägt die Strecke wirklich zu Recht. Was für eine Aussicht und eine Streckenführung, dass man den Rest des Motorradurlaubs hier verbringen könnte. Die 20 km bis Pesaro sind sensationell und einfach ein Traum.

Wir bleiben noch eine Weile an der Adriaküste und genießen die Nähe zum Meer. Es geht an Ancona vorbei und dann ziehen wir hinein in das Landesinnere. nach Civitanova

Von dort nach Valmir und dann kurvig nach Offida.

Jetzt ist es nur noch der oftmals zitierte Katzensprung und wir haben auch schon unsere heutige Station Ascoli di Piceno erreicht. Auch in Ascoli haben wir im „Antico Borgo Piceno“ eine zentrale Übernachtungsstelle und sind am Abend mittendrin im pulsierenden Leben der schönen Stadt. Unsere „Sissy“ steht gut behütet unmittelbar unter unserem Zimmerfenster und beim Frühstück haben wir auch den direkten Blick auf unsere Maschine.

8. Tag: Rund um Ascoli di Piceno

Wir lassen es heute ruhig angehen und haben keine Eile. Da wir auf unserer morgigen Route den südwestlichen Bereich von Ascoli in Richtung Rom in Angriff nehmen, können wir uns heute Zeit nehmen um die „Citta Gemella“ von Trier zu erkunden.

Am Vorabend haben wir bereits erlebt wie die Einwohner von Ascoli ihren Feierabend genießen. Vor dem Caffè Meletti tanzten Paare Tango und hatten dabei sichtlich ihr Vergnügen. Heute führt eine Gruppe in historischen Kostümen entsprechende Tänze vor. Einfach schön anzusehen.

9. Tag: Ascoli di Piceno – Rom

Bei unserem frühmorgendlichen Start machen wir erst einmal einen kleine Schlenker und fahren über das etwa 20 km entfernte Montegallo durch den Nationalpark der Monti Sibillini. Landschaftlich schön gelegen muss das zur heutigen Einstimmung einfach sein. Es geht also zunächst über Roccafluvione auf die SP 89 und dann in wunderbaren Schwüngen über Montegallo bis Arquata del Tronto, bevor wir uns auf die SS 4 in Richtung Rom begeben.

Unterwegs haben wir in den Bergen noch einen unerwarteten Halt, weil ein Rettungshubschrauber einen Verletzten oder Erkrankten aufnehmen muss. Dabei haben wir noch Gelegenheit ein Plüschtier an den Mann oder korrekterweise an das Kind zu bringen. An den Plüschbären zur Völkerverständigung sind wir über einen ADAC-Stauberater gekommen. Kurzes Gespräch bei unserer Anfahrt im Großraum Stuttgart und das Stofftier, nebst Motorrad-Erste-Hilfetasche fand Platz in unserem Tankrucksack. Jetzt führte es zu totaler Begeisterung bei der italienischen Mama. So schnell kann man Menschen glücklich machen.

Wir sind jetzt auf der Via Salaria, der historischen Salzstraße, die bereits in der Antike von der Adriaküste über den Apennin bis nach Rom führte. Wir bewegen uns also bei der heutigen Route auf historischem Boden. Die Via Salaria ist jetzt unsere Einflugschneise nach Rom.

Total entspannt rollen wir in Rom ein, der ewigen Stadt, und suchen unser Hotel das „St. Moritz“ in der Via Nazionale. Mittendrin in der Stadt die über Jahrhunderte das Zentrum der Welt darstellte. Wir freuen uns schon auf unseren zweitägigen Aufenthalt und auf das was wir zu sehen und zu fühlen bekommen.

Aber dazu mehr in TEIL II meines Reiseberichtes.

 

Auf in das spanische Ländchen

20 Samstag Apr 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Anderstouren

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das spanische Ländchen, Kronenburg

Heute begeben wir uns mal wieder auf Fahrt. Die Reise führt uns, wie kann es anders sein, in die Eifel und so rollen wir aus Trier auf einem unserer altbekannten Wege auf der „Westseite“ stadtauswärts.

Die Mosel zu unserer Rechten fahren wir auf der B 53 an den Stadtteilen Biewer und Ehrang vorbei und biegen dann in Richtung Trier-Quint nach links ab. Die Route haben wir bereits häufiger genutzt und so ist sie uns zum Einrollen längst bekannt. Es geht auf die L 46 in Fahrtrichtung Binsfeld, Spangdahlem.

Nach etwa 11 kurvigen Kilometern auf der L 46 folgen wir den Wegweisern nach Speicher auf die L 36. In Speicher rollen wir einfach in den Ortskern und folgen dem Straßenverlauf bis an die T-Kreuzung Maarstraße / Bahnhofstraße. Dort biegen wir nach rechts ab. Unmittelbar anschließend führt uns der Weg dann nach links wieder auf die L 36 nach Philippsheim. Schön ruhig ist die Streckenführung. Wir sind sozusagen für uns und genießen zum einen die Landschaft und zum anderen den schönen Kurvenverlauf. Dieser führt uns zu einem Verkehrskreisel an die B 50 und jetzt geht es für uns in Richtung Bitburg. Bundesstraßen sind normalerweise nicht so ganz mein Ding, aber dieser kurze Abschnitt ist durchaus zu verkraften.

Den folgenden Verkehrskreisel vor Bitburg verlassen wir im Grunde genommen „geradeaus“ auf die Albachstraße, die uns in Richtung des Bitburger Krankenhauses führt. In der Ortslage Bitburg orientieren wir uns dann in Richtung Prüm (Rittersdorf) auf die L 5.

Der Weg führt uns zügig durch Bickendorf, Seffern und Lasel nach Schönecken. Der Ort ist uns von früheren Touren bereits bekannt, einschließlich seiner gut sichtbaren Burgruine. Im 12. Jahrhundert wurde die Burganlage von den Grafen von Vianden erbaut. Sie wird auch „Bella Costa“ oder „Clara Costa“ genannt. Bei unserer „Rom-Tour“ sind wir aus Richtung Mürlenbach kommend nach Schönecken eingefahren – natürlich auch mit Blick auf die Burg.

Weiter geht es jetzt mitten hinein nach Prüm und wir haben es nicht mehr weit bis zu unserer ersten Pausenstation. Also auf die Zähne beißen und nicht an der Eisdiele am „Hahnplatz“ haltmachen. Genau von dieser Stelle fahren wir etwa für 11 km nochmals ein kurzes Stück Bundesstraße. Wir sind auf der B 265 und rollen an Tafel und Knaufspesch vorbei bis es kurz darauf nach rechts auf die L 20 in Richtung Ormont geht. Von Ormont fahren wir nach Hallschlag. Wir sind jetzt nur noch ca. 3 km von der Grenze nach Belgien entfernt. Hallschlag gehörte geschichtlich zur Herrschaft Kronenburg und genau in dieses Herrschaftsgebiet wollen wir hin. Wir sehen auch schon den Kronenburger See zu unserer Rechten und kurz hinter dem See geht es für uns links ab nach Kronenburg.

Also den Berg hinauf alsdann in einer Rechtskurve halblinks in die Straße „Burgbering“ Kronenburg und dort auf den Parkplatz abbiegen.

Man könnte jetzt auch in „Schrittgeschwindigkeit“ in diesen Bereich einfahren, was wir aber nicht machen. Irgendwie würde es die Idylle dieses wirklich schönen Örtchens stören. Also die letzten Meter fußläufig auf dem Kopfsteinpflaster erledigen und die kleinen gemütlichen Fachwerkhäuser bestaunen. Einfach ein schöner Ort. Hat etwas von Modelleisenbahn H „0“.

Von der Burgruine Kronenburg hat man einen schönen Blick in die Eifel und auf den See. Erstmalig wurde die Kronenburg im 13. Jahrhundert erwähnt. Zwischen 1555 bis 1715 stand der Landsitz unter spanischer Herrschaft. Deshalb nennt man diese ehemalige spanische Exklave auch noch heute häufiger in der Eifel  „spanisches Ländchen“. Aber wir sind ja hierhergekommen um eine wohlverdiente Pause zu genießen. Und die machen wir bodenständig, also nicht mit spanischer Paella.

Erste Möglichkeit: Wenn ihr vom Parkplatz in den Ort spaziert ist direkt im „Torbereich“ das Cafe „Raum C“. Bei Regenwetter – eintreten und hinauf in den ersten Stock. Bei Sonne – raus auf die Terrasse.

Zweite Möglichkeit: An den Wochenenden und an Feiertagen in der Ortslage der Beschilderung „Cafe Zehntscheune“ folgen. Jetzt werden einige Stammleser aufhorchen und sagen: Hey Haggis. Du hast uns doch schon die „Zehntscheune“ empfohlen und die lag damals ganz woanders. Vollkommen korrekt: „Zehntscheune“ Nr. 1 liegt in Herrstein im Hunsrück (Tour: Hunsrück ODER auf Tour mit Herrn Bückler) und die heutige „Zehntscheune“ hat außer dem Namen erfreulicherweise die Gemütlichkeit und die exzellente Kuchentheke gemeinsam. Also Platz nehmen und die Feinkostcontainer füllen.

Frisch gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg. Talabwärts aus dem Burgbering in Richtung B 421 und dann knappe 18 km über Stadtkyll und Jünkerath nach Hillesheim, der heimlichen Krimihauptstadt Deutschlands. In Hillesheim folgen wir der Beschilderung nach Gerolstein. Dort suchen wir uns in der Ortslage unseren Weg nach Salm auf die L 29. Schließlich ist endlich wieder Zeit für ein paar schöne Kurven.

Dann folgen wir zunächst den Wegweisern in Richtung Daun auf die B 257, einer der bekannten Einflugschneisen in Richtung Nürburgring. Auf der Bundesstraße bleiben wir aber nur etwa 7 km, denn in Oberstadtfeld biegen wir rechts ab auf die kurvige K 9 / L 65 in Richtung Üdersdorf. Wir sind jetzt schon in der Nähe der Maare, machen aber hinter Üdersdorf noch einen kleinen Schlenker wieder auf die L 65 über Trittscheid und nach Eckfeld.

Hier finden wir in der Brunnenstraße das Bauernhofcafe „Morgenfelderhof“. Platz für unsere Maschinen ist direkt in der kleinen Einfahrt, respektive vor der Terrasse. Alles wie immer bei unseren gepflegten Einkehrtipps: Gute Kuchentheke und ein ruhiges Plätzchen.

Falls ihr wider Erwarten keinen Platz finden solltet, investiert ihr knappe 5 km bis nach Gillenfeld und fahrt zu meinem anderen nahen Einkehrtipp dem „Eifeler Scheunencafe“. Das hatte ich euch bereits in einem anderen Bericht näher gebracht.

Egal wo wir jetzt unsere Pause gemacht haben, der nächste Weg für uns auf die L 64 in grobe Richtung Wittlich. Kurz hinter Hasborn, nachdem wir die Autobahn A 1 unterquert haben, biegen wir rechts ab auf die K 22 und fahren über Greimerath und Plein (K 21) nach Wittlich ein. Alternativ kann man hinter Hasborn auch auf der L 52 verbleiben und gelangt auch mit einer schönen Streckenführung, am städtischen Krankenhaus vorbei, nach Wittlich.

In der Ortslage Wittlich orientieren wir uns nach der Beschilderung Bitburg. Unsere Streckenführung verändert unterwegs mehrfach ihre straßenverkehrsrechtliche Widmung und mutiert von Kreisstraße, zur Landesstraße und abschließend auf den letzten Kilometern von Landscheid nach Binsfeld zur Bundesstraße B 50.

Jetzt treffen wir auf eine alte Bekannte, die L 46. Die bringt uns jetzt kurz hinter Binsfeld, an Herforst vorbei auf die Streckenführung, die wir heute Morgen in Höhe der Abzweigung Speicher verlassen haben. Noch einige kurvige Kilometer zur Entspannung entlang des Quinter Baches abwärts und unser Ausgangsort Trier hat uns wieder.

Wo ihr hier unterkommt oder noch speisen könnt, findet ihr unter meinen Rast- und Übernachtungstipps. ODER – ihr meldet euch bei mir und ich helfe gerne weiter.

Indian Summer ODER eine Herbstausfahrt

27 Freitag Okt 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Anderstouren, Nachdenkliches & Provokantes

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Herbstausfahrt, Indian Summer

Manchmal empfinde ich sogar meine Schlafstörungen als etwas durchaus positives. So auch an diesem Sonntag. 05:00 Uhr und Flying Haggis starrt an die noch dunkle Decke im Schlafzimmer.

So ein Mist! So früh am Tag und jetzt schon wach! Moment – da war doch noch was? Der Zeitverschiebung sei es gedankt – gerade läuft die Übertragung vom Japan Grand Prix auf einem gewissen Sportsender. Also raus aus den Federn, Frühstück gemacht und die Glotze an, in froher Erwartung auf spannende Rennen. Die Erwartung wird auch komplett erfüllt – aber es ist für einen Sonntag immer noch rechtschaffen früh.

Da die heimatlichen Gefilde bei Flying Haggis etwas höher liegen offenbart der Blick nach draußen bereits blauen Himmel. Also auf geht es Junge – schauen wir einmal wo uns die Füße oder besser die Räder heute hinbringen. Ohne genaues Ziel geht es los. Das sind die besten Touren. Links geblinkt und abgebogen. Rechts abgebogen – hey – hier bist Du schon lange nicht mehr durchgefahren!

Es ist einfach klasse! Das kann kein Autofahrer dieser Welt nachempfinden. Ein Motorrad ist eine Zeitmaschine und diese Zeitmaschine bringt dich von Kilometer zu Kilometer weg aus dem Alltag. Wer Motorrad fährt benötigt keinen Therapeuten.

Und der Herbst mit seinen Farben tut sein Übriges. Ich glaube ich habe es bereits in dem ein oder anderen Bericht erwähnt. Ich liebe den Herbst und seine Farbenvielfalt. Einfach schön!

Wir mit unseren Motorrädern müssen nur ein wenig mehr Obacht geben, weil das Herbstlaub gepaart mit dem Herbstnebel oftmals eine gripunfreundliche Mischung darstellen.

Der Trubel nimmt zu. Da haben wohl noch mehrere Gleichgesinnte ebenfalls mit Schlafstörungen zu kämpfen. Meine Tour ins Geradewohl hat mich in „Ringnähe“ gespült und da ist immer zweirädriger Betrieb.

Kurze Pause an einem der Szenetreffs. Ganz nett hier. Aber wie war das noch mit den Familienverhältnissen von nett oder ganz nett?

Also schnell wieder auf den Weg gemacht und jetzt macht sich im Hinterkopf der Gedanke breit → Lass` uns einen Weg einschlagen wo es wieder etwas ruhiger ist!

So heißt es auf den Höhen noch einmal den Herbst und seine Farben genießen. Der zweizylindrige Laubbläser macht sich seine Spur frei und in dieser Jahreszeit entwickeln selbst Stellen und Orte, die im Sommer komplett überlaufen sind, ihren speziellen und besonderen Charme.

Wahrscheinlich war es seit Monaten an der Burg Manderscheid nicht mehr derart ruhig.

Es heißt inne halten, Blick genießen und sich einfach darüber freuen mit der Zeitmaschine unterwegs zu sein. Weg vom Alltag – Seele freimachen. Oweh – was mache ich jetzt in den Wintermonaten? Reicht der Schnee für einen Schneescooter? Also erst einmal auf einen halbwegs schnee- oder besser Salzfreien Winter hoffen. Dann kann man bei sonnigem Wetter noch die ein oder andere Tour machen.

Zügig bin ich wieder zu Hause und rolle in die Garage. Der Alltag kann mich mal – zumindest vorerst. Und wenn er mich wieder angreift oder nach mir tritt, dann trete ich nicht zurück, sondern greife mir mein zweirädriges Therapiegerät, das den Alltag ganz schnell und einfach in etwas Besonderes verwandelt.

Ihr armen, armen Autofahrer! Ihr müsst eben Medikamente schlucken!

Motorradwallfahrt nach Santiago de Compostela

02 Montag Okt 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Anderstouren

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Lourdes, Motorradwallfahrt, Santiago de Compostela


Euer Flying Haggis ist kein strenggläubiger Mensch. Im Grunde genommen habe ich sogar eine Aversion gegen alles und jeden der irgendetwas zum Dogma erhebt und nichts außer seiner eigenen Überzeugung gelten lässt.

Wo es für mich dann gänzlich aufhört ist, wenn man derart religiös verblendet ist, dass man sich einen Sprenggürtel umschnallt um sich dann abschließend, mit dem Hinweis dass „Gott groß ist“, mitsamt seiner ach so ungläubigen Umgebung in die Luft zu sprengen.

Genug jetzt davon. Ganz tief im Innersten von Flying Haggis ist aber doch der Gedanke (oder ist es vielleicht sogar der Wunsch), dass es nicht schlecht wäre, wenn da irgendwo jemand sitzt der die Weltgeschäfte als höhere Instanz regelt und darüber wacht. Ob der jetzt Gott, Allah, Buddha, Manitou oder Odin heißt ist mir letztendlich gleichgültig.

Für meinen Freund Hubertus ist ziemlich klar wie der heißt. Und da Hubertus auch ein leidenschaftlicher Motorradfahrer ist, empfindet er eine Motorradwallfahrt nicht als Bürde oder Buße, sondern als schöne Verbindung von zwei bedeutsamen Dingen, die sein Leben prägen. Einmal sein Glaube und zum Zweiten Motorradfahren.

Als er dann die Motorradwallfahrt nach Santiago de Compostela angeboten hatte, war es für die beste Sozia von Allen und Flying Haggis klar – Da fahren wir mit!
Kurze Zeit später teilte er mir dann mit, dass die Wallfahrtgruppe zwischenzeitlich -40- Maschinen umfasst, also eine stattliche Pilgergruppe.
Meinen Hinweis, dass -40- Motorräder schon ein ganz schönes Paket sind und man da mindestens -4- Gruppen einteilen müsste, beantwortete er direkt mit den Worten:

„Ich weiß. Ich bin davon ausgegangen, dass Du die Führung einer Gruppe übernimmst!“

So kam Flying Haggis zu seinem Urlaubsjob → Scout bei der Motorradwallfahrt nach Santiago de Compostela. Bei einem Treffen vor der eigentlichen Tour war kurzes Beschnuppern angesagt sowie Einteilen der vier Gruppen UND dann ging es auch schon los.

1. Tag Samstag 16.09.2017 Schweich -Troyes
Die Vorfreude ist groß am Starttag unserer Motorradwallfahrt. Nur strahlende und erwartungsfrohe Gesichter. Also kann es mit frischem Elan losgehen.

Die ersten Kilometer in noch bekanntem Terrain ist einrollen angesagt. Blick immer im Rückspiegel. Sind alle dran? Alle schön versetzt, damit wir kompakt aber dennoch mit ausreichend Platz zum Manövrieren unterwegs sind; letzter Mann mit Fernlicht damit ich unser ENDE sehen kann?
Klappt alles wunderbar und mit der Zeit unserer Tour sollten die Blicke in den Rückspiegel seltener werden. Eine homogene Gruppe ist hier unterwegs unter dem Motto Freude am Fahren!

Als erstes Zwischenziel und Pause hat uns Hubertus Verdun ausgesucht. Interessierten der jüngeren Geschichte schnürt es bei der Nennung dieses Ortsnamens bereits die Kehle zu und dies zu Recht. Im Zeitraum vom 21.02.1916 bis 20.12.1916 war die Gegend um Verdun Ort einer der verlustreichsten Schlachten des I. Weltkrieges. 450.000 Franzosen und 400.000 Deutsche fanden hier in den Kämpfen den Tod.

Wir halten hier betroffen Einkehr und irgendwie spukt in meinem Hinterkopf der Refrain eines alten Liedes von Peter Maffay herum:

Woran glaubst Du?
Welchem Herrn dienst Du?
Um zu leben, wenn Du spürst, es geht
so nicht mehr weiter.
Woran glaubst Du?
Welchem Herrn dienst Du?
Wer verzeiht Dir dann, wenn Du Dir selbst
nicht mehr verzeihen kannst?

Ziemlich in Gedanken versunken ist jetzt wieder einmal der Weg mein oder besser unser Ziel und der findet sein recht unspektakuläres Ende in Troyes in der französischen Provinz. Genauer gesagt Region Grande Est an der Seine.

Wir statten zunächst noch der Altstadt einen Besuch ab mit ihren gepflegten Fachwerkhäusern und nehmen anschließend ein gepflegtes Abendessen ein, bei dem noch etwas Benzin geredet wird. Einhellige Feststellung. Die Gruppe hat sich bereits gefunden.

2. Tag Sonntag 17.09.2017 Troyes – Clermont Ferrand
Von Troyes starten wir in den frühen Morgenstunden bei leichter Wolkendecke in Richtung Pontigny zu einem ersten Zwischenhalt an einem alten Zisterzienserkloster.

Ein beeindruckendes Bauwerk und eine wunderbare Statio die unser Rainer, das Pendant zu Hubertus aus Köln, hier im Kloster abhält. Es passt einfach wunderbar zu aktuellen Gefühlslage von Flying Haggis und der besten Sozia von Allen.
Wieder an unseren Maschinen angekommen sieht alles nach „Wet Race“ aus. Die Wolkendecke hat sich verdichtet und die Einschätzung sollte sich bewahrheiten. Wie werden das erste Mal richtig gewaschen.
Zu allem Überfluss habe ich auch noch eine alte Routenführung im Garmin aufgerufen und fahre gemütlich an unserem zweiten Haltepunkt der Basilica Vezelay vorbei. Okay – bei dem Wetter nicht ganz so schlimm und es wird auch von meiner Gruppe 2 toleriert. Also weiter nach Clermont Ferrand. Die Sache mit den Navis sollte sich noch wie ein roter Faden durch unsere Tour ziehen. Schon bemerkenswert wie man trotz baugleicher Systeme und Vorgaben auf unterschiedliche Routen geführt werden kann.
Noch mehr mitten in Frankreich als in Clermont Ferrand kann man eigentlich nicht sein. Was fällt einem als Motorradfahrer zu der Stadt ein? Richtig – Christian Sarron ist ein Sohn der Stadt und die deutschen Helden der Viertelliterklasse können ein Lied von dem Franzosen singen. Der Weltmeister stieg später in die 500er Klasse auf und war in schöner Regelmäßigkeit immer in Regenrennen vorne zu finden. Seine, nach dem Farbton einer französischen Zigarettenmarke, tiefblaue Yamaha war dabei im Pulk der Maschinen immer gut erkennbar.
Aber wir sind ja nicht nur mit dem Motorrad unterwegs, sondern auch auf Wallfahrt und da fällt einem natürlich die Synode von 1095 in Clermont ein und der Aufruf zum Kreuzzug gegen die Ungläubigen von Papst Urban II. Hier erfolgte erstmals der Ausruf „Deus vult“ und mit dem Ruf „Gott will es“ zogen die dann zu Kreuzrittern mutierten Ritter aus ganz Europa gen Jerusalem. Wir haben aber einen anderen Weg vor uns. Weiter westwärts soll es gehen und die Vorfreude auf die nächsten Tagesetappen ist groß.

3. Tag Montag 18.09.2017 Clermont-Ferrand – Montauban
Unser dritter Reisetag steht irgendwie unter dem Motto – Materialtest für regenfeste Motorradbekleidung und regentaugliche Motorradbereifung. Eine wirklich wunderschöne Routenplanung führt uns auf eine traumhafte Strecke zu dem kleinen idyllischen Ort Conques und der dortigen Abtei. Die regennasse Straße hin zu dem Ort mahnt uns aber zur Vorsicht und so wird sanft durch die Kurven gecruist an Stelle Materialabrieb an den Fußrasten zu betreiben.

Nach dem Aufenthalt in Conques bessert sich das Wetter zumindest ein wenig und es geht weiter zu unserem nächsten Etappenort.
Montauban war eine Hochburg des Calvinismus bis 1629 die Eroberung der Stadt durch die Truppen des Kardinal Richelieu erfolgte. Ja – genau der von den Musketieren. Danach erfolgte dann wieder die Rekatholisierung der Stadt und der Region. Interessant ist noch, dass es sich bei Montauban um eine mittelalterliche Planstadt gehandelt hat, die im Grunde genommen wie an einem Reißbrett entworfen entstand. Für die Epoche recht außergewöhnlich. Es ist ein gemütliches Städtchen und wir lassen es uns gut gehen, vor unserer morgigen Tour nach Lourdes.

4. Tag Dienstag 19.09.2017 Montauban – Lourdes
Unsere vierte Etappe führt uns nach Lourdes und mit 234 Tageskilometer stellt sie keine große Hürde oder gar Belastung dar.
Flying Haggis hatte aber bereits in heimatlichen Gefilden die Karte studiert und an unserem Zielort Lourdes noch einen 100 km Rundkurs ausgekundschaftet, der auf Grund der Straßenverhältnisse etwa -2- weitere Fahrtstunden in Anspruch nehmen würde. Der Col de Tourmalet, das Dach der Pyrenäen, steckte mir gewaltig in der Nase. Das oftmalige Etappenziel der Tour de France ist so etwas wie der König der Pyrenäenpässe. In etwa vergleichbar mit dem Passo di Stelvio in den Dolomiten. Da muss man eigentlich hin, wenn man in der Nähe ist und 50 km Entfernung geht als in der Nähe durch.

Aber es steht ja auch die Besichtigung der Grotte von Massabielle an, dem Ziel eines jeden Lourdes-Pilgers.

Hier wurde nach den Angaben der Bernadette Soubirous eine Marienstatue geschaffen.

Bernadette hatte hier im Jahr 1858 mehrere Erscheinungen einer weißgekleideten Frau und bei einer dieser Zeichen wurde die Quelle freigelegt, die bis heute Zielort der gläubigen Pilger ist.

Irgendwie zieht uns der Ort in seinen Bann und der Tourmalet ist gestorben. DU bist dann irgendwann später an der Reihe.

Denn nicht nur der Ort Lourdes als solches, sondern auch das vielfältige und friedliche Völkergemisch auf den Straßen und der abendlichen Lichterprozession zur Kathedrale lässt hoffen, dass unser Planet doch noch Chancen auf eine friedvolle Zukunft hat.

5. Tag Mittwoch 20.09.2017 Lourdes – Puente de la Reina
Am nächsten Morgen rufen doch noch die Pyrenäen und los geht es. Auf zum Aubisque, dem oftmaligen Ziel von Bergetappen bei der Tour de France.

Und der Trierer Stadtpatron Petrus (schließlich in unserer Region für das Wetter zuständig) hat ein Einsehen. Noch besser geht es nicht. Sonne und angenehme Temperaturen und die Straße auch wunderbar abgetrocknet.

Und auf der Passhöhe eine geniale Aussicht.

Um zu unserem nächsten Pyrenäenpass dem Somport zu kommen suchen wir uns noch eine passende Verbindung und werden bei der D 294 fündig. Schöne enge Landstrasse mit einer Aneinanderreihung an Wechselkurven. Der Erbauer dieser Trasse hatte ein Herz für Motorradfahrer. Dann nichts wie hinauf zum Somport und hinein nach Spanien.

Vor unserem Etappenziel geht es noch über Jaca, mit einem Kurzbesuch in der Stadt und zum Kloster Leyre.

Wunderbar ruhig auf einer Anhöhe liegend war Leyre der richtige Ort, nach der anstrengenden Etappe die innere Ruhe zu finden.

Unser nächstes Etappenziel ist ein kleiner Flecken in der autonomen Region Navarra. Er liegt günstig am Jakobsweg, bot er doch den Pilgern immer eine optimale, weil sichere und kostengünstige, Möglichkeit der Flussüberquerung des Arga.

Was noch wichtig ist für Flying Haggis als Freund von Rotweinen? Navarra gehört mit zu den ältesten Weinbauregionen dieser Erde. Historische Funde lassen vermuten, dass vor der römischen Besatzung bereits Weinbau betrieben wurde.
Also lassen wir uns den guten Navarra mal heute Abend zum Essen schmecken.

6. Tag Donnerstag 21.09.2017 Puente de la Reina – Burgos-Rubena
Vor unserem Start am frühen Morgen statten wir Puente de la Reina noch schnell einen fußläufigen Besuch ab und dann geht es weiter durch Spanien.
Wie hieß noch einmal dieser Schlagertext der Comedian Harmonists mit einem der üblichen Knüppelverse, getreu dem Motto. Reim Dich oder ich fress´ Dich? Schöne Isabella von Kastilien, packe deine ganzen Utensilien und komm zurück zu mir nach Spanien blablabla.

Wieder eine wunderschöne Streckenführung und Hubertus,

unser Wikipedia in Menschengestalt, füttert uns an jedem Halt derart mit Historie, Sagen und Anekdoten, dass es schwierig wird sich ohne Mitschnitte alles zu behalten.

Burgos, unser nächstes Etappenziel ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der autonomen Gemeinschaft Kastilien-Leon, womit wir unsere Brücke vom Liedtext zur Region auch schon geschlagen haben. Burgos liegt, wie kann es anders sein, am Jakobsweg.
Also fußläufig hinein nach Burgos und ALLES geistig und optisch aufsaugen was geht. Da ist bei meiner Gruppe natürlich auch der Nationalheld Spaniens „El Cid“ mit dabei. Vielleicht erinnert sich der oder die ein oder andere Ältere noch an den alten Hollywoodschinken mit Charlton Heston.

7. Tag Freitag 22.09.2017 Burgos – Ponferrada

Auch am 7. Tag treiben wir uns noch in Kastilien herum und landen über die Stadt Leon, Puente de Orbigo

und Astorga wieder an einer wunderschönen Statio, dem Cruiz Ferro.

Hier laden die Pilger nach Santiago de Compostela an dem Cruiz Ferro von zu Hause mitgebrachte Steine ab. Oftmals auch beschriftet, damit man ihren Ursprung auch kennt. Beladen von zu Hause wird Ballast abgeworfen. sowohl materiell als auch im Geiste.

Dann geht es zu unserem Etappenort Ponferrada. Blickfang ist sicherlich die Burg von Ponferrada, das im 11. Jahrhundert gegründet worden ist und sich zunächst im Besitz des berühmten Templerordens befunden hat. Wenn man vor der imposanten Anlage steht wartet man regelrecht darauf, dass sich die Tore öffnen und die stolzen Reiter in schimmernder Wehr mit dem roten Kreuz auf dem weißen Umhang aus dem Burghof reiten.

8. Tag Samstag 23.09.2017 Ponferrada – Santigo de Compostela


Alle sind am heutigen Tag gespannt, denn unser Etappenort ist das eigentliche Ziel unserer Motorradwallfahrt → Santiago de Compostela, die Hauptstadt Galiziens und der, auf Grund des Jakobsweges, wahrscheinlich bekannteste Wallfahrtsort in Europa.

Santiago leitet sich vom Wortstamm wahrscheinlich aus dem lateinischen Sanctus Iacobus (überraschenderweise – heiliger Jakob) ab und ist dann über die Zwischenform Sant Jago zu Santiago mutiert. Der Sage nach liegen hier die Gebeine des Jüngers Jakobus bestattet, daher dann auch Jakobsweg. Da sich Wallfahrtsorte von Alters her großer Beliebtheit erfreuten, weil die Pilger grundsätzlich für einen Geldsegen der betroffenen Orte und Gemeinden sorgten, entstand hier im 10. Jahrhundert die Kirche, die sich schnell zum Wallfahrtsort entwickelte.
Seit 1985 ist Santiago de Compostela UNESCO Weltkulturerbe und der Jakobsweg, welcher die Pilger hierhin führt, wurde 1987 zum europäischen Kulturweg ernannt.
Egal wie man auch immer zu derartigen Wallfahrtsorten stehen mag, man kann sich dem Zauber des Ortes irgendwie nicht entziehen.

Ähnlich wie in Lourdes aber für Flying Haggis und die beste Sozia von Allen doch eine Nuance anders, weniger ergreifend. Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden. Bemerkenswert ist der Zielort des Jakobsweges und das Völkergemisch in Ort und Kathedrale allemal.

9. Tag Sonntag 24.09.2017 Santiago de Compostela – Candàs

Gedankenversunken machen wir uns heute auf unseren Rückweg nach Hause, der uns zunächst an der Atlantikküste entlang nach Candas führt. Zur Orientierung: Candas liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich der Stadt Gijon und da klingelt es wahrscheinlich bei den eingefleischten Fußballfans direkt. Genau – 1982 Fußball WM und das wirklich denkwürdige Spiel zwischen Deutschland und Österreich. Der berühmte Nichtangriffspakt – Entweder man ist darüber eingeschlafen, ähnlich wie die beteiligten Spieler oder man hatte sich derart aufgeregt, dass ein medizinischer Notfall im Bereich des Möglichen lag.
Wir fahren aber innerlich komplett ausgeglichen unsere heutige Route in Atlantiknähe entlang, genießen die Landschaft und lassen geistig noch etwas unseren gestrigen Aufenthalt in Santiago Revue passieren.

Die Route ist wieder traumhaft – aber in anderer traumhafter Form als bislang. Wenn man nicht wüsste das man gerade seine Maschine an der spanischen Atlantikküste entlangführt, könnte man sich an die Küste von Schottland versetzt fühlen.

Den Abend genießen wir an dem wunderschönen Hafen von Candas.

10. Tag Montag 25.09.2017 Candas – Irùn

Die Königsetappe der Wallfahrt wartet auf uns. Zumindest im Bezug auf die anstehenden Tageskilometer, die uns schon in unmittelbare Grenznähe nach Frankreich unweit von San Sebastian zurückbringen. Über Covadonga und Santillana del Mar führt uns unser Weg diesmal über einige Autobahnkilometer, die wir aber dankend annehmen, da es wieder regnet und der Bereich um die spanische Großstadt Bilbao streckenmäßig keine kurvigen Alternativen zulässt.

11. Tag Dienstag 26.09.2017 Irùn – Mont-de-Marsan

Von Irùn soll es heute wieder hinein nach Frankreich gehen. Heißt wir dürfen heute wieder über die Pyrenäen und rollen über eine wunderbare kurvige Alternativroute über den Ibaneta


nach Roncevalles. Hier finden wir auch die Statue des gefallenen Ritters Roland, einem Paladin von Karl dem Großen, der hier, als Führer der Nachhut des Heeres von Karl dem Großen, Opfer eines Überfalls der Basken wurde.

Die Sage behauptet zwar, dass es sich um ein vielköpfiges Sarazenenheer gehandelt hat, was aber historisch nicht belegbar ist, sich aber besser anhört.

Unser heutiger Zielort Mont-de-Marsan wird auch gerne die Stadt der drei Flüsse genannt, denn die beiden kleinen Flüsse Midou und Douze vereinigen sich in der Stadtmitte zum Fluss Midouze. Mont-de-Marsan liegt mitten in der Gascogne und jetzt horchen sicherlich die Leser französischer Abenteurerliteratur auf. D`Artagnan der Held der vier Musketiere ( ja, ja den Kardinal Richelieu hatten wir auch bereits) stammte laut Alexandre Dumas aus der Gascogne. Wer dann noch den in Versform gewandten Cyrano de Bergerac in Erinnerung hat mit seinen Gascogner Kadetten, der schwelgt hier in der Region sicherlich in romantischen Erinnerungen und kann mit geschlossenen Augen schon die klingenden Degen hören.
Der Ort gilt als Hochburg der Bildhauerei und so ist das örtliche Museum Despiau-Wlerick, welches sich der Bildhauerkunst des 20. Jahrhunderts widmet der Anlaufpunkt für viele Freunde der zeitgenössischen Kunst.
Sehenswert ist auch noch der Skulpturengarten des Museums am Ufer des Midou.
Was das Interesse des (fast) immer hungrigen Flying Haggis hervorruft sind die landestypischen kulinarischen Spezialitäten Entenbrust, glasierte Ente und die Hühnchen. Also ran an die Verpflegung, wobei die regionale Spezialität Gänseleber eher nicht mein Ding ist.

12. Tag Mittwoch 27.09.2017 Mont-de-Marsan – Limoges

Unser 12. Etappentag führt uns über Mont-de-Marsan zunächst nach Rocamadour, einem traumhaften Ort, der wie ein Adlerhorst an einem Felsen hängt.

Was hier noch am oder besser im Felsen hängt ist das Schwert „Durandal“ des Ritters Roland.

Ja genau der Roland von der Schlacht bei Roncevalles. Der hatte (nachdem er sich in sein Schwert Durandal gestürzt hatte), selbiges bis nach Rocamadour geworfen, wo es im Felsen stecken blieb. Excalibur und König Artussage lassen schön grüssen.

Weiter geht es in Richtung Perigueux nach Limoges. Limoges liegt im nordwestlichen Zentralmassiv an dem Fluss Vienne. Historisch geht die Stadt wohl auf die Römer zurück, die nach der Eroberung Galliens das Städtchen auf einer Anhöhe oberhalb der Vienne erbauten. Die Römer nannten die Stadt Augustorium, bekannt war sie aber auch unter dem Namen Stadt der Lemoviken (keltischer Stamm aus Aquitanien) und aus diesem Wortstamm Lemoviken wurde dann wohl Limoges.
Zu sehen gibt es aus der Römerzeit noch ein Amphitheater, aber wer aus Trier stammt, dem muss man in Sachen altrömischer Denkmäler schon Besonderes bieten, wenn mehr kommen soll als ein: „Ja ganz nett!“ Ein Porzellanmuseum gibt es auch noch zu bestaunen, Limoges ist ein bekannter Ort für Porzellan- und Emaillemanufakturen in Frankreich. Aber der Transport von feinem Porzellan auf einem Motorrad ist als kritisch zu bewerten. Also kein Mitbringsel in Form des weißen Goldes in heimatliche Gefilde.

13. Tag Donnerstag 28.09.2017 Limoges – Orlèans

So ganz langsam nähern wir uns schon wieder unserem zu Hause. Die Etappe führt unsere vier Gruppen separat durch die Region und kurz vor unserem heutigen Zielort haben wir mehrere Stationen, die allesamt mehr als nur ein kurzes Foto wert sind.

Das Chateau Sully-sur-Loire

und die Abbaye de Fleury, welche die Gebeine des heiligen Benedikt bewahrt.

Was soll man von unserem vorletzten Etappenort sagen? Sobald der Name Orlèans fällt erübrigen sich alle weiteren Hinweise, weil sich alle Gedanken bereits auf Jeanne d`Arc personifiziert haben. Orlèans war im Hundertjährigen Krieg in den Jahren 1428 / 1429 die letzte französische Bastion im Kampf gegen die Engländer. Unter Führung der jungen Dame wurde die Stadt von der Belagerung der Engländer befreit. Wie das zu allen Zeiten üblich war oder ist, fiel das Dankeschön der Herrschenden aber anders aus, als man erwarten konnte. Die mit den Engländern Verbündeten Burgunder nahmen die junge Frau gefangen und am 30. Mai 1431 wurde Jeanne d`Arc mit erst 19 Jahren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die dann später folgenden Selig- und Heiligsprechungen durch die katholische Kirche ändern an dem gruseligen Ende nicht viel.
Die üblichen Fotomotive, die unseren Besuch natürlich dokumentieren müssen, sind die Kathedrale Sainte-Croix und das Reiterdenkmal, welches an Jeanne d`Arc erinnern soll.

14. Tag Freitag 29.09.2017 Orleans – Châlons en Champagne

Von Orleans rollen wir zunächst zu unserer Zwischenstation, die auch für unsere Mittagspause herhalten soll. Auf nach Sens. So nach und nach trudeln alle Gruppen ein und finden sich, wie vom Magneten angezogen, an einem schönen Platz vor der Kathedrale, der auch einige Straßencafes zu bieten hat.

Wir sind also bereits in der Region, die für die Herstellung dieses sprudelnden alkoholischen Getränkes berühmt ist und gar nicht so weit entfernt von unserem ersten Etappenort Troyes. Es riecht bereits schon wieder stark nach „zu Hause“.
Châlons en Champagne hieß bis 1997 Châlons-sur-Marne und der Name des kleinen Flusses Marne weckt, aus Sicht der heutigen Deutsch-Französischen Freundschaft, keine guten Erinnerungen. Im September 1914 scheiterte in dieser Region breitflächig der sogenannte Schlieffen-Plan und es kam zum Wendepunkt im I. Weltkrieg. In der Folge starben in diesem Landstrich Tausende deutsche, französische und auch englische Soldaten, wie immer in Kriegen völlig sinn- und nutzlos, weil irgendwelche politischen Schwachköpfe es für eine gute Idee hielten.
Für diejenigen unter uns, die eine gewisse Affinität zur älteren Geschichte haben → Unweit von Châlons liegen die katalaunischen Felder und hier hatte der Hunnenkönig Attila eine seiner wenigen Niederlagen in der gleichnamigen Schlacht gegen den römischen Feldherrn Aetius und die Westgoten unter Theoderich erlitten.

15. Tag Samstag 30.09.2017 Châlons en Champagne – Trier

Tag 15 und Schlussetappe unserer Motorradwallfahrt. In strömendem Regen absolvieren wir unsere letzten Kilometer. 2 Wochen unterwegs, insgesamt 4.730 km gemeinsam mit den Motorrädern gefahren und ein Vielfaches der gefahrenen Kilometer an bleibenden Erinnerungen und Eindrücken erFAHRen. Mit Unbekannten gestartet und mit einer Gemeinschaft nach Hause zurückgekommen. Was kann einem eine Tour, ein Urlaub, eine Wallfahrt noch mehr bringen?
Den Glauben? Wie hört man so oft: Glauben heißt nicht Wissen! Aber wie häufig hat sich unser angebliches Wissen im Laufe der Jahrhunderte als Unwissen herausgestellt?
Wie viele erkrankte Menschen sind nach einem Besuch in Lourdes nachweislich gesundet. Was hat geholfen der Glaube oder möglicherweise der berühmte Placebo Effekt, der dann aus meiner Sicht auch wieder etwas mit Glauben zu tun hätte, der bekanntlich auch Berge versetzen kann.
Mit Glauben und mit Hoffnung, nämlich der Hoffnung, dass doch bitte wieder alles gut werden soll. Also hat Glauben auch sehr viel mit Hoffnung zu tun und Hoffnung habe ich fast jeden Tag. Die Hoffnung, dass der „liebe Gott“ doch bitte ausreichend Herz und Verstand vom Himmel werfen möge, damit die ganzen bornierten und selbstgerechten Menschen, die auf diesem Planeten als Führer ihrer Nationen oder Führungskräfte in Firmen nicht nur aus Sicht der Evolution Menschen sind, sondern auch menschlich handeln mögen.
Wie hatte ich zu Beginn geschrieben: Ob dieser „Werfer“ jetzt Gott, Allah, Buddha, Manitou oder Odin heißt ist mir ziemlich gleichgültig.
Also auf Leute und macht euren Sprung ins Ungewisse. Die Tour und die Eindrücke werden euch helfen vielleicht aus der Ungewissheit ein wenig Gewissheit zu gewinnen ODER zumindest Hoffnung!

Gesamtkilometer 4.730 km

IMPRESSIONEN:


Nationalstraßen sind zwar eintönig, man kann aber
auch wunderbar Gedanken Revue passieren lassen.
(Danke Guido)


Ortsdurchfahrten sind dagegen kurzweilig und man
genießt die Idylle.
(Danke Guido)


Die Zeitung kommt mir „spanisch“ vor


DANKE Rainer! Die Sache mit der Zeit hat auch
wieder genau das Thema getroffen! Und das auf
dem Ibaneta mit der Aussicht.


Angekommen oder heimgekommen in Trier an der
Abtei St. Matthias. Ein schönes Gefühl, trotz des
Regens!

„Unser Charly“ und Hubertus bei der Pressearbeit
mit dem SWR.

Das „Herz“ des Motorsports und die Fenster ins Leben!

08 Donnerstag Jun 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Anderstouren, Sparte A

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Schlagwörter

Classic Race Museum, Motorradrennsport, Norton Manx, Oldtimer, The Duke

Meine Augen sind die Fenster in mein Leben. Wenn der Genuss an italienischem Rotwein oder an Weizenbier nicht überproportional hoch liegt funktionieren sie auch noch einwandfrei – zumindest auf die Entfernung.

So ist es für mich in neuen Gefilden ein Muss alles Mögliche Neue und auch Alte anzusehen – oder sagen wir besser statt alt historisch. Wo macht man das jetzt besser als in einem Museum!

Was sagt uns das allwissende Internet dazu? Ein Museum ist gemeinhin eine Institution, die eine Sammlung bedeutsamer und lehrreicher oder exemplarischer Gegenstände aufbewahrt und Teile davon für die Öffentlichkeit ausstellt.

Bedeutsam und lehrreich? Da habe ich WAS für Euch und bei exemplarisch aufbewahren und für die Öffentlichkeit ausstellen hätte ich es auch nicht treffender sagen können. Bei zwei der Anderstouren bzw. bei den Einkehrtipps

https://flyinghaggis.net/2015/05/15/eifel-ahr-oder-das-wirtshaus-in-spessart/

https://flyinghaggis.net/2016/08/12/ohne-mampf-kein-kampf/

habe ich euch den Tipp Classic-Race-Museum in Jammelshofen nahegelegt. Diesem Tipp, sowie seinem Gründer und Betreiber gehen wir jetzt buchstäblich näher auf den Grund.

http://classic-race.de/

Frithjof Erpelding hat nach seiner aktiven Zeit als Rennfahrer, immerhin 16 Jahre,  nicht nur seine eigenen Rennmotorräder (eine NSU Fox und eine Norton Manx)

 

sondern eine Vielzahl von weiteren Modellen, die das Herz eines jeden Rennsportfans höher schlagen lassen, in seinem Museum zusammengetragen.

Mittlerweile stellt der umtriebige Frithjof Erpelding über 200 Exponate aller Motorsportklassen und Epochen, beginnend mit dem Jahr 1927 bis zum heutigen Tag, in seinem feinen Museum aus.

Also nichts wie rein in diese Zeitmaschine des Rennsports und einen Blick durch unsere Fenster des Lebens auf die Historie der Motorsportgeschichte geworfen.

 

Da stehen SIE Rad an Rad wie die Botschafter vergangener Epochen der Rennstrecken dieser Welt.

Eine Bultaco, die den großen Preis der Niederlande in Assen gewonnen hat.

Eine DKW Ore 250 → Sie war 2 x auf der Isle of Man erfolgreich.

Mit der Start-Nr. 132 eine 350er Norton aus dem Fuhrpark von Geoff Duke dem Halbliterweltmeister der Jahre 1953 – 1955.

„The Duke“ dominierte die Motorradrennen in den 50er Jahren. Er war sozusagen der erste Superstar der Szene vergleichbar mit Valentino Rossi in unseren Tagen. Sechs Weltmeistertitel und fünf Siege bei der TT auf der Isle of Man sprechen Bände. Und hier im Classic Race Museum dürfen wir einen Blick auf seine 350er Norton werfen.
Das Herz des Motorsportenthusiasten Erpelding gehört aber irgendwie den König-Modellen, die im Museum Ehrenplätze inne haben. Der eigentliche Spezialist für Rennboote König hat seine leistungsstarken Motoren sowohl als Kraftquelle bei den Gespannen, als auch bei so mancher potenten Solomaschine gespendet.

Ein Strahlen in die Augen bekommt Frithjof Erpelding auch wenn er auf seine Velocette zu sprechen kommt.

Nur noch -5- dieser Modelle existieren auf der Welt. Ein spleeniger Brite hat bereits testamentarisch festgelegt, dass seine Velocette im Nachbargrab neben ihm bestattet wird. Erpelding hatte den Engländer daraufhin in seinem rheinischen Humor darum gebeten BITTE die Schaufel direkt liegen zu lassen, damit Er die Maschine unmittelbar nach dem Begräbnis wieder ausbuddeln kann.
Überhaupt streut Erpelding zwischen seinen fachlichen Erläuterungen immer wieder private Anekdoten in die Führung ein. Sein Sohn, Frithjof jun. (zwischenzeitlich gibt es in der Ahnenreihe -3- Herren mit dem Vornamen) war bereits früh vom Motorradbazillus seines Vaters infiziert worden und fuhr ebenfalls schon mit den Maschinen um das heimatliche Anwesen, wo andere Kinder noch mit Tretroller beschäftigt und ausgelastet waren. Da die Beine des Juniors aber noch nicht die richtige Länge aufwiesen um auch sturzfrei anhalten zu können wurden in regelmäßigen Abständen Hohlblocksteine positioniert, damit Klein-Frithjof unfallfrei anhalten und das Manko der kurzen Beine ausgleichen konnte. Auch improvisieren will gelernt sein. Mit vier Rädern war Erpelding ebenfalls unterwegs und so wundert es nicht, dass im Museum auch der ein oder andere Rennwagen zu finden ist. Da ist ein wunderschöner Cooper – eine Leichtbaurakete aus britischer Herstellung.
Zeitweise gehörte Cooper zu den erfolgreichsten Formel-1-Teams. Jack Brabham, Bruce McLaren
und Jochen Rindt fuhren auf Coopers Werkswagen Erfolge ein. Einer der ersten Cooper-Kunden war Stirling Moss; sein Cooper T5 war sein erstes Rennauto.Coopers Quasi-Werksteams in der Formel Junior und der Formel 2 wurde zeitweise von Ken Tyrrell geführt, dem Briten der Jahre später auch seinen eigenen Rennstall Tyrell in der Formel 1 zu Ruhm und Ehre führte.Einige Modelle aus der Fabrikation von Honda, die unter Erpelding Rennluft geschnuppert haben.

UND – wenn hier vielleicht Cineasten unter uns sind, die sich noch an den Tom Cruise Film „Days of Thunder“ erinnern können → ein Nascarbolide aus dem Kinofilm.

Die meisten Maschinen sind ohne ihre Verkleidungen ausgestellt, damit man freien Blick auf die Technik und die Motoren hat. Ich finde es gut. Hat man doch so wirklich den unmittelbaren Blick auf die handwerklichen Problemlösungen früherer Rennsportepochen.
Eine schöne MZ steht mit ihrer windschlüpfrigen Rennverkleidung der 50er in der Ausstellung. Ähnlich wie bei einigen Guzzimodellen dieser Zeit ziert SIE ein wahnsinniges Drum an bauchiger Verkleidung. Sollte windschlüpfrig machen, war aber ausgesprochen empfindlich bei Seiten- oder Aufwind.

Apropos Moto Guzzi. Für einen ausgesprochenen Guzzi-Liebhaber baute Erpelding ein Modell zusammen, welches geziert wird vom Moto Guzzi Emblem. Der Witz daran ist, dass außer diesem Aufkleber nichts aus der Fertigung von Moto Guzzi stammt. So ist u. a. der Motor von einer 4-Zylinder Benelli. Deshalb steht auch abschließend „Giese-Eigenbau“ unter dem Modell.

Ich könnte jetzt noch gut einen Stunde schreiben oder wahrscheinlich sogar noch länger – ist aber letztendlich nicht der Sinn der Sache.

Leute, wenn IHR in „Ringnähe“ seid, dann auf nach Jammelshofen in die Kirchstraße 9 und nichts wie rein in das Classic-Race-Museum.

 Denn wie heißt der Slogan des Museums:

Wo Motorenöl gerne in den Ruhestand geht…..

UND wenn IHR dann im Museum steht und die Modelle mit euren Fenstern ins Leben betrachtet, dann schließt sie einmal für einen Moment und hört einfach nur etwas genauer hin!

Dann hört IHR das dumpfe Grollen und Brummen der Motoren und vielleicht sogar im Hintergrund die Stimme von Jochen „the Voice“ Luck:

Helfer bitte Startplatz räumen! Noch dreißig Sekunden bis zum Start! Helpers clear the track!

https://flyinghaggis.net/2015/07/31/jochen-the-voice-luck-oder-90-jahre-geballter-motorsport/

IMPRESSIONEN:

 

Der Weg ist das Ziel – Teil II ODER Glücklich sein ist der Weg

28 Sonntag Aug 2016

Posted by flyinghaggis2015 in Anderstouren

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Burg Vianden, Eifel, Gaytal

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Wir waren ja erst kürzlich im philosophischen Bereich unterwegs und tourten mit unseren Maschinen im Hochwald und Hunsrück umher, so versuchen wir das Ganze jetzt auf der anderen Moselseite. Auch hier können wir unter unserem Leitsatz „Der Weg ist das Ziel“ unserer Phantasie freien Lauf lassen. Denn wie sagte bereits Einstein: Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.

Das Straßennetz in der Eifel ist sicherlich ebenfalls begrenzt, aber es dauert noch eine ganze Weile bis wir sämtliche mögliche Streckenführungen miteinander kombiniert und absolviert haben.

Also nichts wie raus aus Trier. Diesmal in Flussrichtung betrachtet auf der linken Moselseite, die B 53 zum Einrollen genutzt. Aber wirklich nur kurz, denn bei der Abzweigung in Richtung des Stadtteils Biewer verlassen wir die Bundesstraße bereits und rollen kurz in den Ort ein. Kurz bedeutet, dass wir nach 700 – 800 m erneut links abbiegen (Talstraße) auf die K 5 in Richtung Butzweiler.

Im Grunde genommen verbleiben wir erst einmal im weiteren Streckenverlauf nach Butzweiler auf dieser Kreisstraße, obwohl die Widmung dann später K 24 lautet, bis zu einer Kreuzung an der wir uns nach rechts orientieren und dann im weiteren Verlauf durch die Ortslage Butzweiler rollen. Die Ortsendung Weiler finden wir in der Eifel und im Hunsrück häufiger. Auch in der Schweiz gibt es artverwandte Endungen bei Ortsnamen, die dann auf –wil enden. Der Begriff stand ursprünglich für eine Wohnsiedlung, die lediglich aus wenigen Gebäuden bestand. Also größer als eine Einzelsiedlung aber kleiner als ein Dorf. Zwischenzeitlich bleibt festzustellen, dass sich Butzweiler seit seiner Namensgebung zu einem größeren Dorf gemausert hat. Wir sind jetzt bereits auf der L 43 der wir in wunderbaren Kurven bis nach Kordel folgen.

In Kordel einfach dem Verlauf der Straße folgen bis wir dann einen Bahnübergang und das Flüsschen Kyll rechtsabbiegend überqueren. Unmittelbar hinter der Brücke führt unser Weg nach Links, dem Flusslauf der Kyll immer zu unserer Linken folgend. Wir sind immer noch auf der L 43 und wundern uns wahrscheinlich darüber welch kleine Sträßchen hier in der Region eine Widmung als Landesstraße erhalten. Uns kann es egal sein – Hauptsache eine schöne Streckenführung mit interessanter Landschaft und ausreichend Kurven.

Durch den kleinen Ort Daufenbach geht es dann aufwärts über Schleidweiler nach Zemmer, wo wir in der Ortslage nach Links abbiegen in Richtung Orenhofen (Orenhofener Straße – K 33). Der Vorfahrtstraße in der Ortslage Orenhofen folgend landen wir an der Kreuzung zur L 2 und biegen erneut links ab nach Auw. Die L 2 ist jetzt eine Weile unser „kurviger Begleiter“ zunächst in einigen engen Kehren bergab nach Auw. Wer die heutige Route vielleicht in umgekehrter Fahrtrichtung angeht, dem sei hier ein wunderschöner Biergarten empfohlen. Im Alten Pfarrhaus in Auw lässt es sich wunderbar rasten
http://www.pfarrhaus-auw.de/ SAM_2625
Überhaupt beschleicht einen bei der Talfahrt in das Örtchen das Gefühl, dass man versehentlich in die Welt der Modelleisenbahnbauer geraten ist. Knuffiger Ort im romantischen Kylltal und eine kleine Bahnlinie obendrein → Märklin H 0 eben.
Weiter geht es über Idenheim nach Meckel. Wahrscheinlich ist es uns jetzt noch zu früh, um in unserer altbekannten Raststation dem „Landgasthof Herrig“ in Meckel Station zu machen.

Also setzen wir unseren Weg auf der L 2 nach Wolsfeld fort und befahren die „Bergrennstrecke Wolsfelderberg“ in Rennrichtung nach Holsthum. Mit einer Streckenlänge von 1.640 m ist der Wolsfelderberg die kürzeste Bergrennstrecke Deutschlands. Dennoch sollte man die Streckenführung mit ihrer 9%igen Steigung nicht unterschätzen, da die Straßenbreite gerade einmal 5 m beträgt. Die Ideallinie ist also schmaler als man glauben mag. Der Streckenrekord mit den Formelfahrzeugen steht seit 2004 auf einer Zeit von 1:00,090 min. Der Rekord mit einem Tourenwagen (Lancia Delta S 4) ist mit 1:01,891 min. nur unwesentlich höher. Für uns nicht zur Nachahmung empfohlen.

Je nach Startzeit für unsere heutige Tour könnte jetzt das Zeitfenster für ein Mittagsmahl erreicht sein. Wem also nach einer Pause ist der kann, kurz vor unserer nächsten relevanten Kreuzung, rechts am Landgasthaus Oberbillig einkehren und gemütlich Verpflegung aufnehmen.
http://www.landgasthaus-oberbillig.de/

Ansonsten biegen wir direkt an der besagten Kreuzung nach rechts ab in Fahrrichtung Mettendorf (Neuerburg) auf die L4, um nach knapp 2 km nach rechts auf die L 7 abzubiegen. Über Peffingen und  Wettlingen geht es auf der mittlerweile topfeben instandgesetzten L 7 schön kurvig in Richtung Oberweis.
In Oberweis angekommen benutzen wir nur kurz die B 50 in Richtung Sinspelt (Vianden).

Bereits nach einem knappen halben Kilometer führt unser Weg erneut nach rechts auf die K 65 in Richtung Baustert. Etwa 400 m hinter der Ortslage Baustert biegen wir links auf die K 64  ab, der wir dann über Rußdorf bis zur Kreuzung der L 8 nach Utscheid folgen. Jetzt sind wir schon bald in fast heimatlichen Gefilden, weil wir Orte und Strecken bereits von anderen Touren gut kennen, denn an der nächsten Kreuzung landen wir knapp hinter Sinspelt an der L4 nach Neuerburg.

Wir rollen in die Ortslage Neuerburg ein und visieren die gut sichtbare Burg im Ortszentrum an, denn dort biegen wir nach links auf die K 50 ab. Wer bislang noch nicht pausiert hat, der/die kann unmittelbar nach dem Abbiegen rechts auf den Marktplatz auffahren und in Kylls Cafe einkehren. Bei gutem Wetter auch gerne auf der Außenterrasse Platz nehmen.
https://kyllscafe.de/

Über das kleine Kreutzdorf führt unser Weg nach Koxhausen. Jetzt kreuzen Mühlen unseren Weg. Zunächst landen wir in Herbstmühle.
Der Name geht nicht auf die uns bekannte Jahreszeit zurück, sondern auf den Eigennamen Herbert. So ist dann wohl mit der Zeit und auch etwas der Mundart geschuldet aus der Herbertsmühle die Herbstmühle geworden.
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In der Folge biegen wir in einer Linkskurve links nach Gaymühle ab und folgen dem Streckenverlauf am Gaybach weiter bis nach Rodershausen. In der Ortslage Rodershausen geht es für uns rechts ab und nur kurz (etwa 1 km) folgen wir dem Verlauf der L 1 bis wir rechte Hand den Thielenhof sehen. Jetzt ist für uns Zeit wieder einmal unseren europäischen Nachbarn das Großherzogtum Luxemburg aufzusuchen. Links ab auf die L 10 nach Gemünd und bei wunderbar ruhiger Streckenführung hinab zu unserem Grenzfluss Our.

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Wenn wir diesen überquert haben wieder nach links in Richtung Vianden. Zu Beginn waren wir ja bereits im philosophischen Bereich unterwegs und genau dies passt jetzt auch auf unsere Streckenführung: Es gibt keinen Weg zum Glück – Glücklich sein ist der Weg. Zum glücklich sein fährt Flying Haggis die N 10 (also auf der luxemburgischen Seite, die Sauer zu unserer Linken) bis Stolzemburg und überquert dann bereits wieder die Sauer um auf deutsche Gefilde zu gelangen.

Auf der K 47, wunderbar geschwungen, hinauf bis zur nächsten Kreuzung und dann nach rechts auf der L 1 über Bauler nach Obersgegen.
Der andere Weg zum glücklich sein lässt uns einfach auf der N 10 verbleiben und durch das Städtchen Vianden rollen. Dank unserem Mitblogger „Rudi Rüpel“ haben wir hier auch eine gute Station zum Speisen gefunden und wer auf dem Hungerast sitzt kann hier seine Kohlenhydratspeicher auffüllen.

http://www.hotelvictorhugo.lu/

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Nicht ohne zuvor das obligatorische Foto der Burg Vianden für das heimatliche Poesiealbum zu fertigen.
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Zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert erbaut, zählt die Burg sicherlich zu den imposanteren Anlagen ihrer Zeit und war Wohnsitz der mächtigen Grafen von Vianden, die auch recht gute Beziehungen zum deutschen Kaiserhof pflegten. Erinnern wir uns noch an unseren letztjährigen Ausflug der uns auch durch Dasburg führte? König der Niederlande, Herr von Dasburg? Ja, die Niederlande sind näher als man denkt. Auch in Vianden hatte das holländische Königshaus lange die Finger mit im Spiel und bei der langen Aufzählung der Titel des holländischen Königs taucht auch Graf von Vianden auf. Die restlichen Titel erspare ich mir hier an dieser Stelle, weil es derart zeitaufwendig ist, dass schon einmal das warme Buffet über die Aufzählung erkalten kann.

Es geht für uns weiter auf unserer heutigen Runde und selbst Ortsunkundige haben sicherlich bereits bemerkt, dass wir schon in grober Richtung zu unserem Ausgangsort unterwegs sind. Diejenigen, welche die Variante Obersgegen auf deutscher Seite gefahren sind biegen an der Kreuzung nach rechts auf die B 50 in Richtung Vianden ab, ohne aber den Ort zu erreichen. Einige Meter nach einer (Rechts-) Spitzkehre führt uns der weg links ab in Richtung Roth an der Our auf die K 5.

 

Die „Vianden-Variante“ fährt durch die Ortslage und dann dem Straßenverlauf am Restaurant „Victor Hugo“ folgend in Richtung deutsche Grenze. Dann ebenfalls der Wegweisung in Richtung Roth an der Our folgen.

Den Flusslauf zu unserer Rechten passieren wir auf der K 5 die Ortschaften Ammeldingen und Wallendorf bis wir an die Kreuzung zur L 1 gelangen, wo wir rechts abbiegen und dem Streckenverlauf nach Bollendorf folgen.

 

Übrigens unser Gaybach von eben mündet hier in Wallendorf in die Sauer. Auf der L 1, die hinter Echternacherbrück zur B 418 mutiert, bleiben wir bis Minden, wo wir kurz auf die L 4 in Richtung Irrel abbiegen.

Natürlich haben wir hier auch noch eine Variante für unseren Heimweg. Der orientiert sich stark daran wo jetzt unsere Präferenzen liegen. Haben wir bereits ausreichende Pausen gemacht und Nahrungsmittel zu uns genommen?

 

Dann an der Einmündung Minden links abbiegen.
Überkommt uns jetzt ein Hungergefühl stark gepaart mit einer Unterzuckerung? Dann auf der B 418 bleiben und entweder in Wintersdorf bei „Hildes Bauernstübchen“ über die Kuchentheke herfallen oder ein Stück weiter in Mesenich im „Johannishof“ die gewerkschaftliche Pause einlegen. Von dort ist es nur noch der berühmte Katzensprung zu unserem Ausgangsort Trier.

Bevor unsere „Abbieger“ in die Ortslage Irrel gelangen geht es für sie erneut rechts ab in Richtung Eisenach, Helenenberg auf die wunderbar „renovierte“ L 40. Wunderschön kurvig geht es hier bergan nach Eisenach und im weiteren Verlauf gelangen wir über Helenenberg nach Welschbillig. Zwischenzeitlich sind wir auf der B 422 und landen in Kordel. Da war doch was heute am frühen Morgen?

Weil wir aber auf dem Heimweg sind und da auch ruhig einmal eine D-Zug-Variante einspielen können bleiben wir auf der B 422 bis Trier-Ehrang und damit sind wir fast schon wieder „zu Hause“ oder an unserem Ausgangsort angekommen. Nur noch wenige Kilometer und wir sind wieder im Zentrum von Trier und haben heute eine wunderbare und kurvige Wegstrecke ohne Ziel hinter uns gebracht.

War es heute der Weg zum Glück ODER war doch Glücklich sein unser Weg? Das bleibt jedem in seiner Bewertung selbst überlassen.

Der Weg ist das Ziel – Teil I

30 Samstag Apr 2016

Posted by flyinghaggis2015 in Anderstouren

≈ 2 Kommentare

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Bei gewissen Ausfahrten ist es für mich gar nicht wichtig welches Ziel die Tour jetzt letztendlich haben soll. Einfach drauflos ist die Devise und es wird sich schon ergeben wo wir abschließend landen. Oftmals ergeben sich unter diesem Aspekt die schönsten Routen, wenn man einfach vom angestammten Weg plötzlich eine bis dato nie bewusst erkannte Abzweigung erspäht und dieser neuen Streckenführung buchstäblich auf den Grund geht. Unter dieser Maxime hätte ich die heutige Tour auch „Links und Rechts der Bundesstraße“ nennen können.

Also verlassen wir heute Trier zu unserer knapp 200 km langen Tour auf der B 51 stadtauswärts in Richtung Konz / Saarburg um kurz vor der Stadtgrenze an der letzten Ampelanlage nach links auf die B 268 in Richtung Pellingen abzubiegen. Nur kurz verbleiben wir auf der Bundesstraße um nur wenige hundert Meter hinter den letzten Häusern nach rechts auf die K 6 in Richtung Niedermennig (Konz) abzubiegen.

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Der Vorfahrtsstraße folgend rollen wir durch den kleinen Ort und biegen alsbald an der nächsten Kreuzung nach links ab (L 138).

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Dieser Route, von den einheimischen liebevoll Tälchen genannt, folgen wir weiter gemächlich bis nach Krettnach. Unschwer erkennbar ist das alte Umlauftal der Mosel vom Weinanbau geprägt. Ortseingang Krettnach biegen wir erneut nach links ab

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und folgen dem kurvigen Verlauf der L 139 wieder bergan zur B 268. Rechtsabbiegend verbleiben wir nur für ca. 1 ½ km auf der B 268 und erneut geht es links ab in Richtung Franzenheim (Pluwig) auf die L 139. Talabwärts in Richtung von Franzenheim fahrend genießen wir die Kurven und bei gutem Wetter die wunderbare Sicht über die Höhenzüge.

Ortsausgang von Franzenheim geht es kurvig bergan. Wir nehmen aber nicht allzu viel Schwung aus den Kurven mit, denn auf der Höhe geht es unmittelbar für uns wieder nach rechts (Orientierungspunkt: hinter der kleinen Baumgruppe) in Richtung Ollmuth. Dem Straßenverlauf der K 46 folgen wir jetzt nach Ollmuth und hier geht es auf der K 45 nach Obersehr.

Von Obersehr führt uns unser Weg über Lampaden (K 43 ) und Hentern (K 44) nach Baldringen und von Baldringen über die K 145 wieder in Richtung B 268, die wir wiederum nur „kurz touchieren“. Soll heißen an der Kreuzung rechts ab und wenige Meter (ca. 200 m) später nach links abbiegen in Richtung Vierherrenborn (L 140). Von dort gelangen wir automatisch auf die B 407 die wir über Irsch nach Saarburg befahren. Die B 407 können wir trotz unserer „Bundesstraßenphobie“ ruhig nutzen, da sie wirklich eine der kurvenreicheren Varianten ihrer Spezies ist.

Durch den Saarburger Ortsteil Beurig fahrend gelangen wir hinunter an die Saar und hier, der Beschilderung Mettlach / Merzig folgend, auf die B 51. Den Flusslauf der Saar halten wir jetzt immer zu unserer Rechten. Ortseingang von Serrig hat unsere Episode Bundesstraße bereits ein Ende und linksabbiegend folgen wir der K 139 in Richtung Losheim.

Wahrscheinlich wundert es jetzt niemanden mehr, dass wir uns an der folgenden Kreuzung wieder an der B 268 befinden.

Wem es jetzt nach einer Pause ist, der kann an dieser Einmündung (ca. 150 m zur Linken) das Gasthaus „Panshaus“ anfahren und dort rasten. Küche ist soweit okay, gute Hausmannskost.

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Vom Panshaus begeben wir uns nochmals kurz auf den Asphalt der B 268 in Richtung Losheim um die ungeliebte Bundesstraße nach etwas mehr als 6 km nach links in Richtung Bergen wieder zu verlassen.

Über Bergen auf der L 373 führt unser Weg nach Scheiden und von Waldhölzbach nach Rappweiler. Hier folgen wir zunächst der Beschilderung nach Weiskirchen (L 157) , um jetzt noch eine „kleine Schleife einzubauen“ und biegen am Ortsbeginn nach links auf die L 151 (Trierer Straße) ab. Nach nicht einmal 4 km Wegstrecke geht es diesmal mitten in einer schönen Waldstrecke nach rechts (K 69). Die führt uns knappe 4 km wunderbar durch den Hochwald zur B 407, der wir nach rechts in Richtung Kell (Hermeskeil) abbiegend nun für 6 ½ – 7 km folgen. In Höhe der Ortschaft Kell weist uns ein Wegweiser nach rechts die Richtung nach Grimburg (Wadern /Wadrill). Also nichts wie runter von der Bundesstraße und auf geht`s wieder auf kleine Kreisstraßen (K 74 / K 76)

Wir sind jetzt aber in einem Gewissenskonflikt der besonderen Art! Haben wir im „Panshaus“ bereits gespeist oder pausiert? Wenn NEIN: Ist uns nach einem gemütlichen und ruhigen Platz mit kleiner Gastronomie und einem schönen „Blick“? Dann bleiben wir für weitere ca. 5 km auf der K 74 und rollen, dem Streckenverlauf in Richtung Wadrill / Wadern folgend, zur „Hochwaldalm“. Nach ca. 5 km auf der K 74 weist uns hier der Weg links ab in den Wald. Die Hochwaldalm Wadrill ist die einzige Alm im Saarland. Jedes Jahr bringen Bauern aus dem Hochwald ihr Vieh auf die saftigen Weiden der Alm. Früher gab es sogar einen Hirten, der sich um das Vieh kümmerte. Heute ist die rustikale Almhütte ganzjährig bewirtschaftet und bietet kleine Speisen für ihre Gäste an.

http://www.hochwald-alm.de/

Die anderen biegen nach etwa 500 m nach links auf die K 76 ab und fahren nach Grimburg. Unschwer nachzuvollziehen wer Namensgeber des kleinen Hochwaldortes war. Natürlich die „Grimburg“, bei der es sich um eine ehemalige kurfürstliche Landesburg des Bischofs (Kurfürsten) von Trier handelt. Wahrscheinlich schon vor 1190 n. Chr. erbaut zählt sie zu den sieben trierischen Landesburgen (Arras, Ehrenbreitstein, Manderscheid, Neuerburg, Saarburg, Welschbillig und Grimburg) Am Ende der Ortsdurchfahrt Grimburg dann rechtsabbiegend auf die L 147 und in der Folge nach Wadrill. In der Ortslage Wadrill angekommen folgt unsere heutige Route jetzt der Wegweisung (links ab) nach Sitzerath auf der L 365.

Was soll ich euch jetzt sagen Leute? Im Grunde genommen kommt jetzt der Höhepunkt unserer heutigen Tour! Nur wird es wahrscheinlich nicht der komplette Höhepunkt, wenn WIR von dieser Station noch nach Hause fahren und dann unumgänglich noch unsere Maschinen nutzen müssen. ALSO bei der Planung dieser heutigen Anderstour vielleicht eine Übernachtung in dem Örtchen Sitzerath ins Auge fassen und dann mit reichlich HUNGER und Vorfreude in das Landgasthaus Paulus einkehren.

http://www.landgasthof-paulus.de/

Warum diese Umstände und die Übernachtung? Beim Chef des Hauses handelt es sich um den 3. Besten Sommelier in der Europa Trophee Ruinart und seine „Chefin“, die bezeichnenderweise den Nachnamen Essenpreis trägt, hat die Verantwortung für eine exzellente Küche. Wirklich ratsam bei der Auswahl der Speisen sind die von Hause aus vorgeschlagenen Alternativen 3- oder 4-Gang Menü mit individueller Zusammenstellung der Speisen. Der Chef des Hauses Hr. Nickel schlägt dann aus dem reichhaltigen Repertoire seines Weinkellers (alles „offene“ Weine) den, dem Gusto des Gastes entsprechenden, Wein für das jeweilige Gericht vor. Die Chance hier in einem noch „fahrfähigen Zustand“ das Lokal zu verlassen geht gegen Null. Also abwägen wo WIR heute unsere Schwerpunkte setzen! Zwei kleine Runden mit dem Motorrad verbinden mit einem exzellenten Menü und einer Übernachtung auf Grund des Weingenusses ODER wir lassen die flüssige Komponente im antialkoholischen Bereich und hängen unsere „Rückfahrtvariante“ unmittelbar an die Pausenstation (Wo auch immer wir sie gemacht haben) dran.

Also Start zur zweiten Runde vom Landgasthof Paulus in Sitzerath auf der L 365 nach Nonnweiler und von dort nach Otzenhausen. Wer möchte kann hier etwas für seine Allgemeinbildung in Sachen Geschichte tun und den Keltenring besichtigen.

http://www.keltenring-otzenhausen.de/

Die mit Kelten, Hunnen o. ä. nichts am Hut haben, fahren sicherlich trotzdem unter dem Schutz von Teutates auf der L 147 weiter an Neuhütten und Züsch vorbei und biegen dann oberhalb des Ortes nach rechts in Richtung Thiergarten auf die L 166 ab. Unversehens landen wir dann mal wieder an einer Kreuzung die uns mit einer Bundesstraße konfrontiert. Der B 327, auch Hunsrückhöhen-straße genannt, folgen wir rechtsabbiegend etwa 4 km bis wir hinter der Ortschaft Malborn der Wegweisung nach Beuren (Höhe Rothmühle) folgen und diesmal links auf die L 152 abbiegen. Ortsende Beuren bleiben wir nur noch etwa 700 – 800 m auf der L 152 und dann biegen wir nach rechts in Richtung Bescheid auf die L 148 ab.

Wie war das noch? Der Weg ist das Ziel! Also schnell noch die Kurven talabwärts an Bescheid vorbei mitgenommen. An der Zufahrt zum „Tourilokal“ Forellenhof vorbei und kurz hinter einem Nobelrestaurant (Landhaus St. Urban → 1 Michelinstern) links ab nach Naurath (Wald).

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Die Kurven der K 87 bergan nehmen wir noch auf die Schnelle mit.

Falls jemand unter uns ist, der bis jetzt keine der Anlaufstellen genutzt hat und nun auf dem „Hungerast“ sitzt, der kann in die Ortslage Naurath einfahren und sucht die Pizzeria „Da Luigi“ auf. Früher hieß die Gaststätte Wilddieb und eine gleichnamige Pension existiert noch immer. Also bei entsprechendem Hunger erfolgt hier der Einkehrschwung und die Aufnahme von Nahrungsmitteln.

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http://www.wilddieb-naurath.de/wilddieb-da-luigi/speisekarte/pizza/

Dann aus Naurath hinaus und nachdem wir die Autobahn passiert haben geht es an der nächsten Kreuzung erneut nach rechts weiter auf der K 85 über Neumehring zu unserer nächsten Abzweigung. Da wir jetzt fast unbemerkt Neu-Mehring passiert haben, zieht es uns hinunter an die Mosel in den ungleich größeren Ort Mehring. Also an der Einmündung der L 150 unweit der Autobahn rechts ab (ca. 600 – 700 m), unter der Autobahn hindurch und dann unmittelbar nach links, schön kurvig bergab nach Mehring (K 85). Wer von seinem Zeitfenster noch ausreichend Luft hat kann jetzt noch einmal Geschichtsunterricht zum Anfassen erleben. Wir sind bei unserer Anfahrt in den Moselort genau auf der richtigen Flussseite um noch einen schnellen Abstecher in die „Villa rustica“, eine alte römische Villa aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., zu machen.

http://www.trier-info.de/roem-villa-mehring-info

In Mehring angekommen folgen wir der Mosel zu unserer Linken auf der B 53 dem Streckenverlauf bis nach Schweich. Also ich für meinen Teil vertrete die Auffassung, dass ein Eis immer noch irgendwie und irgendwo im Magen- Darmtrakt Platz findet. Dies ist jetzt nicht empirisch erhoben, aber mehrfache ausgiebige Selbstversuche haben diese Meinung bei mir gefestigt. Wer ein ähnliches Meinungsbild vertritt fährt, an dem Verteilerkreis Ortsanfang Schweich angekommen, die erste Ausfahrt rechts ab und findet nach ca. 100m zu seiner Rechten die „Weltklasseeisdiele“ Cortina.

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Also das Prädikat Weltklasse hat SIE nicht durch das Platzangebot verdient, dieses ist eher knapp bemessen, ABER durch die Qualität des Eises. Bei Fabiola und Plinio Soccol sind wir gut aufgehoben. Ein Blick in das Allerheiligste des Meisters, die Eisküche, zeigt dem geneigten Betrachter, dass Plinio Soccol nicht nur das richtige Händchen für die Eiszubereitung hat, sondern auch ein Herz für uns Motorradfahrer. Die Fotos zeigen eindeutig, dass es von Vorteil ist wenn man Treiber der Frecce Tricolori ist und irgendetwas aus italienischer Manufaktur durch die Landschaft treibt. Flying Haggis „kontrolliert“ regelmäßig die Produkte und muss infolgedessen über die Sommermonate peinlich darauf achten, dass die Kalorientierchen nicht die Kombi enger nähen.

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Eis erledigt? Dann geht es über die Moselbrücke und im Anschluss unmittelbar nach links über Longuich und Fastrau nach Fell. Für erfahrene Anderstourer erübrigt sich jetzt die weitere Streckenbeschreibung, denn die Route über die alte Bergrennstrecke hinauf nach Thomm ist bereits mehrfach Bestandteil unserer Touren gewesen. Ebenfalls der dann folgende Streckenverlauf, der uns über Waldrach und Korlingen wieder zurück nach Trier führt. Ein schöner kurviger Abschluss zum Ende unserer heutigen Tour → Der Weg war unser Ziel und an schönen Eindrücken sowie gutem Essen hat es uns heute wieder einmal nicht gemangelt!

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Auf bald – im Hochwald!

Saisonabschluss ODER „Die Stille des Herbstes“

16 Freitag Okt 2015

Posted by flyinghaggis2015 in Anderstouren

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Schlagwörter

Goldener Herbst, Herbst in der Eifel, Saisonabschluss

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Der ein oder die andere von uns fährt sicherlich das ganze Jahr Motorrad und genießt auch in den Monaten Dezember bis Februar an sonnigen Tagen recht allein mit sich und seiner Maschine unterwegs zu sein. Das Gros von uns wird aber in Kürze die Maschinen winterfertig machen und in der Garage oder im Keller einmotten.

Also machen wir uns auf und drehen zum Abschluss noch eine kleine Runde. Etwas kürzer als sonst, damit uns der kühle Herbstwind nicht allzu sehr durchs Leder oder die Textilkombi pfeift, lassen wir es heute mit etwa 160 km und ca. 3 Stunden reiner Fahrzeit gut sein.

Ich mag den Herbst mit all seinen Farben, dem ganz speziellen Licht und der Ruhe.

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Für uns heißt es aber aufpassen, denn der Wind hat schon einiges an Laub auf unsere Strecken drapiert und gemeinsam mit dem Frühnebel und seiner Feuchtigkeit kann dies eine unangenehme Mischung für uns werden. Also Obacht – vor allem in den dunklen Waldpassagen.

Heute rollen wir einmal ganz anders aus Trier heraus. Über die Konrad-Adenauer Brücke geht es in den Trierer Westen, konkret in den Stadtteil Euren. Kurz hinter dem Hotel Eurener Hof biegen wir rechts ab in die Burgmühlenstraße, die eine Widmung als Kreisstraße hat (K 3). Zur weiteren optischen Eingrenzung der „Einmündung“, wenn ihr bei der Volksbank in die Straße einbiegt – Alles richtig gemacht. Die weitere Straßenführung zwingt euch in die St. Helena-Straße und in der Folge geht es bergauf in Richtung Herresthal auf der K 1. Nach wenigen Metern glaubt man bereits nicht mehr nur kurz zuvor eine „Großstadt“ mit 100.000 Einwohnern verlassen zu haben. Wunderbar führt uns die K 1schön kurvig durch eine Waldpasssage bergan und durch das kleine Örtchen Herresthal. An der nächsten Kreuzung biegen wir rechts ab und fahren kurz parallel zur Autobahn A 64, die wochentags die Berufspendler nach Luxemburg führt und an den Wochenenden die „Tankausflügler“. An der folgenden Kreuzung zieht es uns erneut nach rechts. Der weitere Straßenverlauf führt uns in die Ortslage Trierweiler und hier orientieren wir uns an der „gabelnden“ Kreuzung wiederum nach rechts. Nach nicht mal einem Kilometer Fahrt durch Trierweiler biegen wir diesmal nach links in Richtung Udelfangen ab. Schön ruhig ist unsere Streckenführung hier und auf den Höhenzügen können wir schon die ersten schönen Ausblicke genießen.

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In Udelfangen verlassen wir jetzt unsere K 1 erneut linksabbiegend, diesmal auf die K 7. Unser Streckenabschnitt ist jetzt „offizielles Naturschutzgebiet“ und die Passage hat auch im Sommer ihren Reiz, weil der dichte Wald kaum Sonne durchlässt und dann eine angenehme Kühle verbreitet. Heute könnten wir allerdings ein paar Grad plus gebrauchen und rollen talabwärts nach Wintersdorf. Wir wollen auf die B 418 an die „Sauer“, die wir schon von anderen Touren gut kennen und orientieren uns bei Ortseinfahrt Wintersdorf kurz nach links auf die K 8. Apropos „gut kennen“! Die Kreuzung zu der wir jetzt gelangen ist „bewährten Anderstourern“ bereits hinreichend bekannt. Zu unserer „Rechten“ haben wir „Hildes Bauernstübchen“ mit der bekannt guten Kuchentheke.

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Dafür ist es aber jetzt noch zu früh. Also höchstens „Proviant“ fassen, im Tankrucksack oder Koffer für die Pause verstauen und weiter geht es.

Altbekannte Wege erwarten uns also zunächst. Parallel zum Flusslauf der Sauer die B 418 über Ralingen nach Echternacherbrück. Wer etwas Zeit mitbringt für die heutige Tour und seine Geschichtskenntnisse etwas auffrischen möchte, der kann in Höhe Minden nach rechts abbiegen und in Irrel das Westwallmuseum besichtigen ( http://www.westwallmuseum-irrel.de/de/). An Sonn- und Feiertagen von 14:00 – 17:00 Uhr geöffnet, erfährt man hier Wissenswertes über die „jüngere“ deutsche Geschichte. Die ist im Bezug auf unseren „kleinen Nachbarn“ kein Ruhmesblatt. Metaphorisch betrachtet sieht es so aus, als ob ein paar Rabauken aus der „Oberstufe“ auf dem Schulhof einen Sextaner vertrimmt haben. Der Begriff „Fairness“ wird in Kriegszeiten überall „kleingeschrieben“ oder aus dem Wortschatz gestrichen – kein rein „deutsches Problem“. Am 10. Mai 1940 hatten die deutschen Truppen gg. 03:15 Uhr an „unserem Grenzfluss Sauer“ die luxemburgische Grenze überschritten. Die sogenannte „Schusterlinie“, eine Art Westwall im Miniformat und ohne jeglichen militärischen Nutzen, stellte keine nennenswerte Barriere dar. In den Abendstunden des 10. Mai 1940 war das kleine Nachbarland bereits von deutschen Truppen besetzt. Vielleicht macht dies klar, warum der ein oder andere ältere Luxemburger den „Preißn“ noch mit einer gewissen Ressentiments begegnet. Geschichtsunterricht beendet.

Der Rest von uns verbleibt auf der „deutschen Seite“ und rollt über die L 1 bis Bollendorf. Dort der „abknickenden Vorfahrt“ folgen und nach ca. 200 m links ab in die Wallendorfer Straße. Es geht bergan und in schönen Kurven folgen wir dem Streckenverlauf der L 1 über Körperich nach Obersgegen. Wir sind jetzt im „Naturpark Südeifel“ unterwegs. Wie immer bei unseren Touren „viel Landschaft“.

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In Obersgegen angekommen, wollen wir im Grunde genommen erst einmal auf der L 1 bleiben. Dafür müssen wir in der Ortslage Obersgegen linksabbiegend (Richtung Vianden) „kurz“ auf die B 50, um bei den „letzten Häusern“ (zu unserer Linken → nach ca. 350 m Wegstrecke) nach rechts abzubiegen. Nach 6,5 – 7 km verlassen wir kurz unsere L1 um eine „Luxemburger Variante“ einzubauen. Es geht bei Waldhof links ab auf die K 47 und talabwärts führt uns die Route an und über Keppeshausen an die Sauer in unser Nachbarland. Hier biegen wir in Stolzembourg rechts ab auf die N 10 und bei Übereisenbach geht es bereits wieder retour nach Deutschland. Rechtsabbiegend über die Brücke und dann zurück nach Gemünd. In der Ortslage dann links ab und bergan auf der L 10 bis zur nächsten Kreuzung. Wer auf der Karte die Route nachvollzieht denkt jetzt sicher: Alles überflüssig, da macht Flying Haggis mit der Schleife nur sinnlos Kilometer. Wir bleiben direkt auf der L 1. Leute nehmt die paar Kilometer mit in Kauf. Streckenführung, Kurven und der wunderbare Blick werden euch entschädigen.

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An besagter Kreuzung haben wir jetzt zwei Alternativen. Einmal die schnellere Variante linksabbiegend über die L 1 an Karlshausen vorbei (dann ist es die L 10) nach Neuerburg. Oder die kurvigere Variante rechtsabbiegend auf die L 1 und nach einem knappen Kilometer in der Ortslage Rodershausen nach links auf die K 50. Deren kurvigem Verlauf folgen wir dann einfach über Gaymühle, Herbstmühle und Koxhausen bis wir zentral in der Ortslage Neuerburg ankommen, um nach rechts abzubiegen. Wer die L 10 er Variante fährt und dabei vom Hunger übermannt wird kann über Sevenig (bei Neuerburg) und die L 1 zur „Machtemes Mühle“ fahren. Das Essen ist gut bürgerlich und die Lokalität liegt recht idyllisch. Lädt also zur Pause ein.
( http://www.machtemes-muehle.com )  Die Anderen, denen es noch nicht nach einer kompletten Mahlzeit ist, halten auf dem Marktplatz in Neuerburg und kehren in „Kyll`s Cafe“ ein, auf ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee. Bei unserer K 50 Variante landen wir unmittelbar an der passenden Kreuzung und haben Markt und Cafe zu unserer Linken ( http://kyllscafe.de )

Raus aus Neuerburg sind wir jetzt auf der L 4 und folgen den Kurven in ihrem Verlauf durch Mettendorf bis Holsthum. Hier geht es in der Ortslage für uns links ab (oder besser gesagt eigentlich “geradeaus“) auf die L 2. Wir sind wieder einmal auf den Spuren der „Könige der Berge“, denn unser jetziger Weg führt uns genau auf die Route des „Wolsfelder Bergrennens“. Nomen est Omen geht es für uns kurvig, aber auf Grund unserer Streckenführung, entgegengesetzt der „Rennrichtung“ bergab nach Wolsfeld. Alljährlich finden sich hier am Pfingstwochenende die regionalen und nationalen Größen des Bergrennsports ein und messen sich in unterschiedlichen Klassen. Sogar Formelfahrzeuge waren hier schon vor Ort.

Wir bleiben weiterhin auf der L 2, überqueren die nahe Bundesstraße B 257, die in ihrem Verlauf „Tankwillige“ ins Großherzogtum Luxemburg oder in die Bierstadt Bitburg bringt und orientieren uns in Richtung Meckel. Hier waren wir auch schon einmal, als wir auf den Spuren „Roms“ wandelten oder fuhren. Von daher ist klar wo wir jetzt einkehren – nämlich ins „Landgasthaus Herrig“ in Meckel (Hauptstr. 20). Also lassen wir es uns jetzt zunächst einmal „gut gehen“ und genießen die ausgezeichnete Küche unseres Gastgebers Thomas Herrig.

Über die K 22 fahren wir jetzt nach Gilzem, überqueren die nächste Bundesstraße (die B 51) und rollen nach Welschbillig. Auch hier waren wir bei unserer „Romtour“ bereits und so kennen wir auch den nun folgenden kurvigen Streckenverlauf nach Kordel auf der B 422. Kaum zu glauben, aber auch eine Bundesstraße kann unser Gefallen finden. In der Ortslage Kordel folgen wir jetzt am Bahnübergang nicht der Vorfahrtsstraße, sondern der Wegweisung nach Butzweiler. Jetzt sind wir auf der L 43 und wundern uns wahrscheinlich wie „eng“ auch manche Landesstraßen in Deutschland sein können. Dem Straßenverlauf durch die komplette Ortslage Butzweiler einfach folgen und nach knapp 500 m hinter dem Ortsende biegen wir links ab um unsere finalen Kurven auf der K 24 in Richtung des Ortsteils Trier-Biewer in Angriff zu nehmen. Wieder aufpassen Leute, die Passage durch den Wald birgt mit nassem Laub die eine oder andere Möglichkeit die Reifenhaftung zu prüfen. Jetzt noch an den jeweiligen beiden Kreuzungspunkten jeweils rechts abbiegen und schon rollen wir parallel zum Flusslauf der Mosel zu unserer Linken in die Stadt Trier ein.

Das ist unsere Saisonabschlussfahrt, die sich aber auch zum Einrollen im Frühjahr eignet.

Wo WIR jetzt abschließend den Tag oder Abend ausklingen lassen ist natürlich jedem selbst überlassen. Ich rolle jedenfalls zu meinem „Trierer Einkehrtipp“ dem Restaurant „EXTERNES“. Ein schöner heißer Auflauf ist genau das Richtige für die jetzt kälter werdenden Abende.

 

Almaufstieg

09 Sonntag Aug 2015

Posted by flyinghaggis2015 in Anderstouren

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Schlagwörter

Höchstes Gasthaus im Saarland, Nahe, Schaumbergalm

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Heute machen wir wieder eine Tour, die wir in Deutschlands ältester Stadt beginnen lassen. Also starten wir in Trier und rollen uns, auf einem mittlerweile bereits bekannten Weg über das östliche Viertel Trier-Olewig, für die heutige Tour langsam ein. Wir biegen ab in Richtung Korlingen und folgen nun der Beschilderung nach Gutweiler (K 57).

Hier geht es für uns „streckentechnisch“ zunächst abwärts ins Gusterather Tal. In besseren Zeiten war hier eine bekannte deutsche Schuhfabrik beheimatet. Der Slogan „Reintreten und wohlfühlen“ hatte zu diesem Zeitpunkt keinen „aggressiven“ Hintergrund, sondern sollte den Tragekomfort der Produkte aus dem Hause ROMIKA besonders hervorheben. Alsbald geht es aus der Talsohle wieder bergan und wir müssen „aufpassen“, um unseren nächsten Richtungswechsel nicht zu übersehen. Es geht unverhofft links ab auf die K 53. Die führt uns entlang der alten Bahntrasse, die zwischenzeitlich zu einem gut frequentierten Radweg mutiert ist, weiter auf unserem Weg.

Wir passieren zu unserer Rechten einen Hinweis auf eine „Freilichtbühne“ und können erkennen, dass die Bewohner dieser Umgebung durchaus kreativ sind. Hier finden alljährlich „Karl-May-Festspiele“ statt und aus dem reichhaltigen Repertoire des Autoren werden hier Bühnenstücke mit viel Engagement aufgeführt. Bad Segeberg lässt grüßen.

An der nächsten Kreuzung orientieren wir uns nur ganz „kurz“ nach links auf die Landesstraße (L 143) und biegen nach gefühlten 100 m bereits wieder rechts ab in Richtung Ollmuth. Es ist ein ruhiger Streckenabschnitt den wir hier befahren. Viel Gegend, wenig Verkehr. Wer Landschaften zu genießen versteht, der kommt hier auf seine Kosten.

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Auf der K 45 und K 44 rollen wir nun gemütlich über Obersehr nach Lampaden und biegen hier in der Ortslage nach links ab. Kurz talabwärts, um an der nächsten Einmündung bereits wieder nach rechts auf ein kleines Sträßchen abzubiegen, dem wir dann über Hentern nach Zerf folgen.

Zunächst geht es bei unserer Tour in der Ortslage Zerf wieder links ab. Wer es etwas eilig hat kann jetzt eine etwas zügigere Variante wählen und bleibt auf der B 407. Die Anderen biegen kurz vor dem Ortsende links ab in die Manderner Straße (K 68), der wir über Mandern nach Waldweiler folgen. Unweit von unserer Strecke ist der größte Arbeitgeber der Region beheimatet. Die Firma Bilstein ist sicherlich dem ein oder anderen Freund von schnellen PKW-Fahrwerken ein Begriff.

In der Ortslage Waldweiler orientieren wir uns jetzt wieder in Richtung B 407 auf die wir, in der Folge rechtsabbiegend, kurz auffahren. Nach ca. 2,5 km verlassen wir aber bereits wieder die Bundesstraße nach links in Richtung Weiskirchen auf die K 69. Gemütlich geht es jetzt durch eine waldreiche Straße bis zur nächsten Kreuzung und dann erneut nach links (L 151) die Wegweisung nach Weiskirchen vor Augen.

Unser nächster Orientierungspunkt sollte Wadern sein und so verlassen wir Weiskirchen schon wieder auf der L 151. Die nutzen wir in der Folge wie eine Art „Umgehung“ und fahren nicht in der Ortslage Wadern, sondern in einem leichten Bogen um den Ort auf der L 151 zu umfahren. Dann geht es nach rechts auf die L 148 und über Dagstuhl und Lockweiler nach Primstal.

Da das jetzt irgendwie ein wenig fad war, folgen wir nicht dem direkten Weg nach Theley, sondern biegen vorher nach links in Richtung Selbach ab (L 134). Hier in der Ortslage dann der Beschilderung nach Tholey folgen. Jetzt sind wir fast schon an unserer ersten Pausenstation. Vor Tholey (am „Erlebnispark“) nach rechts abbiegen und dann nur noch hinauf zum „Schaumberg“, bzw. Schaumbergturm. Den haben wir bereits seit Selbach formatfüllend vor uns in Sichtweite und somit ist die Orientierung ein Kinderspiel.

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Hier machen wir jetzt unsere wohlverdiente Pause an der „Schaumbergalm“ und genießen die Aussicht. Mit 569 m ist der Schaumberg einer der höchsten Erhebungen im Saarland. Wohl deshalb wird die Schaumbergalm auch gerne einmal als „höchstes Gasthaus im Saarland“ bezeichnet. Wir haben hier ein gemütliches Plätzchen für unsere Rast und können auch eine Kleinigkeit essen.

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Das Angebot ist jetzt kein „kulinarisches Highlight“ aber gut bürgerlich und allemal essbar. Wer sich noch körperlich betätigen möchte kann die Aussichtsplattform des 36 m hohen Schaumbergturms besteigen. Die Anderen benutzen einfach den Fahrstuhl. Bei gutem Wetter kann man den Blick von hier bis in die Vogesen schweifen lassen. Das „zweifelhafte Panorama“ bis zum Kernkraftwerk Cattenom ist allemal drin.

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Alternativen haben wir natürlich auch am heutigen Tage oder für den Fall, dass jemand die Anderstour ein weiteres Mal unter die Räder nimmt und nicht komplett auf die Höhen des Schaumbergs möchte. Dann orientiert man sich von Selbach kommend in der Ortslage Theley nach rechts in die Tholeyer Straße und nach ca. 1,5 km biegen wir nach rechts in die Straße Zur Johann-Adams-Mühle ab. Die führt uns dann unmittelbar zu unserer Pausenstation dem Landgasthof Johann-Adams-Mühle (66636 Theley; Zur Johann-Adams-Mühle 1). Auch hier ein schöner Biergarten, idyllisch gelegen und gut bürgerliche Kost. Mehr braucht kein Mensch.

Irgendwann machen wir uns dann wieder auf den Weg und der führt uns zunächst einige Meter in „altbekannte“ Gefilde, nämlich in Richtung Selbach. Vor dem Ort biegen wir aber bereits nach Oberthal (L 134) rechts ab. In Oberthal wenden wir uns nach links auf die L 319 und folgen dieser über Güdesweiler und Deckenhardt nach Walhausen. Dort folgen wir der Beschilderung nach Wolfersweiler (L 322). Die folgende kurze Episode auf der B 41 beenden wir schleunigst in dem wir die Bundesstraße nach rechts wieder verlassen.

Wir sind jetzt auf der L 316 um einiges ruhiger nach Gimbweiler unterwegs. Kleiner und ruhiger geht immer, deshalb jetzt in Richtung Rückweiler auf die K 61 und dann in Richtung Fohren-Linden, um vorher an der Kreuzung nach links auf die L 347 und der Wegweisung Heimbach abzubiegen. Trotz Widmung als Landesstraßen ist die Streckenführung eine ruhige und deshalb scheuen wir uns auch nicht in der Ortslage Heimbach nach rechts auf die L 169 abzubiegen. Noch vor Ruschberg verlassen wir die L 169 in Richtung Reichenbach (L 176). Diesmal rein in die kleine Ortschaft und auf der L 172 auf zu unserer nächsten Raststation in Nohen.

Wir machen Pause im Cafe „Allerhand“ an der Hauptstraße 26.

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Nohen ist ein derart gemütliches, im besten Sinne „verschlafenes“ Örtchen, dass die Pause an der „Hauptstraße“ nicht gleichbedeutend mit „Lärm“ ist. Wir lassen uns den Kuchen schmecken und strecken unsere Glieder. Nohen ist eher denen unter uns ein Begriff, die eine gewisse Affinität zum Wandern haben. Die Traumschleife die in Nohen Start und Ziel hat wurde vom deutschen Wanderinstitut mit gigantischen 85 Punkten bewertet und ist allemal die Anstrengungen der „Begehung“ wert. Die kleine Brücke über die wir gerade gefahren sind hat wahrscheinlich ihre ersten Ursprünge bereits in der Römerzeit. Die „Besatzer“ hatten die Furt etwas „ausgebaut“, um ihre beiden großen Heerstraßen Mainz – Trier und Mainz – Metz miteinander zu verbinden.

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Wie bereits nach unserer ersten Rast fahren wir auch jetzt erst einmal wieder in die Richtung aus der wir gekommen sind. Von Nohen führt unser Weg auf der L 173 nach Kronweiler. Hier geht es in der Ortslage rechts ab auf die K 14 in schönen Windungen durch den Wald nach Sonnenberg-Winnenberg. Wir bleiben auf der K 14 bis Oberbrombach und nutzen ein kleines Teilstück der B 41 bis Rötsweiler. Die Kurven talabwärts hinter Oberbrombach lassen diesen kurzen Frevel der Nutzung einer Bundesstraße legitim erscheinen.

In Rötsweiler orientieren wir uns nach links (K 19)und nehmen „noch schnell“ über Mackenrodt und Hettenrodt (K 20) nach Siesbach (L 175) ein paar Kurven mit.

Wir setzen unsere Fahrt jetzt auf der L 175 fort und gelangen über Leisel zum „Sprudelort“ Schwollen.

Anmerkung: Wer nach der zweiten Pause bereits unter Zeitdruck geraten ist, hat die Möglichkeit diese aktuelle Streckenführung etwas abzukürzen. Diese Variante würde dann ab Kronweiler auf der L 173 nach Niederbrombach und von dort über Wilzenberg auf der K 16 nach Schwollen führen.

Von Schwollen geht es auf der K 15 weiter nach Hattgenstein und in der Folge landen wir wieder an einer Kreuzung, die uns keine andere Wahl lässt als eine Bundestraße zu nutzen. Also für 5 – 6 km drauf auf das ungeliebte „Ding“ und dann an der nächsten Kreuzung mitten im Wald und irgendwo im Nirgendwo nach links ab auf die L 164 nach Deuselbach (Thalfang).

Unmittelbar hinter der Ortslage Deuselbach biegen wir rechts ab auf die K 118 in Richtung Hoxel und dort an der Kreuzung nach links auf die K 100 bis wir die „Hunsrückhöhenstraße“ oder auch B 327 erreichen und links abbiegen. „Eingeweihte“ und erfahrene „Anderstourer“ wissen schon was kommt! Nach ca. 4 km rechts ab nach Hunolstein und dann der Beschilderung „Hunolsteiner Hof“ folgen. PAUSE und essen. Hinweise zum Angebot im Hunolsteiner Hof erspare ich mir hier, weil SIE bereits mehrfach erfolgt sind. Also wäre es wie bestimmte „Nachtvögel nach Athen zu tragen“.

Vom Hunolsteiner Hof haben wir bereits häufig unseren Heimweg in Angriff genommen. Es ist also bereits ein reichhaltiges Angebot vorhanden, dem wir jetzt noch eine kleine Alternative hinzufügen. Es kann also dann jeder nach seinem Gusto die für ihn passende Route wählen.

Heute verlassen wir Hunolstein über (K 99) Weiperath in „grobe Richtung Morbach“. An der Kreuzung hinter Weiperath biegen wir nach links ab und erreichen über Rapperath (K 80) Merscheid. Nach einigen sanften Schwüngen auf der K 80 biegen wir nach links in Richtung Horath ab und folgen dem Streckenverlauf der K 81 bis „nichts“ mehr geht.

An der Einmündung (L 155) dann rechts ab und leicht abwärts bis „Papiermühle“. Hier kennen wir uns jetzt schon richtig gut aus und biegen links ab – grobe Richtung Trittenheim und Leiwen auf die L 128. Bei deren Widmung als Landesstraße kann es sich nur um ein „Versehen“ gehandelt haben. Kurvig geht es alsbald bergan und an der folgenden Kreuzung nach links zu unserer altbekannten Strecke durch das idyllische Dhrontal auf der L 148. Die nächste große Kreuzung (Büdlicherbrück) bringt uns an die „Verbindungstrasse“ von Trier zum Flugplatz Hahn – der L 150, der wir bis Fell folgen.

Was soll ich sagen – Natürlich machen wir wieder unseren üblichen und kurvigen Abschluss. In der Ortslage links ab in Richtung „Bergwerk“ und dann ab auf die „alte Bergrennstrecke“ (K 82) nach Thomm. Von hier talabwärts nach Waldrach (L 149) und dann wieder bergan nach Korlingen (K 12), um in der Folge, bei der Einfahrt nach Trier über die Höhenstadtteile, bei guter Sicht den wunderbaren Blick auf Deutschlands älteste Stadt zu genießen.

Was haben wir noch genossen? Einige richtig gute Pausenstationen, die wir durchaus bei anderen Touren wieder einflechten können. Weil wir zu Orten wo wir gut aufgenommen werden auch gerne wieder hinfahren.

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