• Historie → der „Hintergrund“
  • Warum ODER die „Sinnfrage“
  • Tipps zum Rasten und Übernachten
  • Intensivstationen
  • Nützliche und interessante Internetlinks
  • Geführte Motorradtouren mit Flying Haggis
  • Impressum

flyinghaggisdotnet

~ der etwas andere Motorradblog

flyinghaggisdotnet

Kategorien-Archiv: Technik & Ausrüstung

Auf goldenen Schwingen ODER take me home country roads

06 Donnerstag Jun 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Technik & Ausrüstung

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Honda Gold Wing, Reisemaschinen, Tourer

Da ich ein toleranter Mensch bin, zumindest was die Art und Weise des Motorradfahrens angeht, bin ich gerne dem Ruf des Hondahändlers meines Vertrauens gefolgt.

Wie schrieb mir Christof Filusch so schön über die sozialen Medien: Du, ich hab` da was, das musst Du unbedingt probieren!

Also ist Flying Haggis diesem Ruf erwartungsfroh gefolgt und stand dann da, vor einem Monument von Motorrad. Kurz in der Erinnerung gekramt – Wie war das noch damals? Genau – ein Boxermotor. Der ist geblieben, nur sind aus den 4-Zylindern eben irgendwann in der Evolution 6-Zylinder geworden.

Und getreu dem immer noch gültigen Spruch: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum, verfügt das aktuelle Aggregat über 1.833 ccm. Hätte auch ein Automotor werden können, aber ich stehe vor der aktuellen Honda Gold Wing.

Was spricht das Datenblatt weiter? 126,5 PS bei 5.500 U/min und 170 Nm bei 4.500 U/min. Klingt im ersten Moment wenig, wenn man von dem Gesamtgewicht (fahrfertig) von 365 kg ausgeht und dann noch das Gewicht von Fahrer und Sozia hinzuzählt. Aber wir sprechen hier ja von einem Motorrad, welches nicht konzipiert wurde um auf der Nordschleife die magische Zehnminutengrenze zu unterbieten. Und die aktuelle Gold Wing hat im Vergleich mit der Vorgängerin sogar abgespeckt. Da standen 400 kg + X auf der Waage.

Wenn man mit der Standardvariante unterwegs ist, dann schaltet man sich durch ein 6-Gang-Getriebe. Ich sitze auf der DCT-Variante mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe von Honda. Bekanntermaßen funktioniert das DCT-Getriebe sowohl manuell als auch automatisiert und kommt dann dem Fahrbetrieb in einem amerikanischen Straßenkreuzer sehr nahe – easy living. Das DCT schaufelt nochmals Gewicht auf die Waage und die zeigt dann 383 kg an. Da man die Fuhre auch irgendwann einmal auf einem Parkplatz rangieren muss, ist auch ein Kriechgang vor- und rückwärts vorhanden. Schon praktisch, denn ansonsten hätte man als schiebender Fahrer schnell die Wasserstandsmeldungen in der Kombi. Vollkommen losgelöst rangiert man jedoch mit dieser Hilfe den Koloss vor und zurück, genau dahin wo man ihn eben hinhaben will. Jeder Kinderwagen mit Nachwuchs ist schwieriger zu rangieren.

Also rollen wir mal los und schauen uns an welche Gefühle und Emotionen dieses Motorrad bei uns frei macht oder erweckt. Um es direkt vorwegzunehmen, das Teil hat mir ein Grinsen ins Gesicht getrieben.

Die Sitz- und Griffheizung können wir heute getrost auslassen. Wir haben wohlige Motorradtemperaturen. Die Sitzheizung für den Mitfahrer oder Mitfahrerin lässt sich auch ausgesprochen kommod direkt neben dem Sitz einstellen.

O-Ton der besten Sozia von Allen: „Wer den Sitz hier für unbequem hält, der hat sie nicht mehr alle!“ Alle weiteren Kommentare zum Thema Sitzkomfort Sozius erübrigen sich damit.

Inwieweit die Heizungen in Betrieb sind sieht man wunderbar an der Anzeige im Display.

Nach ein paar Kilometern stelle ich die elektrisch verstellbare Scheibe in höchste Position und ab dann sitzen meine knappen 1,90 m ohne jeglichen Fahrtwind kommod auf dem ultrabequemen Sitzpolster wie auf der heimatlichen Couch. Take me home country roads! John Denver käme klanglich gut rüber bei zwei Frontlautsprechern und zwei weiteren hinten im Topcase.

Ach ja – die Gold Wing hat ein Gedächtnis, Dank der mittlerweile üblichen Helferlein. Nach dem Ausschalten fährt die Scheibe wieder in die unterste Position. Beim nächsten Start wird die Scheibe ab einem Tempo von 5 km/h in die letztmals genutzte Stellung gebracht.

Ein wenig schmunzeln musste ich, als ich den Sport-Modus bei den Fahrmodi gefunden hatte. Bitte nicht mit einer Erwartungshaltung in diesen Modus schalten, dass jetzt aus der Gold Wing eine ZX 10 oder Panigale wird. Das Fahrwerk der Honda wirkt etwas straffer und der Motor spricht etwas direkter an. Mit der DCT-Kupplung merkt man, dass der Motor in den Gängen etwas höher ausdreht und das war es auch schon, was mein Gefühl angeht.

Dem Charakter der Gold Wing kommt am ehesten der Econ-Modus entgegen, also der Ökonomische. Eine weitere Alternative wäre dann noch der Tour-Modus, der ebenfalls das Gesamtkunstwerk Honda Gold Wing auf das einstellt, wofür sie auch gebaut wurde – komfortabel reisen. Der Tour-Modus ist auch die Grundeinstellung der Fahrmodi. Eine Regenvariante haben wir natürlich auch noch. Diese entspricht aber von den Voreinstellungen weitestgehend dem Econ-Modus.

Das elektronische Fahrwerk des Dickschiffes, mit einer Doppel-Querlenker-Aufhängung vorne, erlaubt die genreüblichen Einstellungen, die da wären: Fahrer / Fahrer mit Gepäck / Fahrer und Beifahrer / Fahrer mit Beifahrer und Gepäck. Gerade die Vorderradaufhängung verrichtet einen Top-Job. Saubere Rückmeldung vom Vorderrad, jede Unebenheit wird glattgebügelt. Hin und wieder schwingt das Heck sachte nach, ohne jedoch störend zu wirken. Der Riesenbrocken liegt gut auf der Straße und signalisiert an den Fahrer: wir haben alles im Griff. Auf den Dolomitenpässen hatte ich immer ein mitleidiges Lächeln für die Gold Wingfahrer übrig: Die armen Kerle wuchten hier einen derartigen Apparat hoch! Nach den jetzigen Erfahrungen weiß ich, dass dies komplett unangebracht ist. Wer hier nicht vor hat Bestzeiten zu fahren kommt komplett entspannt auf einer Passhöhe an.

Damit sind wir beim Thema Gepäck. Hier haben wir im direkten Vergleich zu der „Alten“ aus meiner Sicht die Änderung, welche am meisten auffällt. Mit Koffern (je 30 Liter) und Topcase (50 Liter) stehen bei der neuen Gold Wing 110 Liter Ladevolumen zur Verfügung. Bei der aktuellen Gold Wing ist damit der Laderaum um 40 Liter zur Vorgängerin geschrumpft. Da Flying Haggis und die beste Sozia von Allen immer mit Bedacht für den Urlaub packen reicht dies allemal. Man will schließlich nur in Urlaub fahren und nicht auswandern.

Wie sieht jetzt die Peripherie der neuen Gold Wing aus? Wir haben ja jetzt die ganze Zeit von komfortabel reisen gesprochen. Formatfüllend prangt da ein 7-Zoll-Display vor uns. Das zeigt uns das, in allen Modellen serienmäßige, Navigationssystem an. In der Größe natürlich gut lesbar.


Die „normalen Armaturen“, also Tacho und Drehzahlmesser sind analog daneben. Da man heutzutage wohl immer und überall erreichbar sein muss, besteht die Möglichkeit über Bluetooth das jeweilige Smartphone mit dem Display zu koppeln. Am besten soll das wohl mit dem Apple-eigenen I-Phone funktionieren, was ich aber nicht getestet habe. Einmal, weil ich kein I-Phone besitze und zum Zweiten, weil ich gar nicht überall erreichbar sein möchte. Anrufe meines Lehnsherrn auf einer Motorradtour würden bei mir nämlich massive Störungen im Magen- Darmtrakt erzeugen.

Was machen wir, wenn wir die Riesenfuhre zum Stillstand bringen möchten? Wir vertrauen auf die Bremsen der Gold Wing. Im Sprachgebrauch von Honda auf das Dual-Combined-Braking-System. Also ist da irgendetwas miteinander kombiniert. Tritt man auf die Hinterradbremse aktiviert man nicht nur die hintere 316er-Scheibe mit ihrer Dreikolbenbremszange, sondern auch die beiden vorderen 320er-Scheiben mit ihren Sechskolbenzangen.

Im konkreten Ernstfall sollte man jedoch auch vorne in die Bremse greifen, so sind wir ja alle konditioniert und dann auf das gut regelnde ABS hoffen. Apropos ABS. Euer Flying Haggis ist jetzt seit Jahren das wunderbare BOSCH-Kurven-ABS der Manufaktur aus Mattighofen gewöhnt und hat dies auch schätzen gelernt. Aus welchen Gründen auch immer verzichtet Honda bei der aktuellen Gold Wing auf ein Kurven-ABS. Ob man sich in Japan etwas technische Luft lassen möchte für die nächste Modellpflege? Wer weiß? Ansonsten gibt es bei den Bremsen nichts zu meckern. Alles auf dem Stand der Zeit, top solide und hinterlässt beim Fahrer ein sicheres Gefühl.

Wie ist jetzt das Fazit? Honda hat diesen kompletten Neuaufbau des Produktes Gold Wing sicherlich nicht unter dem Grundgedanken gemacht hohe Zulassungszahlen zu generieren. Dies lässt der Preis jenseits der 30.000 Euronen nicht zu und außerdem läuft der Absatz mit anderen Modellen der Produktpalette mehr als zufriedenstellend. Die aktuelle Gold Wing zeigt was möglich ist, wenn eine ambitionierte Firma ALLES in einem Motorrad verwirklicht, was man sich in einem großen (wirklich sehr großen), hubraumstarken Reisemotorrad vorstellt. Die Honda Gold Wingfahrer sind eine Familie. Und genau diese Familie wird die Maschine ansprechen. Sehr wahrscheinlich auch noch den ein oder anderen Interessenten, der mit einer BMW K 1600 GT nichts anzufangen weiß. Denn das dürfte die einzige richtige Konkurrenz für die Gold Wing in diesem Marktsegment sein. Wenn auch noch einige Fahrer aus dem Harley-Lager hinzukommen wird sich Honda sicherlich auch nicht beschweren. Das technisch hochwertigere Motorrad haben sie ohnehin auf die Beine oder besser Räder gestellt. Und ein Imageträger ist die Gold Wing für ihren Eigner allemal. Ich bin mir sicher, die neue Gold Wing wird ihre Käufer oder Käuferinnen finden. Die Zielgruppe der Fernreisenden oder Cruiser ist groß genug und genau für die ist SIE gemacht. Wie hat Christof Filusch so schön gesagt: Der schnellste Fernsehsessel der Welt!

Die Route 66 lässt schon einmal grüßen. Take me home country roads!

Wer suchet, der findet

16 Donnerstag Mai 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Technik & Ausrüstung

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Motoland, Motorradbekleidung


Bei Flying Haggis und der besten Sozia von Allen ist es so, dass wir eher zu den bodenständigen Käufern zu zählen sind.

Soll heißen: Wenn wir irgendwo eine richtig gute Beratung erhalten, sei es beim Motorrad- oder Trekkingsektor, dann kaufen wir auch dort ein. Oftmals haben wir schon im Bekanntenkreis mitbekommen, dass mittlerweile viele Leute dazu tendieren sich im „Fachmarkt schlau zu machen“, um dann den letzten Cent oder Euro irgendwo im Internet zu sparen und dort einzukaufen. Natürlich ist das nicht verboten und in heutigen Zeiten ist auch Sparen angesagt. Wir sollten aber bedenken, dass wir mit dieser Handlungsweise zum Sterben des qualifizierten Einzelhandels beitragen.

Warum sage ich DAS jetzt? Weil ich eine wirklich gute Anlaufstelle für euch habe, wenn ihr auf der Suche nach Motorradbekleidung, sei es neue Kombi oder neue Stiefel bis hin zum Helm seid.

Für diejenigen, die vor Ort anprobieren möchten und dabei eine richtig gute und qualifizierte Beratung erhalten, direkt die Adresse:

Motoland St. Wendel GmbH
Frankfurter Str. 1
66606 St. Wendel
Tel.: 06851 / 939 973

https://www.motolandshop.de/


Flying Haggis und die beste Sozia von Allen haben hier die Winterschlafzeit genützt und einen richtig guten Einkauf getätigt. Abschließend sind wir bei -2- RUKKA-Kombis hängengeblieben. Die sind derzeit im Praxistest und ihr erhaltet Nachricht. Bislang sind wir beide restlos begeistert. Nicht billig, aber preiswert – wir konnten bei dem Angebot der netten Verkäuferin nicht mehr nein sagen.

Ein Freund von uns hat, nachdem wir ihm den Tipp Motoland gegeben hatten, dort eine Modeka-Kombi und einen Shoeihelm käuflich erstanden und kam, ob des Preises, auch nur noch kopfschüttelnd aus dem Laden.

Also – Wenn ihr gerade auf der Suche seid und im Großraum Saarland / Trier / Luxemburg wohnt, dann nichts wie hin zum Motoland nach St. Wendel. Am besten bevor ihr an anderer Stelle „zuschlagt“, sonst ist der Ärger groß.

Ich packe meinen Koffer …………….

07 Sonntag Apr 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Technik & Ausrüstung

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Gepäcksysteme, SW-Motech, Zusatztaschen

Ich weiß nicht wie es euch bei größeren Touren mit dem Motorrad geht, aber bei mir ist es oftmals so, dass ich, trotz Reduzierung auf das Mindestmaß an notwendigen Utensilien, an die Grenzen der Packmöglichkeiten bei meiner Maschine komme. Da sprechen wir jetzt nicht einmal vom Erreichen des maximalen Gesamtgewichtes unserer Motorräder laut Fahrzeugschein. Das ist wahrscheinlich bei 90 % unserer Touren bereits locker überschritten.

Im Sommer steht jetzt wieder eine längere Tour an und für die fast dreiwöchige Reise muss irgendwie noch etwas ergänzend zu Kofferset und Tankrucksack her. Also ging Flying Haggis auf die Suche.

Fündig wurde ich dann abschließend bei der Firma SW-Motech. Es sind zwei Zusatztaschen, die bei SW-Motech unter dem Begriff TRAX M/L Zusatztaschen firmieren. Passend sind sie für die TRAX-Koffer von SW-Motech, sowie für die originalen BMW-Koffer. Sie lassen sich aber auch auf meinen Touratech-Koffern unserer „Sissy“ gut montieren.

Die Taschen sind mittels der mitgelieferten Gurte gut auf den Topladern zu befestigen. Sitzt, passt und da wackelt oder stört nichts. Man kann SIE sogar als Armlehnen für die beste Sozia von Allen missbrauchen.

Die TRAX Zusatztaschen haben ein Fassungsvermögen von 15 Liter und sind wasserdicht.

Gummierter rundlaufender Reißverschluss, sowie nochmals ein überstehender Deckel verhindern den Wassereintritt.

Alternativ kann man das Innenfach nochmals mittels einer Kletttrennung unterteilen oder ganzflächig nutzen. Je nach Bedarf.

Es bietet sich an die Taschen vielleicht für das wärmende Innenfutter unserer Motorradbekleidung, sowie für Regenjacken zu nutzen. Dann ist die kopflastige Entwicklung der Fahreigenschaften unserer bepackten Maschine nicht ganz so arg. Aber Ölreserve, Kettenspray oder Werkzeug geht natürlich auch.

Wie sich die SW-Motech Zusatztaschen auf unserer großen Tour bewähren werde ich berichten.

Die Taschen gibt es direkt bei SW-Motech unter der Best.-Nr. BC.ALK.00.732.10700/B zum Stückpreis von 79,95 Euronen. Das ist jetzt kein Schnäppchen. Die wertigen Taschen sind den Preis aber allemal wert.

Sturmfreie Birne

10 Donnerstag Jan 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Technik & Ausrüstung

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Kommunikationsanlagen, Midland, Motorradkommunikation


Ich hatte mich ja bereits vor einiger Zeit mit dem Thema Kommunikationssysteme und Motorradfahren auseinandergesetzt.

https://flyinghaggis.net/2015/06/20/nolan-n-104-n-com-b5-oder-alles-klar-ich-verstehe-dich/

In diesem mehr als schnelllebigem Bereich hat sich natürlich mittlerweile wieder einiges getan und genau damit befassen wir uns jetzt. Flying Haggis hat sich nämlich auf der Intermot kundig gemacht und sich u. a. auf dem Stand von Midland die Ohren volldröhnen lassen.

Halt – das war jetzt falsch, denn die Ohren wurden nicht vollgedröhnt und eben dies ist das Positive für diejenigen unter Euch, die für die kommende Saison mit dem Gedanken spielen sich ein Kommunikationssystem zuzulegen.

Helm auf und bei Midland in den Windkanal gestapft.

Vorteil bei den Midlandprodukten – Ihr seid nicht an eine Helmfirma gebunden und könnt auf dem freien Markt das Helmprodukt erwerben, welches auch tatsächlich passt und/oder auch gefällt.

Auf der Intermot hatte Midland insbesondere die Neuheiten BT Mesh und BTween im Portfolio. BT steht dabei für Bluetooth.

Mit dem BT Mesh sind dabei Konferenzschaltungen mit bis zu -10- anderen Personen/Geräten möglich. Vorteil dabei – die Geräte werden netzartig miteinander verbunden und nicht in Reihe geschaltet. So kann auch zwischendurch mal eine oder mehrere Personen diese Gruppe „verlassen“ und wieder hinzukommen ohne dass dies neu konfiguriert werden muss. Sicherlich die richtige Wahl für die Leute, die oftmals in Gruppen auf Tour gehen. Ab dem 2. Quartal 2019 steht das BT Mesh als Einzelgerät oder als 2er-Set zum Verkauf.

Foto MIDLAND

Die etwas „abgespeckte“ Variante BTween ist für die Zielgruppe Fahrer mit Beifahrer, respektive von Motorrad zu Motorrad, wenn die Reichweite nicht jenseits der 200 m liegt. Das Gerät ist auch eine kostengünstige Alternative für den Fahrer oder die Fahrerin, die Solo unterwegs sind aber eine Kommunikation mit Navigationsgerät oder Smartphone wünschen.

Foto MIDLAND

Beide Geräte sind dabei mit der DSP-Geräuschunterdrückung versehen. Apropos Geräuschunterdrückung. Flying Haggis konnte sich im Windkanal davon überzeugen, dass die von Midland neu konzipierte „Wind Experience“ wirklich erstaunlich gut funktioniert. Wir wollen ja alle unsere Motoren hören und haben auch nichts gegen den Fahrtwind auf der Strecke. Ganz im Gegenteil. Sobald es aber um Kommunikation geht ist all dies ausgesprochen störend und nervig. Jetzt kommt es auf Klangqualität an und gut zu verstehende Ansagen unserer Dame aus dem Navi oder unserer Begleitung. Bei der kompletten BT-Pro-Serie hat Midland jetzt diese „Wind Experience“ verbaut. Bis zu 80 % der Windgeräusche werden dabei unterdrückt. Aus meiner Sicht DER Weg in die richtige Richtung bei Kommunikationssystemen und der Schritt weg vom nächsten Tinnitus, den kein Mensch braucht.

Da wir gerade bei innovativ sind und bei technischen Möglichkeiten. Die Smartphone-Generation sitzt ja bereits zwischenzeitlich auf den Motorrädern und da hat Midland die BTTalk-App im Angebot.

Über das Smartphone (iOS oder Android) die App aktivieren und dann kann man benutzerfreundlich die BTTalk-Taste am Lenker montieren und ohne weitere Verkabelung per Tastendruck kommunizieren.

Foto MIDLAND

Ich für meinen Teil bin überzeugt von den Produkten. Die Technik ist ausgereift und mit der Geräuschunterdrückung hat Midland einen Riesenschritt gemacht. Die Tasten am Helm sind in einer ausreichenden Größe, dass sie mit Handschuhen gut zu handhaben sind. Die Apparatur wird mit der Außenschale verklebt und man muss nicht irgendwie am Helm „herumbasteln“.

Wenn irgendwann eine neue Helmanschaffung ansteht, nebst Kommunikationssystem, dann ist Midland für mich aktuell der Favorit und für euch die Kaufempfehlung.

Alles im Sack!

19 Freitag Okt 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Technik & Ausrüstung

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Gepäck, GIVI, Tankrucksack

Über lange wirklich lange Jahre war ich ausgemachter Fan der Bagster-Tankrucksäcke. Die Tankschutzhauben, welche in Fahrzeugfarbe lackiert waren, gaben dem eigentlichen Tankrucksack nicht nur festen und sicheren Halt, sie schützten auch den Tank vor unschönen Kratzern.

Auf meiner alten KTM 1190 Adventure hatte ich den im Tourenpaket enthaltenen originalen KTM-Tankrucksack auf  meinen Fahrten mit dabei. Der war jetzt nicht schlecht ABER so richtig gut war das Produkt auch nicht. So brachen nach ca. 2 Jahren intensiver Nutzung  die Zuglaschen des Hauptreißverschlusses ab. Da es dafür keinen Ersatz gab funktionierte ich einen Schlüsselring als haltbaren aber unschönen Ersatz um.

Jetzt stand die neue 1290er Adventure in der Garage und es ging auf die Suche nach einem guten, praxisnahen Tankrucksack der meinen Ansprüchen genügen sollte.

Da ich für neue und praktische Lösungen durchaus empfänglich bin sollte ein Produkt mit einem Tankring die richtige Alternative sein. Guter Halt auf dem Tank ohne ihn zu zerkratzen und schnell bei Tankpausen entfernt. Also war ein Rundumblick bei den Herstellern dieser Tankrucksäcke angesagt um den Stein der Weisen abschließend zu finden.

Unweigerlich stößt man bei der Suche zunächst über die Produkte von SW-Motech. Hier ist das Befestigungssystem mittels Tankring ausgereift und wertig gemacht. Auch die möglichen Tankrucksäcke sind durch die Bank auf einem hohen Fertigungsniveau. Alles gut soweit.

Bei der weiteren Suche stieß Flying Haggis aber dann auf einen Tankrucksack der Firma GIVI. Die italienische Marke hat ihre Kernkompetenz bei allem was mit Gepäckunterbringung auf Motorrädern zu tun hat. Tolle Koffersysteme und eben auch Tankrucksäcke.

Also schauen wir uns jetzt einmal den GIVI Tankrucksack XS308 etwas genauer an:

Zunächst einmal die Grunddaten, die da wären – 20 Liter Fassungsvermögen; Maße 28 x 20/23 x 35 cm, je nachdem ob man das Volumen des Tankrucksackes mittels Reißverschluss erweitert oder in der Ausgangsform belässt.

Was direkt auffällt sind die pfiffigen Detaillösungen, welche aber einen guten Tourentankrucksack letztendlich zu einem SEHR guten Tankrucksack machen. Was ist damit gemeint? Für mich – die gummierten Reißverschlüsse, die den Rucksack eben genau an diesen kritischen Nahtstellen, auch ohne die mitgelieferte Regenhaube, dicht halten. Mit dieserart Reißverschlüssen habe ich auch bei meinen Wander- und Trekkingtouren nur gute Erfahrungen gemacht.

Weiter im Text. An der Stirnseite des Tankrucksackes ist eine Kabeldurchführung. Praktische Hilfe wenn man z. B. sein Smartphone, Handy oder ähnliche Geräte während der Fahrt laden möchte. Im Tourersegment sind Boschsteckdosen oder USB-Anschlüsse fast schon Usus und so kann man nur sagen – Gut gemacht GIVI, ihr habt mitgedacht.

Apropos mitgedacht und gut gemacht, bzw. technische Kommunikationsmittel auf die heutzutage (fast) niemand mehr verzichten möchte. Der XS308 hat eine abnehmbare Tasche, die in ihren Ausmaßen z. B. für einen Tablet-PC ideal geeignet ist.

Was haben wir noch in Sachen Detaillösungen? Die drei Außentaschen des Tankrucksackes (natürlich ebenfalls mit gummierten Reißverschlüssen) sind mittels Klett am XS308 befestigt. Falls man jetzt z. B. am Ziel- oder Pausenort einen kleinen Rundgang oder Bummel machen möchte, so kann man diese Außentaschen vom Rucksack trennen und als Bauchgurt tragen. Schon praktisch, wenn man einige Dinge mitnehmen möchte, die nicht unbewacht am Motorrad bleiben sollen. Sei es Handy, Fernbedienung von der Garage oder Geldbeutel.

Wie sieht der GIVI-Tankrucksack von innen aus? Ein wirklich großzügiges Hauptfach mit der bereits angesprochenen Option zur Erweiterung mittels Reißverschluss. Wie bei einem guten Trekkingrucksack kann man dieses Hauptfach mittels eines Kordelzuges verschließen, bevor man den eigentlichen Deckel (natürlich mit Kartenfach) schließt.

Der XS308 ist rundherum wertig gemacht und ein sehr gutes Produkt. GIVI hat wirklich an alles gedacht was aktuell in irgendeiner Form für einen Tourer(rucksack) von Bedeutung sein könnte. Der unverbindliche Preis der von GIVI aufgerufen wird ist 142,- €. Bei Detlev Louis gibt es den Rucksack zur Zeit für 129,99 € laut Katalog. Anzumerken ist dahingehend, dass das erforderliche Tanklocksystem nicht inbegriffen ist und mit weiteren ca. 13,- Euronen zu Buche schlägt. Dies gilt aber für die Konkurrenzmodelle anderer Hersteller ebenfalls und hier sind diese Tankringe in den meisten Fällen teurer.

Für mich ist der GIVI XS308 eine absolute Kaufempfehlung. Wer aktuell auf der Suche nach einem neuen Tankrucksack ist – ZUSCHLAGEN! Wer die „Nerven behält“ und vielleicht noch eine Rabattaktion bei Detlev Louis abwartet hat dann ein richtiges Schnäppchen gemacht. Ein sehr guter Tankrucksack zu einem mehr als fairen Preis.

Intermot 2018

05 Freitag Okt 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Technik & Ausrüstung

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Intermot 2018, Motorradmesse in Köln, Neue Modelle

Wieder einmal zieht es euren Flying Haggis nach Köln zur Intermot. Mal sehen was es alles so NEUES in Sachen Motorrad und Zubehör gibt.

Das meiste Aufsehen hat sicherlich schon im Vorgriff der modellgepflegte 1250er Boxer von BMW erregt. Geschickt wurde da, irrtümlich oder gezielt, über eine türkische Motorrad Internetseite ein Video lanciert welches die „neue GS“ in Aktion zeigt.

Die Neuigkeiten spielen sich dabei eher im Inneren des 1250er Boxers ab. Der Hubraum des Motors wurde von den Ingenieuren von 1170 ccm auf 1254 ccm erhöht und mit einer Nockenwellenverstellung versehen. Zwei Nockenprofile sollen die unterschiedlichen Anforderungen im Teillastbereich und unter hoher Last entsprechend angepasst regeln. Man (BMW) spricht jetzt von 136 PS (7.750 U/min) und 143 Nm Drehmoment (6.250 U/min). Was soll man (Verbraucher) jetzt dazu sagen? Die 160 PS und 140 Nm bei der 1290er KTM Adventure müssen wohl sehr am Selbstbewusstsein der Bayern genagt haben.

Was hat man noch von KTM gelernt? Das man ein 6,5 Zoll TFT-Display nicht unbedingt im Zubehör für teures Geld anbieten muss. Das Vollfarb-Display ist jetzt bei der 1250er GS in der Basisvariante, natürlich bei erhöhtem Grundpreis, mit inbegriffen. Die ebenfalls mit dem 1250er Boxer ausgestattete neue RT besitzt ein herkömmliches Cockpit.

Als Imageträger im Sportbereich steht weiterhin die BMW S 1000 RR am Stand.

Was treiben die Österreicher aus Mattighofen? Da munkelt man, dass KTM seine  Adventure-Baureihe mit dem durchaus potenten790er Aggregat komplettieren will. Sicherlich dann ein Angriff auf die Etablierten, sprich Triumph 800 Tiger und die 800er GS von BMW. Auf der Intermot stand erst einmal ein Versuchsträger. Es steht zu erwarten, dass es auf der EICMA in Mailand dann ein seriennahes Modell  zu bestaunen gibt.

Ansonsten hat man bei KTM Hand an die Superduke GT-Reihe gelegt. Wer in der kommenden Saison die Erscheinung hat gerade von einer „Hornisse“ überholt worden zu sein, hat wahrscheinlich Bekanntschaft mit der „neuen 1290er GT“ gemacht. Optische Retusche – wieder ein eigenes Gesicht mit hohem Wiedererkennungswert kreiert. Die Maschine ist, wie immer, wertig gemacht und hat alles mit an Bord was ein Sporttourer heutzutage so braucht. Schaltautomat mit Blipper, Heizgriffe und die schön integrierten Koffer im Zubehör.

Kurzer Sprung über den Brenner und dann schauen wir einmal bei den Italienern vorbei. Zunächst einmal bei den schon häufiger totgesagten Adlern aus Mandello. Da steht eine schön gemachte Reiseenduro auf dem Stand mit einem 850 ccm Motor und ca. 80 PS (laut Aussage am Messestand). Sicherlich eine Alternative für die Leute, die nicht auf den Zug der großvolumigen 2-Zylinder-Enduros aufspringen wollen und statt Gigantismus auf  geringeres Gewicht und damit leichteres Handling setzen. Ein Kurven-ABS hätte der zeitlos schönen Guzzi gut gestanden, so ist es lediglich ein „normales“ ABS geworden.

Etwas weiter südlich landen wir im Bologneser Vorort Borgo Panigale und damit bei Ducati. Das Modell welches hier mittlerweile in hohen Stückzahlen Geld in die Kassen bringt ist die Scramblerbaureihe. Die „Icon“ wurde für 2019 modellgepflegt. Mir hat sie vorher auch schon richtig gut gefallen. Ein absoluter Hingucker.

Apropos Hingucker. An die „alten Monster“ haben die Bologneser auch nochmals Hand angelegt. Die zeitlos schönen Monster werden um die 1200 „25 Anniversario“ ergänzt. So feiern Italiener „Silberhochzeit“.

Ducati bedeutet auch immer Rennsport und die neue Panigale V4 R, welche Basis für die nationalen und internationalen Superbike-Rennserien sein wird muss natürlich mit entsprechenden Verkäufen homologiert werden. Die Spitzenleistung für den Ritt auf dieser Kanonenkugel wird von Ducati mit ca. 215 PS angegeben. Einfach unfassbar!

Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit bis irgendjemand im Management bei Ducati auf die Idee kommt diesen Motor in ein Nakedbike oder eine neue Streefighter zu verpflanzen.

Modellgepflegt wurde auch noch die Baureihe der Diavel. Leicht erschreckt habe ich mich bei dem Preisschild der Multistrada Enduro. Da rufen die Bologneser zwischenzeitlich in Vollausstattung, also mit Koffern, Navi und allem Schnick und Schnack 27.000 Euronen auf. Es muss ja wohl Leute geben, die das bezahlen!

Bleiben wir einfach noch in Europa und schauen was es trotz Brexit auf der britischen Insel für uns Motorradfahrer Interessantes gibt. Triumph stattet ab 2019 die Moto 2 Klasse mit Motoren aus. Da liegt an sich nichts näher als in diesem Segment ebenfalls ein Modell mit diesem Aggregat vorzustellen um die sportlichen Fahrer wieder in Richtung der britischen Marke zu ziehen. Leider nur ein Prototyp der Moto 2 ohne Straßenzulassung am Stand.

Was man in England bemerkt hat ist, dass Ducati mit der Scrambler-Baureihe voll ins Schwarze getroffen hat. Da hat man jetzt in Hinckley Hand angelegt und eine wirklich schön gemachte 1200er Scrambler aufgelegt. Ähnlichkeiten mit dem Produkt aus Italien sind vorhanden und wahrscheinlich auch gewollt.

Ansonsten „tigert“ man sich bei Triumph so durch die eigene Modellpalette und macht sogar noch Anleihen an alte Zeiten. Man fühlt sich fast an Steve McQueen zurückerinnert. Ob die Bobber-Variante mit dem Hochlenker sein musste, darüber lässt sich streiten.

Aus Nippon kamen  über Jahre oder besser Jahrzehnte die Innovationen und die tollsten Motorräder. Zwischenzeitig sind die Europäer nicht nur auf Augenhöhe sondern haben die Japaner vielfach überholt. Eine der Kernkompetenzen der Japaner waren sicherlich die potenten Supersportler mit 4-Zylindern.

Also hin zum Stand von Kawasaki. Hier steht eine, wie soll ich sagen Replica von Johnny Reas Superbike, die ZX 10 mit den aktuellen Updates. Man spricht bei den „Grünen“ von einer drehzahlfesten Schlepphebelsteuerung im Zylinderkopf der ZX 10. Erinnert mich stark an die desmodromische Zwangssteuerung bei Ducati.

Vorzeigemotor bei Kawasaki war in letzter Zeit das Kompressoraggregat der H2-Modelle.

Bei Yamaha spricht man schon seit geraumer Zeit von einer neuen Tenere. Zu sehen gab es folgendes.


Honda hat Hand angelegt bei den kleineren Modellreihen. Hingucker waren für mich vor allem die beiden Custombikes, die zeigen was bei Honda möglich wäre, wenn man wieder den Mut früherer Jahre finden würde.

Ansonsten wurde man bei Honda das Gefühl nicht los, dass nur noch die Africa-Twin die Marke stilistisch über Wasser hält.

Bei Suzuki fragt man sich was aus den seligen GSX-R-Zeiten geworden ist, als man mit der 750er und der Kilo-Gixer die Vorzeigesportmotorräder hatte. Was auf dem Suzukistand zu sehen ist, dass ist zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig. Die Verkaufszahlen bei Suzuki werden die Japaner mit dieser Palette nicht erhöhen können. Tut mir leid – gähnende Langeweile.

Man versucht lediglich, leicht verspätet, auf den Retrozug aufzuspringen, den die meisten anderen Marken bereits gut besetzt haben. So schmückt eine „neue Katana“ den Stand bei Suzuki. Die hatte schon beim ersten Erscheinen in den 80er Jahren einen schweren Stand. Entweder man hat sie gehasst oder geliebt. Mal sehen wie die neue Variante ankommt.

Vollführen wir einen weiten Sprung über den Ozean in das Land in dem ein Mann mit einem Vogelnest auf dem Kopf das politische Sagen hat und mit Zollschranken für Aufsehen sorgt. Bis dato bin ich an dem Stand von Indian immer vorbeiflaniert ohne so Recht Notiz von den Produkten zu nehmen. Das war nicht meine Spezies von Motorrädern. Jetzt haben die Amerikaner da eine FTR 1200 stehen.

Eine Maschine die aussieht, als ob SIE direkt von einer US-Flattrackstrecke auf die Bühne gefahren worden ist. Schön gemacht. Das könnte genau den Nerv der Zeit treffen und einen Kundenkreis ansprechen, der bislang Indian niemals ins Kalkül beim Motorradkauf  gezogen hätte.

Apropos nie ins Kalkül gezogen. Harley-Davidson war auch da. Bei den schweren Eisen aus Milwaukee habe ich immer das Gefühl, dass die Innovation bereits damit erschöpft ist, dass man bei der Lackierung in einen anderen Farbeimer gegriffen hat. Aber die Verkaufszahlen geben den Amerikanern Recht. Die Modelle verkaufen sich nach wie vor gut und es scheint ausreichend Abnehmer zu geben die sich bei dieser Evolution statt Revolution Modellentwicklung gut aufgehoben fühlen.

Was hatten wir noch? Flying Haggis hat noch etwas im Bereich Zubehör, konkret Gepäckunterbringung gestöbert.

Da hatten wir sofort drei Firmen mit den Kernkompetenzen in eben diesem Bereich. Bei GIVI (Bericht zum Tankrucksack folgt in Kürze) ist außer den Koffersystemen noch eine Vielzahl an sehr guten Unterbringungsmöglichkeiten gegeben. Für mich waren diesmal  insbesondere Optionen interessant, die man entweder noch auf dem eigentlichen Koffersystem unterbringen kann. Da ist Obacht angesagt, dass man die Maschine nicht zu hecklastig packt und das Vorderrad zu sehr entlastet. Deshalb war die Variante Sturzbügeltasche auch von Interesse.

KRIEGA

Bei beiden Optionen haben sowohl GIVI, als auch SW-Motech und Touratech ausreichend  Modelle im Portfolio wo man, je nach Koffersystem und Befestigungsalternativen, fündig wird. Alles ausgesprochen wertig gemachte Produkte, die eine Entscheidung schwer machen. Ich werde beizeiten berichten.


Apropos berichten. Die beste Sozia von Allen und Flying Haggis haben auch etwas das Bekleidungssegment unter die Lupe genommen. Lupe deshalb, weil wir konkret nach 3-Lagen-Laminat-Anzügen gefragt haben. Die Klimamembran (bei den meisten Anbietern Goretex) sollte also in der Außenjacke auflaminiert sein, damit bei sommerlichen Temperaturen trotzdem der Regenschutz funktioniert auch wenn die Inlayer zu Hause liegen. Viele Anbieter haben Modelle im Angebot bei denen eben diese Klimamembran in den Innenjacken verarbeitet ist.

Also bei KLIM vorbeigeschaut und eine absolut professionelle Beratung genossen. Die Produkte sind nicht billig aber ihren Preis wert. So komisch das für den ein oder anderen Leser auch sein mag, es ist so. Was uns gut gefallen hat, die Modelle bei KLIM sind keine Unisexmodelle. Man hat separate Damenschnitte. Die Jacken und Hosen hängen also nicht wie ein „nasser Sack“ an den Damen, weil auf die speziellen Erfordernisse und Bedürfnisse eingegangen wurde. Komplett spielt sich dann eine solche Kombination (egal ob Herren- oder Damenmodell) dann in einem Preissegment zwischen 1.700,- und 2.000,- Euro ab.

Das ist bei den anderen Anbietern wie Stadler, Rukka oder Dainese nicht anders, wobei Rukka und Dainese die 2.000er Schallmauer mit ihren Produkten auch locker überschreiten.

STADLER

Dafür hat man dann bei den „Italienern“ auch tatsächlich eine Stepp- oder Primaloftjacke eingearbeitet, die man wirklich locker auch beim abendlichen Spaziergang am Urlaubsort anziehen kann.

Für die Urlaubsfahrten welche man wegen langer Autobahnetappen lieber mit einem Anhänger erledigt habe ich auch etwas entdeckt. Besonders nicht weil es ein Motorradanhänger ist, sondern wegen der „Packmaße“ nach der Nutzung. Die Ladefläche kann man, wie fast genreüblich, hinten abklappen und locker mit der Maschine auffahren (oder schieben). Nach der Nutzung einfach Zusammenklappen und an die Stirnseite der Garage stellen bis man das Teil wieder braucht. Einfach praktisch. Hersteller ist eine französische Firma aus der Nähe von Le Mans. Der Uno Motorradanhänger der Fa. Cochet.

Was gab es noch nennenswertes? Ach ja – Kommunikationssysteme. Und da wären wir bei Midland und Sena. Das wird allerdings inhaltlich derart viel, dass sich Flying Haggis zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich damit beschäftigt.

Abschließend noch ein paar Impressionen von der Messe und bis bald!




Der österreichische Zehnkämpfer ODER das Schweizer Messer

12 Mittwoch Sep 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Technik & Ausrüstung

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

Der Zehnkämpfer unter den Motorrädern, KTM 1290 S Superadventure, Reiseenduro


Kommen wir zum Abschluss der Folge Bauer sucht Frau – Entschuldigung – Flying Haggis sucht DAS Motorrad. Bislang ist der Stand der Dinge, dass einzig die BMW 1200 GS Adventure so etwas wie Emotionen bei mir geweckt hatte. Alles andere war bis dato irgendwie ganz nett aber doch letztendlich NEIN DANKE. Wahrscheinlich lag dies nicht an den Protagonisten, sondern vielmehr an dem Anspruch den euer werter Erzähler an die ultimative Maschine stellt. Die GS Adventure kam diesem Bild welches in meinem Kopf herumspukte schon erstaunlich nahe. EINE für ALLES.

ABER ein Pfeil war ja noch im Köcher und um den geht es jetzt. Pfeil passt irgendwie als Metapher weil pfeilschnell – die KTM 1290 S Superadventure. Mit Superlativen wie Superadventure sollte man ja in heutigen Zeiten vorsichtig sein, aber die Eckwerte gehen schon dramatisch in Richtung Superlativ.

160 PS bei 8.750 U/min und 140 Nm bei 6.750 U/min sprechen eine deutliche Sprache. Das Ganze verpackt in einem 1.301 ccm starken 2-Zylinder. Das grenzt jetzt schon fast wieder an Understatement, wenn man einen 1.301 ccm Motor im Modellnamen als 1290er firmieren lässt. Mit den kompletten Betriebsstoffen hat es dieser Motor dann mit etwa 240 kg zu tun. Ohne jetzt allzu viel vorwegzunehmen – ER tut dies mit Bravour und einer Art und Weise die wahrscheinlich jeden Fahrer oder Fahrerin nachhaltig begeistert.

Außerdem merkt man bei KTM, dass die Mannschaft in Mattighofen lernfähig ist und Problemfelder angeht. Als Erstausrüstung bei der Bereifung steht die aktuelle 1290er Adventure auf Pirelli Scorpion Trail II. Aus meiner Sicht und die wird diesmal sogar einhellig von der Fachpresse geteilt, gibt es momentan keinen besseren Reifen für eine Reiseenduro.

Für 16.500 Euro Grundpreis steht ein schon sehr gut ausgestattetes Motorrad da. So findet sich u. a. das TFT-Farbdisplay mit 6,5“-Bildschirm, welches bei der BMW Adventure separat für teures Geld geordert werden muss. Flying Haggis muss sich noch etwas an dieses „Tablet“ als Tacho, Drehzahlmesser und Informationseinheit gewöhnen aber die geniale Ablesbarkeit wird dies sicherlich schnell erledigen. Wahnsinnig kontrastreich und mit schnellen Umschaltzeiten von Tag- auf Nachtmodus (auch bei Tunnelfahrten oder „dunkleren“ Walddurchfahrten) ist dieses Display einfach ein benutzerfreundlicher Schritt in die richtige Richtung.

Im Gegensatz zu meiner „alten“ 1190er verfügt die aktuelle KTM 1290 S nicht nur über ein elektronisch einstellbares Fahrwerk, sondern auch über die semiaktive Federung. Ist also in Sachen Fahrwerk nominell auf Augenhöhe mit der bayrischen und englischen Konkurrenz. Ähnlich der Vorgängerin trifft man nun zunächst die Vorauswahl „Comfort“, „Street“, „Sport“ oder „Offroad“ und das WP-Fahrwerk passt das Ganze dann in Echtzeit der jeweiligen Situation an. Das jeweilige Gewicht kann man in Form von „Fahrer“, „Fahrer mit Gepäck“, „Fahrer mit Sozius“ sowie „Fahrer/Sozius und Gepäck“ vorauswählen. Im Sportmodus macht die 1290er S jedem Supersportler Ehre. Liegt blitzsauber, auch in schnellen langen Kurven, ohne Pumpen oder irgendeine Bewegung. Die Variante „Street“ ist für den Alltagsbereich die richtige Wahl und wenn „Comfort“ draufsteht ist auch Komfort drin. Jetzt noch die zweiteilige Komfortsitzbank geordert und es gibt nichts mehr was auch die großen Reisedampfer besser könnten.

Aber ich habe ja schon vom Motor geschwärmt. So rein von den Eckwerten hört sich das jetzt nicht viel bewegender an, als sich das Datenblatt meiner alten 1190er liest. Da hat mich schon das Ansprechverhalten und der Druck des großen 2-Zylinders erfreut. Nominell hat das 1290er-Aggregat lediglich 10 PS mehr. Hört sich zunächst nicht viel an, ist aber im Alltagsbetrieb im direkten Vergleich sofort zu merken. Alles – also Leistung und Drehmoment liegt gefühlt ca. 500 – 600 Umdrehungen früher an. Der Motor hat damit eine Bandbreite wie man sie, mit der erforderlichen Phantasie, dem Nikolaus in seinen Wunschzettel schreiben würde, wenn man sich den perfekten Motorradmotor zusammenbasteln möchte. Von gemütlich cruisen und Landschaft genießen über Kilometerfressen auf der Autobahn, bis ich schieße mich auf den Alpenpässen von einer Spitzkehre zur nächsten ist alles drin.

Dazu kommen dann noch Kleinigkeiten, die aber das Leben leichter und sicherer machen, wie das integrierte Kurvenlicht. Schräglagenabhängig schalten sich hier LEDs hinzu, welche dann ergänzend den Kurvenrand mit ausleuchten. In Sachen Sicherheit war KTM ohnehin schon Vorreiter was das Kurven-ABS angeht. Funktioniert auch in der 1290 S ohne Fehl und Tadel, genauso wie die Traktionskontrolle.

Jetzt noch das sogenannte Travelpack geordert und wir haben die Berganfahrhilfe (vollgepackt in der Steigung am Stilfserjoch sicherlich nützlich), sowie die Motorschlupfregelung (MSR) und den Quickshifter mit Blipper an Bord. Das MSR ist im Grunde das Gegenstück zur Traktionskontrolle. Sollte man beim Runterschalten tatsächlich einmal zu hart ans Werk gehen, wird über das Ride-by-Wire System die Drosselklappe genau so weit geöffnet, dass ein Wegdriften des Hinterrades verhindert wird. Gute Sache – denn das Bremsmoment des 1300 ccm-Aggregates sollte man in seiner Wirkung nicht unterschätzen. Der Quickshifter der KTM arbeitet ebenfalls ohne große Eingewöhnungsphase. Ready to race eben. Sogar der Übergang in den unteren Gängen, also vom ersten Gang in den Zweiten, erfolgt schon harmonisch. Was man nicht vergessen darf – auf Zug schalten und kein Gas wegnehmen, denn dann ruckt es etwas und wirkt unharmonisch.

Um aus der Reiseenduro KTM 1290 S Superadventure eine Reisemaschine zu machen bietet es sich natürlich an die Maschine direkt mit Koffern zu bestücken. Da gibt es das KTM-eigene Kofferset an dem schwingend gelagerten integrierten Träger oder die Alukoffer von Touratech mit einem separaten Kofferträger. Da eine Superadventure für mich auch nach „Superabenteuer“ aussehen sollte kommen nur die Touratech in Frage. Damit haben wir die KTM voll ausgestattet und aus dem Grundpreis von 16.500 Euro einen Preis um die 20.000 Euro gemacht. Wie wir schon bei Triumph und BMW gesehen haben ist dies absolut genreüblich bei einer derartigen Ausstattung.

Wie ist jetzt das abschließende Fazit? Die KTM 1290 S Superadventure ist aus meiner Sicht aktuell das BESTE MOTORRAD, wenn man einen Alleskönner sucht und nicht das nötige Kleingeld hat sich für alle Einsatzzwecke einen „Spezialisten“ in die Garage zu stellen. Die 1290er kann die große Tour und den Wochenendausflug mit allem was dazugehört und erledigt das locker und souverän auf  hohem Niveau. Sie kann die schnelle Runde auf der Hausstrecke und erledigt das in einer stressfreien Form, die einige aus dem Reich der Gebückten schweißgebadet zurücklässt. Und sie kann den Alltag, der die Fahrt hin oder zurück vom Arbeitsplatz schon fast wieder zu einem Event macht. Manchmal spricht man bei diesen Fällen der Quadratur des Kreises gerne von der „eierlegenden Wollmilchsau“. Ich sage: Die KTM 1290 S Adventure ist der Zehnkämpfer unter den Motorrädern. Die Maschine die jedes Einsatzgebiet beherrscht und dies auf dem Niveau der Spezialisten. So wie ein Schweizer Offiziersmesser in jeden Trekkingrucksack gehört, so gehört die 1290er Adventure in jede Garage.

Für mich war dann noch ausschlaggebend, dass ich als Kunde mit der KTM-Vertretung von Bodo Schmidt in Schmelz (Saarland) einen mehr als kompetenten Händler mit einem hochmotivierten Team habe. Dies habe ich seit 2013 kennen und schätzen gelernt und möchte es auch nicht mehr missen. Nach dem Motto: Never change a winning team oder never change a running system bleibt Flying Haggis der Manufaktur aus Mattighofen treu und damit steht eine neue KTM 1290 S Adventure neben unseren Ducs in der Garage.

Komplett unverständlich ist mir warum die 1290er von KTM noch nicht mehr Anhänger gefunden hat. Fahrt SIE Probe Leute – IHR werdet begeistert sein. Motor und Fahrwerk bilden hier eine Einheit die kaum Platz für Verbesserungen lässt.

Die blau-weiße Offensive ODER Kampfstern Galactica

23 Donnerstag Aug 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Technik & Ausrüstung

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

BMW GS 1200 Adventure

Ja so war das. Die Tour mit der S1000 XR war beendet und meine grundehrliche Meinung, dass der Funke irgendwie nicht richtig übergesprungen ist, hatte den Händler dazu veranlasst mich zu einem anderen Modell „zu ziehen“.

Jetzt stand ich da vor diesem Monument von einem Motorrad und der Auffassung des Händlers, dass dies jetzt genau das richtige Modell für meine Größe wäre. Die BMW 1200 GS Adventure stand vor mir und mit ihren Ausmaßen flößte SIE mir schon gehörigen Respekt ein. Was für ein Apparat! Neben IHR wirken andere Motorräder wie eine Dorfkapelle neben der Wieskirche.

Der Händler kann Gedanken lesen: „Setz´ Dich drauf und fahr` damit. Sobald die rollt geht alles wie von allein. Die kannst Du auf einem 3 m Feldweg in einem Zug drehen!“

Bis dato, so muss ich zugeben, hatte die Häufung an Testsiegen der bayrischen GS-Reihe eine Aversion meinerseits gegen diese Produkt verursacht. ABER – wie heißt es doch so schön: Wer niemals seine Meinung geändert hat, sollte überprüfen ob er noch Puls hat! Draufgesetzt und los geht es.

Die ersten Meter sind noch leicht geprägt von dem Respekt, die 263 kg vollgetankt mit sich bringen. Ca. 30 kg macht schon alleine der Tankinhalt in dem 30 Liter fassenden Spritfass aus, welches die Beine des Fahrers spreizt. Dabei fällt aber direkt auf, dass es nicht störend ist. Im Gegenteil – der Händler hatte recht – das Teil scheint tatsächlich für meine Konfektionsgröße wie gemacht.

Womit er ebenfalls recht hatte – die Kilos merkt man nicht. Die 1200er Adventure von BMW klappt in die Kurven ohne großen Lenkimpuls vom Fahrer. Auch Wechselkurven gehen mit einer frappierenden Leichtigkeit von der Hand. Man braucht keine lange Eingewöhnungszeit um mit der GS zügig unterwegs zu sein. Es kommt ein wenig dieses VW Golf-Feeling auf, Everybodies Darling. damit erklären sich mir schon fast die Verkaufszahlen dieses Produktes.

Gerade von der XR 1000 abgestiegen wird mir klar. Der bessere Landstraßenmotor werkelt hier gerade unter mir. Die 1170 ccm mit ihren 125 PS (bei 7.750 U/min) gepaart mit 125 Nm (bei 6.500 U/min) machen aus der 1200 GS Adventure ein richtig tolles Gesamtpaket. Dabei ist der Boxermotor derart elastisch, dass er in langsamen Spitzkehren ruckfrei untertourig ums Eck tuckern kann und ausgangs der Kurve die Maschine sauber ohne Drehmomentloch hochbeschleunigt. Das muss auf den Alpenpässen richtig Freude und Spaß bringen.

Apropos Alpenpässe. Frage an die beste Sozis von Allen: Wie geht es? Sitzt du gut? Antwort: Wie zu Hause auf der Couch! Weitere ergänzende Angaben zum Themenkreis Soziuskomfort erübrigen sich damit.

Ich hatte absichtlich einige ziemlich derbe „Rumpelpassagen“ auf der Teststrecke ausgesucht. Das semiaktive Fahrwerk, welches das Gewicht automatisch mit berücksichtigt, war auf Road eingestellt und dann gab es eine Überraschung. Die Adventure filtert wirklich jedes Schlagloch und jede Asphaltverwerfung derart weg, als ob sie nicht vorhanden wären. Auch eine Art den miserablen deutschen Straßenverhältnissen zu begegnen. Wahrscheinlich ist eine Tour mit einem Luftkissenboot ähnlich. Die GS Adventure ist die Sänfte unter den Reiseenduro.

Und was gibt es sonst noch? Der Schaltautomat funktioniert einwandfrei. Immer schön auf Zug die Gänge hochschalten und der Wechsel geht ohne Übergänge vonstatten. Und der Blipper? Obwohl in der GS das gleiche Produkt wie in der XR steckt benötigt der Blipper beim runterschalten, insbesondere in den tieferen Gängen, schon einen bewussten Kick. Ein sachtes Streicheln nimmt die Bayerin nicht als Aufforderung zum Gangwechsel an.

Ein wenig fehlt mir in der ein oder anderen zügig durchfahrenen Kurve die Rückmeldung vom Vorderrad. Ob das jetzt am Telelever liegt oder an der Bereifung kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich ist dieses mangelnde Gefühl nach zwei Tankfüllungen auch Geschichte. Der Michelin Anakee, den BMW als Erstausstattung auf der Adventure hat, kann mich nicht restlos überzeugen. Was würde die GS wohl alles anstellen, wenn mein Lieblings- und Referenzreifen, der Pirelli Scorpion Trail II, aufgezogen wäre? Gar nicht auszudenken.

Macht euch mal blau-weiße Gedanken in Sachen Bereifung und Erstausstattung beim BMW Marketing. Vielleicht sehen wir den Scorpion Trail II ja auf der Intermot in Köln auf der neuen 1250er. Wer weiß?

16.850,- Euro ruft BMW in der Grundausstattung für die GS 1200 Adventure auf. Will man dann die durchaus nützlichen Dinge wie Heizgriffe oder den Fahrmodi Pro, sowie Schaltassistent oder den Notruf „eCall“ (erinnert Ihr Euch noch an meinen Bericht zu DGuard?), dann schraubt man den Endpreis ganz zügig über die 20.000er Marke. Koffer-, Topcase noch dabei, was für eine Reiseenduro ja sinnvoll erscheint, dann sprechen wir auch schnell von Preisen jenseits der 22.000 Euronen.

Rückweg zum Händler. Wie ist denn jetzt dein Fazit? Der Funke ist übergesprungen. Die 1200 GS Adventure ist ein richtig gutes Motorrad. Jetzt gilt es langsam zu entscheiden. Es sind nur noch zwei Modelle im „Topf“. Die eine war die GS Adventure mit einer wirklich überzeugenden Gesamtleistung.

 

 

Sporttourer oder WAS – BMW S 1000 XR

28 Samstag Jul 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Technik & Ausrüstung

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

BMW S 1000 XR, Eierlegende Wollmilchsau, Sportourer

Machen wir weiter mit unserer Suche nach passenden Produkten auf dem Markt. Da haben wir das Reich der „Gebückten“ – soll heißen Supersportler. Nein – irgendwie sind wir da raus. Das Einsatzspektrum einfach zu schmal und auf Landstraßen trotz der technischen Helferlein oftmals zu viel des Guten. Das merkt man auch an der Verkaufsstatistik. Da hat das Segment der Reiseenduros sämtlichen anderen Genres den Rang abgelaufen. Obwohl man aktuell das Gefühl hat, dass sich da vielleicht in Sachen der „Retrobikes“ im Stile eine BMW nineT, Ducati Scrambler oder Kawasaki 900 etwas tun könnte. Mal abwarten.

Aber jetzt zum eigentlichen Thema. Wie hatte einmal ein BMW Mitarbeiter (der es eigentlich wissen müsste) gesagt: XR 1000 fahren ist wie mit der GS – nur mit mehr Druck!

Also schauen wir uns jetzt einmal das Gesamtpaket BMW S 1000 XR an. Was ist das jetzt? Irgendwie nicht so richtig Reiseenduro. Aber Supersportler will SIE trotz ihres starken Herzens aus der S 1000 R auch nicht sein. Wo ordnen wir die Maschine denn jetzt ein. Ist das die Antwort von BMW auf die Honda VFR 800, also so etwas wie ein Sporttourer? Einfach mal probieren und dann sehen wir was es ist.

Wie alles bei BMW steht sie proper da die S 1000 XR. Gute Verarbeitung auch im Detail. Da die einzelnen Komponenten in zig anderen Modellen ebenfalls verbaut sind findet man sich auch schnell zurecht. Ist man ohnehin schon BMW-Fahrer, dann ist das sicherlich eine Gefühlslage wie zu Hause angekommen. Instrumente und Schalter da wo sie hingehören und nach kurzer Zeit, selbst für BMW-Fremdlinge, gut händelbar.


Die technischen Daten der XR lesen sich so, dass man gespannt ist auf das was einen erwartet. 165 PS bei 11.000 U/min gepaart mit 114 Nm bei 9.250 U/min. Dieses Paket hat jetzt den Auftrag mit 244 kg vollgetankt klar zu kommen. Hört sich jetzt nicht nach gemütlichem Sonntagsausflug sondern eher nach Attacke an. An Zuladung haben wir 190 kg zur Verfügung was ehrlich gesagt für eine Reisemaschine nicht üppig ist, wenn SIE mit Fahrer und Sozius bewegt werden soll. Es sei denn es sind zwei „Magermilchkribbel“ die eine Waage kaum zum Ausschlag bringen. Die etwas schlappe Zuladung hat die XR aber mit vielen aktuellen Modellen gemein, die dem geneigten Käufer suggerieren, dass SIE im Reisesegment zu Hause wären. Ich wette, dass in den Sommermonaten etwas 70 % überladen mit ihren Tourern in Richtung Süden oder wohin auch immer aufbrechen.

Mit Nebenkosten ruft BMW für die XR knapp unter 16.000 Euronen auf. Klinkt im ersten Moment für heutige Produkte fast schon als Schnäppchen. Will man dann aber noch so etwas wie einen Schaltassistenten, unterschiedliche Fahrmodi, Heizgriffe und Koffer haben, ergänzend vielleicht noch ein Navi von BMW nebst Halter, dann liegen wir schnell bei einem Betrag zwischen 19.000 und 20.000 Euronen. Das scheint, damit müssen wir wohl leben, der Betrag zu sein den fast alle Hersteller für eine topausgestattete Reisemaschine haben wollen.

Jetzt erst einmal draufsetzen und los geht es. Was direkt auffällt – JA – man ist über die Jahre verwöhnt geworden. Der Kupplungshebel ist nicht verstellbar. Für eine Maschine, die fast die 20.000er Preismarke überschreitet könnte man das als Standard eigentlich erwarten. Es gibt in einigen Fachzeitschriften die Kernaussage, dass der Vierzylinder der S 1000 XR bei Drehzahlen um die 4.500 U/min feine Vibrationen aussendet, die auf Dauer nervig wären. Entweder hat BMW hier nachgearbeitet (oder der Händler) ODER Flying Haggis ist zu unsensibel um Vibrationen dieser Art festzustellen. Seidenweich und geschmeidig zieht der bayrische Vierzylinder hoch und bringt seine Leistung an das Hinterrad.

Da schnell der Hinweis: Bridgestone T30 funktionieren einwandfrei und ohne Tadel auf der XR.

Jetzt noch schnell der Verweis auf den vorherigen Fahrbericht auf der Triumph Tiger. Da hatte ich die Begeisterung der Fachpresse hinsichtlich des tollen Motors nicht teilen können. Hier bei der BMW S 1000 XR schon.

Wie eine Turbine dreht der Motor hoch. Da Flying Haggis seit 1991 nur noch auf 2-Zylindern unterwegs ist war es jetzt wieder Umgewöhnung den Motor höher drehen zu lassen, aber auch in den unteren Drehzahlen ist das Aggregat zu Hause und verrichtet seine Arbeit unspektakulär und ohne den Fahrer zu stressen. Den Spagat aus einem reinrassigen Sportmotor ein Triebwerk zu bauen, welches in einem Tourer reibungslos funktioniert ist BMW gelungen. Mit dem Schaltautomaten (natürlich mit Blipper) macht es einen Heidenspaß die Maschine in den Gängen rauf und runter zu jagen.

Auch die Ergonomie für Fahrer und Beifahrer passt. Guter Windschutz, gute und entspannte Sitzposition. Alles bereit mit Koffersatz und Topcase für eine tolle Urlaubsreise auf und mit dem Motorrad.

Was bleibt jetzt als Fazit? Abgestiegen und mitgeteilt: „Ihr habt da ein gutes Motorrad auf die Räder gestellt. Meine Hochachtung!“
„Ja und weiter?“
„Der Funke ist bei mir nicht übergesprungen. Die XR kann nichts mehr oder besser als meine alte KTM 1190 Adventure.“
Und genau jetzt ist DAS passiert was Flying Haggis nicht für möglich hielt und was nun erst einmal in therapeutischen Sitzungen aufgearbeitet werden muss. Aber dazu kommen wir später!

Triumph TIGER 1200 XRT oder Mercedes S-Klasse auf 2-Rädern

04 Mittwoch Jul 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Technik & Ausrüstung

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Tiger 1200, Triumph

Bei der Messe in Dortmund hatten die „neuen Tiger“ von Triumph die Aufmerksamkeit von Flying Haggis erregt. Eine Probefahrt war also dringend angesagt um zu sehen und zu fühlen was die englische Lady alles in petto hat.

Ob man jetzt auf die XC-Varianten oder auf die XR-Varianten steigt bleibt jedem selbst überlassen. Das „C“ steht dabei für Cross, also Gelände und bei Triumph schön an den Speichenrädern zu erkennen. Das „R“ steht für Road und die Maschinen tragen Gussräder.

Also schauen wir nach den Top ausgestatteten Modellen dieser Baureihe der XCA oder der XRT und da haben wir alles an Bord was man als Tourer so brauchen kann. Wahrscheinlich sogar einiges was nicht nötig ist, aber wie ist das so häufig? Hat man sich daran gewöhnt will man es nicht mehr missen.

Überall wo der Blick des Betrachters hinfällt sieht er eine sehr gut verarbeitete Maschine. da haben wir den schönen Arrow Titan & Carbon Schalldämpfer, der allein schon 2,5 kg bei der Abmagerungskur beigetragen haben soll.

LED-Nebelscheinwerfer, sowie Scheinwerfer mit adaptivem Kurvenlicht. Dieses scheint sich im Segment der Reiseenduros langsam durchzusetzen. aus Sicht von Flying Haggis eine gute Sache und zusätzlicher Sicherheitsfaktor bei Nachtfahrten. Einfach schön, wenn man in eine Kurve fährt und nicht zuerst in die Dunkelheit hineinfährt.

Der Triumph Schaltassistent, natürlich mit Blipper. Berganfahrassistent und elektronisch verstellbare Verkleidungsscheibe. Fahrer- und Soziussitz beheizt, sowie Griffheizung. Ach ja – der Tempomat für längere, entspannte Autobahnfahrten.

Die XRT hat fünf Fahrmodi. Bei der XCA stehen deren sechs zur Verfügung, resultierend aus einem zusätzlichen Geländemodus. Beide Modelreihen weisen einen speziellen Fahrermodus aus. Soll heißen – der Fahrer kann hier nach eigenem Gusto und Befindlichkeiten ABS- Traktionskontrolle etc. einstellen.

Rollen wir also erwartungsfroh los und lassen das Überangebot an Optionen auf uns wirken. Wer mit seinem Smartphone klarkommt hat mit der Menüführung der Triumph kein Problem. Ähnlich strukturiert klickt man sich durch das Angebot und nach kurzer Bedienungszeit erfolgt das Ganze nahezu intuitiv.

Was soll ich jetzt sagen? Fast alle Test- und Fahrberichte in den Fachzeitschriften schwärmen von dem potenten Triumph-Dreizylinder. Aktuell weist Triumph bei dem Aggregat 141 PS bei 9.350 U/min aus, sowie 122 Nm Drehmoment bei 7.600 U/min. In den besagten Berichten wird aber auch davon gesprochen, dass die Testmaschinen diese Nennleistung nicht erreicht haben. Hier differierten die Motorleistungen zwischen 125 – 128 PS.

Für Flying Haggis war die Leistung des Dreizylinders irgendwie enttäuschend. Möglicherweise hatte ich zu viel von dem Aggregat erwartet auf Grund der Vorschusslorbeeren der Fachpresse. Die Leistungsabgabe ist linear ohne dass in einem bestimmten Drehzahlband ein richtiger Schub kommt. Subjektiv entwickelt meine KTM 1190er @venture (Baujahr 2013) selbst im Regenmodus mehr Leistung als die Triumph im Straßenmodus. Ein weiterer Erklärungsansatz für mich wäre das immer noch hohe Fahrzeuggewicht in Relation zu meiner KTM. Dahingehend ist wiederum anzumerken, dass der bayrische Hersteller mit dem blau/weißen Propeller aus seiner auch nicht gerade ranken und schlanken 1200er @venture eine Leistung generiert, die immer und überall mehr als ausreichend ist. Aber DA sind wir ja jetzt noch nicht.

Insgesamt wirkt der Motor auf mich wie ein Sprinter dessen Trainer ihn an einem Deuserband festhält und er einfach nicht auf Tempo kommt. Lakonischer Kommentar der besten Sozia von Allen: „Da kommt ja gar nix!“

Fahrwerk? Das Fahrwerk ist elektronisch einstellbar und teilweise semiaktiv. Soll heißen: Federbein semiaktiv und mehrfach voreinstellbar. Die Gabel kann der Fahrer elektronisch vorjustieren und in diesem Modus verbleibt dann die Einstellung. Alles kein Problem und funktioniert tadellos. In langsamen Kurven ist auffällig, dass die Tiger etwas kopflastig ist und dazu neigt den Kurvenradius nach aussen zu schieben. Auf diese Eigenart kann man sich einstellen und den Einlenkpunkt etwas anders wählen.

Eine Besonderheit wird noch geboten. Die Triumph Tiger merkt, wenn der Fahrer unerwartet das „Geläuf“ wechselt. Konkret bedeutet das: Wir fahren unter vollen Segeln in eine nicht angekündigte Baustelle mit Schotterpassage (oder alternativ Feld- oder Waldweg) und die Tiger stellt binnen sechs Sekunden die elektronischen Einstellungen auf den Bodenbelag um. Funktioniert analog bei Rückkehr auf den vorherigen Straßenbelag. Ein Problem besteht nur noch dann, wenn die sechs Sekunden für Fahrer nebst Tiger zu üppig waren und man bereits eine Kiesprobe auf der Schotterpassage genommen hat.

Zur Ergonomie ist zu sagen, dass der Fahrer kommod auf der Triumph untergebracht ist. Man sitzt sehr bequem und kann in dieser Position sicherlich entspannt auf der Autobahn Richtung Urlaubsziel Kilometer fressen. Wie sieht es mit der Sozia oder dem Sozius aus? Die beste Sozia von Allen mit ihren 1,74 einhalb (auf den halben Zentimeter wird extremer Wert gelegt) sitzt im Vergleich zu unserer KTM etwas erhöht und damit über dem Fahrer. Trotz meiner knappen 1,90 m kommen Verwirbelungen bei ihr an, die Sie vorher nicht kannte, da Sie nunmehr über mich herausragt. Der Soziussitz ist bequem aber irgendwie auf Grund unserer Anatomie nicht zu 100 % passend. Wahrscheinlich fühlen sich Personen unter 1,70 m wie im siebten Himmel.

Wie sieht das abschließende Fazit für die Tiger 1200 jetzt aus. Mit Koffer und Topcase (das einzige was man bei der üppigen XCA oder XRT Ausstattung noch dazu kaufen muss) landen wir bei einem Preis um die 21.000,- Euro. Was bekommen wir dafür?

Ein Motorrad das wie gemacht ist für lange Touren auf der Autobahn oder besser ausgebauten Landstraßen. Wenn der Fahrer oder die Fahrerin nicht von einer KTM 1190 / 1290 @venture oder einer Ducati 1200 /1260 Multistrada, sowie von dem ausgesprochen potenten 1200er BMW Boxer umsteigt, dann fährt er eine starke, wertig gemachte Tourenmaschine mit Topausstattung.

Für mich ist es in etwa wie die Mercedes S-Klasse im PKW-Bereich. Da erwartet auch niemand ein sportives Fahrzeug für eine schnelle Runde auf dem Nürburgring, sondern ein Fahrzeug, welches den Fahrer / oder die Fahrerin kommod und mit allem Luxus von Punkt A nach Punkt B bringt.

← Ältere Beiträge
Neuere Beiträge →

Kategorien

  • Aktuelles
  • Anderstouren
  • Auf und Davon
  • Nachdenkliches & Provokantes
  • Rast & Übernachtung
  • Sparte A
  • Technik & Ausrüstung
  • WARUM & Historie

Blogstatistik

  • 72.435 hits

Archiv

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • flyinghaggisdotnet
    • Schließe dich 53 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • flyinghaggisdotnet
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …