
Heute fahren wir einmal anders aus Trier hinaus und begeben uns auf eine Tour mit alten Bekannten. Freundschaften und Bekanntschaften sollte man pflegen und gemütliche Einkehrstationen sind wie alte Bekannte. In der heutigen Zeit, wo uns mancherorts ein eisiger Wind entgegen bläst sollte es unser Bestreben sein genau DIE zu unterstützen für die wir gern gesehene Gäste sind.
Wir rollen also zunächst hinaus aus Trier und folgen der Beschilderung in Richtung Bitburg. Unser Intermezzo auf der B 51 ist aber ein Kurzes, denn noch in der Steigung geht es für uns rechts ab auf die L 44 und über Aach und Beßlich nach Butzweiler.

Hier geht es auf unserer alten Bekannten der L 43 weiter nach Kordel und von dort über Daufenbach nach Zemmer. Die Routenführung kommt uns bekannt vor und von daher haben wir auch kein Problem dem kurvigen Verlauf entspannt über Heidweiler, Greverath nach Bruch zu folgen.

Jetzt geht es auf das Revier der Kreisstraßen und auf der K 44 / K 45 über Bergweiler und Hupperath nach Minderlittgen. Der nächste größere Orientierungspunkt ist Manderscheid, das wir über Großlittgen erreichen.
Die Oberburg und Niederburg geben dabei ein schönes Fotomotiv ab. Beide Burgen sind durch den Flußlauf der Lieser voneinander getrennt. Wer sich fragt – Warum zwei Burgen in unmittelbarer räumlicher Nähe? Die Oberburg gehörte zum Herrschaftsterritorium des Kurfürsten von Trier und die Niederburg zum Großherzogtum Luxemburg. Die Tatsache, dass beide Herrschaftshäuser nur einen Steinwurf voneinander die Burgen errichteten deutet daraufhin, dass ihr Zusammenleben nicht von Harmonie geprägt war. Am letzten Augustwochenende jedes Jahres findet auf der Burg ein Mittelalterfest statt, das zahlreiche Besucher anlockt.

Jetzt geht es hinaus aus Manderscheid und über Pantenburg auf der L 16 zu unserer ersten Pausenstation nach Gillenfeld in das schöne Scheunencafe.

Hier sind wir schon bei dem eingangs erwähnten Punkt gern gesehen. Der Chef des Hauses hat extra für UNS Motorradfahrer in diesem Jahr gekennzeichnete Parkplätze ausgewiesen – DANKE SCHÖN. Irrtümlicherweise hielt ich die Markierungen bei unserem ersten Besuch 2020 für „Sperrflächen“ und parkte unsere „Sissy“ an anderer Örtlichkeit.
Direkt machte sich Enttäuschung breit: „Jetzt hab` ich euch extra die Parkplätze für die Maschinen markiert und Du stellst sie an die Seite!“

Natürlich wurde der Fauxpas direkt korrigiert. Derart positive Aktionen müssen schließlich umgehend goutiert werden.
Vom Scheunencafe geht unser Weg weiter am Pulvermaar vorbei. Ein schöner Platz zum innehalten und auch wieder ein schönes Fotomotiv.

Dann geht es über Lutzerath nach Bad Bertrich. Wir müssen noch schnell bei jemandem vorbeischauen die auch froh ist wenn sie motorisierte Zweiräder sieht.

Also geht es über Alf-Fabrik nach Bengel und hier in der Ortslage links ab in die Moselstraße nach Kröv. Für Motorradfahrer/-innen ist jetzt der Weg klar – es geht in die Winkelwerkstatt zu Elke Süwer.

Ampel auf Grün?

Also nichts wie hinein oder auf der schönen Terrasse Platz genommen. Der Auftrag ist klar: Wir lassen es uns gut gehen und genießen den Augenblick, denn wir warten nicht auf den perfekten Moment – WIR machen ihn uns selber. Gut gegessen und ein gutes Benzingespräch gehalten? Dann ist ja alles klar und wir fahren weiter. Schließlich müssen wir noch unserem Bildungsauftrag nachkommen. Hört sich jetzt an wie früher bei einer der furchtbaren Klassenfahrten. Versprochen – es wird um Klassen besser.
Wir fahren am Moselufer auf der B 53 entlang und über Ürzig in Richtung Bernkastel-Kues. Wir bleiben auf der „Kueser-Moselseite“, weil wir beim Ortseingang den weithin sichtbaren roten Backsteinbau ansteuern. Wir wollen nämlich in das „Zylinderhaus“. Okay – die Hardliner unter euch werden jetzt sagen: Haggis, du schleppst uns hier in ein Automuseum!

Stimmt – aber es sind auch einige wunderschöne Motorräder dabei und bei den alten Bürgerkäfigen sind sehr viele Teile dabei, die ich auch als Motorradenthusiast gerne in meiner Garage stehen hätte. Ihr findet hier traumhafte Fahrzeuge, die auch alle ein eigenes Gesicht haben und nicht, wie heutzutage, lediglich einen Einheitsbrei aus dem Windkanal darstellen.

Weiter geht es für uns und damit erst einmal auf die andere Moselseite nach Bernkastel und dann durch den Tunnel hinauf in Richtung Longkamp. Wir biegen aber bereits vorher rechts ab nach Monzelfeld und fahren dann über Gonzerath und Elzerath nach Merscheid. Die Ortsendungen -rath und -scheid hatten wir bereits alle hinsichtlich ihrer Herkunft abgearbeitet und lassen somit an dieser Stelle den „Klugscheißermodus“ aus.

Wo wir heute überall unterwegs sind. Eifel, Mosel jetzt auch noch der Hunsrück. Wir haben schon einen repräsentativen Querschnitt durch unser Bundesland erledigt. An Haag und Horath vorbei geht es nun wieder abwärts zur Mosel. Wir sind in Piesport gelandet und rollen jetzt an Neumagen-Dhron vorbei durch Trittenheim nach Klüsserath.

Lasst uns noch einen kleinen Abstecher machen. Es lohnt sich – schon allein wegen der schönen Aussicht und damit für ein schönes Fotomotiv. Zu Beginn der Ortslage Klüsserath biegen wir rechts ab in die Weinberge. Die aufmerksamen Fahrer/-innen unter euch haben den Punkt bereits ausgemacht. Es geht aufwärts zur Wetterstation von Klüsserath. Gut sichtbar oberhalb des Weinberges. Sie ist auch Ausgangspunkt für eine der vielen „Traumschleifen“ (Wanderrundwege) in der Region und gibt uns wieder einen wunderbaren Blick auf die Mosel frei. Wem nach einer Pause oder einer ruhigen Minute ist kann auf einer der Ruhebänke Platz nehmen und genießen.

Dann geht es für uns auf demselben Weg abwärts und an der Mosel entlang bis Mehring. Hier fahren wir über die Brücke und anschließend in wunderbaren Schwüngen auf der K 85 hinauf bis wir in Höhe der Autobahn A 1 herauskommen. Keine Angst – wir fahren keine Autobahn.
Hinunter geht es nun nach Fell, denn für den heutigen Abschluss müssen wir wieder die Bergrennstrecke in Rennrichtung hinauf nach Thomm fahren. Der Italiener Simone Faggioli hält mit 1:31,082 den Streckenrekord der Könige der Berge. Der Lauf zur Europameisterschaft ist aber bereits seit längerer Zeit Geschichte – einfach zu gefährlich.

Also nichts wie drauf auf die K 85, am Feller Bergwerk vorbei und bei Thomm wieder abwärts nach Waldrach.
Alles alte Bekannte und so geht es über Korlingen wieder hinein nach Trier. Überall schon einmal gewesen und doch auch wieder Neues gesehen und entdeckt. Wieder eine schöne Tour gemacht und tiefenentspannt genossen. Wie hat einmal der berühmte John Steinbeck so schön gesagt:
„Die Sklaven von heute werden nicht mit Peitschen angetrieben, sondern mit Terminkalendern.“
WIR lassen uns weder von Peitschen noch von Terminkalendern antreiben und WIR fahren dorthin wo WIR gern gesehene Gäste sind.
Viel Spaß beim Nachfahren!
Großartig! Vielen Dank für die Streckenbeschreibung. Spätestens im Frühjahr 2021 möchte ich mal mit dem Motorrad den Hunsrück besuchen. Viel über die Gegend gehört, nie dort gefahren. Deine Strecke könnte eine gute Basis für meine zwei-Tage-Tour sein.
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Einfach melden unter meiner E-Mail. Das Repertoire an schönen Strecken, wunderbaren Ausblicken und tollen Einkehrstationen ist schier unerschöpflich.
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