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Schlagwort-Archiv: Originale

Originale – Teil II

03 Freitag Mai 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Sparte A

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Gunnar, Originale

Zum Themenfeld „Originale“ hatte ich ja bereits einen Beitrag vor etwas längerer Zeit.

https://flyinghaggis.net/2015/11/27/originale-oder-die-besondere-spezies-motorradfahrer/

Von daher wird es höchste Zeit sich um ein weiteres Original zu kümmern und es gibt wohl kaum Einen der diesen Begriff eines Originals mehr verkörpert als unser Gunnar.

Schaut man bei den Szenetreffs oder auf den Parkplätzen an Rennstrecken nach den dort geparkten Motorrädern, dann sieht man fast nur neues Material. Es hat sich viel getan auf dem Sektor Motorrad in den letzten Jahren. Technische Helferlein haben Einzug gehalten und erleichtern den Treibern die Handhabung. Alles gut – es trägt mit zu unser aller Sicherheit bei.

Bei Gunnar ist alles anders. Beim Thema Motorrad hat er ein Funkeln in den Augen. Die pure Lebensfreude und der pure Spaß, gepaart mit Interesse am Objekt Motorrad, der Technik und dem Thema fahren.

Aber diese Freude hängt bei Gunnar überhaupt nicht mit irgendwelchen technischen Neuheiten und Errungenschaften auf dem Motorradmarkt zusammen. Damit kann er irgendwie gar nichts, aber auch so wirklich gar nichts anfangen. Bei ihm darf ein Motorrad ruhig vibrieren und eine dementsprechende Geräuschkulisse entwickeln. Das sind zwar alles Maschinen, aber auch irgendwie lebendig. Und so wundert es den Besucher auch nicht sonderlich, wenn man als Gast das Wohnzimmer von Gunnar und seiner Frau Gertrud betritt.

Wo man vielleicht bei anderen Leuten eine Designercouch von Rolf Benz antreffen würde oder eine Skulptur, da steht bei Gunnar eine Moto Guzzi 750 S aufgebockt und fahrfertig im Wohnzimmer. Irgendwie ja auch eine Skulptur und eine italienische obendrein.

Der absolute Hingucker. Wahrscheinlich war der Adler aus Mandello unmittelbar nach Verlassen der Fabrikhallen nicht in einem derartigen Topzustand wie jetzt, hier zu Hause, bei Gunnar. Wie frisch aus dem Ei gepellt steht SIE da die Guzzi, als Blickfang mitten in der Wohnung. Von dieser Baureihe, die unmittelbar vor der 850er Le Mans entstand, wurden nicht viele Maschinen gebaut. Nur ein paar Hundert haben den Weg zum Endverbraucher gefunden.

Irgendwie wundert es mich jetzt auch kein bisschen, dass ich in einer Ecke das Instrumentenbrett der berühmtesten deutschen Jagdmaschine aus dem II. Weltkrieg finde. Wie selbstverständlich hängen da die Armaturen der Messerschmidt ME 109.

Mit einem vorsichtigen Blick vergewissere ich mich ob nicht noch ein Baker-Schleudersitz als Fernsehsessel zu finden ist. -Fehlanzeige-. Wahrscheinlich habe ich Gunnar jetzt auf eine Idee gebracht und Gertrud gibt mir Tiernamen.

Italien mag er. Die italienischen Motorräder mag er auch. Also müssen zwangsweise ebenfalls Produkte aus Borgo Panigale im Fahrzeugbestand sein. Natürlich keinesfalls mit einem Zahnriemen. Sollen Ducatis stilecht bewegt werden, dann sollten SIE auch über eine Königswelle verfügen, die dann das Herzstück der Desmodromik ist.

Also finden wir eine alte 900er Mike Hailwood Replica genauso vor, wie eine alte 1000er S 2.

Die Mike Hailwood Replica ist ein 83er Modell, aber bereits mit der Verkleidung der 84er Baureihe. Schön steht SIE da, reduziert auf das Wesentliche, was die ersten Modelle ausgezeichnet hat, also nur mit ihrem Kickstarter.

Aus Bologna ist auch noch eine 1000 S 2 in Gunnars Besitz. Man kann sagen, dass diese Ducati aus dem Jahr 1985 eine absolute Rarität ist, denn Moto Thome, der bekannte Ducatihändler aus dem bergischen Land, hat seinerzeit hier Hand angelegt und die Maschine optimiert für den Rennstreckeneinsatz. Kein Gramm zu viel am Rahmen steht SIE da, wie neu aus dem Laden.

Euer Flying Haggis fühlt sich wie im siebten Motorradhimmel. An den Wänden hängen Bilder von Ausfahrten mit dem stolzen Besitzer, der natürlich mit Halbschale auf diesen Modellen unterwegs ist. alles andere wäre für ein „Windgesicht“, wie Gunnar eines ist, ein Stilbruch.

Aber da gibt es ja noch eine Manufaktur aus bella Italia, die richtig schöne und schnittige Motorräder hergestellt hat und die darf im Fahrzeugbestand von Gunnar natürlich nicht fehlen. Eine 1000 C 3 von Laverda in dem firmentypischen orange steht in der Garage. Die erste 1000er aus dem Hause Laverda und Vorläufer der bekannteren Jota-Modelle. In der Langstreckenszene waren die Laverdas wegen ihrer standfesten Motoren beliebt.

Ein Brot- und Buttermotorrad hat Gunnar natürlich auch im Fahrzeugbestand. Eine alte BMW R 60/5 steht da noch in der Garage und hat viel zu erzählen. Bei größeren Urlaubstouren wurde nämlich die BMW als „Maultier“ genutzt, da sie im Vergleich zu den Italienerinnen doch ein Mindestmaß an Komfort in die Waagschale werfen konnte. So kann die „Gummikuh“ auch von der ein oder anderen Tour u. a. auf den Balkan in den 90er erzählen.

Gunnar ist ohnehin ein Weltenbummler und das war auch immer mit dem Thema Motorrad eng verbunden. So waren er und seine Frau Gertrud schon 1983 mit „dem ersten richtigen Motorrad“ einer Yamaha XS 400 mit Sack und Pack, sprich Zelt, Schlafsack, Rucksack und Gepäck bis hinunter nach Portugal.

Richtig Ruhe findet unser Gunnar mit seinen jetzt bald 59 Lenzen aber nicht. Das neueste Projekt steht noch „gestrippt“ in der Garage. Ursprünglich hörte das was man da sieht auf den Namen BMW R 100 S. Wenn SIE fertig ist und das kann nicht mehr lange dauern, dann steht da eine BMW Scrambler made by Gunnar. Wahrscheinlich würde man jede BMW Ninety dafür stehen lassen.

Und dann kommt es so, wie es unter Motorradfahrern häufiger vorkommt. Es wird bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen Benzin geredet. Abschließend steht schon lange bei mir fest. Wenn Gunnar kein Original ist, dann gibt es in diesem Sonnensystem keine Originale mehr. Wahrscheinlich wurde genau für ihn der Begriff geprägt.

 

Originale ODER die „besondere Spezies“ Motorradfahrer

27 Freitag Nov 2015

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Originale

Irgendwie lebt unser „Motorradfahrerleben“ doch auch von seinen Originalen. Zumindest für meine „Vergangenheit“ hatten diese „Typen“ immer eine gewisse Rolle gespielt, weil allein ihr Auftritt bereits für Erheiterung beim Rest der „Gemeinde“ sorgte.

Zwei dieser „Spezialisten“ aus diesem erweiterten „Bekanntenkreis“ hörten eigentlich auf den „Rufnamen Peter“. Allerdings nutzte niemand aus der Szene diese „Ausführung“ aus den Geburtsurkunden und Ausweispapieren. Den Ureinwohnern der Vereinigten Staaten nicht unähnlich waren diese beiden mit entsprechenden „Ergänzungen“ versehen, die ihren „Allerweltvornamen“ zu einem absoluten Unikat machten.

Da war zum einen im Bereich Trier unser „Kippen-Pit“. Unbedarfte Leser könnten jetzt zunächst assoziieren, dass dieser „Kriegsname“ von einem etwas maßlosen Konsum von Tabakwaren herrühren könnte. Dem ist nicht so – die „Namensdeutung“ ist doch etwas komplexer. Unser „Kippen-Pit“ war lange Zeit im Besitz einer Mülldeponie in der Nähe von Trier, bevor diese dann ins kommunale Eigentum wechselte. Mülldeponie = Müllkippe ergo, da Müllkippen-Pit zu lang → „Kippen-Pit“.

Unser „Kippen-Pit“ war im Großraum Trier mit seiner „BMW R 90 S“ unterwegs. Die 90 S war das Spitzenprodukt der Strich 6er Baureihe und im Grunde genommen mit ihren 67 PS der „Urahne“ der „bayerischen Superbikes“. Natürlich in dem berühmten „Daytona-Orange“.

Ich habe in all den Jahren unseren „Kippen-Pit“ niemals in einem den „Sicherheitsansprüchen“ konformen Motorraddress gesehen. Im Sommer begegnete er einem im „Stadtbetrieb“ meistens mit offenem, kurzärmligem Hemd und Shorts. Seinen Jethelm hatte er ebenfalls so gut wie nie mit dem Kinnriemen geschlossen, weil dies „im Stadtbetrieb“ seiner Meinung nach überflüssig war.

„Ich fall´ doch nitt auf die Fress`!“

Gekannt (zumindest vom Sehen) hatte IHN im Großraum Trier so ziemlich JEDER/JEDE. Das lag auch an seinem unverkennbaren Erscheinungsbild. Langer graumelierter Bart – es sah auf den ersten Blick aus, als ob der bekannteste Sohn der Stadt Trier, Karl Marx, auf einer BMW R 90 S unterwegs ist. Der Ur-Trierer an sich ist etwas rustikal im verbalen Umgang miteinander, was bei dem einen oder anderen Gast unserer Stadt auf Unverständnis stößt oder zumindest zu ungläubigem Kopfschütteln führen kann.

So kam es mehr als einmal vor, dass unser „Kippen-Pit“ an einem unserer „Sommer-Treffs“ mit seiner Gummikuh erschien und uns mit breitem Grinsen fröhlich mit

„Tach ihr Arschlöcher!“

begrüßte. Dies war keineswegs despektierlich oder in irgendeiner Form als Beleidigung für die Anwesenden zu werten. Es war eher eine „moselfränkische Zusammenfassung“ für: Hallo Jungs, wie geht es Euch? Insofern erntete unser „Kippen-Pit“ auch meistens Gelächter oder die mehrstimmige Info: „Alles klar Pit!“ Dies führte dann meistenteils zu noch mehr befremdlichem Kopfschütteln bei „auswärtigen Fremdlingen“.

Originale gibt oder gab es aber nicht nur in Trier. Eine lange Zeit trieb sich der Schreiber dieser Zeilen auch im Großraum Köln / Bonn herum. Der absolute Motorrad-Szene-Treff war dort immer der „Köln-Bonner-Verteiler“. Für nicht Ortskundige – das war der Verteilerkreis den man am Ende der A 555 befuhr um über den Militärring in Köln „einzufallen“. Hier war nicht nur eine „Tanke“, sondern auch immer eine Gaststätte mit wechselnden Besitzern und der Möglichkeit der „kundigen Menge“ vor Ort die Maschinen zu präsentieren.

Allein schon die „Köllsche Mundart“ war bei mir immer für ein Schmunzeln gut. Selbst reine Sachvorträge erreichten bei diesem Dialekt bereits den Status einer exzellenten Büttenrede im Karneval. Hier traf sich also ALLES aus dem Großraum in und um Köln um „Benzingespräche“ zu halten ODER aber schnell noch gemeinsam und immer wieder in unterschiedlicher Zusammensetzung, die ein oder andere „zügige“ abendliche Tour in Angriff zu nehmen. Das ging vom „Bergischen“ über das Siebengebirge und den Rhein bis hin zum „Ring“.

Und hier war dann unser „anderer Peter“. Bei seinem erstmaligen Erscheinen bei einer meiner ersten Touren zum „Verteiler“ rieb ich mir etwas verstört die Augen ob des merkwürdigen Anblicks. Da tauchte EINER mit seinem Motorrad und „Lederkluft“ auf und hatte über die Lederhose eine „RADFAHRHOSE“ gezogen. Auf Nachfrage bei meinen Bekannten wer oder was DAS denn sei kam die Antwort

„Eiih, datt iss däh Prostata-Pitter!“

Die Antwort ließ keinerlei weitere Nachfrage zu, weil SIE in einem derartigen Tonfall erfolgte, als ob man gerade nach dem Namen der „komischen Kirche“ weit im Hintergrund gefragt hätte.

„Prostata-Pitter“ zelebrierte seine „Auftritte“. Ob er dabei wirklich an besagtem „körperlichen Gebrechen“ litt, welches er jedem/jeder erzählte OB man es hören wollte oder nicht, blieb im „Dunkel der Geschichte und Geschichtchen“ verborgen. Denn ob die Radfahrhose tatsächlich einen positiven Beitrag zu seiner „angeschlagenen Vorsteherdrüse“ beitragen konnte wage ich eher zu bezweifeln. Aber – der Glaube versetzt bekanntlich Berge.

Meistens begannen die Geschichten mit der Einleitung

„Hür ens Jung“

und dann erfolgte der „Sachvortrag“ warum und weshalb er z. B. diese „Botz“ über seine Lederhose gezogen hat.

Das sicherlich einige seiner Anekdoten dem Bereich „Märchen und Heldensagen“ zuzuordnen sind ist dabei im Grunde genommen zu vernachlässigen. Alles war irgendwie hörenswert und seine Zuhörerschaft hatte Tränen vor Lachen in den Augen. Es war die Kölsche Motorradfahrervariante der Geschichten aus 1.000 und einer Nacht mit Prinzessin Sheherazade. Nur statt der schönen Prinzessin eben mit „Prostata-Pitter“ und seiner Radfahrhose – also „etwas“ weniger Romantik und stattdessen „rustikales Volkstheater“.

„Prostata-Pitter“ fuhr eine Honda VF 1100 C. Richtig Leute, wir bewegen uns in grauer Vorzeit, den 80ern, als die Japaner noch dachten einen Chopper kreiert man indem einfach ein höherer Lenker und eine abgestufte Sitzbank auf eine Straßenmaschine montiert wird. Diese 1100er C hatte einen Motor im Rahmen stecken, der in seinen Ursprüngen aus einem „Sportler“ kam und seine Gene auch nicht verleugnen konnte. Also von choppermäßiger Fortbewegung wollte der Motor eigentlich nichts wissen.

Eines Abends erschien unser „Pitter“ komplett aufgelöst am Verteiler. Mit gehetztem Blick stieg er von seiner Honda und kam zu uns gestapft, immer wieder in die Richtung seiner „Anfahrt“ blickend. Also war natürlich eine mitfühlende Frage auf Grund der Szenerie logisch:

„Pitter, watt iss. Hast`e Harndrang?“

Nach erneutem „subversivem“ Blick nach hinten folgte die Antwort:

„Hür ens Jungs. De Schmier hat hinnen am Ring en Radarkontroll` gemäht. Wenn die kommen. Ich sinn` en halwe Stunn schon do!“

Merkliches Gemurmel in der Gruppe und dann die nächste Frage:

„Ja Pitter. Hann` se dich dann überhaupt geknipst?“

Jetzt richtet sich unser „Prostata-Pitter“ zur vollen Größe auf und antwortet triumphierend:

„Jo. Awer ich hann` enn Wheelie gemäht. Die hann` höchstens de Ölwann` und de Krümmer druff!“

Tosendes Gelächter am Platze. Das Problem an seinen „Geschichtchen“ war einfach, dass ER durchaus für den ein oder anderen „Kracher dieser Art“ gut gewesen war und man nie richtig abschätzen konnte – wann hat unser „Prostata-Pitter“ tatsächlich die Wahrheit gesagt und wann ist IHM bei seinen Erzählungen die Phantasie etwas zu sehr durchgegangen.

Kurzweilig war jeder Abend mit ihm und ich möchte die Momente nicht missen.

Wie sehen „eure Originale“ aus und WO habt ihr sie kennengelernt?

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