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Wir haben jetzt längere Zeit den Hunsrück nicht mehr unsicher gemacht und werden dies nun nachholen. Was macht man in der heutigen Zeit, wenn man sich nicht so ganz sicher ist wo denn die Reise hingehen soll? Richtig – man recherchiert digital in den unendlichen Weiten des Internets und macht sich alsdann analog auf zwei Rädern auf den Weg. Als Starwars-Fan der ersten Stunde sprang mir das Zwischenziel natürlich sofort ins Auge. Nahe-Skywalk – hat doch was von Luke Skywalker – also los.

Raus geht es aus Trier auf unseren üblichen Verdächtigen, die wir auf unseren Touren in Richtung Hunsrück schon häufig genutzt haben.

Von Korlingen (K58 / K 12) über Waldrach (L 149) und Lorscheid (L 149) geht es hinter Beschied hinab ins Dhrontal und dann über die K 128 nach Papiermühle. Diesmal geht es nicht in Richtung Mosel, sondern in die Berg- und Talbahn Hunsrück. Natürlich nicht auf den Hauptverbindungswegen, sondern auf unseren kurvigen Landstraßen der 2. und 3. Wahl. Hier haben wir unsere Ruhe und können Streckenführung und Landschaft ausgiebig genießen.


Also ab auf die K 81 und über Gräfendhron und Merschbach, an Haag vorbei nach Merscheid. Hier in der Ortslage links ab und über Elzerath nach Gonzerath.


Wir wollen ja auf unseren einsamen Strecken bleiben – also hinein nach Longkamp und in der Ortslage dann nach rechts auf die K 103 in Richtung Götzeroth und Kleinich abbiegen.

Wir huschen über die Kreuzung der Hunsrückhöhenstraße (B 327) und orientieren uns nach Rhaunen, unserem häufigen Dreh- und Angelpunkt bei Hunsrücktouren.

Für unsere weitere Routenführung bietet sich das Hahnenbachtal (L 182) an und beim namensgebenden Ort Hahnenbach biegen wir links ab auf die K 3. Über Hennweiler, Oberhausen und Karlshof geht es zum Schloß Dhaun.

Auf einer Anhöhe ca. 400 Meter Höhe ü. N. N. über dem Kellenbachtal liegt das Schloß Dhaun. Auf Grund seiner Lage gilt sie auch als Spornburg und war seinerzeit die Hauptburg der Wild- und Rheingrafen. Zeitlich ordnet man sie etwa mit dem Bau der Kyrburg bei Kirn ein. Schön gelegen mit dem wundervollen Blick ist sie allemal eine Fotopause wert.
Nur wenige Kilometer weiter ist unser nächster Anlaufpunkt – der Nahe-Skywalk.

Was soll ich euch sagen Leute? Wahrscheinlich hat der hochtrabende Name der Metallkonstruktion die Phantasie eures werten Erzählers etwas zu sehr angeregt.

Irgendwie machte sich leichte Enttäuschung breit. Etwa 7,5 m ragt der metallene Steg über die Bruchkante des Felsens und gibt den Blick auf das Nahetal frei. Möglicherweise bin ich aber zwischenzeitlich auf Grund der Vielzahl an schönen Aussichtspunkten derart verwöhnt, dass ich diesen Blick nicht entsprechend würdigen kann.

Wir schauen auf die vielbefahrene B 41 und sehen zu unserer Rechten einen Steinbruch. 228.000 Euronen hat die Konstruktion gekostet. Größtenteils getragen aus einem Fördertopf der EU, der Rest anteilmäßig übernommen von der Verbands- und Ortsgemeinde. Der Skywalk scheint mittlerweile ein Anziehungspunkt für Touristen in der Region zu sein. Also hat man wohl alles oder zumindest Vieles richtiggemacht. Mich lässt er leicht enttäuscht und desillusioniert zurück.

Das ist aber jetzt kein Zustand der lange anhält, schließlich gibt es in räumlicher Nähe Anlaufstationen, die einen derartigen kleinen Fauxpas schnell vergessen lassen.

Talabwärts kurz auf die B 41 orientieren wir uns im Kreisverkehr direkt auf die L 183 und fahren im nahen Kirn sofort wieder auf die L 182, unsere zuvor bereits genutzte Strecke durch das Hahnenbachtal. Vor Hahnenbach geht es links über eine kleine Brücke in Richtung Griebelschied und Niederhosenbach nach Herrstein.

Die Pause in der „Zehntscheune“ lässt bei einer leckeren Räucherforelle und Kassler mit Kartoffelklößen die fragwürdige Aussicht schnell vergessen. Der hausgemachte Meerrettich ist ebenfalls ein Genuss. Sobald ich etwas Ordentliches auf die Gabel bekomme ist die Welt in Ordnung.

Irgendwann ist dann auch Heimweg angesagt und den versehen wir wieder mit dem ein oder anderen kurvigen Schlenker. Also kurz auf die L 160 in grobe Richtung Morbach, um dann über Asbach und Hellertshausen den ersten der besagten Schlenker in unsere Route einzubauen.

Auf dem Weg nach Hinzerath biegen wir links auf die L 159 ab, um alsbald wieder auf unserer altbekannten L 160 in Richtung Morbach zu landen. Über die Hunsrückhöhenstraße huschen wir kurz drüber und fahren über Weiperath nach Hunolstein.

Hier können wir bei der Burg Hunolstein noch einen kleinen Fotostopp machen. Die Burg war Stammsitz der Vögte, Freiherrn und Grafen von Hunolstein und blickt auf eine ca. 800 Jahre alte Geschichte zurück. Einen schönen Blick vom Wehrturm hat man auf alle Fälle.

Wer in der Zehntscheune in Herrstein keine Pause eingelegt hat, der kann das jetzt im Hunolsteiner Bauerncafe tun. Hier sitzt man nicht nur gemütlich, sowohl drin als auch draußen, auch die Küche ist wirklich lecker und immer eine Pause wert.

Von Hunolstein geht es dann kurz auf die Hunsrückhöhenstraße (B 327) was aber verschmerzbar ist, da sie in diesem Abschnitt durchaus schöne flüssige Kurven aufweist.

Jetzt ist wieder Zeit für einen unserer Schlenker. Also rollen wir flugs über Berglicht und nehmen noch die Kurven der Kreisstraßen nach Büdlich mit, bevor wir unsere oftmals genutzte Heimroute nach Trier nutzen.

Also wie auf dem Hinweg über Bescheid, Lorscheid und Herl auf unsere übliche Route über Waldrach und Korlingen zurück nach Trier. Was sagt uns jetzt unsere heutige Route? Nicht jeder Skywalk führt in den Himmel und manchmal nicht einmal zu einer besonderen Aussicht. Die haben wir stattdessen oftmals an altbekannten Orten ohne ihnen hochtrabende Namen zu geben.

Viel Spaß beim Nachfahren.