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Kategorien-Archiv: Sparte A

Motorrad Großer Preis von Deutschland – Samstag ist Qualifikations-Zeit

14 Samstag Jul 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Moto GP, Qualifying. Sachsenring

Wir schreiben Samstag, den 14. Juli 2018. Heute geht es am Sachsenring um die besten Startplätze für das morgige Rennen.

Die deutschen Rennfans sind bereits gespannt, denn die gestrigen freien Trainings starteten viel versprechend für die deutschen Protagonisten, seien es Fahrer oder auch Teams. Philipp Öttl hatte der Weltelite der Moto 3 den Fehdehandschuh hingeworfen und Marcel Schrötter tat es ihm in der Moto 2 gleich.
Aber wie lautet das alte Sprichwort? Am Ende wird die Ente fett und die üblichen Verdächtigen führen oftmals nicht von ungefähr in den Gesamtwertungen ihrer Klassen. Legen wir los mit der Moto 3.
Das letzte freie Training wird von vielen Fahrern bereits genutzt um die Maschinen im Renntrimm für den Sonntag zu testen. Insofern tauchen da auch häufiger Fahrer an der Spitze auf, die man nicht unbedingt dort vermutet. Lorenzo Dalla Porta vom Leopardteam setzte mit 1:26,351 eine tolle Bestzeit und die Konkurrenz war gewarnt.
Hinter ihm tummelten sich aber wieder alle, die im Gesamtklassement Rang und Namen haben. Aron Canet der Spanier mit der schnellen Honda vom Estrella Galicia Team. Und die Überraschung des Jahres Marco Bezzecchi auf der KTM des sächsischen Prüstel Teams. Dann folgten Enea Bastianini, ebenfalls in Leopardfarben und überraschenderweise der Schotte John McPhee.

Dann folgten Enea Bastianini, ebenfalls in Leopardfarben

und überraschenderweise der Schotte John McPhee.
Dann läuteten die Glocken zur Qualifikation und die Zeitentabelle spiegelte das übliche Bild in der Moto 3. Gar nicht erst die Namen und Zeiten behalten, denn eine Runde später sind sie ohnehin Makulatur.
Die Moto 3 Uhr tickt also in ihrem üblichen Spannungsbogen herunter und am Ende winkt der Führende in der Gesamtwertung Jorge Martin von Platz 1. Also keine Überraschung.

Die Start-Nr. 42 von Marcos Ramirez auf Platz 2, knapp an der Zeit des Führenden dran ist da schon eher eine Überraschung.

Dritter in der ersten Startreihe ist Enea Basianini, dicht gefolgt von der Start-Nr. 5 des Spaniers Jaume Masia. Auch nicht unbedingt zu erwarten und mit einem Topspeed von 207,7 km/h geht man lange in der Wertung suchen um eine schneller Maschine zu finden.

Was macht unser deutscher Starter? In den gesamten freien Trainings immer unter den Schnellsten zu finden hat Philipp Öttl Hoffnungen geweckt. Das Qualifying lief aber nicht ganz so gut. Öttl findet sich auf Platz 13 wieder. Hoffentlich kein schlechtes Omen für den Rennsonntag. Was wieder Hoffnungen weckt ist die Tatsache, dass er lediglich 0,582 Sek. hinter der Spitze ist und seine KTM mit 208 km/h in der Spitze eine der schnellsten Maschinen ist. Keine schlechten Voraussetzungen um am Ende der Zielgeraden das ein oder andere Überholmanöver zu setzen.

Die Moto 2 verlief ungewöhnlich. Inwiefern? Einem wunderbaren Spannungsbogen in den freien Trainings, die im dritten freien Training noch einen Marcel Schrötter auf Platz 3 sahen, folgte ein komplett langweiliges Qualifying.

Vergleichbar mit der 20. Wiederholung von Sissi – Wechseljahre einer Kaiserin oder hieß es Schicksalsjahre? Ich kann mich nicht daran erinnern einen derartigen Verlauf schon vorher in einem Moto 2 Qualifying gesehen zu haben.
Die Positionen waren nach ca. 20 Minuten bezogen und die Zuschauer schauten ein ums andere mal verdutzt auf die Videoleinwände, die das Klassement widerspiegelten.
Mattia Pasini mit einer hohen 1:23er Zeit auf Platz 1, gefolgt von Luca Marini aus dem VR 46 Team.

Unmittelbar hinter ihm sein Teamkollege und Führender in der Gesamtwertung Francesco Bagnaia. Auf Platz 5 ist Lorenzo Baldassarri. Also am morgigen Rennsonntag ein schönes Treffen der Jungs, die auf Vales Ranch trainieren.

Komplettiert wird diese brisante Mischung auf Platz 4 durch Sam Lowes. das wird am Sonntag ein Festival der Spätbremser und sicherlich ein spannendes Rennen.

Die deutschen Hoffnungen ruhen weiterhin auf Marcel Schrötter, der von Platz 9 ins Rennen geht.
Richtig spannend ging es dafür in der Moto GP zu. Euer werter Erzähler hatte die Hoffnung, dass es in diesem Jahr einen anderen Sieger als Marc Marquez geben könnte.

Der Spanier hatte das gesamte Wochenende bislang Probleme und auch das Kiesbett aufsuchen müssen. die Honda lief nicht so wie von ihm gewünscht und sowohl die Ducatis, als auch Yamaha mit Maverick Vinales UND Suzuki mit Andrea „Maniac“ Iannone waren ein ums andere Mal an der Spitze zu finden.

UND WAS PASSIERT am ENDE?
In wirklich allerletzter Sekunde setzt sich der spanische Weltmeister an die Spitze und markiert mit 1:20.270 die Bestzeit.

Wie knapp das diesmal war sagt uns die Zeit von Platz 2 und damit von Danilo „Petrux“ Petrucci. 1:20.295 für den Italiener aus dem Pramacteam.

Das gute Ducatiergebnis macht Jorge Lorenzo mit seinen 1:20.327 komplett. Wegfahren dürfte hier am Rennsonntag schwierig werden.

Platz 5 für einen weiteren Ducatisti nämlich Andrea Docizioso. Der wird eingerahmt von den beiden Werksyamahas von Maverick Vinales und Valentino Rossi.

Unter Wert geschlagen liegt auf Platz 8 Andrea Iannone. Mal sehen was der „Maniac“ am morgigen Rennsonntag noch auf Lager hat. Vielleicht ein Podest?

Großer Preis von Deutschland am Sachsenring 2018

12 Donnerstag Jul 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Moto GP, Sachsenring 2018

Wir nähern uns mit Riesenschritten der Saisonmitte der Moto GP 2018. Insbesondere für die deutschen Rennfans bedeutet das – Auf in das Mekka des Motorradrennsports in Deutschland – Auf zum Sachsenring!

Wie sieht es aus bis jetzt? Was hat sich alles getan im Verlauf der Saison und wie sieht es eigentlich aktuell aus – insbesondere im Hinblick auf die Saisonvorschau von Flying Haggis und das erste Kaffeesatzlesen vor Saisonbeginn

www.flyinghaggis.net/2018/02/04/saisonvorschau-moto-gp-2018/

In der Moto 3 führt wie vorausgesagt Jorge Martin mit 105 Punkten und bis dato 4 Saisonsiegen. Hätte er nicht auch bereits 3 Nuller geschrieben wäre er schon in der Tabelle meilenweit entschwunden.

So hat die Wundertüte Moto 3 wieder ein Wunderkind in persona von Marco Bezzecchi zu bieten. Mit 103 Punkten liegt der junge Italiener aus dem sächsischen Prüstel Moto GP Team lediglich marginale 2 Punkte hinter Jorge Martin. Bereits 5 Podestplätze konnte Bezzecchi auf seinem Konto verbuchen.

Mit leichtem Respektabstand folgen Fabio di Giannatonio (91 Punkte),

Enea Bastianini (84 Punkte), dem der Wechsel zum Leopardteam spürbar gut getan hat und mein eigentlicher Tipp auf Platz 2 Aron Canet mit 81 Punkten.

Die deutschen Fans finden Philipp Öttl auf Platz  13 des Gesamtklassements, verbunden mit seinem ersten und einzigen Sieg in Jerez de la Frontera. Ansonsten geben die Leistungen von Philipp Öttl dem Betrachter wirklich Rätsel auf. Er kann an guten Tagen auf das Podest fahren, wenn wirklich alles und damit meine ich alles passt – einschließlich von Ausfällen einiger üblicher Verdächtiger. An den übrigen Tagen kämpft er lediglich um WM-Punkte. Keine guten Vorzeichen für einen Wechsel in die Moto 2.

Apropos Moto 2. Da hatte Flying Haggis Miguel Oliveira vorne gesehen – der liegt aktuell auf Gesamtplatz 2 (128 Punkte). Platz 1 hat bislang der Italiener Francesco Bagnaia aus dem VR 46 Team (144 Punkte) erobert.

Den sah ich ganz dicht hinter dem Portugiesen Oliveira.

Erfreulich aus deutscher Sicht ist der zehnte Gesamtplatz von Marcel Schrötter (63 Punkte). In dieser Saison scheint Marcel endlich der Durchbruch zu gelingen. Bereits 3 x schnupperte er mit Platz 4 am Podest. Das erste Podium ist also nur eine Frage der Zeit.

Was macht die Königsklasse, die Moto GP? Hier führt der amtierende Weltmeister Marc Marquez (140 Punkte)

bereits mit Respektabstand vor Altmeister Valentino Rossi (99 Punkte)

und dessen Teamkollegen Maverick Vinales (93 Punkte).

Konstantes Punkten hat das Yamaha-Werksteam auf die Verfolgerplätze gebracht.

Damit sind wir beim Ducati-Werksteam und meiner Voraussage, dass die Roten Team- und Herstellerwertung gewinnen werden. Der Vizeweltmeister Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso hat den Saisonstart gewonnen und ist in der Folge in aussichtsreichen Positionen 3 x im Kiesbett gelandet. Mit 79 Punkten liegt Dovizioso auf Platz 5 der Gesamtwertung. Sein Teamkollege Jorge Lorenzo hat 2 Siege auf seinem Konto, aber ebenfalls 2 Nuller. Macht mit 75 Punkten Platz 7 in der Gesamtwertung hinter dem Briten Cal Crutchlow, der ebenfalls bereits einen Sieg verbuchen konnte.

Meine roten Göttinnen sind also noch etwas entfernt von der direkten Verfolgerrolle zu Platz 1. Aber die Saison ist noch lang und jetzt gastiert der Grand-Prix-Zirkus am Sachsenring. Damit der Kampf um die Krone der Moto GP weiter spannend bleibt muss die Konkurrenz aber auf Fehler des Führenden Marc Marquez hoffen.

FREITAG – die ersten Freien Trainings

Die Sonne empfängt die Rennfans bereits am frühen Freitagmorgen zu den ersten Trainings. Das ist und war nicht immer so am Sachsenring und so ist bereits allseits erstklassige Stimmung auf den Rängen.

Die ersten Trainings sind immer auch ein erstes Abtasten. Was hat sich am Asphalt verändert zum letzten Jahr? Haben sich irgendwo weitere Bodenwellen auf der Strecke ergeben, die eine Änderung des Setups nötig machen. Deshalb haben auch die ersten Zeiten keine so herausragende Bedeutung, geben aber oftmals schon Indizien für das Wochenende und einen möglichen Rennverlauf. Wer spielt jetzt schon mit bei der Musik?

In der Moto 3 ist es im Grunde wie immer. Die Zeiten purzeln in einem derartigen Tempo, dass man Probleme hat die Namen in den virtuellen ersten beiden Startreihen im Kopf zu behalten. Und dann sieht man meistens gegen Ende die üblichen Verdächtigen aus dem bisherigen Saisonverlauf.

Diesmal nicht und das sorgt schon einmal für gute Stimmung unter den deutschen Rennfans am heimischen Sachsenring. Philipp Öttl setzt in der kombinierten Wertung der ersten beiden freien Trainings eine Duftmarke, die es in sich hat.

Mit 1:26.938 setzt er sich an die Spitze des Klassements. Gut gekämpft Philipp und alles richtig gemacht. Wir drücken schon einmal die Daumen für das morgige Qualifiying. Und diese Daumen müssen wir drücken bis SIE blau sind. Die beiden folgenden Protagonisten Tony Arbolino (der war auch bereits 2017 in den Trainings vorne zu finden) und der Führende in der Gesamtwertung Jorge Martin liegen innerhalb von EINER Zehntelsekunde hinter Philipp Öttl.

Dahinter sammelt sich das Feld der „Adabeis“, die man einfach bei der Moto 3 auf dem Schirm haben muss, wenn es um die Podestplätze und vorderen Ränge geht. John Mc Phee, der schnelle Schotte auf seiner KTM und der Spanier Marcos Ramirez, ebenfalls auf dem österreichischen Produkt unterwegs.

Dann kommt Aron Canet auf der schnelle Honda des Estrella Galicia Teams. Damit sind wir bei Platz 6 und einem Rückstand von 0,239 Sekunden.

Bis zum virtuellen Startplatz 18 sind alle Fahrer innerhalb einer Sekunde. Das verspricht wieder ein spannendes Moto 3 Rennen am Sonntag zu werden.

Damit ist aber noch nicht genug der deutschen Vorfreude auf den Rennsonntag. Warum ist das so? Weil wir noch die Klasse Moto 2 haben und da in diesem Jahr das Dynavolt Team extrem stark aufgestellt ist mit den Beiden Fahrern Xavi Vierge und Marcel Schrötter.

Während IHR Ex-Fahrer Sandro Cortese sich anschickt möglicherweise zweiter deutscher Supersport-Weltmeister zu werden, machen die beiden aktuellen Piloten richtig Betrieb auf der Strecke.

Xavi Vierge vorläufig auf Startplatz 1 und der Teamkollege Marcel Schrötter knüpft an die guten Traininsergebnisse der zurückliegenden Rennen an und liegt auf Platz 3. Das Dynavoltteam „gesprengt“ hat bislang Alex Marquez auf dem zweiten Platz.

Warten wir ab was das morgige Qualifiying bringt, denn es sind harte Kaliber in unmittelbarer Nähe. Francesco Bagnaia aus dem VR 46 Team (Platz 5) .

Mattia Pasini (Paltz 7), der immer gut ist für ein Podest im Rennen und den Moto GP-Rückkehrer Sam Lowes auf Platz 9 sollten wir auch für morgen auf dem Schirm haben. Apropos auf dem Schirm – Miguel Oliveira, der auch weiß wie „Sachsenring geht“, schaut sich das Treiben aktuell von Startplatz 13 aus an. Da wird sicherlich am morgigen Samstag noch einiges von dem schnellen Portugiesen zu erwarten sein.

Jetzt sind wir bei den Erwartungen. In der Moto GP Klasse ist seit langer Zeit der amtierende Weltmeister Marc Marquez der ungekrönte König. Immer wieder tauchte der schnelle Spanier auch an oberster Stelle der Wertung auf. Abschließend wurden Marquez aber bereits einige Zacken aus seiner Krone gebrochen.

Unerwartet scheinen sich die pfeilschnellen Ducatis aus Borgo Panigale auf dem engen Kurs des Sachsenrings zurecht zu finden. Normalerweise überhaupt nicht das Terrain der roten Göttinnen.

Ganz oben winkt der zukünftige Teamkollege von Marc Marquez, Jorge Lorenzo mit einer schon recht ordentlichen 1:20.885 von Platz 1.

Das der zukünftige Ducati-Werkspilot Danilo Petrucci auch mit seiner Ducati umzugehen versteht zeigt er am heutigen Freitag mit Platz 2 und 0,254 Sekunden Rückstand. Auf Platz 3 findet sich die Suzuki von Andrea „Maniac“ Iannone und Platz 4 ist wieder eine Ducati. Diesmal mit dem Vize-Weltmeister des Jahres 2017 Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso.

Erst auf Platz 5 steht der Weltmeister Marquez und dem sitzt schon Maverick Vinales auf der ersten Werks-Yamaha im Nacken.

Völlig daneben gingen die ersten Trainings für Altmeister Valentino Rossi. Lediglich Platz 17 im bisherigen Klassement kam heraus und wahrscheinlich eine arbeitsreiche Nacht für das Team.

Deutsch gesprochen wurde auch noch. Mit einer Wild-Card versehen steht Stefan Bradl auf einer Honda des Marc VDS Teams auf Platz 21. Unmittelbar hinter Dani Pedrosa, der am gestrigen Donnerstag emotionsreich seinen Abschied vom Motorradrennsport zum Saisonende verkündet hat.

Zunächst bleibt also nur erst einmal eine gute Nacht zu wünschen. Der morgige Samstag wird es bringen! Die endgültigen Startaufstellungen in den drei Klassen für den Rennsonntag.

Saisonvorschau Moto GP 2018

04 Sonntag Feb 2018

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Moto GP, Saisonvorschau 2018

Oh Mann, oh Mann! Was hatte ich mich auf diese Saison 2018 in der Motorrad-Weltmeisterschaft gefreut. Also aus deutscher Sicht gefreut.

Ein Jonas Folger mit DEM Highlight der letzten Saison, dem gigantischen zweiten Platz am Sachsenring. Endlich das körperliche, das gesundheitliche Problem gefunden und nun frisch an`s Werk auf der schnellen Tech 3 Yamaha. Und dann das! Totalausfall für die Saison 2018. Jonas kommt nicht rechtzeitig auf die Beine und wird 2018 keine Rennen fahren. In der schnelllebigen Zeit der Moto GP kann das auch das Karriere-Aus bedeuten. Es kommen einfach zu viele, schnelle Piloten aus der Moto 2 nach oben, als das da ein Teamchef auf einen Rekonvaleszenten Jonas Folger warten müsste. Aber hoffen wir das Beste.

Kann es noch schlimmer kommen? Was soll man da sagen? Schlimmer geht immer und so verzichten wir in 2018 in der Moto 2 auch auf Sandro Cortese. Statt mit der pfeilschnellen Moto2 KTM die Jagd auf den WM-Titel endlich konkret anzugehen, fährt er jetzt Supersport WM im Kallio-Team, weil er für die Moto 2 nicht ausreichende Sponsorengelder generieren kann.

Dem nationalen Abgesang im Bezug auf die IDM folgend, spielen wir jetzt also langsam auch das Requiem für die deutschen Fahrer in der Motorrad-WM. Einfach unfassbar! Philipp Öttl in der Moto 3 und Marcel Schrötter in der Moto 2 und das war es dann mit der deutschen Flagge. Gefühlt hat nur noch Papua Neuguinea weniger Starter in der WM.

Genug davon – kommen wir zu den positiven Dingen für das Jahr 2018. Die da wären? Wir können uns auf spannende Rennen gefasst machen, wenn der erste Test in Sepang schon hinreichend aussagekräftig ist.

In der kombinierten Gesamtliste der gefahrenen Zeiten haben wir in der Moto GP einen inoffiziellen neuen Streckenrekord zu vermelden. Um 0,037 Sekunden ist die alte Bestmarke von Marc Marquez aus dem Jahr 2015 geknackt worden!

Hört, hört, die neue Bestzeit setzte kein Geringerer als Jorge Lorenzo mit 1:58,830.

Sein Teamkollege, Vizeweltmeister „Desmo Dovi“ Dovizioso, folgte auf Platz vier der Zeitenliste und war ebenfalls begeistert von der Entwicklung der 2018er Ducati. Wie es aussieht haben die Ingenieure in Borgo Panigale das rote Biest fahrbarer gemacht. Soll heißen – das Einlenken in Kurven geht nun besser für die Ducatifahrer von der Hand. Damit ist auch schon fast die Zeit von Lorenzo erklärt, weil der schnelle Spanier von je her schnelle Rundenzeiten über hohe Kurvengeschwindigkeiten realisierte.

Das die 18er Ducati fast schon massenkompatibel zu sein scheint, belegt die fünftbeste Zeit von Jack „Ass“ Miller, noch vor solch schillernden Namen wie Maverick Vinales (Platz 7), Marc Marquez (Platz 8) und Doctor Valentino Rossi (Platz 9).

Aber Valentino Rossi hält sich schon länger bei diesen Testfahrten zurück. Wenn man wirklich eine repräsentative Zeit von ihm als Vergleich haben möchte, dann sollte man seine jeweils besten Zwischenzeiten der Testrunden zusammenfügen.

Auch Marc Marquez geht bei diesen Testfahrten nicht mehr das letzte Risiko. Also ist sein achter Platz ebenfalls nicht zu aussagekräftig.

Insbesondere wenn man sieht, dass sein Teamkollege Dani Pedrosa Platz 2 in der Zeitenliste erreicht hat, gefolgt vom Briten Cal Crutchlow auf Platz 3. Die Honda Jahrgang 2018 scheint also ebenfalls zu laufen. Wenig überraschend.

Was machen die anderen Protagonisten, konkret die Teams von Suzuki und die Mattighofener von KTM?

Alex Rins, wieder komplett gesundet, auf Platz 6 der kombinierten Zeiten mit der besten Suzuki. Auf der ein oder anderen Strecke kann Rins, bei Fehlern der Konkurrenten, durchaus für ein Podest gut sein.

Andrea „Maniac“ Iannone findet sich auf Platz 13 mit seiner Suzuki wieder und damit ist er immer noch besser, als die beste KTM von Pol Espargaro, der mit Platz 17 und 1.432 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit vorlieb nehmen musste.

Fast 1 ½ Sekunden hinter der Spitze im zweiten Jahr des Engagements der Orangen empfinde ich als zu viel. Möglicherweise ist es etwas der Strecke oder den klimatischen Bedingungen geschuldet, aber dennoch zu viel.

Insbesondere wenn man sieht das der beste Rookie Nakagami auf seiner Kundenhonda mit 1,241 Sekunden Rückstand Platz 15 und damit im imaginären Rennen den letzten Punkteplatz inne hält.

Vor ihm platziert sich der spanische Kämpfer Aleix Espargaro, der mit seiner Aprilia bereits im letzten Jahr für die ein oder andere positive Überraschung gut war.

Der beste Rookie des letzten Jahres und damit wohl auch die Überraschung der zurückliegenden Saison Johann Zarco findet sich mit Platz 10 in den Top Ten wieder.

Also haben wir da 3 x Ducati, 3 x Honda, 3 x Yamaha und 1 x Suzuki. Ein schönes buntes Gemisch und ein Zeichen dafür, dass man an einem guten Renntag unterschiedliche Fabrikate auf dem Podest sehen wird.

Wie sieht nun die Prognose für die Saison 2018 aus? Also liest Flying Haggis etwas im Kaffeesatz seiner italienischen Espressomaschine und spielt Astro TV.

Wir sehen in der Moto GP einen Dreikampf zwischen Marc Marquez und den beiden Ducatipiloten „Desmo-Dovi“ Dovizioso und Jorge Lorenzo.

Lachender Dritter – jetzt habe ich mich verzählt – lachender „Vierter“ könnte Altmeister Doctor Valentino Rossi werden, denn wer in der kommenden Saison die wenigsten Fehler macht wird vorne liegen.

Kampf um Platz Fünf zwischen Maverick Vinales und Dani Pedrosa.

Dann folgen die Etablierten aus der zweiten Reihe „Petrux“ Petrucci und Cal Crutchlow.

In der Moto 2 setze ich voll auf Ready to Race und die „Orangen“ aus Mattighofen.

Der portugiesische Zahnarzt Oliveira wird seiner Konkurrenz den Zahn ziehen dicht gefolgt von Bagnaia im VR 46 Team.

Alex Marquez auf Platz 3 der Gesamtwertung. Wenn die ersten „3“ patzen werden Mattia Pasini und Brad Binder Gewehr bei Fuß stehen und ihre Chancen nutzen. Wer hier Weltmeister werden will muss seine Fehlerquote minimieren und auch den ein oder anderen Platz in Podestnähe „mitnehmen“, statt im Kampf um das Podium zu stürzen.

Und die Moto 3? Die ist immer für irgendeine Überraschung gut und von daher nahezu unkalkulierbar. Dennoch bleibe ich bei meiner Vorahnung aus dem Saisonabschluss von 2017. Jorge Martin hat dazugelernt und wird seine Trainingsleistungen in dieser Saison auch in den Rennen umsetzen können. Härtester Konkurrent kommt sicherlich aus dem eigenen spanischen Lager und heißt infolgedessen Aron Canet.

Und ansonsten? Alles was im Team von Aki Ajo fährt gehört immer zum erweiterten Kreis der Titelaspiranten. Also behalten wir die Orangen im Blick.

Was machen die deutschen Rennsportfans? Prinzip Hoffnung ist angesagt, denn die stirbt bekanntlich zuletzt. An Titelchancen glaube ich bei aller Hoffnung nicht. Unsere beiden Protagonisten Marcel Schrötter und Philipp Öttl müssen auf gute Tage hoffen und auf Patzer der Etablierten. Eine deutsche Flagge bei der Siegerehrung dürfte in der kommenden Saison kaum zum Einsatz kommen.

Sandro Cortese – deutsch italienische Freundschaft

25 Samstag Nov 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Moto 2, Sandro Cortese

Nachdem Flying Haggis bereits die beiden deutschen Fahrer Stefan Bradl und Jonas Folger einer genaueren Betrachtung unterzogen hat, ist nun Sandro Cortese an der Reihe, denn allzu viele aktive Ex-Weltmeister im Motorradrennsport hat Deutschland nicht zu bieten.

Wie heißt es in den TV-Übertragungen immer so schön? Der Italo-Schwabe aus Berkheim. Soweit so gut und so stimmig. Sandro Cortese ist geerdet in seiner Heimat der 2.700 Seelen-Ortschaft im Schwäbischen unweit der A 7, die gestresste Urlauber in Richtung Füssen und Fernpass führt.

Das konnte der geneigte Betrachter spätestens bei der WM-Feier von Sandro im Jahr 2012 sehen. Die Gemeinde, Freunde und Familie standen Kopf.

 

Und dass der Herr Papa stolz auf seinen Sprössling ist, kann man unschwer am Eingangstor des Familienbetriebes erkennen.

 

Schon früh hatte Sandro Cortese mit Talent und Können auf sich aufmerksam gemacht. Wie kann es anders sein → bei einem Schwaben. Kein geringerer als der Ex-Weltmeister Dirk Raudies (125 ccm 1993) nahm ihn 2003 unter seine Fittiche.

 

Im Team von Raudies wurde Sandro mit gerade einmal 13 Jahren 2003 Vierter im Gesamtklassement der 125er-IDM. Aber so richtig linear und geradeaus will es bei Sandro Cortese eigentlich nie laufen. Dennoch schafft er nach einem richtigen Seuchenjahr 2005 den Aufstieg in die WM und im Folgejahr 2006 landet er sogar im Vorzeigeteam Elit „Cafe Latte“ als Teamkollege des amtierenden Weltmeisters Tom Lühti.

Hier ist dann sukzessive eine Entwicklung feststellbar. 2006 nur 1 x Platz 10, in der Folgesaison 2007 bereits -7- Top-Ten-Plätze. 2008 dann sogar 14 x Platzierungen unter den besten Zehn, mit einem sehr guten vierten Platz in Australien (30 Hundertstelsekunden von Platz 3), der zeigt, dass es eigentlich an der Zeit ist das Podest zu erklimmen.

Wo kann man das besser als in dem Aushängeschild der kleinen Klassen, dem Vorzeigeteam bei dem finnischen Meistermacher Aki Ajo und seinem Red-Bull Team. Direkt zu Saisonbeginn Platz drei in Katar und in der laufenden Saison 2009 folgen noch die beiden Podiumsplatzierungen in Portugal und Australien.

2010 lässt Sandro dann das Publikum am Sachsenring das erste Mal jubeln mit Platz 3. Ein weiteres Podium folgt in Laguna Seca mit
Platz 2.

Irgendwie scheint es Sandro im fernen Morgenland in Katar zu gefallen, denn in der Saison 2011 landet er mit Platz 2 erneut auf dem Podest. Guter Saisonbeginn. Und endlich ist es dann bei dem „heimlichen Heim-GP“ der Deutschen im tschechischen Brünn soweit → der erste Sieg. Und in dieser Saison lässt er gleich Nr. 2 im fernen Australien folgen. Im Gesamtklassement landet Sandro Cortese auf Platz 4 und das ist nicht nur sein bis dato bestes Gesamtergebnis, sondern zeigt auch den Fachleuten klar auf:
Cortese kann bei einem guten Saisonverlauf auch Weltmeister werden!

Aber 2012 gibt es neue Vorzeichen in der kleinen Klasse. Alles steht auf Null, denn die Moto 3 hält Einzug und verdrängt die guten, alten 125er Zweitakter in das Motorsportmuseum.

Aber es ist für ALLE Neuland, nur EINER bereitet sich eben akribischer als andere darauf vor und das ist im Jahr 2012 wieder einmal der Finne Aki Ajo und der hat Sandro Cortese unter Vertrag. In Katar (mal wieder) zu Saisonbeginn ganz clever auf Platz 3 und beim dritten Saisonrennen in Estoril Saisonsieg Nr. 1 unter Dach und Fach gebracht, entbrennt über die gesamte Saison ein beinharter Kampf mit Maverick Vinales. Ja, genau dem Vinales der in diesem Jahr bereits gründlich die Moto GP aufgemischt hat.

Unvergessen auch der Sieg von Sandro auf dem Sachsenring.

Nach gefühlter Ewigkeit mal wieder ein deutscher Sieg beim deutschen Grand Prix. Ganz klasse und abgebrüht, die Konkurrenz düpiert, macht Sandro in dieser Saison kaum einen Fehler und feiert bereits beim drittletzten Saisonrennen in Malaysia seinen größten Triumph, standesgemäß mit einem Sieg.

Erster Moto 3-Weltmeister im Jahr 2012 mit 3 x 5. Soll heißen: -5- Siege, sowie jeweils 5 x Platz 2 und Platz 3. Somit ein würdiger Weltmeister mit -15- Podestplätzen. Als Dankeschön schenkt ihm KTM-Motorsportchef Pit Beirer seine Weltmeistermaschine.

 

Und dann ging es mit viel Euphorie in die Moto 2 mit dem Intact-Team. Eine gute Mannschaft, mit guten Leuten und ausreichendem Etat. 

 

Aber irgendwie will der Knoten nicht so richtig aufgehen. Das erste Podium 2014 in Brünn mit Platz 3. Der tschechische Kurs liegt Sandro, wie wir seit spätestens 2011 wissen. 

Aber irgendwie fehlt es immer wieder an dem einen oder anderen Detail. 

Der abschließende Wechsel des Intact-Teams von der Kalex auf die Suter scheint auch nicht dem Fahrstil von Sandro Cortese entgegen zu kommen.

So trennen sich denn nun für 2018 die Wege. Aber nicht im Streit oder Zwist, sondern ganz fair und ehrlich, wie eben auch die Zusammenarbeit über die letzten Jahre war.

Am 6. Januar kommenden Jahres wird Sandro 28 Jahre alt. Wie man Rennen gewinnen kann, dass weiß er. Wie man Weltmeister werden kann, das weiß er ebenfalls. Und 2018 kehrt er in den Schoß der KTM-Familie zurück. Dass man mit diesem Material Rennen gewinnen kann, das hat der Portugiese Miguel Oliveira in dieser Saison gezeigt.

Möglich ist ALLES!

Marquez, Bagnaia, Pasini und Co. Keiner der Kontrahenten ist unschlagbar. Bleib` einfach in der ersten Saisonhälfte an Oliveira dran und dann gibt es Ende der Saison 2018 wieder Pizza Cortese beim Italiener in Berkheim!

Hau`rein Sandro. Flying Haggis kommt gerne wieder nach Berkheim und feiert gemeinsam mit DIR und deinen heimischen Freunden den Titel in der Moto 2!

Motorrad-Weltmeisterschaft Saisonrückblick 2017

12 Sonntag Nov 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Moto GP 2017, Motorrad WM 2017

 

Irgendwie ist es nach jeder WM-Saison für mich das gleiche Gefühl. Zu Beginn der Gedanke – es kann nicht noch spannender oder dramatischer werden, als im Vorjahr und DANN? Dann kommt es wieder einmal anders als gedacht. Neue Protagonisten spielen sich in der Vordergrund. Namen, die man zuvor nicht auf der Rechnung hatte sind urplötzlich ganz vorne mit von der Partie. Kein Regisseur dieser Welt könnte sich derartige Wechsel in der Dramaturgie einfallen lassen.

Also beginnen wir erst einmal mit der Moto 3, der üblichen Wundertüte im Gesamtkonzept Motorrad-WM.

Was ist gleich geblieben im Vergleich zu den Vorjahren? Die Zweikämpfe Rad an Rad in den Rennen, der Kampf um jeden Millimeter auf der Strecke.

Und was entwickelt sich gerade in der Moto 3 so langsam zu einer Seuche? Keiner oder kaum Einer traut sich eine schnelle Solorunde im Training zu und so sehen die Zuschauer an den Trainingstagen ein um das andere Mal den Bummelzug, mit nach hinten gerichtetem Blick, verbunden mit der Suche nach einem schnellen Windschatten.

Zu Beginn der Moto 3 Saison kristallisierte es sich bereits heraus. Wer 2017 den WM-Titel haben möchte, muss den Spanier Joan Mir aus dem Leopard Team schlagen. Direkt mit -2- Siegen den passenden Start in die Saison, kurzer Durchhänger in den Staaten und weitergemacht mit Platz 3 auf dem Podium in Spanien und Sieg Nr. 3 in Frankreich. Da war der Zahn beim Gros der Konkurrenz bereits gezogen.

Zwei Konkurrenten nahmen noch den Kampf auf. Romano Fenati und Aaron Canet gaben ihr Bestes und lieferten sich den ein oder anderen schönen Zweikampf mit Joan Mir.
Der wurde aber abschließend mit 10 Saisonsiegen würdiger und verdienter Weltmeister der Moto 3. Nach Danny Kent der Zweite in Leopardfarben.

Romani Fenati, nach seinem Rauswurf bei VR 46 wieder gut bei Marinelli untergekommen, macht für sich den Vizetitel klar. 3 Saisonsiege und 8 Podestplätze sind ein Wort. Beide werten in der kommenden Saison die Moto 2 auf und machen Platz für neue Titeljäger in der Moto 3.

Aaron Canet stand auch 5 x auf dem Podium, davon 3 x zuoberst auf Platz 1. Das war abschließend allemal für einen 3. Gesamtrang im Klassement gut.

Auch der Spanier Jorge Martin, im Gesamtklassement auf Platz 4, hat eine gute Saison abgeliefert. Insbesondere in den Trainings war der pfeilschnelle Spanier immer für eine vordere Platzierung gut. Martin hatte am Ende 9  Podestplatzierungen auf seinem Konto und nach 9 x auf der Pole setzte er im letzten Rennen in Valencia diese Position mit seinem ersten Sieg auch optimal um. Martin ist für mich, gemeinsam mit seinem Teamkollegen Canet, der Anwärter auf den Moto 3-Titel 2018.

Zumindest zu Saisonbeginn sah es noch danach aus, als ob der schnelle Schotte John McPhee eine Rolle um die Vergabe des Titels mitsprechen kann, aber spätestens nach dem dritten Rang bei der Dutch TT in Assen war das Strohfeuer abgebrannt. Am Ende sprang zwar immer noch ein respektabler Gesamtrang 7 heraus, was aber den Ansprüchen zu Saisonbeginn nicht gerecht wurde.

Unmittelbar hinter McPhee reihte sich der Spanier Ramirez nach einem tollen abschließenden dritten Platz in Valencia auf Gesamtrang 8 der WM ein.

Wie sieht es in der Moto 3 aus der rein deutschen Brille betrachtet aus? Da haben wir Philipp Öttl auf Platz 10 im Gesamtklassement und nach langer Durststrecke wieder ein Podestplatz mit Rang 2 auf dem schnellen A1-Ring in Österreich. Insgesamt waren es 4 x Platzierungen unter den ersten fünf und der wiederkehrenden Erkenntnis, dass Philipp durchaus das Tempo der Spitze mitgehen kann. Nur leider meistens erst, wenn er bereits mit 4 oder 5 Sekunden Rückstand hinter der Spitzengruppe herfährt. Für ganz nach vorne reicht das nicht. Meine Auffassung dahingehend bleibt bestehen: Hier muss dringend die Hilfe eines Mentaltrainers her, der Philipp den letzten Biss für die ersten Runden im Rennen und die Chaosrunde im Training vermittelt. Dann kann alles und damit meine ich ALLES drin sein.

Dieser rote Faden zieht sich leider auch in die Moto 2. Sowohl Marcel Schrötter, als auch Sandro Cortese waren das Jahr über zu durchaus ambitionierten Vorstellungen im Stande. Aber nur sporadisch und meistens in den Trainings.

 

An den Rennsonntagen spielten andere im Moto 2-Konzert die erste Geige. Wie ich bereits bei dem Rückblick 2016 vermutet habe ging der Titel in diesem Jahr nur über Franco „Morbido“ Morbidelli.

Immer wenn kurze Zweifel aufkamen: Kann vielleicht doch noch Alex Marquez oder Tom Lüthi den Spielverderber geben, legte Morbido eine Schippe drauf und fuhr wieder einen weiteren Laufsieg ein.

Überraschend war für mich wie schnell KTM mit der unkonventionellen Fahrwerkslösung den Anschluß an die Spitze erreicht hat. Zumindest Miguel Oliveira zeigte bereits ab Saisonbeginn, dass der Gitterrohrrahmen im Vergleich zu Kalex und Suter durchaus eine Alternative darstellt. Drei souveräne Laufsiege zu Saisonende beförderten ihn im Gesamtklassement sogar auf Platz 3, noch vor Alex Marquez.

Für die Saison 2018 sollte man die „Orangen“ aus Mattighofen also auf der Rechnung haben. Insbesondere, weil „Morbido“ Morbidelli und Tom Lüthi in die Moto GP aufsteigen und einen weiteren starken Piloten mit Nakagami mitnehmen.

Die Konkurrenz sollte sich also das Heck der KTM genau ansehen. Es könnte sein, dass die Auspuffenden von Oliveira im kommenden Jahr ein dauerhafter Anblick werden.

Dann sitzt auch ein Mann wie Sandro Cortese auf der KTM. Also gibt es 2018 keine Ausreden mehr. Es muss dann geliefert werden. Das gilt auch für Dominique Aegerter, dem Pechvogel des Jahres. Domi bekam, aus meiner Sicht wegen eines vernachlässigbaren Vergehens, den Sieg in Misano aberkannt. Auf der Strecke hart erkämpft gegen Landsmann Tom Lüthi.

 

Die Rolle des unauffälligen, aber ambitionierten Punktesammlers spielte bei der Moto 2 Francesco Bagnaia im VR 46 Team. Wer in der Moto 2 in der kommenden Saison Weltmeister werden will, sollte den schnellen Italiener im Blick behalten. Seine geringe Fehlerquote macht ihn zu einem gefährlichen Gegner im Kampf um die Krone.

Kommen wir zur Moto GP. Im letzten Jahr ein stetiger Wechsel auf Platz 1 des Podestes, mit Namen, die man vorher nie oder lange Zeit nicht mehr gehört hatte, hatte man in dieser Saison auch einen Spannungsbogen der besonderen Art.

Viele Namen erschienen da auf Platz 1 im Gesamtklassement. Zunächst der Rookie Maverick Vinales, der bei den Vorsaisontests mit Bestzeiten aufwartete und wie eine Rakete in die Saison startete.

Dann der Altmeister Valentino Rossi mit einem Saisonsieg und einigen Podestplätzen UND einem folgenschweren Sturz. NEIN – nicht auf der Strecke im Kampf mit der Konkurrenz, sondern auf seiner heimatlichen Endurorunde mit seinen VR 46 Kumpels. Kaum zu glauben.

Und nicht zu vergessen die Überraschung der Saison, der oftmals unterschätzte Andrea „Desmo-Dovi“ Dovizioso mit seiner Ducati.

Er lieferte Marc Marquez einen beinharten Kampf um den WM-Titel, der faktisch erst mit dem letzten Rennen in Valencia entschieden wurde.

Hätte man Andrea Dovizioso zu Saisonbeginn gesagt: Du gewinnst -6-Rennen im Laufe der Saison und bis zum finalen Ende in Spanien wirst Du ein Titelanwärter sein und der einzige verbliebene Verfolger von Marc Marquez → Desmo-Dovi hätte wahrscheinlich gelacht und geantwortet:

„Das nehme ich gerne mit!“

Bis zum letzten Rennen im Wohnzimmer von Marc Marquez hatte Dovi die WM offen gestaltet und dann dieses Finale. Fünf Fahrer setzten sich vom Rest des Moto GP Feldes ab und fahren ihr eigenes Rennen.
Dann Verbemser von Marc Marquez als er am Ende der Zielgeraden versucht sich an Zarco vorbei zu arbeiten. Marquez fällt auf Platz 5 zurück und Lorenzo und Dovizioso kämpfen sich an die Führenden Zarco und Pedrosa heran. Dann Sturz von Lorenzo beim Versuch vielleicht doch noch im letzen Saisonrennen den ersten Sieg auf der Ducati klar zu machen. Für Sekunden ist Desmo-Dovi auf Platz 3 mit der letzten marginalen Hoffnung auf das Unmögliche. Aber diese Hoffnung löst sich schnell in einem Kiesbett von Valencia in Staub auf.

Von Enttäuschung ist aber bei den Ducatisti nichts zu spüren. Die Roten aus Borgo Panigale waren so nah dran! Und ganz ehrlich gesagt hätte ich auch nur zu gerne mit Andrea und seinen Fratelli d`Italia – il Canto degli Italiani angestimmt. Dann eben im nächsten Jahr.

Was hat uns die Saison gezeigt? Ducati ist dran am Titel und ein ebenbürtiger Gegner für die Teams um Honda und Yamaha. Und für mich haben SIE den Weltmeister der Herzen „il Campione del mondo dei cuori „.

NEIN – nicht Andrea Dovizioso, den könnte man zwar zu Recht auch derart benennen, aber ich meine Danilo „Petrux“ Petrucci. Mehrfach so knapp vor seinem ersten Moto GP Sieg heimste der schnellste Polizist Italiens -4- Podestplätze ein.

Da musste sich auch Jorge Lorenzo neidlos verbeugen. Der für einige Millionen von Yamaha abgeworbene Nr. 1 Fahrer, der eigentlich die Kohlen aus dem Feuer holen sollte. 3 x Podest und zumindest einmal knapp am ersten Sieg mit den Roten vorbeigeschrammt landete er als Nr. 7 im Gesamtklassement.

Den Titel „Rookie des Jahres“ verdiente sich in diesem Jahr der zweifache Moto 2- Weltmeister Johan Zarco. Das ein oder andere Mal brannte der Franzose ein Feuerwerk ab und versetzte die Etablierten in Angst und Schrecken.

Auch die Nr. 2 im Repsol Werksteam, Dani Pedrosa, durfte sich mit dem abschließenden Sieg in Valencia 2 x in die Siegerliste eintragen und zumindest zu Saisonbeginn kurzzeitig von einem möglichen Moto-GP-Titel träumen. Aber der Rest in der Spitze war mit Marc Marquez, Andrea Dovizioso und Maverick Vinales einfach zu stark. Also Platz 4 im Gesamtklassement – knapp vor Altmeister Valentino Rossi.

Das Highlight der Saison und die Hoffnung auf eine gute deutsche Zweiradzukunft war für mich Jonas Folger im Tech 3 Team. Erstklassig hat er das gemacht.

Der Höhepunkt war natürlich sein grandioser 2. Platz beim Heimrennen am Sachsenring. Einfach wunderbar auf welche Art und Weise er im Juli Marc Marquez alles abverlangt hat.

Da wäre bereits in dieser Saison noch mehr drin gewesen, wenn nicht seine Boxencrew hin und wieder eher amateurhaft agiert hätte (wie in Brünn) und WENN nicht seine gesundheitlichen Probleme in dieser Saison ganz krass zur Geltung gekommen wären. EGAL – jetzt sind die Probleme bekannt, erkannt und können bekämpft werden. Eine Stoffwechselerkrankung, die unter dem Namen Gilbert Syndrom bekannt ist, hat unseren Helden in der Moto GP-Klasse eingebremst. Wahrscheinlich leidet seine Fitness darunter schon seit Jahren. Nach Stand der Dinge reicht schon eine entsprechende Ernährungsumstellung zur Bessserung der Symptome UND dann geht es für Jonas frisch an`s Werk mit Blick auf 2018.

Wir gratulieren einem würdigen und verdienten Moto GP Weltmeister Marc Marquez zu seinem vierten Titel in der Klasse.

Ende Januar 2018 beginnen schon die ersten Tests in Sepang. Dann brüllen wieder die Motoren und Flying Haggis wird mit seiner Saisonvorschau 2018 die nötigen Informationen vor dem Saisonstart in Katar liefern.

Schlussakt der Oper……………

15 Sonntag Okt 2017

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Andrea Dovizioso, Casey Stoner, Ducati, Moto GP

und wie sagt der Volksmund so schön: „Die Oper ist erst dann aus, wenn die dicke Frau gesungen hat!“ Heute hat die dicke Frau noch nicht gesungen. Das dauert noch eine Weile. Die Dramaturgie in der ohnehin schon spannungsreichen Moto GP hat aber beim Großen Preis von Japan noch einmal eine Spannungsschippe draufgelegt. Hatte man schon gedacht, dass der Saisonabschluss seinen üblichen Verlauf nimmt und die Konkurrenz in den letzten Rennen nur noch das Heck von Marc Marquez und seiner Honda sieht, so sah man sich jetzt mehr als getäuscht.

„Desmo-Dovi“ Dovizioso sieht es in dieser Saison überhaupt nicht ein den so nahen ersten Moto-GP-Titel kampflos an il piccolo Devilo zu übergeben und hat dies mit einem Paukenschlag in Motegi unterstrichen.

In Hondaland mit Bravour die rote Göttin auf Platz 1 gestellt und die Japaner düpiert. Bravo, Bravissimo Dovi!

An Siegen hat er damit bereits mit Marc Marquez gleichgezogen. Die beiden Kontrahenten haben jetzt jeweils -5- Siege in der laufenden Saison erreicht und jetzt geht es Schlag auf Schlag weiter. Zunächst noch die beiden Überseerennen in Australien und Malaysia und dann geht es zum Saisonabschluss nach Valencia → also Marquezland.

Meinen die „Roten“ aus Borgo Panigale ihre Titelambitionen in diesem Jahr ernst? Wenn JA – dann sollten jetzt auch schnellstens unkonventionelle Lösungsmöglichkeiten für das Problem Marquez und den verbleibenden  11-Punkte-Rückstand her. Wahrscheinlich ist das Gehirn des Teams Gigi Dall`Igna bereits damit beschäftigt.

Tipp von Flying Haggis gefällig? Ihr habt da einen erstklassigen Testfahrer unter Vertrag, der bei den Saisonvortests die Etablierten bereits blamiert hat. Das Schöne an diesem Testfahrer ist, dass er in Australien zu Hause ist und auf der kommenden Strecke IMMER eine Klasse für sich war. Und wenn man beabsichtigt Marc Marquez etwas mehr Punkte im Kampf um den Titel abzunehmen, dann sollte man an diesen Schritt denken! Ma dai Ducati! Setzt Casey Stoner am kommenden Wochenende mit einer Wildcard auf die Ducati.

Ihr müsst Casey dann nur noch erklären, dass er kurz vor der Zieldurchfahrt schauen soll ob Andrea oder Marquez direkt hinter ihm ist!

Ducati Moto GP oder Dove stai andando?

24 Donnerstag Aug 2017

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Bologna, Borgo Panigale, Ducati, Moto GP

Ich kann es ja einfach nicht leugnen. Mein Motorradherz schlägt tief in seinem Innersten immer noch für die roten Göttinnen aus dem Werk von Borgo Panigale in Bologna. Aber wo geht die Reise jetzt hin bei den Italienern?

Was hatte ich Ende der 80er Anfang der 90er in der Superbike-WM ein Grinsen im Gesicht, wenn die roten Renner ein um das andere Mal der Phalanx der japanischen Vierzylinder ein Schnippchen schlugen.

„Ciao ragazzi. Dove siamo è davanti!“

Und im Jahr 2003 war es dann in der neu geschaffenen Königsklasse der Moto GP so weit. Der Werkseinstieg von Ducati, dazu noch mit Sympathieträgern wie Loris „Capirex“ Capiriossi und Troy Bayliss als Fahrerpaarung. Wie ein (im wahrsten Sinne des Wortes) roter Faden zieht es sich seitdem durch die Historie der Moto-GP-Renner von Ducati → auf der Geraden gingen die Maschinen wie die Hölle.

Und so war es auch nicht verwunderlich, dass ausgerechnet auf dem, mit einer langen Geraden gesegneten, GP-Kurs in Barcelona der erste Sieg für Loris Capirossi und die Desmosedici 2003 heraussprang.

Die beiden Folgejahre 2004 und 2005 waren recht schwierig für das Bologneser Werk. Das Einstiegsjahr 2003 hatte die Erwartungen wohl etwas zu sehr in die Höhe getrieben und am Ende waren die Herrn aus Borgo Panigale nicht so ganz zufrieden.

Was macht man im Fußball, wenn man mit dem Team nicht so ganz zufrieden ist? Man wechselt den Trainer oder kauft sich von einem anderen Verein einen starken Spieler. Dies in der Hoffnung, dass der es jetzt richten möge.

Aus meiner Sicht kam es damals zu der ersten in einer Reihe von folgenden personellen Fehlentscheidungen in der Führungsetage der kleinen italienischen Manufaktur.

Der Spanier Sete Gibernau wurde Teamkollege von Loris Capirossi und Troy Bayliss führte das Ducati-Superbike in der WM wieder von Sieg zu Sieg und abschließend zum Titel.

Noch heute bin ich der festen Überzeugung, dass Loris Capirossi 2006 Moto-GP-Weltmeister geworden wäre – ja wäre – wenn da nicht sein eigener Teamkollege, Sete Gibernau, ihn in Barcelona direkt beim Start brachial von seiner Ducati gefahren hätte. Ein komplett unsinniges Manöver und damit ein komplett unnötiger Sturz. Null Punkte und in den anschließenden Wochen kämpfte Capirex mit seiner sturzbedingt eingeschränkten Fitness. Zu Saisonende 2006 war es dann Platz 3 im Gesamtklassement. Ach ja, Saisonende. Da durfte dann als „Dankeschön“ für den SBK-WM-Titel auch Troy Bayliss noch mal ran in der Moto GP. Der bedankte sich mit einem Start-/Zielsieg und mehr Führungsrunden in diesem Rennen, als der Weltmeister 2006 Nicky Hayden für sich in der gesamten Saison verbuchen konnte. Den Doppelsieg machte Loris Capirossi für Ducati klar.

Hatte ich eben von einer Reihe personeller Fehlentscheidungen gesprochen? Für die Saison 2007 trafen die Verantwortlichen in Borgo Panigale eine Entscheidung, die sich als absoluter Glücksgriff herausstellen sollte. Für den glücklosen Sete Gibernau  kam der junge Australier Casey Stoner in das Werksteam.  

Neu war auch in der Moto GP die Reduzierung der Motoren auf 800 cm3. Und dieses Gesamtpaket, neue Maschine und neuer Fahrer Casey Stoner, führte zu einer unvergleichbaren Saison für Ducati. Bereits vier Rennen vor Saisonende stand der Australier als Weltmeister fest.

Ich werde nie den Grand Prix in der Türkei vergessen, als Stoner sich einen sehenswerten Zweikampf mit dem Doctor Valentino Rossi lieferte. Rossi zog im kurvigen Infield der Strecke immer wieder an Stoner vorbei. Der konterte in Seelenruhe immer wieder auf der Zielgeraden der Strecke und ging seinerseits mit wahnsinnigem Tempoüberschuss an Rossi vorbei. Irgendwann resignierte der abgekämpfte Rossi dann und kapitulierte vor der Paarung Ducati-Power und Fahrtalent Stoner.

Fahrtalent Stoner? JA – weil NIEMAND auch nur annähernd in der Zukunft an die Performance von Stoner mit der Ducati herankam. Und genau dies hatten die Herrn in Bologna nicht oder zumindest nicht komplett richtig erkannt. Denn nur der Australier war fähig auf allen Strecken des WM-Kalenders um das Podest mitzufahren. Von wegen „Rolling Stoner“ – dieser dümmliche Spitzname wird dem Fahrer Casey Stoner de facto nicht gerecht. Wenn er mit der Ducati das Kiesbett aufsuchte, hätten andere Fahrer schon lange nicht mehr auf der Maschine gesessen.

Zukünftig sollten sich dann so schillernde Namen wie Marco Melandri, Nicky Hayden, Cal Crutchlow und Valentino Rossi die Zähne an dem unzähmbaren roten Biest ausbeißen.

2007 also Weltmeister – Ducati mit Casey Stoner! In der Folge dann oftmals wieder nahe dran aber doch immer einen kleinen Hauch vom großen Wurf entfernt.

Was noch – 2008 Marco Melandri als Teamkollegen zur Verzweiflung getrieben, weil der noch nicht einmal zu Achtungserfolgen auf der Duc fähig war.

Und ab 2009 durfte dann Nicky Hayden an den Auspuffenden von Casey Stoner schnüffeln.

Nach 2010 war dann die Ära Stoner bei Ducati beendet, nachdem man 3 x in Folge Yamaha den Vortritt lassen musste (2 x Valentino Rossi und 1 x Jorge Lorenzo)

Stattdessen kam es jetzt zur Traumehe! Ducati und der Doctor Valentino Rossi. Was hatte ich für wunderbare Vorstellungen gehabt. Valentino würde, wie bei seinem Wechsel von Honda zu Yamaha, mit der bärenstarken Ducati alles in Grund und Boden fahren. Schließlich war die Duc unter Stoner 2010 (trotz krankheitsbedingten Ausfällen) noch für 3 Siege gut und Valentino sicher der größte Motorradfahrer der Neuzeit!

Die Realität sah allerdings für meine Roten gänzlich anders aus!

Casey Stoner düpierte auf der Honda den Rest des Feldes und fuhr den Titel 2011 für Honda ein und der Doctor?

Ein einziger Platz auf dem Podium war die Ausbeute für Valentino im Jahr 2011. Das Kohlefaserchassis und der Doctor wollten einfach nicht harmonieren.

Also 2012 ein konventionelles Fahrwerk verbaut. Endresultat waren zwei Podestplätze und die komplette Ernüchterung bei Ducati und bei Valentino Rossi. Nach lediglich zwei Jahren war die Traumehe Geschichte und selbst die letzten Skeptiker, die die Auffassung hatten Casey Stoner sei lediglich wegen der überragenden Motorleistung der Ducati 2007 Weltmeister geworden, mussten sich eingestehen, dass die Wahrheit woanders lag.

Meine Auffassung dazu folgt am Ende des Berichtes.

Ein Italiener durfte aber in der Folge weiter Geschichte auf der italienischen Göttin schreiben. Andrea Dovizioso, ebenfalls ein maßlos unterschätzter Fahrer, durfte auf der Ducati Platz nehmen.

Sein Teampartner Nicky Hayden hatte dann im folgenden Jahr ausgedient und wurde durch den kampfstarken Briten Cal Crutchlow ersetzt.

Das rote Biest zog aber dem Engländer binnen kurzer Zeit so ziemlich jeden Zahn und so rannte Cal Crutchlow nach nur einem Jahr mit fliegenden Fahnen (als Bradl-Ersatz) zum LCR Team und Honda.

Dann hatten die Verantwortlichen im Werk in Bologna aber doch noch einen Geistesblitz. 2014 übernahm Luigi „Gigi“ Dall`Igna, von Aprilia kommend, die Teamleitung und zeigte sofort wie hilfreich es ist, wenn man Ausschreibungen und Reglements lesen kann. Das Schlitzohr (durchaus liebenswürdig gemeint) Dall`Igna meldete das Ducati-Team einfach als Open-Team, mit allen damit verbundenen Vorteilen, an. Nachdem alle beteiligten Verbände diese Lücke im Regelwerk dann erkannt hatten wurde das Ducati-Team zwar als sogenanntes Factory 2 Team eingestuft, gewisse Vorteile gegenüber der japanischen Konkurrenz genossen die Bologneser aber weiterhin.

Endlich war Licht am Ende des Tunnels erkennbar und Andrea Dovizioso erkämpfte immerhin 2 Podestplätze und eine Pole-Position in der Saison 2014.

Die Saison 2015, mit zwischenzeitlich komplett neu entwickelten Desmosedici lief dann noch besser für die beiden Andrea.
Dovizioso und Iannone erkämpften gemeinsam 8 Podestplätze, nur ein Sieg blieb beiden noch verwehrt.

Das bekamen die beiden aber dann in der Folgesaison 2016 in den Griff. Auf dem ultraschnellen Kurs in Spielberg (Österreich), der für die bärenstarken Ducatis wie gemacht ist, feierten die beiden Italiener einen Doppelsieg. Erster Platz für Iannone und zweiter Platz für Andrea Dovizioso.

Der revanchierte sich dann noch gegen Ende der Saison und gewann das Regenrennen in Malaysia. Also ein durchaus erfolgreiches Jahr für die roten Renner aus Bologna.

2017 sollte jetzt für Ducati alles NOCH besser werden und da hat man keine Kosten gescheut. Bereits während der 16er Saison wurde der Zweijahresvertrag mit Jorge Lorenzo publiziert und den Ex-Weltmeister hat man natürlich nur aus einem Grunde teuer eingekauft:

Ducati will nach 2007 endlich wieder die Krone der Moto GP nach Bologna holen!

Ein großes Ziel und hohe Erwartungen an Jorge Lorenzo. An einen Mann, der zweifellos zu den Besten der Zunft zu zählen ist. ABER ein Pilot, der einen feinen, runden Fahrstil liebt. So ist er in der 250er Klasse erfolgreich gewesen und so hat er auch in überragender Manier seine Moto GP Titel auf seiner Yamaha gewonnen. 

ABER so gewinnt man nicht mit der bärenstarken Ducati. So gewinnt man mit ihr keine Rennen und erst recht keine Titel.

Wer das mittlerweile komplett verinnerlicht hat ist Andrea Dovizioso. Bereits drei Rennen hat er 2017 auf der Desmosedici auf Platz 1 beendet, sowie ein weiterer Platz 2 auf dem Podest. Dovi zeigte bislang eine Spitzenleistung und ist damit auf dem Niveau wie Casey Stoner in der Saison 2010. Während Jorge Lorenzo in ähnlicher Weise untergeht wie weiland Valentino Rossi. 

Könnt Ihr euch noch an den siegreichen Casey Stoner erinnern? Wie er die 180 Grad Links eingangs der Zielgeraden auf Phillip Island im kompletten Drift umfuhr? Ein Ritt auf der Rasierklinge! Das ist der Stil mit dem man auf einer Ducati Rennen und Titel gewinnt.

Und jetzt kommt meine Wertung in Richtung Bologna. Wenn Ihr den Moto GP Titel tatsächlich haben wollt, dann müsst Ihr einen ähnlichen Piloten wie Casey Stoner auf die Desmosedici setzen UND von der Sorte ist aktuell nur EINER im Fahrerfeld. Dieses Eingeständnis schmerzt mich aus tiefster Seele, weil ich eigentlich kein Freund von Ihm bin, aber seine Leistung muss man als fairer Beobachter einfach akzeptieren (und vielleicht sogar bewundern).

Wenn Ihr in Borgo Panigale wieder sagen wollt:

„Ciao ragazzi. Dove siamo è davanti!“

Dann müsst ihr Marc Marquez von Honda loseisen, koste es was es wolle. Und dann muss man als Ducatisti auch nicht mehr fragen: Wo wollt ihr hin?

Denn dann führt euch euer Weg zum nächsten Titel in der Moto GP.

 

IMPRESSIONEN: 

Für IMMER die Nr. 1 bei Ducati – Casey Stoner

 

Der Doctor im Kampf mit der roten Göttin!
Keine Liebe für`s Leben und die Ewigkeit.

 

Jorge Lorenzo – Schräglage Top – Ergebnis Flop!

 

Andrea Dovizioso – die aktuelle Speerspitze der Roten!

 UND auch die PRIVATEN sind schnell auf den Ducatis

 

Jonas Folgaaas,

26 Mittwoch Jul 2017

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Jonas Folger. Tech 3, Moto GP

der neue Stern am deutschen Moto-GP-Himmel. Oftmals habe ich Jonas Folger etwas kritisch gegenüber gestanden. Nicht weil ich an seinen fahrerischen Qualitäten gezweifelt habe, sondern weil er ähnlich wie auch andere gute Piloten im Fahrerfeld an gewissen Tagen (oder auf gewissen Strecken) nur schwer zu schlagen oder sogar unschlagbar war und eine Woche später dann im Punktenirgendwo gelandet ist.

Natürlich kann man jetzt sagen: Flying Haggis was willst Du eigentlich? Schließlich fährst Du auch auf deinen Lieblingsstrecken schneller und besser, als auf der einen oder anderen Piste, die dir nicht liegt oder die für dich neu ist!

Jonas Folger und seine Entwicklung beobachte ich schon lange. Das der, für einen Motorradrennfahrer, lange Kerl mit der 125er bzw. der Moto 3 so seine liebe Mühe hatte war mir klar. Der Gewichts- und Aerodynamiknachteil war nur schwerlich mit fahrerischem Können zu kompensieren, zumindest nicht permanent auszugleichen.

Das einzige Mal, als ich wirklich gedacht hatte: „Junge, was hast Du denn da gemacht?“ – war bei seinem Engagement beim Aki Ajo Team, also der Vorzeigemannschaft in der kleinen Klasse, die als Weltmeisterschmiede bezeichnet werden kann. 

Auf Topmaterial unterwegs war urplötzlich mitten in der Saison Schluss.  Die Werksmaschine ging an seinen Teamkollegen. Gerüchte und Mutmaßungen geisterten da durch die Gazetten, an denen sich Flying Haggis nicht beteiligen möchte. War eben so und damit soll es auch gut sein oder in dem direkten Zusammenhang mit der Historie eher schlecht sein.

Jetzt heuerte Jonas nämlich – sozusagen als letzte Tankstelle vor der Wüste – bei Ioda Racing an, nachdem ein MZ Engagement unmittelbar zuvor geplatzt war.

Ioda? Das war ein Rennteam und Material zu diesem Zeitpunkt, das man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht. Bildlich gesprochen gingen selbst Teile, die gar nicht verbaut waren, an diesem Motorrad kaputt. Die Chancen von Jonas Folger mit diesem Material ein Moto 3-Podest zu erreichen waren etwa so groß wie mit einem Heimtrainer die Tour de France zu gewinnen. Sobald ein Licht am Ende des Iodatunnels zu erkennen war schlug der Defektteufel wieder zu.

Manchmal hilft aber auch das Glück und so folgte in der Sommerpause unerwartet das Engagement im Mapfre-Team des Ex-Weltmeisters „Aspar“ Jorge Martinez. Wenn dieser erfahrene (spanische) Teamchef einen solchen Schritt wagt, einen Alberto Moncayo wegen chronischer Erfolglosigkeit vor die Tür zu setzen und gegen einen deutschen Fahrer auszutauschen, dann musste er auch von der Leistung des jungen Deutschen und seinen Qualitäten überzeugt sein. Schließlich gibt es kein anderes europäisches Land, dass vergleichbar mit Spanien Saison für Saison Weltklasse-Nachwuchsfahrer aus den nationalen Klassen in die Motorrad-WM entlässt. 

Und was macht man dann als anständiger Arbeitnehmer in einem Rennteam? Man stellt sein Motorrad im ersten Rennen auf das Podest mit einem dritten Platz (USA – Indianapolis) und im folgenden Rennen in Brünn bedankt man sich mit einem Rennsieg. So fand die Saison 2012 noch einen versöhnlichen Abschluss.

2014 In die Moto 2 aufgestiegen war er dann zunächst in dem guten spanischen AGR Team (Argiñano & Gines Racing) unterwegs und konnte dort auch Highlights setzen. Wahrscheinlich war die Hospitality auch auf hohem Niveau, denn der Teamchef war ein bekannter Fernsehkoch aus dem spanischen Fernsehen. Mit diesem Team legte er auch 2015 einen Traumstart in die Moto 2 Saison hin, als er den ersten Lauf in Katar gewinnen konnte und kurzzeitig die Führung im Klassement übernahm. 

Nächster Karriereschritt war dann das deutsche Team Dynavolt, als Teamkollege von Sandro Cortese.


-24- Podien stehen zwischenzeitlich zu Buche bei Jonas Folger und das klassenübergreifend. 4 x 125er, 8 x Moto 3 und derer 11 in der Moto 2, davon 3 Rennsiege.
Jetzt kam auf dem Sachsenring Podestplatz Nr. 24 insgesamt und Nr. 1 bei der Moto GP hinzu. Erst der zweite deutsche Fahrer, der das von sich behaupten kann. Und das verleitet mich zu einer Kernaussage, die wahrscheinlich einige Leute aufregen wird:
Der Podestplatz von Jonas Folger am Sachsenring ist höher zu bewerten, als der 2. Platz von Stefan Bradl in Laguna Seca 2013!

Warum? Weil Jonas Folger diese Platzierung durch eigene Leistung und fahrerisches Können erreicht hat. Bei Anwesenheit von allen aktuellen Toppiloten und Konkurrenten. Weiland 2013 in Laguna Seca fehlten einige der üblichen Podestanwärter verletzungsbedingt oder waren gesundheitlich, auf Grund ihrer Verletzungen, nicht auf der Höhe.

Was für mich ein weiterer Grund für eine gewagte Prognose ist: Endlich hat Jonas Folger keinen körperlichen Nachteil wegen seiner Größe!

Er passt wie maßgeschneidert auf die Tech3 Yamaha und deren Fahrwerk sowie Motorenkonfiguration scheint auch für seinen Fahrstil wie gemacht zu sein. Diese Tech3 Yamaha, welche der Werksmaschine aus der Saison 2016 entspricht ist in Sachen Fahrwerk augenscheinlich genau das was Jonas benötigt um schnell zu sein. Schon bei den Vorsaisontests hat er adaptiert, dass sein alter Moto 2 Fahrstil quer anbremsen und im Drift in die Kurve nicht die schnellste Variante mit der 2016er Yamaha ist. Stattdessen geht es jetzt weich und rund mit Wahnsinnsschräglagen um die Ecken. 

Und jetzt am Sachsenring kam der nächste Schritt in Sachen Ankommen in der Moto GP hinzu. Das einzige Manko, der einzige Vorwurf den man Jonas Folger noch machen konnte ist Geschichte. Dieser fehlende Biss in den ersten Kurven bzw. der ersten Runde, auf Grund dessen er immer wieder den direkten Anschluss an die Spitze verlor.

Keine Spur mehr davon zu sehen. Wer die Szene beobachtet hat, als er sich am Sachsenring Ausgangs Kurve 2 ins Omega stürzte – im Stile eines Valentino Rossi oder Marc Marquez seinerzeit in der Korkenzieherkurve in Laguna Seca – der hat zu diesem Zeitpunkt gemerkt, dass hier etwas Klick gemacht hat. Kein Zurückziehen, kein weiter Bogen und Plätze verloren – quer durch die Rabatten führte ihn sein Weg direkt in die Weltspitze und dort hält er sich nun auf UND zurecht.

Für den geneigten Betrachter die besagte Szene zum „Zungenschnalzen“ in drei Sequenzen. 

Jetzt hatten wir Sommerpause und Jonas Folger konnte seine Wahnsinnstat am Sachsenring erst einmal verdauen und auf sich wirken lassen. Ich denke dieser zweite Platz am Sachsenring war für Jonas Folger eine Initialzündung. In der Art: Hey Mann, wenn ich einen guten Tag habe dann kann ich bei den Besten nicht nur mithalten, sondern Sie sogar schlagen.

Das dies so ist und DAS ER genau das auch gespürt und gemerkt hat – beobachtete man als Jonas zur Pressekonferenz gekommen ist. Da kam ein gereifter Rennfahrer an – mit einem breiten, selbstbewussten Lächeln im Gesicht: So Leute – ab heute müsst Ihr mit mir rechnen! 

Und was kommt jetzt? Jetzt kommt BRÜNN! Und für diejenigen, die es vielleicht nicht so auf dem Schirm haben:

Erster Grand Prix von Jonas Folger war 2008 in Brünn. Sein letzter Moto2 Sieg war 2016 in Brünn. Und die Mapfre Aprilia hatte er 2012 ebenfalls in der Moto 3 zuoberst auf das tschechische Podest in Brünn gestellt.

Die erste Strecke nach der Sommerpause sollte Jonas also liegen und vielleicht macht er direkt damit weiter womit er aufgehört hat. Mit einem starken und nervenaufreibenden Rennen, in dem die deutschen Rennfans wieder mitfiebern und (hoffentlich) auch jubeln können. Das Podest am Sachsenring wird bestimmt nicht sein Letztes gewesen sein – daran glaubt Flying Haggis fest! Und im Tech3 Team bei dem erfahrenen Herve Poncharal kann Jonas in aller Gemütsruhe reifen und Erfahrungen sammeln – um dann den Platz von Doctor Valentino Rossi in der Saison 2020 zu beerben.

Also Folgaaas!

Wo der Glamour aufhört……….

12 Mittwoch Jul 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Boxenteams, Hinter den Kulissen, Sachsenring

 

……….beginnt die Arbeit. Und die Arbeit kann vor, in und hinter den Kulissen einer derart riesigen Veranstaltung wie dem Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring vielfältig sein.

Der Glamour im wahrsten Sinne des Wortes ist bei einem Motorradrennen sicherlich immer die Siegerehrung und die sich anschließenden Pressekonferenzen. Aber selbst DAS ist auch Arbeit für die Grand Prix Helden, die jetzt den mentalen Stress haben sich nur ja gut verkaufen zu müssen oder sollte ich statt verkaufen doch besser darstellen sagen? Manchmal sind da Übergänge fließend. 

Also ist Hände schütteln angesagt mit allem was dazu gehört.

„Hallo Marc. Herzlichen Glückwunsch!“ 

„Ja – Danke!“ (Wer ist die Frau überhaupt und woher muss ich die kennen?)

Es geht also durch das jubelnde Spalier der Gratulanten und danach muss bei der Presse, ähnlich wie bei einer Rede zur Oscarverleihung, an jeden gedacht werden, der in welcher Art auch immer an dem Erfolg Teil hatte oder vielleicht auch nur glaubt Teil zu haben.

 

Das nette Gesicht müssen die Jungs aber auch schon während des gesamten Wochenendes machen. Denn die Fans erwarten strahlende Helden, wenn SIE zum gefühlt 1000 x zum Selfie oder Foto aufgefordert werden.

 

Da ist es herzlich egal ob das Training jetzt gut oder schlecht gelaufen ist und MAN sich darüber Sorgen macht OB morgen am Renntag alles gut gehen wird.

 

„Die schaukelt sich so auf nach der Kompression im Omega. Was ist das nur und Warum zum Teufel bekommen wir das nicht weg?“ Oh – Moment ich muss lächeln.

Und jetzt sind wir bei den Boxenteams. Da ist recht wenig Glamour ABER dafür verdammt viel Arbeit angesagt. Das sind für mich die Helden des Wochenendes. Wenn der Fahrer wieder einmal die Maschine im Kiesbett kaltverformt hat und das gute Stück als 3-D-Puzzle in die Box transportiert wird. Steht keine Zweitmaschine zur Verfügung (wie vorgeschrieben in der Moto 2) dann heißt es die Finger fliegen lassen, damit das Motorrad zum nächsten Training wieder fahrfertig und konkurrenzfähig ist.

 

 

Da haben wir auch noch die kleineren Teams (z. B. bei der Moto 3), die wegen der häufig geringen Raumkapazitäten keinen Platz in der Boxengasse haben. Am Sachsenring heißt das – nach Trainingsende zieht die Karawane quer über die Strecke in das Fahrerlager 2, um dort die weiteren Arbeiten zu erledigen.

 

Irgendwann ist dieser ganze Stress und die Hektik dann selbst den ganz Großen der Zunft zu viel und es geht in den wohlverdienten Ruhestand. So einer wie Sepp Schlögl, der bereits Dieter Braun, Toni Mang und Tom Lüthi zu Weltmeisterehren verholfen hat verlässt dann die Weltbühne Moto GP.

 

Wie man sieht hat er aber Wissen und (die Metapher sei gestattet) das „Staffelholz“ an andere übergeben. Stefan „Stef“ Haseneder schraubt derzeit bei Marc VDS und hat, nach der Zeit bei Tom Lüthi, schon die Moto 2 Maschinen von Tito Rabat, Mika Kallio und jetzt Alex Marquez rennfertig und schnell gemacht.

 

Manchmal ist da gerade ein ruhiger Moment um einen Espresso zu genießen. Stile di vita italiano – italienische Lebensart muss auch hier sein UND ausgerechnet jetzt muss einer erscheinen und davon ein Foto schießen. Da darf man dann auch schon einmal etwas ungehalten schauen.

 

Denn das Team muss ja auch gut verpflegt werden und das Menü in der jeweiligen Teamhospitality muss natürlich bei den Sponsorenterminen höchsten Ansprüchen genügen.

 

Da erinnert die Küche, in der das Ganze dann gezaubert wird, eher an die engen Verhältnisse die ein Koch in einem U-Boot vorfindet.

 

Jetzt haben wir von den Hütern des schwarzen Goldes noch gar nicht gesprochen. Kaum zählbare Varianten und unterschiedliche Konfigurationen an Reifen und Gummimischungen werden hier von Dunlop und Michelin angeschleppt, um den Ansprüchen der Teams und Fahrer gerecht zu werden. Am Sachsenring mit seiner linkslastigen Auslegung dann derart, dass die Gummimischungen auf der linken Reifenflanke etwas härter ausfallen als rechts. So halten SIE dann auch ein Rennen aus und laufen (einigermaßen) gleichmäßig ab.

Das war jetzt ein kurzer Blick hinter die Kulissen und dabei haben wir von den unzähligen, freiwilligen Helfern am Streckenrand, den Sanitätern, den Einweisern an den Parkplätzen noch gar nicht gesprochen.

UND von den Leuten die in mühseliger Kleinarbeit und Überstunden die Veranstaltung im Vorgriff planen und organisieren, sowie an den eigentlichen Veranstaltungstagen reibungslos ablaufen lassen. Alle Achtung und Chapeau an die Leute rund um die Sachsenring-Rennstrecken-Management GmbH.

Habt IHR TOLL gemacht – auch wenn sich jetzt einige ewig Nörgler berufen fühlen an der Organisation herumzumäkeln. Denn wo der Glamour aufhört – da fängt die Arbeit an. Und diejenigen, die auf dem Sonnendeck des Kreuzfahrtschiffes Champagner schlürfen sehen die Heizer vor den Kesseln nicht schwitzen.

Wir sehen uns 2018 und da knacken wir auch wieder die 200.000 Zuschauer am Wochenende!

IMPRESSIONEN:

Marcel Schrötter – einmal als „Fake“ an der Hospitality und einmal Original.


FORWARD – Ohne „Balda“ Baldassarri mit Ersatzmann Frederico Fuligni und Luca Marini etwas unter Wert geschlagen. KOPF HOCH – Balda ist bald wieder da und dann geht`s um Podestplätze.

 

Gigi Dall`Igna zieht die Stirn in Falten. 800 m Zielgeraden sind für die bärenstarke Ducati einfach zu wenig.

 

Stefan Kiefer: „Keine Zeit ich muss zur Box!“

 

„Habt Ihr bei KTM noch einen Platz für mich?“
„Nein, Danke. Wir sind bestens bestückt“

 

Wenn man das ganze Wochenende für Sicherheit gesorgt hat, dann darf  auch mit dem Sieger gefeiert werden (auch wenn er nicht aus Deutschland kommt)

Moto GP 2017 Sachsenring

02 Sonntag Jul 2017

Posted by flyinghaggis2015 in Sparte A

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Jonas Folger, Moto GP, Sachsenring

Wir haben Anfang Juli und damit hat nicht nur das Jahr seine Halbzeit erreicht, sondern auch die Moto GP nähert sich der Saisonmitte. Für den erfahrenen heimischen Zweiradfan heißt das, es naht das Highlight der Saison der Große Preis von Deutschland auf dem Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal. Es geht also wieder dahin WO das HERZ der motorsportlichen Zweiradszene in Deutschland schlägt und das im Viertakt → Auf nach Sachsen.

Für Flying Haggis und die beste Sozia von Allen hat dies gewisse Ähnlichkeit mit „Dinner for one“ an Sylvester → Same procedure as last year? Same procedure as every year!
Auf geht`s in die Basisstation Hotel „Alte Mühle“ in Chemnitz zu Klaus Degenhardt und seinem professionellen Team und Vorfreude auf die abendlichen Gespräche mit der Streckensprecherlegende Jochen the Voice Luck.

Wie ist die Saison bisher gelaufen? Die Moto 3 wie (fast) immer die Wundertüte mit immer neuen Überraschungen und Tabellenführern, die man in dieser Qualität nicht unbedingt erwarten oder vorhersagen konnte. Wie in diesem Jahr Joan Mir vom Leopardteam.

Bei der Moto 2 ist das schon etwas anders und da ist Flying Haggis mit seinem Tipp zum Saisonende 2016 ganz eng an der aktuellen Realität dran gewesen

https://flyinghaggis.net/2016/11/13/motorrad-grand-prix-saison-2016/

Franco „Morbido“ Morbidelli aus dem nahen VR 46 Umfeld von Valentino Rossi drückt der Moto 2 Klasse seinen Stempel auf und hat bis dato die meisten Siege eingefahren. Seine clevere Rennstrategie und sein Reifenmanagement machen ihn zu DEM Anwärter auf den WM-Titel 2017.

Und in der Moto GP Klasse hat Flying Haggis mit seinem Hinweis auf eine Überraschung mit Namen Maverick Vinales auch richtig gelegen. Die Werksyamaha scheint absolut maßgeschneidert für den Fahrstil des jungen Spaniers und momentan ist er damit beschäftigt die Etablierten zur Verzweiflung zu treiben.

Zu den Etablierten gehört erfreulicher und überraschender Weise in dieser Saison auch wieder Dani Pedrosa, der schon für das Siegerpodest gut war.

Für den eingefleischten Ducatisti Flying Haggis ebenfalls erfreulich ist die herausragende Leistung von Andrea „Dovi“ Dovizioso in dieser Saison. Da haben die Herren aus Borgo Panigale Unsummen für einen zukünftigen Weltmeister Jorge Lorenzo auf Ducati investiert und der oftmals unterschätzte Dovizioso fährt dem Nr. 1 Fahrer gekonnt um die Ohren.

Was für eine Saison bislang. Nur 11 Punkte trennen die Fahrer von Platz 1 bis Platz 4 im Gesamtklassement. Gefühlt ist es so, als ob zur Saisonmitte am Sachsenring die Saison gerade beginnt. UND das mit einem Gesamtführenden Andrea Dovizioso auf der roten Göttin. Die erste Ducatiführung in der Gesamtwertung seit Casey Stoner 2008 in Katar.

Aber jetzt kommen wir zum Sachsenring, denn der schreibt oftmals ganz andere Geschichten, als die übrigen Rennstrecken im Kalender. Nicht zuletzt das Layout der Strecke mit der Anhäufung von 10 Linkskurven bei lediglich 3 Rechtskurven bereitet gerade den Fahrern in der Moto GP Klasse in Sachen Reifenverschleiß große Probleme. Das war schon bei Bridgestone als Monopolausrüster so und hat sich mit dem Wechsel auf die französischen Michelin nicht wesentlich verändert. Die erste Rechts nach einer gefühlten Ewigkeit auf der linken Reifenflanke sorgte alljährlich für stattliche Besuche im Kiesbett.

UND – wie wird das Wetter in Sachsen und rund um Hohenstein-Ernstthal? Hoffentlich nicht so wie im zurückliegenden Jahr 2016, als es derart wolkenbruchartig geschüttet hatte, dass wahrscheinlich der Surferheld Bjørn Dunkerbeck mit seinem Surfbrett gute Chancen auf ein Moto GP Podium gehabt hätte.

Die ersten Trainings am Freitag waren noch durchweg okay, obwohl die dunkle Wolkendecke die permanent über der Strecke zu sehen war anderes vermuten ließ. Das kombinierte Training 1 und 2 bei der Moto 3 sah die üblichen Verdächtigen in Front: Joan Mir der Gesamtführende auf Platz 1 und nachfolgend Romano Fenati, der Italiener aus Ascoli di Piceno aktuell in Minarelli Farben unterwegs. Platz 3 war reserviert für den Spanier Jorge Martin, der im 2. freien Training einen derben Sturz produzierte, der stark an Lorenzo Baldassari in Assen erinnerte.

Erfreulich für die deutschen Fans der 4. Platz von Philipp Öttl. Es sah zumindest nach einer möglichen deutschen Überraschung im Moto 3 Rennen aus.

Noch besser sah das Moto 2 Training am Freitag aus der deutschen Brille aus oder sollte ich besser deutschsprachigen Brille sagen? Platz 1 für den Schweizer Tom Lüthi und Platz 2 für unseren Marcel Schrötter, der die oftmals schwer zu bändigende Suter in die vorläufige virtuelle Reihe 1 stellte. Platz 3 bürgte aber wieder die übliche Gefahr der Saison 2017. „Morbido“ Morbidelli war nur knappe zwei Zehntel hinter der Spitzenzeit und man wusste ja mittlerweile zu welchen Leistungen der Italiener im Rennen fähig war. Ein Lebenszeichen setzte auch Sandro Cortese mit Platz 6 im Freitagstraining. Er hatte den Kampf um seinen Arbeitsplatz im Dynavolt-Team aufgenommen.

Im Moto GP Training war dann doch noch der obligatorische Regen am Sachsenring zu vermelden. Also war vorsichtige Eingewöhnung in das Terrain der neu asphaltierten Strecke angesagt.
Am Besten bekam das Hector Barbera auf seiner Kunden-Ducati in den Griff, gefolgt von Mister Sachsenring Marc Marquez und seinem Honda-Teamkollegen Dani Pederosa, der sich ebenfalls bereits schon mehrfach in die Siegerlisten in Sachsen hat eintragen können. Geheimfavorit im Regen Danilo Petrucci , der schnellste Polizist Italiens, folgte auf Platz 4.

Samstag ist die Qualifikation für die Rennen angesagt; eingeläutet durch die letzten freien Trainings am Vormittag. In der Moto 3 endete der wirklich spannende Kampf um die Pole und die ersten Reihe mit den üblichen Verdächtigen. Aaron Canet sicherte sich die Pole vor dem Gesamtführenden Joan Mir und auf Platz 3 ordnete sich der junge Italiener Nicolo Bulega auf seiner KTM aus dem VR 46 Team von Valentino Rossi ein.

Philipp Öttl hielt nicht ganz sein tolles Niveau vom Vortag, kann aber mit Platz 7 in der Reihe 3 zufrieden sein. Knappe sechs Zehntel trennten ihn von der Polezeit. Ein guter Start am Sonntag und alles ist möglich. Nur den schnellen Zug an der Spitze nicht abreißen lassen.

Moto GP war dann wieder der Herr Hitchcock Regisseur. Wie am Vortag beginnt es im schönen Sachsen pünktlich zur Moto GP Quali zu regnen. Da es in den Vortrainings für Danilo Petrucci nur für Quali 1 gereicht hatte, nahm der schnelle Italiener die 15 Minuten gerne mit um sich mit seiner Ducati schon einmal auf die Verhältnisse einzustimmen. Als Erster qualifiziert für die zweite Runde war er nun ausreichend „aufgewärmt“ und knallte seine Pramac-Ducati in der abschließenden Sitzung genau zwischen die beiden Werkshondas von Mister Sachsenring Marc Marquez und seinem Teamkollegen Dani Pedrosa. Also wieder einmal die Dauerpodimsbesucher aus Spanien am Sachsenring vorne mit dabei.
Bemerkenswert war bei diesem Resultat noch, dass „Petrux“ Petrucci seine bärenstarke Ducati mit 283,9 km/ h auf die höchste Spitze im Feld trieb. Sein direkter Nachbar in Reihe 1 Dani Pedrosa war dabei mit 266,9 km/h in der Spitze weitaus schlechter gestellt und hatte damit die „langsamste“ Maschine im Feld. Der kleine Spanier hatte seine gute Qualizeit also irgendwo im kurvigen Infield der Strecke gefunden.

Der Rest schaute nur ziemlich ratlos zu und so ordnete sich hinter Cal Crutchlow (Platz 4) der Deutsche Jonas Folger mit seiner Tech 3 Yamaha auf einem exzellenten 5. Platz ein. Der Rest der Protagonisten, die normalerweise die Szenerie in der Saison 2017 mitbestimmt haben, hatten sich ein dickes Paket geschnürt für den Rennsonntag. Der Doctor Valentino Rossi in Reihe 3 auf Platz 9 hatte noch am ehesten Schadensbegrenzung betrieben. Platz 10 für Andrea „Dovi“ Dovizioso, den Gesamtführenden im Klassement und auf Platz 11 der derzeitige WM-Zweite Maverick Vinales. Da stand ein schöner Zug bereit, der am folgenden Sonntag nach vorne wollte.

Moto 2 war dann der nachfolgende Kracher der besonderen Art. Zunächst abtrocknende Strecke und eine erste Richtzeit von Olivera auf seiner KTM, die lange halten sollte, denn es goss in der Folge wie aus Kübeln. Die Moto 2 Jungs ließen sich aber nicht großartig davon beeindrucken. Immer getreu dem Motto – Wenn wir jetzt lange genug ganz, ganz schnell über die nasse Strecke fahren wird die schon wieder trocken.

Das Wahnsinnsende führte dann zu einem, aus deutscher Sicht sehr positiven Platz 3 für Sandro Cortese. Vor ihm nur die beiden Herren aus dem Marc VDS Team Franco Morbidelli und Alex Marquez. Ein spannender Renntag war also angerichtet, denn das ganze Wochenende über waren ein Tom Lüthi (Platz 7) und ein Marcel Schrötter (Platz 13) ebenfalls schnell unterwegs. Es hieß also nur beim Start gut wegkommen und sich an den Zug ganz vorne anhängen.

Rennsonntag und die Frage im Hinterkopf: Können die Rennen vom zurückliegenden Wochenende bei der Dutch TT in Assen an Spannung noch überboten werden? Dazu kann man nur EINES sagen – ASSEN war lediglich der Vorfilm in der Art FSK ab 8 Jahre. Was sich am Sachsenring abspielte war der Film für Erwachsene und da durfte dann keiner dabei sein mit einem schwachen Herzen, denn sonst bestand Gefahr eines Herzstillstandes mit allen Schikanen einschließlich „Fremdstarten“.

Moto 3 ist ja immer die sonntägliche Einführung in Sachen Rennen und war schon immer für einen fulminanten Spannungsbogen gut. So auch heute. An der Spitze ging es direkt ab durch die Mitte in einem fünfköpfigen Pulk mit Größen wie Joan Mir, Romano Fenati Nicolo Bulega, Marcos Ramirez und Tony Arbolino.
Philipp Öttl hatte am Start leider direkt einige Positionen verloren und als er sich endlich aus einer größeren Gruppe herausgearbeitet hatte war vorne die Post, im wahrsten Sinne des Wortes, bereits abgefahren. Ehrlicherweise muss man zugeben, dass seine späteren Rundenzeiten auch für die Spitzengruppe nicht ausgereicht hätten. So erntete Philipp einen grundehrlichen Platz 5 und mehr wäre es mit einem besseren Start auch nicht geworden.

Vorne spielte sich dann aber ein ständiges Wechselspiel der führenden drei Fahrer ab, bei dem man nie genau wusste – WER ist jetzt eigentlich vorne? In den Kurven neben-, hinter- und miteinander (wahrscheinlich weil übereinander technisch nicht möglich ist).
Bilder der drei „Wahnsinnigen“ zeigen, dass ein etwas lappiges Spannbetttuch locker ausreichend war um die Herren abzudecken.

Am Ende war dann Joan Mir der glückliche Sieger. Der Italiener Romano Fenati, nur 0,121 sek dahinter auf Platz 2. Und um läppische 0,218 sek geschlagen auf Platz 3 der Spanier Marcos Ramirez. Nicolo Bulega vom VR 46 Team musste etwas abreißen lassen und war die „Ewigkeit“ von 5.074 sek auf Platz 4. Wer es mag kann jetzt einmal Einlaufzeiten der Formel 1 vergleichen und weiß dann warum Flying Haggis die Formel 1 für unendlich langweilig empfindet.

Moto 2! Da hatten wir doch zumindest mit Sandro Cortese nach dem Training ein heißes Eisen im Feuer. So richtig hatte das aber dann leider nicht funktioniert. In den ersten runden durchaus bei der Musik musste der Berkheimer dann aber abreißen lassen. Im Ziel war es dann später Platz 8, nur noch einen Platz besser als sein von weiter hinten gestarteter Teamkollege Marcel Schrötter.

Vorne ging es spannend zu und WIE. Franco Morbidelli der WM-Führende war von beginn an mit dabei in der Führungsgruppe und auch der Schweizer Tom Lüthi gesellte sich dazu. Beide lieferten sich einen ansehnlichen Zweikampf bis zu dem Zeitpunkt als Tom seine Kalex im Kiesebett begrub. Und das derart nachhaltig, dass die Maschine nicht mehr fahrbereit war.

Jetzt sah alles nach einer Einmannshow von „Morbido“ Morbidelli aus. Da hatte aber der KTM Pilot Miguel Oliveira massiv etwas dagegen. Nur wenig zeit benötigte der Portugiese um das Loch zu dem Italiener zu schließen und folgte ihm dann wie ein Schatten.

Morbidelli wurde den lästigen Begleiter einfach nicht los. Egal wie spät er auch immer in die Bremse ging. Oliveira tauchte binnen einiger Meter wieder in gleichem Abstand auf.

Eingangs der Zielkurve zur letzten Runde hatte Oliveira dann anscheinend genug davon die Auspuffdämpfe von Morbidelli einzuatmen und zog mit einem sehenswerten Bremsmanöver an dem Italiener vorbei.

Flying Haggis zog tief den Atem ein und dachte: Lass` es gut sein Franco. 20 Punkte sind für die Gesamtwertung ein gutes Polster. Die direkte Konkurrenz, einschließlich Mannschaftskollege Alex Marquez hatten bereits Gesteinsproben in den Kiesbetten des Sachsenrings genommen!

Möglicherweise hatte „Morbido“ ähnliche Gedanken – die waren aber nach der kurzen ca. 800 Meter langen Zielgeraden nur noch Makulatur.

QUATSCH – ich nehm` hier die volle Punktzahl mit und wunderschön querstehend anbremsend driftete Morbidelli in Kurve 1 und fuhr ab diesem Zeitpunkt derart stark, dass an ein Überholmanöver von Oliveira gar nicht mehr zu denken war. Also Platz 1 Morbidelli – auf dem Weg zum WM-Titel 2017 und Platz 2 für Miguel Oliveira. Das Podest komplettierte ein Fahrer aus der Akademie von Valentino Rossi; Francesco Bagnaia bremste seine beiden Landsleute Simone Corsi und Mattia Pasini derart gekonnt aus, dass dem Rookie das Podest zu gönnen war.

Rennen Moto GP und die Meteorologen melden ausgangs des Omega ein merkwürdiges Wetterphänomen – gelber NEBEL und Ausgangspunkt scheint die Tribüne 4 zu sein. Die heimatlichen Fans aus Tavullia lassen aus sämtlichen Rauchtöpfen die sie aus dem heimatlichen Italien mitgebracht haben gelbe Nebelschwaden in Richtung Strecke wabern. Die Choreo ist wie immer angemeldet, also alles okay. Anders als in so manchem deutschen Fußballstadion.

 Und DANN Leute begann das Rennen, dass mich Stunden nach Rennende immer noch in Schnappatmung versetzt.

14:00 Uhr und die Protagonisten der Moto GP stürzen sich in die Berg- und Talbahn Sachsenring.

 UND WER ist von Anfang an bei der Musik und hält sich frech in der Spitzengruppe? Der Deutsche Jonas Folger auf seiner Tech 3 Yamaha wirbelt zwischen den Werksfahrern von Repsol Honda derart, dass die nachhaltig beeindruckt sind.

 Der erste, der nicht nur beeindruckt ist sondern Jonas ziehen lassen muss ist Dani Pedrosa.

Und dann kennt Jonas auch gar keine Hemmungen mehr und überholt gekonnt den amtierenden Weltmeister Marc Marquez.

Nach einigen ersten Führungsrunden lässt Jonas Folger den Spanier ausgangs der Zielgeraden vor Kurve 1 passieren und hängt sich hinter Marc Marquez.

Gemeinsam ziehen sie jetzt vom Dritten im Bunde Dani Pedrosa weg.

Der hat wiederum eine schöne Lücke zu seinen Verfolgern gerissen und hier balgen sich drei Siegfahrer um die Plätze vier fortfolgende. Valentino Rossi, Maverick Vinales und Andrea Dovizioso liefern sich ein schönes Duell.

ABER nichts gegen das was GANZ VORNE abgeht! Die Gedanken von Weltmeister Marc Marquez hätte ich zu gerne gewusst. Rund um Runde das gleiche Spiel. Er bekommt von seiner Box Signal 0, 1 vor oder 0, 2 vor und Folger lässt sich einfach nicht abschütteln. Immer am Bremspunkt zu Kurve 1 taucht Folger wieder auf und Marquez hört das tiefe Grollen der Tech 3Yamaha.

Drei Runden vor Schluss passiert es dann. Die Bögen von Folger in den Kurven werden weiter. Der Hinterreifen beginnt stark zu rutschen und er kann die früheren Linien nicht mehr halten.

Jetzt zieht Marquez, Mister Sachsenring weg und feiert einen weiteren Sieg am deutschen Vorzeigekurs.

ALLES aber in den Schatten gestellt von Jonas Folger mit seinem ersten Moto GP-Podest und Platz 2. Was für ein Tag LEUTE!

AN ALLE, die heute tatsächlich zu Hause verbracht haben und nicht nach Hohenstein-Ernstthal gepilgert sind – im nächsten Jahr seid IHR ALLE hier und aus 100.000 Kehlen wird Jonas Folger zum Sieg gebrüllt.

Das Podium machte dann Dani Pedrosa komplett, gefolgt vom Yamaha-Werskteam Maverick Vinales und Valentino Rossi. Der bisherige Gesamtführende Andrea Dovizioso kam abschließend leider nur noch auf Platz 8.

Er musste sogar noch Alvaro Bautista mit der Kunden Ducati und Aleix Espargaro mit seiner Aprilia ziehen lassen.

Ich muss mich jetzt erst wieder auf Leerlaufdrehzahl herunterbringen und begebe mich jetzt zu profanen dingen wie Nahrungsmittelaufnahme.

Ein weiterer Hintergrundbericht zum Sachsenringwochenende folgt in Kürze.

Bis bald FLYING HAGGIS

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Wo ist noch mal meine Fußraste?

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