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Wenn es so in Richtung Herbst geht, dann habe ich immer das Bedürfnis die ein oder andere meiner Touren miteinander zu verbinden und aus Altem damit oftmals wieder etwas Neues zu machen. Das ein oder andere komplett Neue kann man auch wunderbar immer mit einbauen. Schließlich sagt uns die Straße nicht was uns am Ende unseres Weges erwartet. Also mutig den ersten Gang einlegen und zunächst auf bekannten Wegen hinaus aus Trier.

Wir haben den Weg schon häufig gewählt und rollen uns über unsere bekannten Zwischenpunkte Korlingen, Waldrach, Lorscheid und das Dhrontal ein.

Auch unsere weitere Route bis nach Traben-Trarbach ist uns aus früheren Anderstouren wohlbekannt. Über Gräfendhron, Merschbach; Elzerath und Gonzerath fahren wir nach Longkamp und es geht über das Kautenbachertal nach Traben-Trarbach, der Jugendstilperle an der Mosel.

Hier kann man zwar schon die Moselroute wählen, man würde aber dann eine schöne Route bergaufwärts über Starkenburg nach Enkirch verpassen.

Ab Enkirch entspannen wir uns dann an der Mosel bis nach Zell, rollen über den Kreisel der „Zeller Schwarze Katz“ in die Ortslage und machen uns in Merl wieder bergauf in Richtung Grenderich.

Erfahrene Anderstourer kennen jetzt den Weg über den Senheimerhals wieder abwärts an die Mosel. Wir folgen aber diesmal der Beschilderung in Richtung Beilstein.

Der kleine pittoreske Moselort ist genau richtig für eine ausgiebige Pause und die fußläufige Besichtigung der kleinen romantischen Gassen. Hier ist de facto mehr als ein schönes Fotomotiv zu holen. Einfach schön.

Wie aus der Zeit gefallen wirkt der kleine Ort mit seiner Burg als Blickfang.

Wir hatten uns zuvor bei der Internetrecherche ein Restaurant zur Einkehr ausgesucht, aber ausgerechnet am heutigen Tag machte dieses Lokal erst später seine Pforten auf. So landen wir auf der schönen Terrasse des Hotels Altes Zollhaus an der Mosel. Kuchen war okay, was der Schulnote befriedigend entspricht. Der Cappuccino die geschmackloseste Variante nördlich des Alpenhauptkammes.

Von einem schlechten Cappuccino lassen wir uns nicht die gute Laune verderben und auf geht es wieder moselauf- und abwärts. In Bruttig-Fankel über die K 36 nach oben und dann über die L 202 abwärts nach Treis-Karden.

Über Kaisersesch führt unsere unspektakulärer Weg über die Eifelhöhen dann nach Monreal. Die letzten Kurven der L 98 haben uns wieder geweckt und wer möchte kann auch im schönen Monreal die Speicherkarte der Kamera rattern lassen. Monreal ist auch die Filmkulisse für die TV-Serie „Der Bulle und das Landei“. Okay – wer`s mag.

Wir rollen aber weiter durch Mayen und fahren nordwestlich zum Schloss Bürresheim.

Irgendwie sieht das Schloss Bürresheim für mich aus wie die kleine Schwester der Burg Eltz. Und sie haben, außer der Optik, noch gemeinsam, dass sie zu den wenigen Anlagen in der Eifel gehören, die niemals erobert wurden. Selbst die Kriege im 17. und 18. Jahrhundert und die sich aus der französischen Revolution ergebenden Umbrüche hat das Schloss unbeschadet überstanden.

Wie war nochmal der Spruch? Wenn Du auf eine Leiter steigst versichere Dich, dass sie an der richtigen Wand steht. Das ist natürlich metaphorisch zu sehen und soll heißen: Höchste Zeit, dass es wieder schön kurvig wird. Und genau das haben wir direkt hinter dem Schloss Bürresheim auf der L 10 in Richtung Nürburgring. Eine wirklich schöne Routenführung haben wir jetzt und die Landschaft gibt ebenfalls nach jeder Kurve neues her. Wirkt wie ein Ausflug durch die Lüneburger Heide.

Ein kurzer Abstecher muss jetzt noch nahrungstechnisch sein, deshalb in Langenfeld schnell rechts ab zur Wachholderhütte (Wabelsbergerhütte).

Das ist jetzt wieder eher unsere Art der inneren Einkehr und Landschaft zum genießen haben wir auch in Hülle und Fülle.

Die Weiterfahrt ist dann im Grunde genommen eine Außenrunde um den „Ring“ über Jammelshofen , Breidscheid und Quiddelbach, am Potsdamerplatz vorbei nach Kelberg.

Hier nehmen wir dann zügig den direkten Weg nach Daun und machen dann noch einen kleinen Schlenker an den Maaren vorbei. Die sind schließlich ein immer wieder gern genommenes Fotomotiv.

Parallel zur Haupteinflugschneise in Richtung „Ring“ der B 257 suchen wir uns einen kurvigeren und ruhigeren Weg über Üdersdorf, Schutz und Deudesfeld nach Meisburg.

Dann gehen wir doch noch bis Badem kurz auf die ungeliebte Bundesstraße und biegen hier in der Ortslage ab in Richtung Dudeldorf.

Den weiteren Weg kennen wir auch wieder gut und finden ihn sogar ohne Navi. Über Philippsheim nach Speicher. Dort vielleicht noch eine „Zuckerpause“ in der Eisdiele und dann auf die L 46 weiter auf bekannter Route zurück nach Trier.

Das waren jetzt etwa 320 km und eine schöne spätsommerliche oder herbstliche Runde, die Hunsrück, Eifel und Mosel wunderbar verknüpft hat. Viel Spaß beim Nachfahren. Und wenn IHR in Beilstein einen besseren Einkehrtipp oder auch nur besseren Cappuccino gefunden habt – dann immer raus damit.