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Schlagwort-Archiv: Moto GP

Misano = Motori, impressioni, emozioni

22 Freitag Sept 2023

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Sparte A

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Gabicce Mare, Misano, Moto GP

Seit Dezember 2022 ist unsere neue Heimat Italien, konkret Südtirol, was für die meisten Südtiroler etwas grundlegend anderes ist.

Hier fühlen wir uns angekommen, angenommen und im tiefsten Herzen vom Gefühl her zu Hause.

Was wir aber wirklich mit Italienern gemeinsam haben, also einmal abgesehen von der ausgeprägten Liebe zum guten Essen, ist die Liebe zum Motorsport. Zumindest wenn die Räder des zu bewegenden Fahrzeuges hintereinander stehen und das Fahrzeug einspurig ist.

Über Jahre oder besser Jahrzehnte auf den Sachsenring sozialisiert war jetzt eigentlich nur die Frage: Fahren wir nach Mugello oder Misano den Motorrad-WM-Lauf anschauen?

Misano hat den internen Wettbewerb bei uns gewonnen und wir haben uns, unweit vom Misano World Circuit Marco Simoncelli, in einem schönen Hotel an der Küste einquartiert. Das Hotel Napoleon in Gabicce Mare wurde unsere Basisstation für das Rennwochenende.

Das vormalige Autodromo di Santamonica hat nach dem tödlichen Unfall von Marco Simoncelli in Sepang 2011 dessen Namen angenommen. An solchen Gesten kann man bereits erkennen wie italienische Rennsportfans ticken. Hier steht „Passione“, die Hingabe, im Vordergrund. „Super Sic 58“ hatte zu Lebzeiten polarisiert, eine große Fangemeinde und stammte aus Cattolica, einem Ort unweit der Rennstrecke. Da war die Umbenennung der Rennstrecke schon beinahe Formsache.

Und da sind wir bei den „Emozioni“, den Emotionen, die man wahrscheinlich in Sachen Motorradrennsport nur in Italien findet. Da ist dann zwischen den ganzen Firmen am Rennwochenende auch ein Stand der Marco Simoncelli Foundation zu finden und die Freundin von Marco, Kate Fretti, steht persönlich am Stand und erklärt den Fans die Hintergründe und Ziele der Foundation.

Stellt Euch einmal vor Elfriede, die Frau von Reinhold Roth, wäre vor Jahren bei einem deutschen Grand Prix mit einem solchen Stand am Sachsenring oder Nürburgring gewesen? Kein Mensch hätte sie erkannt und interessiert hätte es wahrscheinlich noch weniger.

Als Stammplatz für unser Misano-Wochenende hatten wir uns einen Sitzplatz auf der überdachten Tribüne C auserkoren.

Wie es sich später herausstellen sollte, war das eine sehr gute Idee.

Ende 2006 wurde die Strecke von Misano grundlegend umgebaut und seither in umgekehrter Richtung zum vorherigen Verlauf, also im Uhrzeigersinn gefahren. Wer seine „Lieblingsstrecke“ schon einmal „umgekehrt“ gefahren ist, der wird wissen, dass dies oftmals ein komplett anderes Gefühl hinterlassen kann. Der Kurs ist seitdem 4,2 km lang und mittlerweile wird in der Moto GP ein Renndurchschnitt von fast 164 km/h erreicht. Nicht von schlechten Eltern!

Apropos nicht von schlechten Eltern. Die Siegerliste in Misano seit den ersten Rennen liest sich wie das „Who is who“ der Besten der Halbliterklasse respektive der Moto GP. Da tauchen, um nur einige zu nennen, die Namen meiner alten Helden Kenny Roberts sr., Freddie Spencer, Eddie Lawson, Franco Uncini und Mick Doohan auf.

Natürlich auch „Gottvater“ Valentino Rossi, Casey Stoner und Marc Marquez.

Der neue Dominator heißt „Pecco“ Bagnaia und der stand bei uns unter besonderer Beobachtung. Hatte er doch am Rennwochenende zuvor einen heftigen Sturz hingelegt. Anschließend fuhr ihm der KTM-Pilot Brad Binder noch ungewollt über die Beine. Dinge die die Welt nicht braucht.

Aber jetzt zum eigentlichen Thema, denn wir wollten EUCH ja hinreichend Tipps mit auf den Weg geben für ein Rennwochenende in Misano.

Mit ausschlaggebender Grund für den Zuschlag Misano statt Mugello war: Stabiles Sommerwetter Anfang September an der Adria und der Großraum Rimini, Cattolica und Gabicce Mare hat eine Vielzahl von Hotels. Ergo – in einem findet man immer Platz.

Unser Tipp, weil nachhaltig getestet: Hotel Napoleon in Gabicce Mare. Direkt am Meer gelegen, unmittelbar zentrumsnah zu einer Vielzahl von Lokalitäten zur nahrungstechnischen Versorgung UND: Hoteleigene Fahrräder!

Ich sehe im Geiste die erstaunten Blicke beim Lesen und das Runzeln der Stirn. Was hat der denn jetzt geraucht oder eingeworfen?

LEUTE – Ihr kommt am Trainingssamstag und erst recht am Rennsonntag kaum mit dem Auto oder der Maschine von den Parkplätzen weg. Nervtötender Stau ist angesagt und den umgeht man wie?

RICHTIG – man fährt mit dem hoteleigenen Fahrrad gemütlich in einer knappen halben Stunde bis unmittelbar an die Tribüne. Bindet das Fahrrad Marke „Hexe aus dem Westen aus Alice im Wunderland“ an irgendein Schild oder eine Umzäunung und marschiert fröhlich pfeifend auf seinen Tribünenplatz. Weltklasse!

Wir waren auf der Tribüne C. Auserkoren wurde diese wegen der Überdachung. An unserem Wochenende hatte es konstant um die 30 Grad im Schatten. Problemfeld – auf den meisten Tribünen ist definitiv KEIN Schatten und man fühlt sich bereits nach einer Stunde wie ein Ossobuco bei Niedriggartemperatur im Backofen.

Tribünen A, B, C schön überdacht und bei Sitzreihe relativ mittig genießt man bei angenehmen Temperaturen das Training und die Rennen.
Rundherum gibt es in diesem Tribünenbereich einiges zu schauen. Im Gegensatz zum Sachsenring ist Misano eine permanente Rennstrecke. Insofern haben sich dort einige Firmen und Händler mit Bezug zum Rennsport angesiedelt.

Wenn man dann komplett durchgedreht ist wie euer werter Erzähler, dann kauft man eben am Rennsonntag, weil noch eine Stunde Zeit ist bis zum ersten Rennen, im Ducatistore zwei neue Helme, weil es gerade 40 % Sconti gibt.

So – jetzt noch abschließend die Tipps in Sachen: Wo geht man zielsicher in Gabicce Mare essen?

Also richtig schlecht ist es eigentlich nirgendwo. ABER – RICHTIG GUT ist es im Ossi di Seppia
und im Ristorante Anna.

Hiermit unsere absoluten Einkehrtipps für ein Rennwochenende in Gabbice Mare.

Damit sind wir auch schon am Ende mit unseren Tipps für einen Misanoaufenthalt am Moto-GP-Wochenende. Ihr könnt also buchen.

Wir sehen uns – Ci vediamo, a presto!

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Marquez-Festspiele

07 Sonntag Jul 2019

Posted by flyinghaggis2015 in Aktuelles, Sparte A

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Moto GP, Sachsenring 2019

Wie immer berichtet euer Flying Haggis auch in diesem Jahr wieder vom deutschen WM-Lauf am Sachsenring. Nicht mehr ganz so nah am Geschehen wie in den letzten beiden Jahren, aber immer noch nah genug – versprochen. Wahrscheinlich war es der oftmals kritischen Berichterstattung von Flying Haggis geschuldet, dass der diesjährige Veranstalter ADAC die Presseakkreditierung verweigert hat. Das kann man natürlich so machen als größte Lobbyorganisation Deutschlands, damit ändert man aber nichts an der Grundhaltung eures werten Schreibers.

Legen wir los. Wie spannend ging es doch eigentlich los in die Saison und zwar klassenübergreifend. Die Moto 3 sieht permanent neue Sieger auf dem Treppchen und es ist fast nicht möglich hier Prognosen abzugeben. Mit Lorenzo Dalla Porta war ich zumindest nahe dran und ich bleibe weiter bei meinem Tipp hinsichtlich des WM-Titels. Mein zweiter Anwärter Jakob Kornfeil fährt bislang noch etwas hinterher, hat aber mit seinem dritten Platz bei der Dutch TT in Assen sein letztjähriges Können wieder aufblitzen lassen. Die acht bisherigen WM-Läufe haben sieben Sieger gesehen. Lediglich Tony Arbolino konnte sich 2x als Sieger in der Liste eintragen. Was mich wirklich überrascht ist die Konstanz eines Aaron Canet, der noch das Gesamtklassement der Moto 3 anführt.

Die Moto 2 entwickelt sich auch zu einer Wundertüte. Dank der neuen Triumphaggregate sind hier die Karten komplett neu gemischt und es purzeln die Streckenrekorde. Was oder wer auch oftmals purzelt sind die Fahrer dieser Klasse. Nutznießer bislang – die Herren Alex Marquez und Tom Lüthi. Der schnelle Schweizer führt vor dem Sachsenring das Gesamtklassement in der Moto 2 an. Das stärkste Moto 2 Team scheint in diesem Jahr der Spanier Sito Pons zu haben. Seine beiden Fahrer Baldassarri und Fernandez haben in dieser Saison bereits vier Siege eingefahren. Meine beiden eigentlichen Favoriten für die Saison Brad Binder und Luca Marini kommen erst langsam in Tritt und waren beide in Assen gemeinsam auf dem Podest. Für ganz nach vorne wird es in dieser Saison wohl nicht mehr reichen, aber wir werden sehen wohin die Reise noch geht.

Die Moto GP versprach auch Spannung pur. Leider nur bis zum Großen Preis von Spanien. Da sicherte der Pilot mit der Nummer 99 seinem Teamgefährten Marc Marquez den nächsten WM-Titel in dem er durch einen Anfängerfehler vier der direkten Konkurrenten aus dem Rennen kegelte. Der Vorsprung ist unter normalen Umständen nicht mehr aufzuholen und einen sturzbedingten Ausfall wünsche ich niemandem.

Also Platz genommen am Sachsenring und mit Tausenden gut gelaunten Rennfans das Wochenende genießen. Und die Wettervorhersage prognostizierte sogar blendendes Wetter für die Trainingstage.

In der großen Klasse gaukelten die Protagonisten dem neutralen Zuschauer sogar anfänglich so etwas wie Spannung vor. Da tauchten dann die Namen Rins, Quartararo und Vinales auf und alle Nicht-Marquez-Fans rieben sich bereits die Hände. Aber wer die Sessionen genauer betrachtete merkte schnell, dass der König vom Sachsenring lediglich mit seinen Kontrahenten spielte. Auf Alles und auf jeden Angriff hatte Marc Marquez eine Antwort. Nach Belieben konnte er seine eigene Performance steigern und am Ende sah es dann nach den Qualifyings so aus, wie es immer auf dem Sachsenring aussieht. Platz Nr. 1 und Polepositon für Marc Marquez.

Die folgenden Positionen besetzten dann die Fahrer, die am Rennsonntag das Unmögliche anstreben sollen, nämlich Spannung in ein Moto GP Rennen am Sachsenring bei Beteiligung von Marc Marquez zu bringen. Platz 2 Fabio Quartararo vom Yamaha Petronas Team. Keine Überraschung mehr in dieser Saison. Platz 3 geht an Maverick Vinales, der den Aufschwung von seinem Assensieg mit nach Sachsen brachte und Platz 4 Alex Rins. Eine gute Ausgangsposition für den langen Spanier, der normalerweise immer erst in den Rennen an seine eigentliche Leistungsreserve geht. Auf Platz 5 dann die erste Ducati. Aber nicht aus dem Werksteam, sondern Jack „Ass“ Miller auf seiner Pramac-Ducati. Das Werksteam erlebte ein mittelschweres Desaster. Petrux Petrucci im Qualifying 2 bei seinem letzten Versuch der Zeitenjagd gestürzt und damit lediglich auf Platz 12. Desmo-Dovi kam gar nicht erst in das 2. Qualifying und wurde kurz vor Schluß von Nakagami auf Platz 13 zum Zuschauen verdammt. Der Doctor Valentino Rossi erreichte zwar souverän über das Qualifying 1 das 2. Training endete aber hier auch nur auf Platz 11.

Kommen wir zur Moto 2 und damit gehen die Marquez-Festspiele am Sachsenring weiter. Der kleine Bruder vom Dominator machte es sich und seiner Mechanikercrew rund um Stefan Haseneder aber ungleich schwerer. Freitags fackelte seine Kalex nach einem Sturz beinahe ab, weil die Streckenposten etwas lethargisch an die Löscharbeiten gingen und Alex Marquez selbst Hand anlegen musste. Samstags musste Marquez dann auch noch den Umweg über das Qualifying 1 nehmen. Aber diese zusätzlichen Kilometer scheinen dem Spanier gut getan zu haben. Letztendlich grüßte er den Rest der rasenden Moto 2-Meute von Platz 1. Der 2. Platz ging an den kleinen Bruder von Valentino Rossi. Luca Marini mit der pfeilschnellen Kalex aus dem Sky 46-Team sicherte sich den 2. Platz. Ganz besonders schön für die deutschen Zuschauer – Marcel Schrötter zeigte das ganze Wochenende konstant gute Leistungen und qualifizierte sich als Dritter für die erste Startreihe. Irgendwie roch es nach einem deutschen Podium beim Heim-Grand-Prix oder vielleicht sogar nach dem ersten Sieg für Marcel Schrötter.

Dahinter drängelte sich dann alles was in der Moto 2 Rang und Namen hat und auch in jedem Rennen für einen Podestplatz gut ist. Für Spannung am Rennsonntag war damit gesorgt. Die WM-Kandidaten hinter Alex Marquez wie Tom Lüthi und Lorenzo Baldassarri starteten von weiter hinten. Platz 12 für den schnellen Schweizer und Platz 10 für „Balda“.

Die Wundertüte Moto 3 machte ihrem Namen in den Qualifikationstrainings wieder alle Ehre. Das ganze Wochenende war es ein Auf und Ab mit ständig wechselnden Namen. Für den Rennsonntag standen dann Ayumu Sasaki auf der Pole, gefolgt von Kaito Toba. Man spricht also wieder japanisch in der kleinen Klasse. Komplettiert wurde die erste Reihe durch Marcos Ramirez aus dem Leopard-Team, gefolgt von seinem Teamkollegen Lorenzo Dalla Porta. Aber die Moto 3 hat uns ja in diesem Jahr gelehrt, dass man nicht aus den ersten drei Reihen starten muss, um ein Rennen siegreich zu beenden. Und die ersten 8 Saisonrennen sahen 7 verschiedene Sieger.

Der Rennsonntag stand an und damit sind wir, wie fast in jedem Jahr bei dem sächsischen Wetter. Am frühen Morgen regnete es zunächst einmal ordentlich, so dass die Warm Up`s in den Klassen auf feuchter bis nasser Strecke stattfanden. Danach hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Rennfans und den Fahrern.

Das Rennen der Moto 3 sah eine ähnliche Dramaturgie wie wir sie bereits aus der laufenden Saison kennen. Zunächst eine große Gruppe mit fast 15 Fahrern, die sich in der Spitze permanent abwechseln, dann fährt sich eine Gruppe mit etwas 7 – 8 Fahrern frei, die aber dann wegen der ewigen Überholmanöver wieder eingeholt werden, so dass wir am ende wieder eine ganz große Gruppe sehen, die sich um den Sieg und um die Plätze auf dem Podest streiten.

Richtig interessant für die Zuschauer war der Kampf im Gesamtklassement der WM. Hier startete der Führende Aron Canet nur von Startplatz 18, um direkt nach dem Start sogar auf Platz 22 zurückzufallen. Im Grunde genommen hatte ich ihn bereits von der Liste der möglichen Sieger gestrichen, was man aber geflissentlich in dieser Saison nicht tun sollte. 5 Runden vor Schluss tauchte die Start-Nr. 44 auf einmal unter den ersten Fünf auf und meldete Ansprüche an um das Podest mitzukämpfen.

Hier waren über das gesamte Rennen aber die ambitionierten Jungs aus dem Leopard-Team permanent mit Führungsarbeit beschäftigt und hatten im Rennverlauf sämtliche Angriffe von John McPhee, Jakob Kornfeil und Romano Fenati abgewehrt.

Das sollte dann auch am Ende so bleiben. Lorenzo Dalla Porta (48)  feierte seinen ersten Saisonsieg, gefolgt von seinem Teamkollegen Marcos Ramirez (42) und letztendlich Aron Canet (44).

Mit dem Sieg übernahm Dalla Porta auch die Führung in der Gesamtwertung der Moto 3. Romano Fenati (5) wurde starker Vierter, gefolgt von Raul Fernandez (25) und dem Schotten Hohn Mc Phee (17).

Der Zweikampf  um den WM-Titel zwischen Dalla Porta und Canet verspricht spannend zu bleiben. Vielleicht sehen wir in der zweiten Saisonhälfte auch noch einen lachenden Dritten aus der zweiten Reihe.

Das folgende Moto 2 Rennen war natürlich aus deutscher Sicht das interessanteste Rennen an diesem Sonntag. Startete doch Marcel Schrötter auf Startplatz 3 aus der ersten Reihe und hat in diesem Jahr bereits zweimal bewiesen, dass er das Zeug hat für das Podest. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Tom Lüthi hat er in diesem Jahr bereits mehrere Highlights gesetzt.

Marcel ging das Rennen auch engagiert an und hielt sich tapfer in der Spitzengruppe. Es ging heiß her in der Spitzengruppe. Insbesondere als KTM-Pilot Brad Binder, nach einem komplett verhagelten Qualifikationstraining, in der Spitzengruppe eintraf mit einem unbändigen Drang nach vorne zur Spitze.

Es bildete sich dann eine 4rt-Spitzengruppe mit Alex Marquez, Brad Binder, Iker Lecuona und Marcel Schrötter. Alex Marquez nutzte dann eine gute Gelegenheit sich von seinen Konkurrenten zu lösen und einen kleinen Vorsprung herauszufahren, den er bis zum Rennende clever verwaltete.

Jetzt war allen Betrachtern auch mit Schwächen in Grundrechenarten klar, dass bei den verbliebenen 3 Fahrern in der Verfolgergruppe einer in Sachen Podest leer ausgehen wird. Wer das sein würde war schwer auszumachen, denn die Führung bei den drei Protagonisten wechselte ständig und wie in einem guten Hitchcockfilm entschied sich die Geschichte in der letzten Kurve vor dem Ziel. Brad Binder hatte auf Platz 2 einen ausreichenden Vorsprung herausgefahren. Iker Lecuona riskierte in der letzten Links gegen Marcel Schrötter jetzt alles und begrub seine Podesthoffnung im sächsischen Kiesbett vor der Besico-Tribüne.

Vierter wurde Fabio di Giannantonio vor dem Schweizer Tom Lüthi und damit war klar, dass Alex Marquez als führender in der Moto 2 Klasse in die Sommerpause gehen würde, dicht gefolgt von Tom Lüthi. Hinter diesen beiden ist dann alles offen, denn auch unser Marcel Schrötter hat sich mit dem heutigen Podest wieder aussichtsreich in Position gebracht.

Jetzt kommen wir zu den Königen der Motorradrennklassen der Moto GP. was hatte ich so inständig auf ein spannendes Rennen gehofft. Mit Führungswechseln und allem Drum und Dran, was der Motorradrennsport so bietet. Das leidige Problem ist, dass sich der Sachsenring im Verbund mit dem Namen Marc Marquez wohl nicht mehr für ein spannendes Moto GP-Rennen eignet. Es ist einfach unfassbar wie der kleine Spanier dieser Strecke seinen Stempel aufdrückt. Genauso unfassbar ist, wie sich mögliche Gegner selbst eliminieren.

Marc Marquez ließ zu keinem Zeitpunkt des Rennens auch nur den geringsten Zweifel aufkommen WER diese heutige Veranstaltung als Sieger verlässt. Mittlerweile übrigens klassenübergreifend zum 10. mal nacheinander. Gegen den FC Bayern München als deutschen Fußballmeister zu tippen ist erfolgversprechender.

Zunächst konnte als einziger der Spanier Alex Rins auf seiner Suzuki der pfeilschnellen Honda von Marquez folgen. Elf Runden vor Schluss begrub Rins seine Suzuki dann fulminant im Kiesbett. Ab diesem Zeitpunkt hätte Marc Marquez das Rennen vermutlich auch auf einem Teamroller siegreich beendet. Bereits zu Rennbeginn hatte ein weiterer möglicher Konkurrent, der junge Franzose Fabio Quartararo, seine Petronas-Yamaha ebenfalls schon im Kies geparkt.

So war der Weg frei für Assensieger Maverick Vinales auf seiner Werksyamaha für Platz 2. Dicht gefolgt von dem schnellen Briten Cal Crutchlow. Der gute Cal hatte sich in Assen bei einem Unfall mit seinem Fahrrad die Kreuzbänder gerissen. Fahrerisch ließ er sich nichts anmerken und fuhr für sein LCR-Team einen wichtigen Podestplatz heraus.

Dahinter betrieb dann das Ducati-Werksteam Schadensbegrenzung. Auf der ungeliebten Strecke in Sachsen fuhr Danilo Petrucci auf Platz 4, gefolgt von Andrea Dovizioso. Die Ducati-Phalanx wurde komplettiert mit Platz 6 für Jack „Ass“ Miller auf der Pramac-Ducati.

Der Doctor Valentino Rossi beendete nach seiner Sturzserie auch wieder ein Rennen und erreicht das Ziel auf Platz 8.

Der deutsche Protagonist Stefan Bradl, der als Lorenzo-Ersatz die zweite Werks-Honda im Repsol-Team pilotierte, wurde starker 10.

Das war es dann für dieses Jahr vom Sachsenring, der sich an dem Wochenende bei 201.000 Zuschauern bedankt. Schön war es wieder und der Termin für das nächste Jahr steht schon – 21. Juni 2020 sehen wir uns wieder am Sachsenring.

Schlussakt der Oper……………

15 Sonntag Okt 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Andrea Dovizioso, Casey Stoner, Ducati, Moto GP

und wie sagt der Volksmund so schön: „Die Oper ist erst dann aus, wenn die dicke Frau gesungen hat!“ Heute hat die dicke Frau noch nicht gesungen. Das dauert noch eine Weile. Die Dramaturgie in der ohnehin schon spannungsreichen Moto GP hat aber beim Großen Preis von Japan noch einmal eine Spannungsschippe draufgelegt. Hatte man schon gedacht, dass der Saisonabschluss seinen üblichen Verlauf nimmt und die Konkurrenz in den letzten Rennen nur noch das Heck von Marc Marquez und seiner Honda sieht, so sah man sich jetzt mehr als getäuscht.

„Desmo-Dovi“ Dovizioso sieht es in dieser Saison überhaupt nicht ein den so nahen ersten Moto-GP-Titel kampflos an il piccolo Devilo zu übergeben und hat dies mit einem Paukenschlag in Motegi unterstrichen.

In Hondaland mit Bravour die rote Göttin auf Platz 1 gestellt und die Japaner düpiert. Bravo, Bravissimo Dovi!

An Siegen hat er damit bereits mit Marc Marquez gleichgezogen. Die beiden Kontrahenten haben jetzt jeweils -5- Siege in der laufenden Saison erreicht und jetzt geht es Schlag auf Schlag weiter. Zunächst noch die beiden Überseerennen in Australien und Malaysia und dann geht es zum Saisonabschluss nach Valencia → also Marquezland.

Meinen die „Roten“ aus Borgo Panigale ihre Titelambitionen in diesem Jahr ernst? Wenn JA – dann sollten jetzt auch schnellstens unkonventionelle Lösungsmöglichkeiten für das Problem Marquez und den verbleibenden  11-Punkte-Rückstand her. Wahrscheinlich ist das Gehirn des Teams Gigi Dall`Igna bereits damit beschäftigt.

Tipp von Flying Haggis gefällig? Ihr habt da einen erstklassigen Testfahrer unter Vertrag, der bei den Saisonvortests die Etablierten bereits blamiert hat. Das Schöne an diesem Testfahrer ist, dass er in Australien zu Hause ist und auf der kommenden Strecke IMMER eine Klasse für sich war. Und wenn man beabsichtigt Marc Marquez etwas mehr Punkte im Kampf um den Titel abzunehmen, dann sollte man an diesen Schritt denken! Ma dai Ducati! Setzt Casey Stoner am kommenden Wochenende mit einer Wildcard auf die Ducati.

Ihr müsst Casey dann nur noch erklären, dass er kurz vor der Zieldurchfahrt schauen soll ob Andrea oder Marquez direkt hinter ihm ist!

Jonas Folgaaas,

26 Mittwoch Jul 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Jonas Folger. Tech 3, Moto GP

der neue Stern am deutschen Moto-GP-Himmel. Oftmals habe ich Jonas Folger etwas kritisch gegenüber gestanden. Nicht weil ich an seinen fahrerischen Qualitäten gezweifelt habe, sondern weil er ähnlich wie auch andere gute Piloten im Fahrerfeld an gewissen Tagen (oder auf gewissen Strecken) nur schwer zu schlagen oder sogar unschlagbar war und eine Woche später dann im Punktenirgendwo gelandet ist.

Natürlich kann man jetzt sagen: Flying Haggis was willst Du eigentlich? Schließlich fährst Du auch auf deinen Lieblingsstrecken schneller und besser, als auf der einen oder anderen Piste, die dir nicht liegt oder die für dich neu ist!

Jonas Folger und seine Entwicklung beobachte ich schon lange. Das der, für einen Motorradrennfahrer, lange Kerl mit der 125er bzw. der Moto 3 so seine liebe Mühe hatte war mir klar. Der Gewichts- und Aerodynamiknachteil war nur schwerlich mit fahrerischem Können zu kompensieren, zumindest nicht permanent auszugleichen.

Das einzige Mal, als ich wirklich gedacht hatte: „Junge, was hast Du denn da gemacht?“ – war bei seinem Engagement beim Aki Ajo Team, also der Vorzeigemannschaft in der kleinen Klasse, die als Weltmeisterschmiede bezeichnet werden kann. 

Auf Topmaterial unterwegs war urplötzlich mitten in der Saison Schluss.  Die Werksmaschine ging an seinen Teamkollegen. Gerüchte und Mutmaßungen geisterten da durch die Gazetten, an denen sich Flying Haggis nicht beteiligen möchte. War eben so und damit soll es auch gut sein oder in dem direkten Zusammenhang mit der Historie eher schlecht sein.

Jetzt heuerte Jonas nämlich – sozusagen als letzte Tankstelle vor der Wüste – bei Ioda Racing an, nachdem ein MZ Engagement unmittelbar zuvor geplatzt war.

Ioda? Das war ein Rennteam und Material zu diesem Zeitpunkt, das man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht. Bildlich gesprochen gingen selbst Teile, die gar nicht verbaut waren, an diesem Motorrad kaputt. Die Chancen von Jonas Folger mit diesem Material ein Moto 3-Podest zu erreichen waren etwa so groß wie mit einem Heimtrainer die Tour de France zu gewinnen. Sobald ein Licht am Ende des Iodatunnels zu erkennen war schlug der Defektteufel wieder zu.

Manchmal hilft aber auch das Glück und so folgte in der Sommerpause unerwartet das Engagement im Mapfre-Team des Ex-Weltmeisters „Aspar“ Jorge Martinez. Wenn dieser erfahrene (spanische) Teamchef einen solchen Schritt wagt, einen Alberto Moncayo wegen chronischer Erfolglosigkeit vor die Tür zu setzen und gegen einen deutschen Fahrer auszutauschen, dann musste er auch von der Leistung des jungen Deutschen und seinen Qualitäten überzeugt sein. Schließlich gibt es kein anderes europäisches Land, dass vergleichbar mit Spanien Saison für Saison Weltklasse-Nachwuchsfahrer aus den nationalen Klassen in die Motorrad-WM entlässt. 

Und was macht man dann als anständiger Arbeitnehmer in einem Rennteam? Man stellt sein Motorrad im ersten Rennen auf das Podest mit einem dritten Platz (USA – Indianapolis) und im folgenden Rennen in Brünn bedankt man sich mit einem Rennsieg. So fand die Saison 2012 noch einen versöhnlichen Abschluss.

2014 In die Moto 2 aufgestiegen war er dann zunächst in dem guten spanischen AGR Team (Argiñano & Gines Racing) unterwegs und konnte dort auch Highlights setzen. Wahrscheinlich war die Hospitality auch auf hohem Niveau, denn der Teamchef war ein bekannter Fernsehkoch aus dem spanischen Fernsehen. Mit diesem Team legte er auch 2015 einen Traumstart in die Moto 2 Saison hin, als er den ersten Lauf in Katar gewinnen konnte und kurzzeitig die Führung im Klassement übernahm. 

Nächster Karriereschritt war dann das deutsche Team Dynavolt, als Teamkollege von Sandro Cortese.


-24- Podien stehen zwischenzeitlich zu Buche bei Jonas Folger und das klassenübergreifend. 4 x 125er, 8 x Moto 3 und derer 11 in der Moto 2, davon 3 Rennsiege.
Jetzt kam auf dem Sachsenring Podestplatz Nr. 24 insgesamt und Nr. 1 bei der Moto GP hinzu. Erst der zweite deutsche Fahrer, der das von sich behaupten kann. Und das verleitet mich zu einer Kernaussage, die wahrscheinlich einige Leute aufregen wird:
Der Podestplatz von Jonas Folger am Sachsenring ist höher zu bewerten, als der 2. Platz von Stefan Bradl in Laguna Seca 2013!

Warum? Weil Jonas Folger diese Platzierung durch eigene Leistung und fahrerisches Können erreicht hat. Bei Anwesenheit von allen aktuellen Toppiloten und Konkurrenten. Weiland 2013 in Laguna Seca fehlten einige der üblichen Podestanwärter verletzungsbedingt oder waren gesundheitlich, auf Grund ihrer Verletzungen, nicht auf der Höhe.

Was für mich ein weiterer Grund für eine gewagte Prognose ist: Endlich hat Jonas Folger keinen körperlichen Nachteil wegen seiner Größe!

Er passt wie maßgeschneidert auf die Tech3 Yamaha und deren Fahrwerk sowie Motorenkonfiguration scheint auch für seinen Fahrstil wie gemacht zu sein. Diese Tech3 Yamaha, welche der Werksmaschine aus der Saison 2016 entspricht ist in Sachen Fahrwerk augenscheinlich genau das was Jonas benötigt um schnell zu sein. Schon bei den Vorsaisontests hat er adaptiert, dass sein alter Moto 2 Fahrstil quer anbremsen und im Drift in die Kurve nicht die schnellste Variante mit der 2016er Yamaha ist. Stattdessen geht es jetzt weich und rund mit Wahnsinnsschräglagen um die Ecken. 

Und jetzt am Sachsenring kam der nächste Schritt in Sachen Ankommen in der Moto GP hinzu. Das einzige Manko, der einzige Vorwurf den man Jonas Folger noch machen konnte ist Geschichte. Dieser fehlende Biss in den ersten Kurven bzw. der ersten Runde, auf Grund dessen er immer wieder den direkten Anschluss an die Spitze verlor.

Keine Spur mehr davon zu sehen. Wer die Szene beobachtet hat, als er sich am Sachsenring Ausgangs Kurve 2 ins Omega stürzte – im Stile eines Valentino Rossi oder Marc Marquez seinerzeit in der Korkenzieherkurve in Laguna Seca – der hat zu diesem Zeitpunkt gemerkt, dass hier etwas Klick gemacht hat. Kein Zurückziehen, kein weiter Bogen und Plätze verloren – quer durch die Rabatten führte ihn sein Weg direkt in die Weltspitze und dort hält er sich nun auf UND zurecht.

Für den geneigten Betrachter die besagte Szene zum „Zungenschnalzen“ in drei Sequenzen. 

Jetzt hatten wir Sommerpause und Jonas Folger konnte seine Wahnsinnstat am Sachsenring erst einmal verdauen und auf sich wirken lassen. Ich denke dieser zweite Platz am Sachsenring war für Jonas Folger eine Initialzündung. In der Art: Hey Mann, wenn ich einen guten Tag habe dann kann ich bei den Besten nicht nur mithalten, sondern Sie sogar schlagen.

Das dies so ist und DAS ER genau das auch gespürt und gemerkt hat – beobachtete man als Jonas zur Pressekonferenz gekommen ist. Da kam ein gereifter Rennfahrer an – mit einem breiten, selbstbewussten Lächeln im Gesicht: So Leute – ab heute müsst Ihr mit mir rechnen! 

Und was kommt jetzt? Jetzt kommt BRÜNN! Und für diejenigen, die es vielleicht nicht so auf dem Schirm haben:

Erster Grand Prix von Jonas Folger war 2008 in Brünn. Sein letzter Moto2 Sieg war 2016 in Brünn. Und die Mapfre Aprilia hatte er 2012 ebenfalls in der Moto 3 zuoberst auf das tschechische Podest in Brünn gestellt.

Die erste Strecke nach der Sommerpause sollte Jonas also liegen und vielleicht macht er direkt damit weiter womit er aufgehört hat. Mit einem starken und nervenaufreibenden Rennen, in dem die deutschen Rennfans wieder mitfiebern und (hoffentlich) auch jubeln können. Das Podest am Sachsenring wird bestimmt nicht sein Letztes gewesen sein – daran glaubt Flying Haggis fest! Und im Tech3 Team bei dem erfahrenen Herve Poncharal kann Jonas in aller Gemütsruhe reifen und Erfahrungen sammeln – um dann den Platz von Doctor Valentino Rossi in der Saison 2020 zu beerben.

Also Folgaaas!

2 fast 4 you!

02 Freitag Dez 2016

Posted by flyinghaggis2015 in Nachdenkliches & Provokantes

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Moto GP, Rennklassen, Superbike

Die Rennsportszene im Motorradbereich verfolge ich ja, wie Ihr wisst, bereits seit einigen Jahren. Irgendwie haben mir es die Kerle und auch die wenigen Mädels in der Szene angetan, also aufrichtige Bewunderung allenthalben.

Könnt ihr euch noch an die (aus meiner Sicht) goldenen Zeiten der Superbike-WM erinnern? Habt ihr SIE noch auf dem Schirm die Herren Fogarty, Phillis, Russell, Slight, Falappa und wie sie alle hießen? Das war so Anfang bis Mitte der 90er des zurückliegenden Jahrtausends. Als sich die Helden der Halbliterklasse in der Motorrad-WM mit Zweitaktmonstern herumschlugen, die in etwa so zu fahren waren wie sich ein wilder Mustang im Rodeo reiten ließ. Nur etwas für ganz hartgesottene Burschen mit einer lebensverachtenden Grundeinstellung oder zumindest der Maxime, dass ein gebrochener Knochen keinerlei Grund für Wehklagen darstellt. Der „gelbe Schein“ war nur dann eine Option, wenn die Mechaniker den Fahrer nicht mehr auf seine Maschine heben konnten. Und so fuhren sie dann auch → die Schwantz, Mamola, Lawson, Rainey und Doohan. Am Ende ihrer Karriere dann meist mit derart viel Metall im Körper, dass selbst die Detektoren an den Flughäfen vom Dauerpiepton hinter die Luft kamen.

Genau in dieser Zeit ist ES das erste Mal passiert! Die eigentlichen seriennahen Maschinen aus der Superbikeszene kamen an die Referenzzeiten der Könige des Motorradsports der 500er Klasse heran. Immer näher robbten SIE sich an die Rundenzeiten der Halblitermaschinen. Warum?

Weil diese Monster ohne jegliche heutige Fahrhilfen wie Traktionskontrollen etc. nur noch für ganz wenige, nahezu übermenschliche Fahrer beherrschbar waren. In Anbetracht der Verletzungen dieser Stars gewinnt der Begriff „beherrschbar“ aber einen bitteren Beigeschmack.

WARUM dieser Rückblick? Weil es wieder geschehen ist! Ganz aktuell bei den nachsaisonalen Testfahrten in Jerez.

Hier trafen Fahrer der Moto GP Klasse auf ihre Pendants aus der Superbike. Und was ist passiert?

Der amtierende Weltmeister und Titelverteidiger der SBK-WM Johnny Rea hämmerte in Jerez, bei nicht einmal optimalen Witterungsbedingungen, mit seiner Kawasaki eine neue Rekordrunde auf den Asphalt. Bei 1:38,721 min blieb die Uhr stehen. Schneller als der Doctor mit seiner Moto GP Yamaha im Frühjahr bei seiner Polezeit in Spanien.

Natürlich ist die Superbike-Kawasaki von Jonathan Rea nicht vergleichbar mit einem Serienprodukt der ZX 10. Aber dennoch nahe dran in dieser Silhouettenrennklasse. Okay die Superstockklasse wäre noch näher dran aber dennoch – Wir sprechen hier von einer Maschine, die einer Serienbasis entspringt und auf der anderen Seite von reinrassigen Prototypen. Vollgestopft mit allem was Technik und Ingenieurskunst hergibt – und das ist einiges.

Sind wir wieder angekommen an dem Punkt, den wir bereits ganz leicht in den besagten 90ern touchiert hatten? Ist jetzt die Wende bei den Motorradrennen, zumindest bei den Rundenzeiten zu vermelden. Das wir alle selbst im Motorradrennsport feststellen müssen, dass schiere Leistung allein nicht schneller macht, sondern FAHRBARKEIT!

Ich bin gespannt was sich IRTA und FIM einfallen lassen. Wie lange werden sie diese Entwicklung beobachten ohne einzugreifen? Oder rufen am Ende die Stars der Superbikeszene den Helden der Moto GP zu → 2 fast 4 you!

ADAC – Kompetenz in Sachen Motorsport?

30 Donnerstag Jun 2016

Posted by flyinghaggis2015 in Nachdenkliches & Provokantes

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ADAC, Grand Prix Sachsenring, Moto GP

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Da glaubt man doch oftmals nicht mehr seinen eigenen Ohren oder beim Lesen den eigenen Augen zu trauen, wenn man dieser Berichterstattung und den Informationen folgt.

Da macht sich der ADAC, oder sollte ich besser sagen der Alleinherrscher in der Organisation und Sportchef Herr Tomczyk, Gedanken darüber den Großen Preis von Deutschland der Motorräder vom Sachsenring zu verlegen! Der Hockenheimring böte sich ebenfalls an!

http://www.motorsport-total.com/motorrad/news/2016/05/deutschland-grand-prix-hockenheim-statt-sachsenring-16052406.html

Hört, Hört!

Die nächste organisatorische Meisterleistung der deutschen Lobbyorganisation für Motorsport für alles mit vier, sowie in Ausnahmefällen auch einmal mit zwei, Rädern bahnt sich an. Hat der gelbe Club in den zurückliegenden Jahren nicht bereits genug Reputation verloren?

Also rein vom Logistischen her müsste euer Flying Haggis in Jubel ausbrechen, wurde er doch auf dem Nürburgring und dem badischen Kurs in Hockenheim über Jahrzehnte sozialisiert. Der Anfahrtsweg zur Veranstaltung würde sich auf -1- bzw. -1 ½- Stunden reduzieren. Das wäre was! Schnell morgens zu Hause frühstücken und dann zum Rennen zügig aufbrechen, also ein lockerer Tagesausflug.

Wenn ich an die letzten Veranstaltungen dieser Art auf meinen alten „Lieblingsstrecken“ denke und diese mit den Rennen seit meinem ersten Besuch 2002 bis heute auf dem Sachsenring vergleiche, dann kann ich nur eines sagen:

MACHT DAS NICHT!

Macht es nicht, wenn Euch nur etwas an dieser Veranstaltung und den treuen Motorsportfans liegt. Die komplette Region rund um den Sachsenring von Hohenstein-Ernstthal bis Chemnitz L(I)EBT dieses Rennen UND seine Besucher und akzeptiert diese als Freunde, die eben nur einmal im Jahr (nach Hause) zu Besuch kommen. Herzlich werden hier die Motorradfahrer und -innen aufgenommen und bewirtet.

Am Wochenende vom 10. – 12. Juni zog es 30.400 begeisterte Rennfans an die Strecke in Hohenstein-Ernstthal. War Grand-Prix oder Superbike-WM?

Nein Herr Tomczyk – die ALTEN HELDEN der Szene gaben sich ein Stelldichein am Sachsenring und wohl in Gedenken an den US-Präsidenten John F. Kennedy teilte der alte Recke Jim Redman den Besuchern am Ring mit, dass er ein Hohenstein-Ernstthaler ist und ER es jetzt mit seinen -84- Jahren auf den Strecken dieser Welt sein lässt. Also kein Wiedersehen mehr im Renndress mit dem Ex-Weltmeister.

 

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Das da eben korrekt gelesen Herr Tomczyk? 30.400 Zuschauer – Dreißigtausendvierhundert! Und das Schöne ist, dass man im Stammhaus in München nicht sagen kann – Man hätte das NICHT gewusst! Der ADAC war nämlich Ausrichter dieser Veranstaltung.

30.400 Zuschauer bei einem Classicrennen. Wenn SIE das auf dem Nürburgring oder dem Hockenheimring veranstaltet hätten, dann wären die Streckenposten und die Sanitäter, gemeinsam mit den Fahrern, in Überzahl gewesen. Sozusagen eine Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Rennsport findet mit dem Herzen statt. Zumindest bei den Fans. Momentan scheint bei DER Motorsportorganisation schlechthin in Deutschland kein Herz mehr für den Motorsport zu schlagen, sondern nur noch etwas im Stile einer Geldzählmaschine.

Die erste Quittung für ihre kommerzielle Verfahrensweise in Sachen Motorsport werden SIE bei dem nächsten deutschen Rallye-WM-Lauf in Deutschland erhalten, den SIE ab 2017 aus meiner Heimatstadt Trier ins benachbarte Saarland verlegt haben. Mammon lässt grüßen. Die nächste Quittung erhalten SIE, wenn sie den Motorrad-WM-Lauf an einen anderen Austragungsort als den Sachsenring verlegen. Anstatt mehr als 200.000 Rennbesucher über das Wochenende – leere Ränge. Wer`s mag – dem geschieht natürlich recht!

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Herr Tomczyk SIE sind der Verantwortliche des ADAC in Sachen Motorsport – Hände weg vom Sachsenring ODER die Rennfans unter den Motorradfahrern servieren IHNEN eine Rechnung, die SIE bei der nächsten Hauptversammlung des ADAC nicht mehr schönrechnen können!

Gehen Sie in sich und führen Sie Selbstgespräche ODER haben Sie Angst davor sich selbst einmal die Meinung zu sagen?

Ruhe in Frieden?

15 Mittwoch Jun 2016

Posted by flyinghaggis2015 in Nachdenkliches & Provokantes

≈ 2 Kommentare

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Luis Salom, Marco Simoncelli, Moto GP

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Das Erste was mir bei den Burschen immer in den Sinn kam war – Unzerstörbar! Aber DAS ist die falsche Einschätzung auch wenn SIE einen immer wieder zum Zweifeln bringen, wenn SIE nur Minuten nach katastrophalen Stürzen mit ihren Maschinen wieder die Boxengasse hinausfahren, als ob nichts passiert wäre.

Natürlich wissen diese Profis um die Gefahr rund um ihren Sport und der Zuschauer weiß es ebenfalls. Dennoch habe ich jedes mal einen Kloß im Hals, wenn es wieder passiert. Vor allem wenn es dann auch noch derartige Sympathieträger trifft wie Salom und Simoncelli.

Unzerstörbar – erinnert IHR euch noch an Jugendzeiten? Da stand immer unzerbrechlich auf den Kämmen und DAS hat einen immer wieder herausgefordert DAS Ganze auszutesten. Die waren zerbrechlich – man musste sich nur die entsprechende Mühe geben. Genau wie die Titanic nicht unsinkbar war. Das hat der Kahn bereits bei seiner Jungfernfahrt unter Beweis gestellt.

 

Die Fahrer in der Motorrad-WM sind auch nicht unzerstörbar. Das letzte Grand-Prix-Wochenende in Barcelona hat es wieder einmal gezeigt. Da ist Luis Salom „El Mexicano“ beim Training der Moto 2 tödlich verunglückt.
Und unwillkürlich habe ich mich direkt wieder an den letzten Fahrer erinnert, der vor Luis Salom tödlich verunglückte. Marco „Supersic“ Simoncelli war das, der ebenso tragisch die Weltbühne Moto GP verlassen hat.

Was für ein Wahnsinnsduell hatte sich Salom in der
Moto 3 2013 geliefert. Die meisten Saisonsiege (-7-) auf dem Konto wurde er in den Red Bull Farben des Aki Ajo-Teams nur ganz knapp am Saisonende geschlagen.

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Von Größen wie Vinales und Rins. Und das auch nur, weil IHM gegen Ende der Saison die Nerven ein Schnippchen schlugen und er zweimal zuviel das Kiesbett aufgesucht hatte. Wenn man die damaligen Gegner betrachtet merkt man zu was Salom noch in der Moto 2 fähig gewesen wäre, WENN ja wenn er dort noch einmal ein ähnlich professionelles und vor allem familiäres Team wie das von Aki Ajo gefunden hätte. Denn irgendwie hat „El Mexicano“ Salom dieses Familiäre um sich herum immer benötigt um Höchstleistungen zu bringen.

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Das Drama um „Supersic“, dass selbst einer griechischen Tragödie würdig gewesen wäre, bleibt bei mir ohnehin unvergessen. In der laufenden Saison 2011 dreimal auf dem undankbaren vierten Platz, knapp das Podest verpasst, kam ER dann in unmittelbarer Folge mit einem 2. Platz vom Grand Prix aus Australien im Gepäck nach Malaysia.

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Jeder ahnte, DAS dauert nicht mehr lange und dann ist Marco, nach gefühlten Ewigkeiten, der Erste aus einem Kundenteam der den Werksfahrern wieder einen Sieg wegschnappt. Und dann diese Verkettung unglücklicher Umstände mit dem Ende, dass ausgerechnet sein Freund Valentino Rossi IHN noch abschließend überrollt. Die Szene wie Vale sich unmittelbar danach vor Verzweiflung an den Helm fasste werde ich nie vergessen.

Ruht in Frieden?

Das ist wirklich DAS LETZTE an das ich denke, wenn ich mich an diese Fahrer erinnern will. Ganz ehrlich glaube ich auch nicht, dass SIE das im Sinn hatten, wenn SIE an ihr Ende dachten. Falls sie solchen fatalistischen Gedanken überhaupt nachgingen.

Hört IHR DAS? Dieses tiefe Brummen und Grummeln? Ein Sommergewitter?

Vielleicht für die Pragmatiker unter EUCH. Für mich lassen die Jungs da OBEN ihre Moto GP Maschinen warmlaufen für ihr nächstes Rennen. Und auf dem „Walhalla Renn Circuit“ da drehen SIE ihre Runden mit den anderen, alten Größen wie Mike „the Bike“ Hailwood, Joey Dunlop und „Hizzy“ (Flying Haggis) Hislop und den anderen Helden der Motorradrennszene.

Von wegen Ruhe in Frieden → In voller Schräglage auf der letzten Rille um die nächste Kurve! Genau SO werde ich SIE in Erinnerung behalten!

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MOTO GP ODER „Der Weltmeister der Herzen“!

13 Freitag Nov 2015

Posted by flyinghaggis2015 in Nachdenkliches & Provokantes

≈ 12 Kommentare

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Der Doctor, Moto GP, Valentino Rossi

Was war das für eine Moto GP Saison? Ich musste jetzt erst einmal einige Tage ins Land gehen lassen um nicht zu emotional ans Werk zu gehen.

Wenn man objektiv an die Frage herangeht wann oder warum der Doctor die WM 2015 verloren hat, bleibt man wahrscheinlich bei seinem „Heim-Grand-Prix“ in Misano hängen. Warum dort? Hier hatte er doch 11 Punkte auf seinen direkten Verfolger Jorge Lorenzo gut gemacht.
Soweit korrekt – aber hier verbuchte Vale auch den ersten „Nicht-Podestplatz“ der Saison 2015. Das Gesamtklassement im Hinterkopf und der mehr als kuriose Verlauf dieses Regenrennens führten Rossi zu Platz -5-. Der einzige taktische Fehler in diesem Jahr, denn bei einem zeitigeren Maschinenwechsel eine Runde zuvor wäre unser Doctor auf Platz -2- im Rennen gelandet und mit diesem 20-Punktepolster von Misano hätte er am Rennabend in Valencia, bei gleichem weiteren Verlauf, mit -4- Punkten Vorsprung den WM-Titel gefeiert!

Dann hätte der spanische Sunnyboy machen können was er will, es hätte an der Titelvergabe nichts mehr geändert. NEIN, ich meine nicht Jorge Lorenzo. Der ist eine tolle Saison gefahren. Wenn er sich nach den Ereignissen in Malaysia, die ihn nur mittelbar betrafen, komplett herausgehalten hätte, dann wäre dies eines Champions allerdings würdiger gewesen. So hatte es den Anschein, dass seine Angst vor dem „Teamkollegen“ derart groß war, dass er IHN zur Sicherheit am „Grünen Tisch“ kalt stellen wollte. Das Ganze ändert aber nichts an der Tatsache, dass Jorge Lorenzo in der Saison 2015 der „schnellste Fahrer“ auf der Strecke war und damit sicherlich auch ein würdiger Weltmeister wäre, wenn nicht abschließend dieser Makel an der Titelvergabe haften würde.

NEIN, mit Sunnyboy meine ich den selbsternannten „Schildknappen“ von Jorge, der seinem HERRN in schimmernder Wehr in den letzten Rennen den Rücken freigehalten hat. Dies komplett konträr zu seinen früheren Verhaltensweisen, die oftmals jenseits aller Risikobereitschaft lagen und vor ALLEM jenseits von Rücksichtnahme gegenüber seinen „Gegnern“ auf der Strecke. Hier nahm unser, immer freundlich lächelndes, spanisches Wunderkind auch Stürze und Verletzungen seiner Kollegen billigend in Kauf. Besonders absurd wurden seine aktuellen Verhaltensweisen deshalb, weil sein eigentlicher „Lehnsherr“ Honda unseren Schildknappen an sich für Rennsiege bezahlt und nicht für „Geleitschutzflüge“ zugunsten eines Fahrers auf einem Konkurrenzprodukt.

Wer am Rennsonntag das Moto-GP-Rennen mitverfolgte der sah, dass unser bereits entthronter Weltmeister erst aus der Agonie seiner spätpubertären Trotzphase herausgerissen wurde, als sein Teamkollege Dani Pedrosa zu den beiden „Freunden“ Marquez und Lorenzo aufgeschlossen hatte. Der gute Pedrosa wollte hier „tatsächlich einfach nur ein Rennen fahren“ und das konnte Herr Marquez kurz vor Rennende nicht mehr zulassen. Erst jetzt kam sein alter Kampfgeist wieder auf, als Pedrosa kurz zum Überholen ansetzte, denn der war in bester Absicht da um das Rennen zu gewinnen.

Den Gipfel dieser Farce lieferte Herr Marquez dann bei den sich anschließenden Testfahrten auf gleicher Strecke. Wieder „ganz der Alte“ driftete er quer die Bremspunkte der Kurven mit stempelndem Hinterrad an. Kein einziges dieser Manöver war am Rennsonntag von ihm zu sehen. Ein Schelm der Böses dabei denkt!

Lieber Marc Marquez. Irgendwann in einer sportlichen Laufbahn rächt sich unsportliches Verhalten. Das ist so und so wird es auch bei Dir sein. Wahrscheinlich wird es eine Weile dauern und möglicherweise werden VIELE dein diesjähriges Verhalten vergessen haben.

ICH NICHT!

Und wenn DU dann auf einen Dir so ähnlichen Charakter auf der Strecke triffst, der eine wunderbare Rennsaison in dieser Form konterkariert und eine WM-Titelvergabe manipuliert – dann jammere nicht und führe keine Beschwerden. ES ist DIR dann RECHT geschehen!

Den (anderen) HELDEN der Moto GP wünscht Flying Haggis eine tolle Saison 2016 und spannende sowie „faire“ Rennen.

„Forza Valentino! Weltmeister der Herzen!“

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