Wenn ich mich recht erinnere, dann hat ein schwergewichtiger bayerischer Politiker das Copyright auf diesen Hybridsatz aus englisch und deutsch.

Was hat das jetzt mit Motorrädern oder Motorradfahren zu tun?

Wahrscheinlich werden die kommenden Ausführungen jetzt massiv polarisieren. D. h. entweder Zustimmung oder die komplette Dosis an Ablehnung.

Was verstehe ich im Zusammenhang mit dem Thema „Motorrad“ unter everybody`s darling? Da kann ich als Hauptpunkt die „Landschaft“ der Testsieger nennen. Ein Vergleichstest jagt den nächsten und gaukelt dem geneigten Leser vor warum und weshalb jetzt gerade dieses oder jenes Modell so wahnsinnig viel besser, als das andere ist! Und wir fahren darauf ab, wie die Verkaufsstatistiken beweisen.

Leute – Fakt ist doch mal eines: Das Motorrad ist bei rationaler Betrachtung sicherlich das dümmste Fortbewegungsmittel mit dem wir unterwegs sein können! Bei Regen werden wir nass! Ein Fahrfehler, der im Auto lediglich einer etwas „größeren Lenkkorrektur“ bedarf, kann auf dem Motorrad böse enden. Die Physik und ihre praktischen Alltagsgrenzen begrüßen uns. Also entweder wir verformen unser „gutes Stück“ auf dem Asphalt für ein erkleckliches Sümmchen an Reparaturkosten oder (noch schlimmer) wir fügen uns selbst massiven körperlichen Schaden zu.

Und TROTZDEM fahren wir mit den „Dingern“! Komplett irrational und unvernünftig.

Aber jetzt werden wir urplötzlich in unserer Unvernunft und Irrationalität vernünftig und lassen uns von der Medienlandschaft sagen, was für uns als Individuen „seligmachend“ ist?

Ja, ich orientiere mich auch (hin und wieder) an Vergleichstests. Wenn ich eine Kaffeemaschine, einen Fernseher oder irgendein Küchengerät kaufe. ABER da steht der faktische Nutzen für mich im Vordergrund! Das Ding hat zu funktionieren und sonst nichts! Kaffee kochen, Teig kneten oder mir am Abend die Nachrichten zeigen. Ich stand noch nie mit einem Grinsen vor meinem Kaffeevollautomaten und habe mich einfach nur darüber gefreut, dass ich „ihn“ habe. Wie oft ich mit diesem Grinsen vor meinen Motorrädern stand habe ich nie gezählt und wäre wahrscheinlich jetzt ein Fall für einen Therapeuten (der hoffentlich auch Motorrad fährt, sonst wartet die „Geschlossene“ auf mich).

Was ich sagen will ist – lasst Euch nicht mit viel Zahlen- und Datenschnickschnack erklären was gut für Euch ist. Das Wichtigste beim Motorradkauf ist das Bauchgefühl (und das Herz). Unser eigener „Popometer“ sagt uns nach einer Probefahrt (und die ist bei jedem guten Händler drin) um einiges besser als jeder Vergleichstest OB dieses Ding jetzt zu uns passt oder nicht. Und auf diese irrationalen Signale sollte man dann auch bei dem unvernünftigen Kauf eines unvernünftigen Fortbewegungsmittels hören.

Möglicherweise landet man dann bei dieser Gelegenheit bei irgendeinem kleinen „Hinterhofhändler“ mit seinem „Nischenmarkenprodukt“ und wird gerade dort erstklassig bedient und „gewartet“. Dann noch am „nächsten Motorradtreff“ die erstaunten Blicke der „Testsiegerfahrer“ und das Gemurmel: „……..ach ja. Die gibt`s ja auch noch. Die war aber bei dem Vergleichstest gar nicht mit dabei!“

Spätestens jetzt wissen wir: Alles richtig gemacht! Spaß ohne Ende und ein Individuum (weil für mich jedes Motorrad lebt) für ein Individuum, denn

„Everybody`s darling is Everybody`s Depp“